HK SST 22 Quilted Black (HeKe-Vertrieb Ebay)

[overkillratz]

Ich habe mich mal dazu entschieden mir was am untersten Ende der Preisskala zu kaufen - die Entscheidung viel auf eine HK Gitarre (Neuware) welche bei Ebay eingestellt war.
Ersteinmal ist meine Wahl auf diesen Anbieter gefallen weil er (anscheinend) keiner von denen ist, welche ihre eigenen Angebote pushen. Da gehen immer wieder Gitarren zu Spottpreisen weg. So auch meine für lächerliche 36,50 EUR (48,50 mit Versand)

Gestern kam das Teil nun an und es ist unglaublich was man heute für weit unter 50 EUR bekommen kann. Gut - eingestellt war sie, naja, sagen wir mal gar nicht. Die Mechaniken habe ich gleich rausgeschmissen weil ich noch Klemmmechaniken im Vintagestyle liegen hatte. Ebenso Sattel und Saitenniederhalter (GraphTech).
Der Hals, aus einem Stück gefertigt, ist super eingepasst und nach den standart Einstellarbeiten gut bespielbar. Die Bundstäbchen sind richtig gut eingesetzt, da ist nichts scharfkantig wenn man den Hals entlang "streichelt". das Griffbrett ist unlackiert, habe ich gleich gewachst.

Die Quilted Black Decke ist hübsch, mehr natürlich nicht. Kommt auf den Fotos aber schlechter rüber als sie wirklich ist. Die Lackierung ist gut, habe nur einen kleinen, unbedeutenden Läufer entdeckt.

Der Sound ist gelinde ausgedrückt nicht so prall - irgentwie krazig. Aber ganz ehrlich, da hatte ich auch nichts anderes erwartet. Kommt halt noch 'nen Set ARTEC oder etwas anderes in der Preisklasse rein und dann ist sie für insgsammt etwas über 100 EUR ziemlich gut!

Man muss sich das mal Überlegen - wenn man, nennen wir es mal die sechs Hauptbestandteile dieser Gitarre - Body, Hals, PU's, Mechaniken, Tremolo und Lektronikteile rechnet bleiben pro Teil als Endpreis nur sechs Euro über!!!!!

Sicherlich in der Preisklasse auch Glückssache aber wenn es gar nichts ist kann man ja reklamieren.

 

[Soulagent79]

Ich hatte mal eine semiakustische Rickenbacker-style Variante von HK. Die war aber eher nicht so toll, schlampig verarbeitet. Habe sie ziemlich schnell wieder verkauft. Der Preis lag bei knapp 180 €, runtergesetzt von 280€ - also vergleichsweise teuer.
http://www.ssmii.com/ArticleShow.asp?ArticleID=982
Die Gitarren stammen ja von der chinesischen Firma Sunsmile, die auch eine eigene Webseite hat.
Ich meine aber gehört zu haben, dass HK demnächst das Geschäft aufgibt und nur noch Reste abverkauft? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

 

[overkillratz]

.....Ich meine aber gehört zu haben, dass HK demnächst das Geschäft aufgibt und nur noch Reste abverkauft? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Hmm - das kann ich nicht
Ich habe mich so genau nicht mit der "Marke" beschäftigt. Auch die Info das die von Sunsmile kommen ist neu für mich. danke für die Info!

- - - Aktualisiert - - -

Boaaaa - die sind ja mal dreist am Kopieren!!!!
http://www.ssmii.com/ArticleShow.asp?ArticleID=1894

 

[Soulagent79]

Ja, ich finde die Sunsmile Gitarren persönlich aller unterste Stufe von der Qualität her. Vergleichbar mit den Instrumenten, die vor Weihnachten bei Aldi und Lidl verkauft werden.
Da wird mehr auf vermeintlich tolle Optik gesetzt als auf alles andere. Lieber die billigste Squier oder Epiphone als solch einen fiesen Knüppel.

