Hod Rod Deluxe III, Blackstar HT-5TH, Digit. Bad Monkey = Verbesserung Overdrive?

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Hallo!

Habe vor wenigen Wochen die Möglichkeit genutzt in der Bucht einen Fender Hot Tod Deluxe III recht günstig zu erwerben. (Vorher und zur Zeit noch parallel verwende ich eine Blackstar HT-5TH lim. Edition mit 2x10" Speaker). Ich habe mir den Fender Amp. wegen seines tollen Clean Sounds angeschafft und bin auch wirklich begeistert, mußte aber gleichzeitig feststellen, daß wenn ich mal verzerrte Sachen probiere (zur Zeit z.B. den Loner von Gary Moore), mich der Sound vom simpleren Blackstar trotz der vielen Einstellmöglichkeiten am HRD mehr überzeugt.
Also habe ich mir das günstige und trotzdem viel gelobte BAD MONKEY Overdrive Pedal gekauft um damit den HRD zu puschen - (um mindestens das Niveau des kleinen Black Stars zu erreichen). Doch das Ergebnis nach meinen ersten Versuchen ist zwar etwas besser als bisher aber nicht zufriedenstellend.

Wenn ich vom HRD auf den Blackstar umstöpsle ist es einerseits so als zöge man einen Vorhang weg, irgendwie klarer, - trotz des Crunch Sounds - und gleichzeitig "kratziger / rauher" im Ton. Die Rauheit kann ich am HRD am besten erhöhen wenn ich mehr Tiefen einstelle, aber da überreizt/wummert es rasch bei den tiefen E und A Saiten, mehr Gain/Overdrive bringt nur bedingt Verbesserungen. Der Klarheit des Blackstar komme ich näher in dem die die Höhen am HRD anhebe (derr reichlich davon hat), aber mit der Klarheit, wird der Ton dann auch schnell unangenehm bissig und schrill. Langer Rede kurzer Sinn - ich erreiche trotz Pedal einfach nicht den Overdrive Sound des Blackstar. Einstellungen am Blackstar: Gain auf 3 Uhr, Mitten 11 Uhr, Bass und Höhen ca. 2 Uhr.

Am HRD habe ich manigfaltige Einstellmöglichkeiten: Pedal vor Clean Channel, vor DRIVE oder more DRIVE, am Pedal GAIN/DRIVE, Bässe und Höhen, Am Amp GAIN/DRIVE Bässe, Höhen, Mitten (wirkt der Presence Regler eigentlich auch beim Drive Channel?). Dann habe ich noch (primär um die Lautstärke am HRD besser drosseln zu können) einen 7 Band Equalizer zwischen Vor und Enstufe hängen wo ich den Klang auch noch beeinflussen könnte.....

Ich weiss natürlich, daß der Fender seine Stärken im Clean Bereich hat, trotzdem bitte ich um Tipps, wie ich den Overdrive im HRD verbesseren kann. - Brauche ich vielleicht ein stärkeres Distortion Pedal anstatt dem "gemäßigten" Bad Monkey.

Bitte um Eure Meinung / Tipps der Einstellungen um den maximal möglichen Overdrive Klang am Hot Rod Deluxe zu erreichen.

Danke!!!!!
 
Eigenschaft
 
Ich verwende das Bad Monkey Pedal nur zum "aufräumen" meines Signals beim verzerrten Kanal (kein Gain) dh das Signal wird für mich klarer.

Wenn du das BM Pedal mit maximaler Zerre/Gain fährst, wirst du vor einen cleanen Verstärker nur einen Crunch Sound bekommen. Am besten du kaufst dir ein anderes Pedal (wie zB. das Marshall Jackhammer) welches du gut deinen Gain Ansprüchen anpassen kannst und beim HRD im cleanen Kanal verwendest. Mal am Gebrauchtmarkt umsehen weil da kannst du recht günstig Zerrpedale kaufen.

An sich bin ich aber deiner Meinung, dass ein Fender (mit Ausnahmen natürlich) eher für den cleanen Sound denn für seinen verzerrten Sound bekannt ist.
 
