Hohner Gola Bassstimmstock einbauen

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Guten Abend liebe Akkotdeon Gemeinde.
Eine Frage zum Einbau des BassStimmstocks bei einer Hohner Gola.
Wie kann ich am besten die genaue Mitte der Stimmstöcke zu den Öffnungen finden? Wie ist das wenn diese nicht 100-prozentig übereinstimmen? Ich kann ja nur an den markierten Anschlägen die drei Stimmstöcke im Bassbereich einsetzen.

Vielen Dank für eure Mühe.
Huber
 
Wie kann ich am besten die genaue Mitte der Stimmstöcke zu den Öffnungen finden?
Ich fürchte, ich versteh nicht ganz, wo das Problem ist!

Wenn du eine Gola hast, dann sitzen die 3 bzw. 4 Bassstimmstöcke spielfrei und exakt und zwar an ganz genau 1 Position. Sitzen die nicht exakt spielfrei dann merkt man das an der schlechten Stimmhaltigkeit... und dann richtet der Fachman das wieder ein -und zwar exakt und spielfrei. So kenn ich´s und so hab ich das praktisch an jeder Gola vorgefunden die ich in Augenschein nehmen durfte. Bzw. wenn nicht, dann gingen die Diskussionen unter Golakennern um Abweichungen im Zehntelmillimeterbereich.

Von daher ist mir im Moment nicht ganz klar, worauf deine Frage abzielt - kannst das Ganze bitte etwas weiter erläutern was der Hintergrund ist?
 
Ja…es sind genau diese Millimeter die ich die Stimmstöcke schieben kann - und befürchte, dass es dann zu stimmungsproblemen kommen kann, da zu wenig Luft in die Bassstimmstöcke kommen kann.
Ist das gut ausgedrückt 😊🙋‍♂️👍.?
 
Die Sache ist eher andersrum:

Ob die Stimmzungen 95% oder 100% Überdeckung am Tonloch haben macht keinen großen Unterschied.

Aber wenn die Stimmstöcke nicht perfekt sitzen, dann haben die Spiel . Und Spiel bedeutet Beweglichkeit. Und Beweglichkeit bedeutet dass die Stimmstöcke nicht so stabil sitzen wie sie sitzen könnten. Und damit können die mitschwingen, was sie nicht sollen. Denn damit ergeben sich in der Summe überlagerte Schwingungen, was im Endeffekt zu einer instabilen Stimmung führt.

Im Endeffekt ist es so, dass ein nicht sauber sitzender Stimmstock genauso zu ständigen Verstimmungen führt, wie eine nicht sauber eben liegende Stimmstocksohle (weiß ich aus eigener Erfahrung von meinem "Reiseakkordeon). Und solange der Missstand nicht abgestellt ist hat man keine Chance auf eine stabile haltbare Stimmung.

Und beim Einpassen des Spiels des Stimmstocks kommts auf das richtige Maß an Spannung an und auf Zehntel Millimeter. Auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!

Meine Empfehlung:

Probier das nicht auf eigene Faust, sondern such dir einen erfahrenen Fachmann. Idealerweise einen, der sich auf Golas auskennt. Muss aber nicht unbedingt sein - aber auf jeden Fall jemanden der sein Handwerk sehr genau nimmt und dem seine Berufsehre viel Wert ist.... Hier muss man unter Umständen gewisse Fahrstrecken in Kauf nehmen! Und bei dem lass dir die Stimmstöcke einjustieren - dann stimmt s und du hast Ruhe!


kleiner Nachtrag:

"Sein Handwerk genau nehmen", heißt nicht, dass der Fachmann sich perfekt mit noblen sehr teuren Akkordeons auskennt. Damit meine ich dass er seine Berufsehre hochhält und seine Arbeiten immer bestmöglich ausführt - egal was für ein Akkordeon er vor sich hat!

... und sich auch nicht zu schade ist auch bei "billgen" Kisten sauber zu arbeiten!


Z.B. mein ganz frührerer Akkordeoninstandsetzer (bin nicht sicher, ob er noch lebt) - dem war es egal was für ein Instrument man ihm brachte. Er behandelte jedes gleich und versuchte bei jedem sein Bestes zu geben... und du bist in eine Ohrfeige reingelaufen, wenn er mitbekommen hat dass du das von ihm reparierte Instrument schlecht behandelt hast!:engel:
.. Auf der anderen Seite war er sich auch nicht zu schade an meiner uralten Verdi II mit Handelswert 0,0 € zuerst die "Hardware" richtig herzurichten, bevor er sich um die Stimmzungen gekümmert hat! - Sein Spruch war: "was die Reparatur kostet kann ich dir erst sagen wenn ich fertig bin, aber wenn das Instrument wieder hier zur Tür rausgeht, dann steht auf dem Stimmstock mein Name drauf und dann entspricht das Instrument dem Qualitätsanspruch, den ich an meine Arbeit habe!" ... und das stimmte ! Man konnte sich seine Arbeit gut leisten, egal was er alles machte und was er machte war richtig, richtig gut! ( was das wirklich bedeutete konnte ich erst viele Jahre später richtig einschätzen!)