 

[The Spoon]

So eine Gitarre ist für mich das Pendant zum 10€-H&M-Shirt. Da braucht man noch nicht mal einen Taschenrechner, um zu überschlagen, was für die chinesischen Arbeiter übrig geblieben ist. Wenn man es sich irgendwie erlauben kann, sollte man meiner Meinung nach von solchen Angeboten die Finger lassen!

 

[Xanadu]

Ich hatte auch schon einige HKs, momentan besitze ich noch eine Les Paul und eine Thinline Tele. Ja, primär ist die Optik beeindruckend, auch wenn die Decken sicherlich nur Fotos sind, was man aber nicht sieht. HKs sind noch wirkliche Billigheimer, die muss man sobald man sie erhält definitiv auf Herz und Nieren testen, ich hatte sogar mal eine bei der der Halsstab keine Wirkung zeigte. Die meisten waren aber ok und nach einem gutem Setup absolut brauchbar. Und für Leute die eventuell noch etwas basteln oder umbauen möchten sind die Teile ideal. Es ist schon beeindruckend was heute für vielleicht 10€ Verkaufspreis an Händler aus China verkauft wird, auch ohne Liebe und besondere Mühe kann man brauchbare E-Gitarren produzieren. Clean gespielt hört man den Preis noch ziemlich gut, aber schon mit etwas Zerre im Crunch-Bereich ist es ohne direkten Vergleich gar nicht so einfach billig und teuer zu unterscheiden. Und wirklich guten und schlechten Klang gibts auch kaum, selbst ein wenig metallisches Wabern im Klang kann durchaus seinen Reiz haben.

Ich schaue immer mal wieder bei HK vorbei, wenns da was schönes zum Schnäppchenpreis gibt biete ich gerne mal mit.

Ein schlechtes Gewissen habe ich da absolut nicht, ich denke nicht dass der Verkaufspreis überhaupt etwas mit dem Einkommen chinesischer Arbeiter zu tun hat. In Deutschland etwas teures zu kaufen und zu hoffen ihnen damit Gutes zu tun ist eine Illusion, mehr Gewinn macht dann höchstens der europäische Händler. Wie Berichte immer wieder gezeigt haben bezahlen die Firmen dort die für Premiummarken wie Adidas, Puma, Apple oder wenn auch immer produzieren auch nicht besser als der Rest der für No-Name-Marken produziert. So einfach ist die Welt nun einmal leider nicht.

 

[The Spoon]

Ein schlechtes Gewissen habe ich da absolut nicht, ich denke nicht dass der Verkaufspreis überhaupt etwas mit dem Einkommen chinesischer Arbeiter zu tun hat. In Deutschland etwas teures zu kaufen und zu hoffen ihnen damit Gutes zu tun ist eine Illusion, mehr Gewinn macht dann höchstens der europäische Händler. Wie Berichte immer wieder gezeigt haben bezahlen die Firmen dort die für Premiummarken wie Adidas, Puma, Apple oder wenn auch immer produzieren auch nicht besser als der Rest der für No-Name-Marken produziert. So einfach ist die Welt nun einmal leider nicht.

Damit hast du sicher Recht. Ich gehe trotzdem irgendwie (vielleicht etwas naiv?) davon aus, dass jemand, der die (hochpreisigeren) Squiers und Epiphones herstellt, unter besseren Bedingungen arbeitet als jemand, der an einer 37€(!!!)-Gitarre werkelt. Das was von letzterer für den Arbeiter übrig bleibt, KÖNNEN ja einfach nur Cent-Beträge sein. Bei einer Gitarre von 300€ aufwärts bleibt bei mir die Hoffnung, dass die Arbeiter da auch ein bisschen mehr von sehen. Auch wenn das mit Fairtrade natürlich immer noch lange nichts zu tun haben wird...

 

[Xanadu]

Schön wars ja wenns so einfach wäre und man so einfach durch seinen Konsum steuernd einwirken könnte. Aber aus BWL-Sicht siehts schlecht aus, wieso soll ein Firmeninhaber 1€ am Tag zahlen wenn er die gleiche Leistung dauerhaft und mit gleicher Motivation auch für 50Cent haben kann? Aber wir wissen wir ja noch nicht einmal wie die Arbeitsbedingungen in dieser Fabrik sind und ob gut oder schlecht bezahlt wird.