Erstens, ein HRD ist nun mal ein mehr "amerikanisch" klingender Amp während der Blackstar in die "britische" Richtung schlägt, insoferns ists fast eien Quadratur des Kreises den HRD auf Blackstar trimmen zu wollen. Dazu kommt noch das sich die Amps prinzipbedingt total unterscheiden, ein Amp mit klassischer Röhrenvorstufe trifft auf eine Sandkiste mit Alibiröhre. Das der Drive Channel des HRD verbesserungswürdig ist ist allseits bekannt und man kann das durch eine winzige Modifikation schnell erreichen, dazu einfach den C7 (250pf/1kV Ceramic C) entweder durch ein vom Wert her größeres Exemplar ersetzen oder einfach gleich komplett überbrücken. Dieser C beschneidet nämlich sehr deutlich die Bässe im Drive was den HRD dann nach Moskito in einer Dose klingen lässt, macht man den größer kommt mehr dazu allerdings kann es dann sein das die Bässe bei viel Gain dann mulmen.
Zweitens scheinst Du tatsächlich statt eines Overdrives (was der BM ist) eher eine Distortion haben zu wollen, mir würde da spontan die MI Crunchbox bzw deren Derivate (wie HB Crunch Distortion), das Catalinbread DLS III, das MXR Distortion+ oder der Boss DS-1 einfallen...für Demos check mal Videos von ProGuitarShop an, die nehmen einen Fender Deluxe Reverb als Referenzamp, der kommt in etwa in HRD Richtung....

 
Vielen Dank für eure Einschätzungen. Offensichtlich habt ihr mich verstanden - "Moskito in einer Dose" triffts genau. Ich bin nur einfach davon ausgegangen, daß ein Overdrive Pedal deutlich mehr Einfluß auf den Klang hat, was aber hier nicht der Fall ist. Nach dieser Erfahrung hatte ich selbst auch schon die Idee durch ein Distortion nachzulegen anstatt dem BM-Overdrive. Vom Modifizieren möchte ich eigentlich absehen. Werde mal einige andere Pedale - auch das Marshall Jackhammer anhorchen. Ansonsten geht´s mr nicht darum den HRD zu vergleichen oder schlechtzureden (hatte mehr zur Veranschaulichung den Vergleich mit dem Blackstar gepostet und weil ich selbst als noch relativ unerfahrener Spieler erstaunt war). Trotzdem möchte ich natürlich auch im Zerrbetrieb das Bestmögliche aus dem HRD rausholen.

Für weitere Tipps wäre ich dankbar. Macht es denn Unterschiede ob ich Volume und Gain am Pedal und AMP gleichwertig hochdrehe oder an einem der Teile gemässigt und dafür das andere mehr ausreize?
 
@ j.a.ck

Danke für die Tipps - die beiden Pedale sind ohne Zweifel interessant, spielen jedoch im Vergleich zum Bad Monkey leider in einer komplett anderen Preisliga. Werde mal die Empfehlungen unter EUR 100,- an Distortion Pedalen vergleichen. Ich war ja der Meinung ein Distortion Pedal würde zu heftig werden; - aber der HRD brauchts scheinbar!
 
Nur bitte eins beachten: ohne den von mir oben genannten Mod wird der HRD im Drive/more Drive immer nach Moskito in der Dose klingen da der Frequenzbereich zu sehr untenrum beschnitten wird....
 
Nur bitte eins beachten: ohne den von mir oben genannten Mod wird der HRD im Drive/more Drive immer nach Moskito in der Dose klingen da der Frequenzbereich zu sehr untenrum beschnitten wird....... dazu einfach den C7 (250pf/1kV Ceramic C) entweder durch ein vom Wert her größeres Exemplar ersetzen oder einfach gleich komplett überbrücken. Dieser C beschneidet nämlich sehr deutlich die Bässe im Drive

Kannst du das genauer erläutern? Der "C7 (250pf/1kV Ceramic C)" ist mir leider kein Begriff und ich kann deine Empfehlung nicht wirklich einordnen :confused:; und hat diese Änderung denn keinerlei Einflüsse auf den Clean-Channel? (den möcht ich im Istzustand belassen).
 