So z.B. hat er bei meiner Verdi II die Stimmstöcke auch erstmal eingepasst ( bei ner Gola hätte er vermutlich statt Karton Furnier genommen !)

Verdi II Stimmstock Riegel.jpg

... Das hat er vor ca. 20 Jahre gemacht und das Teil steht immer noch wie ne 1!


Das ist das was ich meine, mit: such dir für deine Gola nen Fachmann , dem seine Berufsehre was wert ist!
 
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Besten Dank 😊 das hat mir sehr geholfen.
Vielleicht kann mir ja jemand einen guten Mann nennen, der an der Gola Hand anlegen kann. Gerne als PN
Beste Grüße
 
Die Feinstimmung erfolgt wenn es genau kommt bei eingebauten Stimmstöcken.
Ich habe bisher nur eine Schrammelharmonika gestimmt bei ausgebauten Stimmplatten,
und dabei auch genauer Wert gelegt auf die Stimmung der Diskantseite.
Eine Gola ist natürlich etwas völlig anderes.
Aber wenn du sie einbaust und keine klanglichen Einwände hast bist du vielleicht selbst ein gut genügender Mann.
 
Ich denke, man darf die Stimmstöcke nicht zu fest einspannen ( Stellschrauben ) ? Die meinen waren recht locker - ich habe die Schrauben leicht rausgedreht- so dass sie fest rein gingen - rechts waren ca. 2 mm Luft im äußeren Bereich, den ich dann festgezogen habe. Denke das passt erst einmal bis zum Fachmann?
Oder ?

Beste Grüße
 
Die Feinstimmung erfolgt wenn es genau kommt bei eingebauten Stimmstöcken.
dann wünsche ich viel Spaß mit der Methode bei den Cassottostimmstöcken :evil: ... Es lohnt sich bei jeder Faustformel zu hinterfragen, was der Grund hierfür ist, wo das herkommt und welche Parameter das sind die sonst stören würden.

Manchmal kommt man dann drauf dass es wirklich nicht anders geht ( z.B einen Stimmstock einpassen geht nur im Gehäuse. Den kann man nicht auf der Werkbank einpassen ohne im Gehäuse die Justage zu prüfen und entsprechend fein zu korrigieren.
Einen Stimmstock im Cassotto kann man gar nicht im Gehäuse stimmen, weil man da gar nicht an alle Stimmzunge drankommt... also muss der außerhalb gestimmt werden und kann dann maximal im Gehäuse eingebaut kontrolliert werden. Bleibt die Frage, was ist denn dann der Kern der Ausage, dass man die nur im Gehäuse richtig stimmen kann, wenn bei jedem Cassottoinstrument diese Aussage schon mal falsch ist, weils dort so nicht geht ?

Es ist die Einbausituation, die eine Rolle spielt - und damit sind wir wieder bei den Bassstimmstöcken. Was man bei Arbeiten außerhalb des Gehäuses nicht kontrollieren kann, ist der richtige Sitz im Gehäuse. Und der ist wichtig wegen der Stimmhaltigkeit.

Vielleicht kann mir ja jemand einen guten Mann nennen, der an der Gola Hand anlegen kann. Gerne als PN

Für den Südwestdeutschen Raum kenne ich mindestens zwei, wo du mit deiner Gola in guten Händen bist - aber in den anderen Gegenden bin ich nicht so sattelfest.


Ich denke, man darf die Stimmstöcke nicht zu fest einspannen ( Stellschrauben ) ? Die meinen waren recht locker

Mein derzeitiger Hauptsimmungsmacher hat mir das mal so erklärt: Die Stimmstöcke müssen so eingepasst sein, dass sie von Hand nicht merklich bewegt werden können. Und der Sitz bei der "Klemmung " sollte so sein, dass man den Stimmstock spielfrei unter den Niederhalter schieben kann, ohne Verspannung und Kraftaufwand, aber auch ohne merkliches Spiel.

Zuvor sollte man aber mal zuerst die Stimmstocksohle auf einer Glasplatte oder irgendeiner anderen zuverlässig ebene Fläche prüfen, ob der Stimmstock auch sauber eben aufliegt. Hat sich der verzogen, ( da reicht auch leicht verzogen schon) dann muss zuerst die Stimmstocksohle wieder abgerichtet werden - sonst bringt die ganze Einpasserei nix.
 
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Hi Maxito, besten Dank auch an Dich für die ausführliche Erläuterung meiner Frage😊👍
Welche Akkordeonbaumeister könntest Du mir für die Gola im Südwesten nennen ?

Grüße
😊
 
Welche Akkordeonbaumeister könntest Du mir für die Gola im Südwesten nennen ?
Lange Erfahrung an und mit Golas haben Pedro Gomes in Trossingen/Schura und Herbach Akkordeonservice in Reutlingen, Akkordeonbau Zimmermann in Pforzheim und dann natürlich Hohner. Das sind mal die, die ich direkt kenne.

Darüberhinaus schätze ich im Chiemgau auch Musik-Rumberger in Pruttin hoch ein, sowie in der Freiburger Gegend Akkordeon Modricker

Die anderen kenne ich nicht nähers und möchte deshalb hierzu keine weitere Einschätzung abgeben, auch wenn die durchaus ebenfalls sehr gut sein können
 
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