Höhe der Stop Bar bei LPs

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tobi452
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Hi,

hab mich gerade gefragt, warum die Stop Bar bei LPs eigentlich Höhenverstellbar ist. Ich meine, was bringt das? Wirkt sich das auf den Ton aus?

Schon mal Danke im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Unterschiedliche Höhe, unterschiedlicher Winkel der Saiten die über die Reiter laufen.
Der Anpressdruck ändert sich auch, soll sich auf das Sustain auswirken und der Klang ist leicht unterschiedlich.
Gemerkt habe ich wenig.
Einige Musiker ziehen die Saiten auch auf wie bei einer Wrap-Around-Bridge und schwören drauf.
Der Anpressdruck verringert sich dadurch noch mehr, schlecht kann das aber trotzdem nicht sein, Billy Gibbons ist so ein Wrap-Arounder :p.
Seinen Ton möchte ich nicht als schlecht bezeichnen, Sustain ist auch genug vorhanden.
Ach was quatsche ich probier es einfach aus ;).
Zu weit würde ich es nicht rausdrehen, das reißt zu sehr an den Schrauben, dann eher Wrap-Arounden.

LG Ping
 
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Das "wrap-arounden" :)D) macht man eigentlich, damit die Saiten nicht zusätzlich zu den Saitenreitern noch auf der Kante der Bridge aufliegen, wenn man das Tailpiece weit runterdreht bzw. die Brücke hoch einstellen muss.

Manche sagen, der Sound sei besser, wenn das Tailpiece aufliegt, andere sagen es spielt keine Rolle.
 
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Ich könnte mir auch vorstellen, dass das "Greifgefühl" bei hochgestellter Stop-Bar oder Wraparound weicher ist, da der Saitenzug geringer ist. . Bendings etc. gehen dann vielleicht einfacher. Ist jetzt aber auch nur ne Vermutung, ausprobiert hab ichs noch nicht.
 
Abgesehen von Wraparound und Anpressdruck können mit verstellbarem Tailpiece einfach die Toleranzen, die in einer Fertigung nun mal ausgenutzt werden, ausgeglichen werden.

Ein leicht vom Soll abweichender Halswinkel (oder abweichendes Deckenshaping) resultiert in einer höheren/tieferen Brückenposition und dann muss auch die STP-Position angepasst werden, damit die Saiten z.B. nicht auf der Kante der Brücke aufliegen.

Greetz
Armin
 
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Ich hab noch nie verstanden warum der Saitenzug sich in irgendeiner Weise verändern soll?! Der kommt doch wohl daher, dass man die Gitarre auf einen bestimmten Ton stimmt. Ist er geringer ist auch der Ton tiefer und das möchte man ja eher nicht also woher kommt diese Vermutung? :confused:
 
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Ich hab noch nie verstanden warum der Saitenzug sich in irgendeiner Weise verändern soll?! Der kommt doch wohl daher, dass man die Gitarre auf einen bestimmten Ton stimmt. Ist er geringer ist auch der Ton tiefer und das möchte man ja eher nicht also woher kommt diese Vermutung? :confused:

Das ist eigentlich leicht erklärt :) - beim normalen Spielen wirkt sich das fast gar nicht aus - ist richtig. Aber sobald ich die Saite bende ziehe ich sie ja quasi aus den beiden Auflagepunkten am Sattel und am Steg heraus - und das geht einfach leichter, wenn die Saite hinter dem Steg flacher verläuft, weil weniger Normalkraft auf der Kerbe anliegt.

Hab's mal kurz grafisch dargestellt (vereinfacht, statisch - Saite und Brücke in blau) - im 1. Fall steht die Saite steiler an der Brücke an (Kraft N ist in beiden Fällen gleich (gleiche Vektorenlänge) und beschreibt eine bestimmte Zugkraft der Saite bei einem erwünschten Ton)) - N setzt sich aus N1 und N2 zusammen, aber im oberen Fall ist die Normalkraft (N1), die nun mal am stärksten auf die Brücke drückt und die wir überwinden müssen höher und N2 dafür niedriger. Da die Saite in Richtung N2 ja frei beweglich ist (über Sattel und Reiterchen) mündet diese Kraft in den Mechaniken und dem STP und wird auch größtenteils von diesen beiden Teilen getragen. Wir müssen uns daher auf N1 konzentrieren!