Das ist ein Kondensator der das Signal zur Drive Stufe hin entkoppelt und nein, es beeinflusst den Clean Channel nicht. Da Dir allerdings die Angabe C7 C23 nicht recht viel sagt würde ich den Umbau einen Fachmann erledigen lassen.
Man kann zwar den Kondensator durch straffes umwickeln der Beinchen mit dünnem/unisoliertem Kupferdraht überbrücken ohne die Platine aus dem Amp auszubauen aber das ist eigentlich Pfusch und ich empfehle es ausdrücklich nicht... Solltest Du den Amp zu einem Tech geben lass ihn gleich das Volume Poti durch ein logarithmisches ersetzen dann hat man nicht mehr den AUS/AN Effekt bei Volume 1-2 sondern etwas mehr Regelweg... ausserdem sollte er mal nen Blick auf R78/79 werfen, das sind 330Ohm Keramik Widerstände, die werden sehr heiß und löten sich dann gerne aus, am besten mit kleinem Abstand zur Platine neue einsetzen damit die sauber gekühlt werden und kein Lock in die Platine brennen...

Tante Edit:

Man sollte auf die Schalpläne gucken bevor man was postet: beim HRD III ist das nicht C7 sondern C23.. sorry... C7 ist der Treble Cap im Tonestack, den könnte man höchstens durch einen Silver Mica ersetzen statt der Keramik...
 
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@ bluesfreak

Vielen Dank erstmal!
- Hab ein wenig nach HRD Details/Schaltplänen gegoogelt: Bei C23 handelt es sich um: "047065 CAP PFF .0015uF 400V 10% C23" und es sitzt hinter/unter Input 2, zwischen C18 und C36, ist das richtig?
Was / welche Werte schlägst Du als Austausch zum C23 Kondensator vor und wo kriegt man sowas? Ich hab´nen Elektriker-Freund der schon mal an elektronischen Teilen rumbastelt und mit dem Lötkolben umgehen kann. Der könnte mir das wohl machen, wenn ich ihm das Austauschteil bringe und zeige welches er ersetzen soll.....
"R78/79" hab ich auch gefunden und werde ihn darauf hinweisen! Mit dem Volume Poti komm ich eigentlich gut zurecht wie es ist - vermutlich, weil ich vorgewarnt war und den HRD von Anfang an mit einem Equalizer
zwische Vor- und Endstufe mit dem ich das level meist um die 15DB reduziere, betreibe - aber natürlich reicht mir zuhause meistens das erste Drittel des Volume-Regelbereichs am Amp.

Vielleicht genügt mir nach der Modifikation die Drive/More Drive Funktion am Amp und ich brauche gar kein Pedal mehr? Ansonsten schwanke ich zur Zeit nach erstem Blick auf die Thomann-Page und auf youtube derzeit zwischen Boss DS-1 und Marshall JKackhammer JH1.
Man fragt sich nur, wenn das so einfach und offensichtlich ist die Drive-Channel Schwäche am HRD zu beheben, warum Fender die dann so baut wie die sind???
 
Genau, das ist das Teil, Wenn ich mir den Bestückungsplan so ansehe scheint das ein normaler Standard C zu sein, allerdings ist ermit 560pf wirklich klein, beim DeVille ist er schon 1.5nF (1500pf) was es IMHO auch nicht recht viel besser macht. Ich würde zuerst einen Wert von .01µF/10nF - .015µF/15nF probieren (das ist in etwa die Hälfte dessen was im Clean Channel als Koppel C zu finden ist) und wenn das nicht ausreicht auf den Wert des Clean Channels gehen .022µF /22nF. Solche Kondensatoren bekommst Du entweder beim Conrad (WIMA, auf Rastermaß (das ist der Abstand zwischen den Beinchen) und Spannung achten) oder Du kannst auch Orange Drops oder MKTs reinquetschen die es z.B. bei Musikding oder TubeTown gibt. Wie gesagt, auf die Spannungsfestigkeit achten, 400V sollten es sein, bei 630V Typen kann es platztechnisch eng werden.
Ich hab in meinen Aufzeichnungen noch ne Liste gefunden die mir mal jemand geschickt hat und dabei nach einem Angebot für einen Umbau gefragt hat, der hat sich hinterher allerdings nicht mehr gemeldet und ich muss sagen das ich diesen Mod nicht zu 100% beurteilen kann weil ich ihn noch nicht durchgeführt/gehört habe, das was ich empfehlen kann hab ich mal invers gekennzeichnet:

C2: Change to Orange Drop .047uf
C10: Change to Orange Drop .047uf
C26/27: Change to Orange Drop .1µF

