HK Premium Pro Anlage: Endstufen + X-over-Limiter richtig einstellen?

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Hallo zusammen,

ich habe folgende Komponenten zusammengestellt:

2 HK Premium PR:O 12er Tops (400 W RMS@8 Ohm)
2 HK Premium PR:O 18er Subs (500 W RMS@4 Ohm)
1 DAP Palladium Vintage 1600 für die Tops (2x 525 W RMS@8 Ohm)
1 QSC USA 1300 für die Subs (2x650 W RMS@4 Ohm)
1 Behringer CX-2300

Über die Anlage spielt meine 4-Köpfige Band im Proberaum, die Anlage ist auch für kleine Auftritte (Kneipen etc.) gedacht.

Die Endstufen sind den hier oft gemachten Ratschlägen entsprechend ca. 1/3 überdimensioniert als Reserve gegen Clippen. Aber dazu habe ich folgende Frage:

Wenn ich jetzt die Endstufen voll aufdrehe, kriegen die Boxen ja die 1/3 zu hohe Leistung planmäßig ab, also nicht als Reserve.
Wenn ich sie aber nicht voll aufdrehe, kriegen sie die Reserveleistung doch auch nicht, oder?
Ich habe an der Aktivweiche einen Limiter, muss ich das darüber regeln und ansonsten die Endstufen ganz aufdrehen? Wenn ja, auf welchen Wert muss ich den Limiter einstellen?

Wie stellt man das ganze Set richtig ein, so dass es betriebssicher ist und nichts kaputt geht, ohne Leistung zu verschenken? Hab das noch nicht verstanden, konnte das aber auch nicht hier im Board finden. Falls ich einen Beitrag dazu übersehen habe, wäre ich für den Link dankbar.

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 
Eigenschaft
 
Ich würde an der Weiche die Subs mal bei 100 Hz abtrennen - so frei Schnauze, ohne die Boxen jetzt genau zu kennen. Damit solltest du zunächst mal grundsätzlich nix verkehrt machen.
Das Lautstärkeverhältnis der Tops zu den Subs kannst du ja ebenfalls direkt an der Weiche einstellen - da würde ich sagen: erlaubt ist was gefällt.
Wenn ihr gern Bässe mögt und sie fangen an zu scheppern, dann habt ihr sie überfordert.

2x 650W für 2x 18er Subs erscheinen mir für eine Musik der härteren Gangart etwas wenig. Für Kneipengigs vermutlich in Ordnung.
Für eine Halle vermutlich viel zu wenig.
 
Hy Trommelmuckel!
Deine Frage nach dem zu viel an Leistung - etwa 1/3 - musst du mal ganz logisch anschauen: Du spielst ja keine Sinustöne, die bei dieser Leistung sicherlich zu einer Zerstörung der Lautsprecher führen würden. Musik ist ja nie kontinuierlich, sondern sehr dynamisch. Deshalb kann es höchstens einmal ganz kurz zu einer Spitze kommen, die aber von den Boxen spielend verkraftet werden kann. Die einzig wirkliche Gefahr im Livebetrieb sind extreme Feedbacks - die wirken wirklich zerstörerisch. Übrigens, Boxenhersteller prov. Systeme wie z.B. Adamson, EAW, ... empfehlen sogar Ampleistungen, die 100% über der Boxenleistung liegen. Also keine Angst, die HK verkraften es locken, wenn du den Amp voll aufdrehst.
 
Hallo ihr zwei,

danke für die Tips. Das mit dem Trennen werde ich noch ein wenig ausprobieren, die Subs haben auch eine interne Weiche, die trennt erst bei 150 Hz, aber mal sehen. Bislang hatte ich andere Subs, da passte das mit 100 Hz recht gut.

Es ist auch beruhigend, dass das alles funktioniert, ich würde aber trotzdem gerne noch das Prinzip verstehen, nur für mich. Folgendes erscheint mir nicht logisch:

Wenn bei der Dynamik der Musik eine (unverzerrte) Spitze auftritt, dann kommt die ja im Signal schon bei der Endstufe an, d.h. sie wird dann mit der Leistung der voll aufgedrehten Endstufe _planmäßig_ an die Boxen weitergegeben. Das kann ja nicht das Prinzip der Reserve sein. Die hätte ich ja erst, wenn ich für das Spitzensignal noch Reserven in der Endstufe zur Verfügung hätte (aber die ist ja bei voll aufgedrehter Endstufe nicht mehr verfügbar). Ich hoffe, das ich verständlich ausdrücke, was ich nicht verstehe.

Und dann noch die Frage zum Limiter an der Frequenzweiche: auf welchen Wert sollte man den einstellen? Leider regelt der den Threshold gemeinsam für alle 4 Ausgänge der Weiche in einem, obwohl, wahrscheinlich ist das ja gerade Sinn der Sache...