Ein Gegenbeispiel dass deine Vermutung falsch ist ist Apple. Diese Luxusmarke lässt ja bei Foxconn produzieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Foxconn#Arbeitsbedingungen. Und Apple machte 2013 bei einem Umsatz von 43,6 Millarden US-$ einen Gewinn von 9,5 Millarden US-$. Das grenzt schon ab Obszönität, 22% Gewinn vom Umsatz, und das nach allen buchhalterischen und firmenpolitischen Tricks um den Gewinn klein zu halten. Und trotzdem lassen sie bei Foxconn produzieren: "Anfang 2010 ereigneten sich mindestens 13 Fälle von Suiziden der Angestellten in Shenzhen, meist durch Sprünge vom Dach der Gebäude des Unternehmens".

 

[Garcia]

Man darf sich nicht immer vom Namen lenken lassen, welcher auf einem Produkt steht.
Kommt auch mal vor das da ein Top Brand auf der Kofplatte steht und die Gitarre ist nicht so toll, wie man es für den Preis vermuten lassen könnte.
Oder sagen wir es so, es stht zb. der Name einer Eigenmarke eines Musikgschäftes drauf aber die Gitarre wird in der selben Fabrik hergestellt wie das Produkt der untern Preisklasse eines Global Players.
Qualität der Komponenten ist die selbe und die Endkontrolle auch.
Aber da halt der Name einer Globalen Marke drauf steht, kostet das selbe Produkt 40-60% mehr.

Betreffend der Marke HK :
Ich habe auch schon Instrumente ersteigert und für das Geld sind die Dinger doch OK. Das tut dann auch nicht weh wenn man an so einem Instrument etwas Bastelt und mal was schiefgeht.
Die Instrumente welche sie für den Festpreis anbieten sind aber meist die besser verarbeiteten Teile.
Also nicht so viele kleine Macken im Lack und so.
Aber klanglich hat das ja keinen Einfluss und wenn man ein Instrument ein paar mal im Proberaum gespielt hat, sind eh ein paar Macken mehr drauf

 

[overkillratz]

....Das tut dann auch nicht weh wenn man an so einem Instrument etwas Bastelt und mal was schiefgeht...

Genau so ist es. Und wenn ich da noch mal 100 EUR für bessere Hardware (natürlich auch kein Highend) reinstecke habe ich für 140 EUR ein passables Instrument - Jedenfalls ein besseres als wenn ich gleich eins für 140 EUR kaufe denn da ist die selbe Billigsthardware verbaut.

 

[The Spoon]

Ein Gegenbeispiel dass deine Vermutung falsch ist ist Apple. Diese Luxusmarke lässt ja bei Foxconn produzieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Foxconn#Arbeitsbedingungen. Und Apple machte 2013 bei einem Umsatz von 43,6 Millarden US-$ einen Gewinn von 9,5 Millarden US-$. Das grenzt schon ab Obszönität, 22% Gewinn vom Umsatz, und das nach allen buchhalterischen und firmenpolitischen Tricks um den Gewinn klein zu halten. Und trotzdem lassen sie bei Foxconn produzieren: "Anfang 2010 ereigneten sich mindestens 13 Fälle von Suiziden der Angestellten in Shenzhen, meist durch Sprünge vom Dach der Gebäude des Unternehmens".

Apple ist allerdings auch ein absolutes Negativbeispiel, wenn es um Corporate Social Responsibility geht. Nichtsdestotrotz kann es natürlich trotzdem gut sein, dass du leider recht hast.