Bass Control: R105 change to 100K (1/2 watt)
Less Bass Gain: C1 47uf to 22uf (electrolytic)
Master Coupling Cap /Cut Drive Highs: C11 390pf to 1n (Silver Mica)
Mid Pot Control: Jumper from Wipe to Bass Leg
Highs & Gain Boost: R9 220K to 100K (1/2 watt)
Tone Slope Resistor: R12 130K to 56K (1/2watt)
Harsh Drive & More Max Gain: C8 1uf to 22uf (electrolytic)
More Bass to Drive: C23 .012uf (Orange Drop)
Treble Tone Cap: C7 250pf (Silver Mica)
Bass Tone Cap: C5 .1uf to .047uf (Orange Drop)
Mid Tone Cap: C6 .022 to .047uf (Orange Drop)

Better Reverb: Remove R103 & C52
Presence Cap: C29 .1uf (Orange Drop)
Concrete Resistors: R78 & R79 470ohm to 330ohm / 5 wat
t
Master Volume Pot: B100k to Audio Taper 250k or 1 meg
Reverb Pot: B25k to B100k (use the Master Volume Pot)
 
@bluesfreak

Hab mal die Rückwand des Amps abgebaut und mir das Teil angeschaut. Demnach müßte folgender Conrad Kondensator passen: (gibts auch als 0,015uF Variante)

MKS-Folienkondensator 0.01 µF 400 V/DC 10 % Rastermaß 7.5 mm (L x B x H) 10 x 3 x 8.5 mm Wima MKS4 0.01µF 400V 7.5 1 St.


Hab´mit Freuden festgestellt, daß die Teile fasst nichts kosten. Allerdings was den Einbau betrifft, ist nichts - wie ich gehofft hatte - mit: Alten rausziehen und Neuen reinstecken. Den muß man auf der Rückseite der Platine verlöten, oder? Aber wie da ran kommen. Das ist ja alles zu und an so vielen Stellen mit Potis, Kabeln, Steckelementen verbunden, daß ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man da rankommen soll.....:eek:
Da spiele ich jetzt doch mit dem "Überbrückungsgedanken". Das könnt´ich selbst versuchen. Speziell der C23 im HRDIII hat so wenig "Körper", daß er fast nur aus den Beinchen besteht, da käme ich schon gut ran. Macht das was wenn der Kupferdraht die Platine berührt? Wieviele Umwicklungen/Lagen würdest Du empfehlen? Und was bewirkt das dann eigentlich genau: Deine Empfehlungen für einen neuen Kondensator liegen im Bereich zwischen
0,010uF und 0,022uF, wenn ich den C23 mit Kupferdraht überbrücke habe ich ja vermutlich wesentlich mehr oder weniger - ist das egal?
Die Teile und Umfeld von R78 und R79 sehen bei mir noch ganz weiss und ohne Hitzemerkmale aus und zumindest R78 scheint schon mit einigen mm Abstand zur Platine etwas "podested" zu sein.

Zum Thema habe ich eine interessante Seite gefunden: http://www.harpamps.de/guitar/hrd.html - Nachfolgend einige Ausschnitte. Dort werden auch einige deiner Mods aus deinem letzten Posting angesprochen/bestätigt.
Was allerdings sehr merkwürdig ist, Fender scheint den HRD in der MKIII Version gegenüber den Vorgängern genau beim C23 noch verkleinert, anstatt vergrößert zu haben: Zitat "C23 wurde von 0,0015u auf 540pFverkleinert"....
Hast Du dafür eine Erklärung?



Natürlich hab ich während der Lieferzeit den Schaltplan auswendig gelernt und zahlreiche Mods im Netz nachgeschlagen - aber da bin ich vorsichtig, zu oft habe ich schon zurückgerüstet. Und die ca. drei Quellen, die ich gefunden habe, scheinen mir nur mittelmäßig verlässlich. In den Foren beschreiben die Leute groß und breit tolle Modifikationen und dann stellt sie der Ausbau der Platine vor Probleme. Die Leiterbahnen sind wie oft bemerkt tatsächlich etwas sensibel, beim ersten Poti hat die Pumpe gleich den Punkt mit weggesaugt - und ich kann einigermaßen löten.


Achtung bei den Plänen, es gibt drei Versionen vom HotRod - dies ist der Hot Rod II. Der Plan von 1996 stimmt nicht mehr - den passenden Plan habe ich micht im Netz gefunden, aber man kann den neuen von 2010 (Hot Rod III) nehmen, da sind nur 4 Teile anders:
Das Treblepoti ist nun ein 250k lin und das Master ein 100k log.
C23 wurde von 0,0015u auf 540pFverkleinert, C11 wurde von 390pF auf 1n erhöht.