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Greetz
Armin
 
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OK, also mit so ausführlichen Antworten un Erklärungen hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Danke dafür!
Ich dachte eigentlich, da gäbs ne relativ einfache Erklärung wie: Wenn das STP tiefer eingestellt ist ist der Ton direkter/sustainreicher weil die beiden Schrauben dann mehr Kontakt zum Gewinde haben, also eine "massivere" Verbindung von STP und Korpus herstellen.
Das war der erste Gedanke, den ich hatte und auch einigermaßen plausibel fand.

Werds bei Gelegenheit natürlich selbst probieren.
Aber, lässt sich vielleicht ein ungefährer Anhaltspunkt nennen, von dem aus man sich orientieren kann?
 
Ich dachte eigentlich, da gäbs ne relativ einfache Erklärung wie: Wenn das STP tiefer eingestellt ist ist der Ton direkter/sustainreicher ......

Dem ist auch so.
Durch das tiefere Stoptail hast Du mehr Saitendruck auf den Saitenreitern/der TOM. Das macht für gewöhnlich einen direkteren Ton.
Im klassischen Instrumentenbau (Geige, Violine, Cello, Kontrabass etc.) wird duch die Höhe des Untersattels (also dort, wo der Winkel der Aufhängung der Saiten an der Korpusunterseite bestimmt wird) unter anderem der Klang des ganzen Instruments bestimmt.
Ist der Untersattel zu hoch, fehlt der Druck auf den Steg, das Instrument klingt schlapp und mit wenig Breite. Schlimmstenfalls (in Kombination mit niedrigen Zugkräften bestimmter Saitentypen) haut es alle Nase den Steg um oder er rutsch bei jedem Stimmen.
Ist er zu tief und der Winkel wird zu steil, wirkt der Druck nicht mehr auf den Steg, sondern drückt ihn schlicht Richtung Hals (kippt um, inklusive Stimmstock->teuer).
Falls es hier Verständnisschwierigkeiten gibt, mache ich gerne Fotos meines Kontrabasses.


Im Prinzip ist es bei der Gitarre nichts anderes, nur kann da der Steg nicht umkippen und man kann das Stoptail bis auf den Boden schrauben.


Analog dazu kann ja jeder mal eine Tele mit StringThrough-Body und eine mit Toploaderbridge anspielen.
Wer da den Unterschied nicht hört, sollte Drummer werden.....
 
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Danke für die gute Erklärung!
Also wird der Ton nicht direkter/Sustainreicher weil die Schrauben des STP mehr Kontakt im Gewinde haben sondern weil so der Druck auf die TOM größer wird?
 
Richtig. Druck höher = tigther, direkter, spritziger - Druck niedriger = luftiger, breiter

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Hi Tobi,


ich kann es mir zumindest nicht vorstellen. Ob da nun 4 Gewindegänge im Bolzen liegen oder 7..... :nix:
Wahrscheinlich hören die Priester auch Unterschiede zwischen zölligen und metrischen Gewinden...:D
Die Nummer mit dem Saitenwinkel jedoch ist bei akustischen Intrumenten essenziell und das kann ich zumindest auch auf die E-Gitarre anwenden und bejahen.

Greetz,

Olli
 
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Aber sobald ich die Saite bende ziehe ich sie ja quasi aus den beiden Auflagepunkten am Sattel und am Steg heraus - und das geht einfach leichter, wenn die Saite hinter dem Steg flacher verläuft, weil weniger Normalkraft auf der Kerbe anliegt.

Meinst du damit, dass bei hohem STP weniger Normalkraft auf der Kerbe liegt, weil die Saite bei gleicher Spannung ne kürzere Länge zw. STP und Sattel hat? Also dass die Saite (wenn man sich die TOM wegdenkt) länger ist weil sie dann auch noch etwas nach unten geht (müsste paar mm ausmachen) und so stärker gespannt werden muss?
 