 

[Soulagent79]

Bei meiner HK (oben genannte Rickenbacker-Variante) stimme so gut wie gar nichts. Die Lackierung war mies, überall kleine Flecken im schwarzen Finish, das F-Loch war schlecht ausgesägt und an den Seiten ausgefranst, die ganze Gitarre war irgendwie instabil und "weich", wenn man beim Spielen ein bisschen den Hals nach vorne oder hinten drückte, hatte man einen netten "Tremolo-Effekt" - allerdings in dem Fall eher ungewollt.
Insgesamt war es, als hätte eine Horde Schimpansen versucht eine Rickenbacker nachzubauen.
Wenn ich bei der oben abgebildeten Strat schon den Übergang zwischen Hals und Korpus sehe, wird mir ganz anders.
Bei Squier und Epiphone mag es ja auch "Montagsmodelle" geben, allerdings sind die allermeisten Instrumente schon auf einem qualitativ besseren Level, auch die 100€ Bulletten.
Immerhin steht bei denen die Große Mutter im Hintergrund (in dem Fall Fender und Gibson) und passt auf, dass nicht zu sehr geschlampt wird, weil das ja auch die Hauptmarke schädigen könnte.
Bei Sunsmile wird die Motivation wahrscheinlich eher gering sein. Arbeitsrechtliche Missstände lass ich jetzt mal außen vor. Allerdings hoffe ich, dass Gibson USA seine Epiphone Arbeiter in der Firmeneigenen Fabrik in Quindao ordentlich behandelt.

 

[overkillratz]

..Wenn ich bei der oben abgebildeten Strat schon den Übergang zwischen Hals und Korpus sehe, wird mir ganz anders....

Was ist daran soooo dramatisch? Sicherlich nicht schön anzusehen aber funktionell schränkt es nicht ein.

..... auf einem qualitativ besseren Level, auch die 100€ Bulletten....

Kostet ja auch ~ 277% mehr ob sie auch 277% besser ist

 

[Soulagent79]

Naja, Hauptsache du hast etwas Spaß an der Gitarre, sie soll ja auch nicht das Instrument "für's Leben" sein, denke ich mal.
Die Mechaniken gefallen mir ganz gut. Schön vintätsch, hat man bei den ganz billigen Strats eigentlich sonst nie. Das Pickguard sieht auch schön aus.
Bevor man sich irgendeinen unlackierten Bausatz holt, ist die HK wohl immer noch besser.

 

[Fionnghall]

Ich hatte bis vor kurzen auch eine HK. Telekopie mit Spalted Maple Foto als Deckedeko. Klanglich ok, Bespielbarkeit war ok.
Allerdings hab ich das Teil jetzt erfolgreich wieder verkauft. Ein Berliner hat sich gefreut. Der Käufer will das Teil wohl pimpen. Er hat sich vergoldetete Potis geholt

Schliesse mich aber den anderen an. Zum basteln und probieren ok, allerdings kein ernsthaftes Bühnenteil.
Die Verarbeitung... naja .. siehe Bilder .

 

[Xanadu]

Diese Bilder sind typisch für eine HK, solche Detailmängel sind eher die Regel als die Ausnahme. Bei den günstigen Preisen schaue ich da aber gerne drüber, jedenfalls solange die Mängel nur optischer Natur sind. Mit ein wenig Fleiß könnte man die Halstasche und die Sattelnut etwas nachpolieren, dann sähe es gleich viel besser aus. Aber solange die Gitarre spielbar ist ist mir das bei meinen Billig-HKs egal, die sehe ich eh primär als Möglichkeit die Bünde meiner teuren Gitarren zu schonen in dem ich die HKs fürs stupide Üben oder als Reisegitarre nutze. Wenn ich dann zu einer meiner wirklich guten Gitarren wechsle weiß ich diese wenigstens wirklich zu schätzen.

 

[Fionnghall]

Also vom Soun her konnt man echt nicht meckern. hatte mir dann nen 9/42 Bluesteel drauf gemacht. Guter Sound für 44 Euro. Aber diese Mängel.... ne damit konnte ich selbst beim einspielen am PC nicht leben ; )

 

[Soulagent79]

Hier, habe damals alle Gitarrenparts mit der HK aufgenommen, die ich kurzzeitig hatte.

http://www.youtube.com/watch?v=fk6GQZ_gppY