Meine Änderungen

Folgende Änderungen sind mehrfach in Abständen überdacht worden, aber ich finde sie bis heute so gut und würde sie nicht ändern. Weniger ist manchmal mehr. Einzig für echte Fenderfetischisten würde ich den C7 bei 250p belassen. Denen würde ich auch keinen V30 einbauen. Da ist das Original ist näher am Sound.
1)C52 gesockelt, damit ich den Reverb Mod testen kann - C52 bleibt draußen - klingt / regelt nun besser wie erhofft. Muss man machen, hier hatte "das Netz" recht. Mir unverständlich, warum Fender das nicht in Version 3 geändert hat, der Hall war in den Rezessionen immer ein Kritikpunkt, jetzt ist alles OK.
2) Die Elkos sind bei mir schon die neueren mit kleinerer Bauform - ich denke die halten. Deshalb habe ich sie gelassen, nur ein wenig aufgedoppelt. Weniger Brumm und strafferer Ton sollten das Ergebnis sein, kann ich aber nicht erhören. Wenn sich jemand fragt, warum ich nicht die vorhandenen Lötstellen zur Erweiterungen genommen habe .. .die sind seriell vorgesehen, da die 500V für den HotRod Deville nicht ausreichen.
3) C7 sind nun 390pF (250pF), C5 47n (100n) und C6 weiterhin 22n, R12 ist 100k (130k), der traditionelle Fenderwert. Verbaut sind SilverMika und Mallories 150. Warum? Als Problem am HotRod werden immer die zu starken Bässe und der bröselige Zerrsound beschrieben. Der neue C5 schneidet die Bässe im Bereich unter 50Hz etwas ab, was die unangenehmen Bässe entfernen soll. Der neue C7 und der Slope R15 lassen etwas mehr Mitten reinregeln. Das Mid-Poti hab ich bewusst belassen - es ist wie beim Marshall, bzw. Bassman verbaut. R15 kann man aber nicht einfach so auf 33k senken, beim Bassman/ Marshall sitzt ein Kathodenfolger vor dem Tonestack, der verträgt niedrige Impedanzen.
Hier alles auf Mitte, die rote Linie ist die Modifikation. Nimmt man die Mitten etwas zurück, hat man die Kurve fast wie vorher, nur ohne die tiefen Bässe (zweites Bild). Aber man kann nun auch einen etwas mittigeren Leadsound einstellen.
4) Die beiden 5W Widerstände R78/79 ersetzt und hochgelegt - zur Sicherheit - die Drähte waren schon oxidiert und die Kanallampe flackerte ab und zu. Ich hab mit Silikon die beiden Bauteilkörper in der Mitte fixiert, das sollte halten und nicht zuviel Kühlung kosten. Der schlaue Trick mit den 330 Ohm (wird oft beschrieben) ist falsch und bewirkt eher das Gegenteil - auch Fender empfiehlt das ausdrücklich nicht (hab ich gelesen).
5) C1 ist nun ein bipolarer Elko (22uF statt 47uF) - Voodoo, da müsste man auf 10uF gehen um deutliche Veränderungen zu bekommen. Muss aber nicht.
6) Poti 250k(15)A für Master. Erfolg wie erhofft. Das Mastervolume ist nun feinfühlig regelbar und der Sound hat sich auch geändert, da der 390pF nun viel mehr Höhen schluckt (entspricht dem 1n / 100k Verhältnis im HotRod III).
7) C11 durch SilverMica gleichen Werts ersetzt - Voodoo.
Preampröhren:
Inzwischen hab ich zwei TungSol drin (V1und V2) - weil sie sich gefühlt besser angehört haben.
BIAS:Fender schreibt im Plan 60 mA (mV an 1 Ohm). Eingestellt war mein Amp auf 66mA. Im Internet wird oft der Wert 68mA genannt. Nach meinen Berechnungen liegt der günstige Bereich so zwischen 70 und 96mA. Ich werde 80mA nehmen, das reicht leicht. Das blaue Bias-Poti ist deutlich zu erkennen - Messpunkt ist auf der Platine der Röhren der äußerste linke, vordere Lötpunkt - ist sogar bezeichnet. An den Endröhren (Pin3) sollten jeweils 430V anliegen.
Gutes Video dazu:
[url]http://www.eurotubes.com/euro-Fender-HRDV.htm [/URL]


Ich hoffe ich nerve dich nicht allzusehr mit meinen hartnäckigen Nachfragen.
Vielen Dank für Deine Hilfe auf alle Fälle!
 