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 
Hallo Trommelmuckl,

die Subs haben auch eine interne Weiche, die trennt erst bei 150 Hz

wenn Du ohnehin einen externen Controller benutzt, solltest Du die interne Weiche nach Möglichkeit umgehen (ausbauen o. ä.).
 
Hallo Wil,

da sagst du was!

So wie ich das verstehe, kriegt der Sub das gesamte Fullrange-Signal über das Speakerkabel von der Endstufe. Eine interne Weiche trennt dann bei 150 Hz mit 12 dB/Oktave und gibt das Signal an den Speaker und an den Ausgang, an den das LS-Kabel für die Mid/Hi angeschlossen wird.

Wenn ich bei der aktiven Trennung unterhalb der 150Hz bleibe, sollte es doch kein Problem geben, oder (die CX-2300 trennt allerdings wohl mit 24 dB/Oktave)? Ansonsten, stimmt, dann muss ich die passive Weiche umgehen.
Weiß jemand, wie das am besten geht und ob dieses Bauteil noch andere Dinge (Schutzschaltungen?) enthält, die man besser nicht umgehen sollte?

Ooobs, und was mir noch einfällt: Gewährleistung ist dann wohl futsch, wenn man die Boxen aufmacht oder gar modifiziert? (!)

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal,

Wenn ich bei der aktiven Trennung unterhalb der 150Hz bleibe, sollte es doch kein Problem geben, oder (die CX-2300 trennt allerdings wohl mit 24 dB/Oktave)?

durch die bei vorgeschaltetem Controller überflüssige Passiv-Weiche entstehen aber unnötige Verluste.
 
Hallo Wil,

danke, das wusste ich nicht.

o.k., dann also rausnehmen. Gibt es noch einen Tip bzgl. Limiter an der Frequenzweiche einstellen? Ist 0 dB zu hart oder gibt's sonst einen Daumenwert?

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 
Gibt es noch einen Tip bzgl. Limiter an der Frequenzweiche einstellen? Ist 0 dB zu hart oder gibt's sonst einen Daumenwert?

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl

Bei Deinem Setup würde ich die Limiter der Weiche so einstellen, daß die Clip-LEDs der Amps gerade nicht aufleuchten. Auf die sichere Seite hinsichtlich absolutem Boxenschutz in jeder Situation kommt man mit einem einfachen Clip-Limiter sowieso nicht.


domg
 
Nochmals zur Leistung der Amps:
Ich gehe davon aus, dass wir beide den Begriff Reserve anders verstehen. Wenn du als Reserve einen Leistungsbereich verstehst, der nie benötigt werden darf, dann liegst du daneben. Denke mal anders rum: Für die Hintergrundbeschallung wird ein 50-Watt-Amp an einem 500-Watt-LS verwendet und dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden - das spielt bestens.
Wenn du aber den Leistungsbereich deiner Boxen ausschöpfen willst, dann muss du einen Amp wählen, der die Nominalleistung der Box ohne Clipping ausgeben kann. Zerstörerisch sind ja in erster Linie die nichtlinearen Verzerrungen, und keine Pegelspitzen. Die Lautsprecherangaben beruhen auf der RMS-Messmethode (zumindest bei guten Herstellern). Dabei wird der Lautsprecher unter anderem auch mit einem Pink-Noise-Signal belastet, das Pegelspitzen von +6dB aufweist - und 6 dB ist eine Vervierfachung der Leistung! Wenn du nun Pegelspitzen von 1 dB über der Boxen-Nominalleistung rausschickst (mehr kommt bei 1/3 Mehrleistung niemals raus), fühlen sich deine Boxen noch echt wohl.
Reserve bedeutet hier, dass du im gesamten Signalweg nie in Versuchung kommst, auf Maximalpegel mit Clipping und den damit verbunden nichtliniaren Verzerrungen zu pegeln, sondern im Regelfall die 0 dB nicht überfahren musst.
 
Wenn bei der Dynamik der Musik eine (unverzerrte) Spitze auftritt, dann kommt die ja im Signal schon bei der Endstufe an, d.h. sie wird dann mit der Leistung der voll aufgedrehten Endstufe _planmäßig_ an die Boxen weitergegeben.

Genau für die Wiedergabe solcher Spitzen brauchst du die Reserve. Bei klassischen schweren Endstufen springen hier die Elkos in die Presche. Bei leichten modernen Endstufen fallen diese kleiner aus, daher ist etwas mehr an Leistung Pflicht.
Ich stell mir das so vor: Die "normale" Leistung für das "brave" Signal und die Reserve für die Spitzen...seher vereinfacht, bitte nicht schlagen
Wobei 50% mehr Leistung nur 1dB mehr her gibt...gut, dass es immernoch Elkos gibt.
 
Hm, bin wohl etwas schwer von Begriff, sorry. Muss noch ein wenig nachgrübeln. Aber vielleicht pack ich's jetzt, dank der Denkanstöße.

Vielen Dank nochmal an euch alle!!

Gruß,
der Trommelmuckl
 

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