Die Länge macht vielleicht ein bisschen aus.

Der Hauptgrund liegt aber darin, dass das Stoptail mehr Kraft für dich aufnimmt, wenn der Winkel flacher ist (siehe Grafik). Dadurch schrumpft die Kraft auf der Brücke und ich brauche weniger Schmalz um zu ziehen.

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Ach so... Wie gesagt, ich werds demnächst mal selbst testen. :)
 
Vielleicht noch ergänzend - die Länge ist (in diesem Fall :)) nicht so entscheidend da die Spannung der Saite, die ich erreichen möchte um eine gewisse Tonhöhe zu erreichen von der Mensur abhängt (Länge zwischen Sattel und Reiterchen) und die ja, egal ob Wraparound oder "normal", gleich bleibt.

Greetz
Armin
 
Das "wrap-arounden" :)D) macht man eigentlich, damit die Saiten nicht zusätzlich zu den Saitenreitern noch auf der Kante der Bridge aufliegen, ...

Ist das schlimm, wenn die Saiten zusätzlich zu den Saitenreitern noch auf der Kante der TOM aufliegen? Also macht das vom Ton was aus und gibt das mit der Zeit "Abdrücke"/"Beschädigungen" an der TOM?
Und wie siehts beim Wraparounden aus? Gibt das Abdrücke auf dem STP?

Hab nämlich heute die Saiten runter gemacht, hab dabei aus versehen die Schrauben der TOM und des STP verstellt und jetzt krieg ich die Einstellung nicht mehr so wirklich hin, wie ich sie vorher hatte. Oder lagen da die Saiten auch schon auf der TOM auf? Hmm, ist mir gar nicht aufgefallen.

Ach ja: Entweder es ist nur Einbildung oder (- finde ich wahrscheinlicher -) der Ton ändert sich durch die Höhe des STP wirklich (Direktheit, Sustain). Hatte es vorher ganz unten und jetzt wegen oben beschriebener Problematik weiter oben und habe jetzt wirklich das Gefühl, dass sich Sustain und die Direktheit verändert haben.
 
Hallo

Ach ja: Entweder es ist nur Einbildung oder (- finde ich wahrscheinlicher -) der Ton ändert sich durch die Höhe des STP wirklich (Direktheit, Sustain). Hatte es vorher ganz unten und jetzt wegen oben beschriebener Problematik weiter oben und habe jetzt wirklich das Gefühl, dass sich Sustain und die Direktheit verändert haben.
so ergehts mir auch.

Gruß,
Dietmar
 
Aber bzgl. "Schäden"/unschönen Abdrücken an der TOM BTW beim Wraparounden am Stp kannst du auch nix sagen? Liegen bei dir die Saiten zusätzlich zu den Saitenreitern auch an der TOM auf?

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Aber bzgl. "Schäden"/unschönen Abdrücken an der TOM BTW beim Wraparounden am Stp kannst du auch nix sagen? Liegen bei dir die Saiten zusätzlich zu den Saitenreitern auch an der TOM auf?
 
Ist das schlimm, wenn die Saiten zusätzlich zu den Saitenreitern noch auf der Kante der TOM aufliegen?

Mach mal ein Foto, kann ich mir fast gar nicht vorstellen, ich habe mein STP fast ganz unten und immer noch eine Masse Platz.
Vielleicht habe ich auch einen leicht anderen Halswinkel oder einen abweichenden Abstand Bridge - STP.

Bei der Einstellung brauchst Du doch nur Deine Brücke wieder so einstellen, daß Du Deine gewohnte Saitenlage hast und das STP
stellst Du Dir dann anschließend so hin wie Du möchtest.

- - - Aktualisiert - - -

......und habe jetzt wirklich das Gefühl, dass sich Sustain und die Direktheit verändert haben.

Wäre ja auch verwunderlich wenn es nicht so wäre, hast ja NEUE Saiten drauf.

LG Ping
 
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