Mahlzeit,


Wenn die Beinchen 7.5mm Abstand haben dann ist das der richtige
Den muß man auf der Rückseite der Platine verlöten, oder? Aber wie da ran kommen. Das ist ja alles zu und an so vielen Stellen mit Potis, Kabeln, Steckelementen verbunden, daß ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man da rankommen soll.....:eek:


Yep, da heißt es den alten auslöten und den neuen einlöten...wers pfuschig macht zerdrückt den alten mit ner Kombizange und lötet den neuen an die Beinchen des alten aber das ist wie gesagt die Hinterhof-Tuningslösung und kann auch mal schiefgehen wenn man nicht schnell und exakt löten kann. Ansonsten heißt es Stecker markieren, Potis und Buchsen lockern, Platine losschrauben, leicht nach unten drücken und nach vorne klappen, das geht so ca. 5cm weit, das reicht um hinten an den Kondensator zu kommen und ihn auszulöten. Ggf Stecker ziehen falls sich Kabel spießen. Auf die Flachbandkabel zur Röhrenplatine aufpassen, die brechen wenn man sie zu oft biegt...

Da spiele ich jetzt doch mit dem "Überbrückungsgedanken". Macht das was wenn der Kupferdraht die Platine berührt?

wenn er keine anderen Anschlüsse berührt als die des Kondensators => nein

Wieviele Umwicklungen/Lagen würdest Du empfehlen?

Ein paar mal rum, so das Kontakt zwischen den Beinchen besteht. Man braucht dazu aber ne ruhige Hand, wirklich dünnen Kupferdraht (Einzelader einer Elektroniklitze) und ggf mit nem Tropfen Lötzinn sichern. Allerdings nimmt man bei der HRD III Schaltung so auch die Entkoppelung via C18 raus, das kann Probleme nach sich ziehen. Die älteren HRDs hatten den Drive Cap nach dem ersten Koppel C deswegen konnte man den einfach brücken und wie bereits oben angemerkt hatte ich nicht auf den Schaltplan geguckt

Und was bewirkt das dann eigentlich genau: wenn ich den C23 mit Kupferdraht überbrücke habe ich ja vermutlich wesentlich mehr oder weniger - ist das egal?

Dann hast du gar nichts mehr, sprich V1a knallt ungebremst in V1b => das klingt vermutlich ziemlich shice, insofern würde ich Dir abraten da ne Brücke zu ziehen
. Nochmal, ich bin zuerst von einem älteren Schaltplan ausgegangen bei dem der Drive Cap mittels Relais überbrückt wird und hinter dem ersten Koppelkondensator (C18) sitzt. Beim HRD3 hat man wohl anders gedacht und den Drive Channel vor dem Koppel C der ersten Stufe abgezweigt...

Fender scheint den HRD in der MKIII Version gegenüber den Vorgängern genau beim C23 noch verkleinert, anstatt vergrößert zu haben: Zitat "C23 wurde von 0,0015u auf 540pFverkleinert"....
Hast Du dafür eine Erklärung?

Leider nein aber ich denke Fender versucht auf die Art den Amp "moderner" klingen zu lassen, warum die seit Jahren/Jahrzehnten die wirklich funktionierenden Tipps der Modder und User missachten weiß ich nicht...


Gruß
blues
 
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Wow, danke Bluesfreak für die ganzen Tipps, werde mich eventuell auch mal in der nächsten Zeit mit einem Techniker verabreden um das ein oder andere auszuprobieren...
Bin seit Jahren HRD-User und habe den Gain-Channel eigentlich noch nie verwendet, weil er halt nun mal einfach nicht gut klingt.
Mit dem Fender spiele ich so ziemlich alles, was irgendwo im Dunstkreis von Blues/Rock/Jazz/Pop liegt und arbeite halt komplett mit Zerrpedalen.
Prinzipiell würde ich empfehlen, einen Tubescreamer (wie zum Beispiel der Bad Monkey) und ein härteres Distortionpedal (ich verwende hier einen OCD und ab und an einen Kort DST1, aber es gibt ja auch noch tausend andere) vor den Amp zu packen, das Funktioniert mit dem Hot Rod ausgezeichnet.

Signal dann so:
Gitarre - Tubescreamer - Distortion - HDR(Clean Channel)
Dann stehen 4 Grundsounds zur Verfügung:

1: Alles Aus (Clean)
2: TS (Leichte Zerre)
3: Distortion (Dicke Zerre)
4: TS+Distortion (volles Brett)

Zusammen mit dem Volumeregler an der Gitarre kann man damit so ziemlich alles abdecken.
 
@ bluesfreak
Danke - ein weiteres mal. Vom Überbrücken lass ich dann auch mal die Finger - schon wegen der anderen Ausgangsbasis = anderer Schaltplan.
Aber der Kondensatortausch macht weiterhin Sinn - oder ist Situation da ebenfalls anders?
Abstand zwischen den Beinchen ist 10mm. Aber es gibt (zumindest bei Conrad) nur 5mm und 7,5mm (und dann 15mm und mehr Rastermass), was lt. Conrad 7,2mm bzw. 10mm Breite enspricht. Rastermass entspricht.


@ philmaster
Interessanter Weg, den du beschreibst. Ich hatte den Bad Monkey am Drive Channel verwendet, nachdem er im Clean zu wenig brachte.
Aber Overdrive und Distortion zusammen vor dem Clean Channel - das ist eine interessante Idee. - Wollte eigentlich mein Bad Monkey gegen ein Distortion Pedal umtauschen; - jetzt werd ich aber vermutlich zunächst einmal
das Distortion ordern und die Sache in den von dir beschriebenen Variantion probehören. Dann kann ich immer noch eines der Pedale retournieren, wenn ich nicht zufrieden bin (30Tage Rückgabemöglichkeit).
 
Der Kondensatortausch macht schon Sinn und wenn die Beinchen 10mm Abstand haben dann hast Du Rastermaß 10mm, ein 7.5mm passt da nur sehr schlecht (ausser 7ender hat da mehrer Löcher unter dem Bestückungsplatz um im RM variabel zu sein. Einen 22nF gibts beim C KLICK, wenn Du was anderes willst dann musst Du bei Musiding gucken: http://www.musikding.de/MKP10-10nF-630V
 
@ bluesfreak

Wenn´s 630V (nicht 400V) und MKP (nicht MKS) sein dürfen dann hab ich auch WIMAS bei Conrad:


MKP-Folienkondensator 0.01 µF 630 V/DC 20 % Rastermaß 10 mm (L x B x H) 13 x 4 x 9 mm Wima


MKP-Folienkondensator 0.015 µF 630 V/DC 20 % Rastermaß 10 mm (L x B x H) 13 x 5 x 11 mm Wima


Gut das noch geklärt zu haben, bevor ich mich über die nicht passenden 7,5 geärgert hätte. Ich werde es mit meinem Freund besprechen, aber um erlich zu sein schwebt mir jetzt die beschriebene "Hinterhof-Tuningslösung" vor.
Mal sehen - ich berichte!!

D A N K E
 
Hallo!

UPDATE: Hab´mir jetzt ein Distortion Pedal bei Th... bestellt und mich während der Wartezeit an die Modif. gemacht. Bei Conrad war grade nur die 0,01uF Version des Kondensator Vorrätig, womit mir die Qual der Wahl erspart blieb.
Dann meinem Freund um Löthilfe gebeten, die dieser - als ich ihn bat per "Hinterhof" Methode zu löten, ablehnte, weil er sich nicht zutrauen wollte. Also was blieb mir anderes übrig - selbst ist der Mann. Besseren Lötdraht gekauft und beherzt ran an die Sache. Foto 1 zeigt die Platine mit Füsschen des bereits abgezwickten alten Kondensator. Foto 2 den von mir angelöteten Neuen (von anderer Seite - weils die schönere Lötstelle geworden ist).

Kurzerhand angeschlossen und - es funktioniert - nichts beschädigt, heißt schon mal durchatmen. Das Klangergebnis/Unterschied schien zunächst nicht so gravierend. Aber dann der Vergleich zum Blackstar, und auf einmal waren die vorher klaren Unterschiede zugunsten des Blackstar nicht mehr so eindeutig. Es klang nach wie vor anders, aber der Moskitosound am HRD war nicht mehr vorhanden. Jetzt vielen mir andere interessante Aspekte auf:
Der Blackstar hat (im Cleanbetrieb) immer wenig Höhen und ich mußte mit meiner Strat voll aussteuern. Während es beim HRD genug Reserven gibt und ich immer wieder Höhen und Presence zurückregulieren muß.
Aber im Zerrbetrieb klingt der HRD verhangener als der Blackstar und ich muß ordentlich Höhen und Presence aufdrehen. Ebenso bei beiden Amps reichlich Bass. Aber dann - meine Frau zu Rate gezogen anhand des "Gary Moore - Loner" welcher Amp näher am Original sei, - meinte sie eindeutig der HRD.

Also ich konstatiere zusammenfassend gerne der Mod. von bluesfreak ist ein voller Erfolg und jedem für den Crunchbetrieb im HRD zu empfehlen (ich würde es sogar mit 0,015 oder 0,022uF versuchen).
Welcher der beiden AMPs nach dieser Mod. im Drivechannel besser klingt bleibt Geschmacksache.

Ich berichte dann nochmal nach Eintreffen des Distortion Pedals.

Foto 1
DSCN4267.JPG

Foto 2
DSCN4268.JPG
 
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So, weiteres Update: Der freundliche Postman hat mir heute mein Distortion Pedal zugestellt (Harley Benton Extreme Metal), das ich mir nach ausführlichem you-tube Konsum, Distortion Pedale betreffend, schlussendlich vor allem wegen der vielfachen Einstellmöglichkeiten, der Universalverwendbarkeit (als Overdrive sowie Distortion) - muß ja nur mir zuhause gefallen, aber auch des günstigen Preises wegen ausgewählt habe.
Und als erstes Resumee: es ist schon eine ganz andere Nummer (für meinen Bedarf) als das Bad Monkey.
Das Pedal verwende ich bei meinem HRD natürlich im Clean Modus und erreiche damit deutlich bessere + variantenreichere Drive-Ergebnisse als mit dem HRD-eigenen Drive CHannel.
Trotzdem bleibts eine deffizile Angelegenheit, den "richtigen" Ton zu treffen. Während´s am Blackstar auf anhieb passte, muss ich hier penibel aussteuern und abwägen. Z.B. hat das Distortion Pedal einen "Boost" Schalter+Regler.
Wenn ich den dazu schalte wird der Ton etwas rauher und vor allem in den Höhen klarer/offener - was mir am Blackstar so gefällt. Dafür mußte ich dann feststellen, daß die hohen Saiten (b und e) ab dem ca. 15 Bund derart unterträglich spitz werden (was sich auch nicht wegregeln lässt), daß die Nachteile der Boost-Schaltung die Vorteile überwiegen. Also Boostschaltung aus, dafür etwas mehr Höhen und Presence am Amp.
Ebenso nach wie vor bedarf es einer hohen Ausstäuerung der Bässe am Amp und am Pedal damits nicht zu dünn klingt. Aber auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn sonst mulmen die Bässe plötzlich.

Das Obverdrive und Distortionpedal zusammen zu verwenden erscheint mir bis jetzt nicht wirklich gewinnbringend. Vor allem ist mir zunächst die gesteigerte Empfindlichkeit für Nebengeräsuche durch berühren des Saiten etc. aufgefallen. Anonsten geht´s dann rasch in die extreme Metallrichtung. Und wenn ich den Drive entsprechend reduziere, habe ich ähnlichen Klang wie ich ihn auch durch das Distortion alleine erreichen kann. Aber da werde ich noch ein bisschen herumexperimentieren....
 
Ich finde den Overdrive des Hot Rod Deluxe ziemlich übel und mehr oder weniger unbrauchbar. Der Clean-Kanal ist allerdings Sahne.

An der Stelle des Beitragserstellers würde ich es mit hochwertigen Pedalen versuchen, mit den meisten verträgt sich dieser Amp im Clean-Kanal sehr gut.

Ich hatten den Bad Monkey vor einigen Jahren selbst und kann mich den Jubelstürmen in vielen Foren nicht anschließen. Mit dem Laney Lionheart hab ich damit keinen tragfähigen, gefälligen Sound hinbekommen.

Es hilft dir wahrscheinlich nix, aber du wirst sehr viel experimentieren müssen, bis du deinen Sound gefunden hast. Am besten Amp mitnehmen in einen großen Store und ausprobieren bis der Arzt kommt. Oder eben Pedale beim großen T bestellen und gegebenenfalls zurücksenden.
 

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