ch hoffe das Foto ist aussagekräftig, besser geht's nicht weil meine Kamera spinnt.
ja das reicht völlig aus. Ich wollte nur sehen ob die Zungen aus schmalem Band oder aus breitem Federstahlband geschnitten wurden.
Ja, die Platten sind aus Zink, stammen ja aus der aluminiumarmen Vorkriegszeit.
Wenn du damit bisher keine Probleme hattest, dann freu dich! Das ist nämlich nicht selbstverständlich. Die damals verwendete Zinklegierung war nicht unbedingt stabil und hatte bisweilen die Neigung, dass sich mitunter irgendwann das Atomgitter anders sortierte und damit hat sich dann auch die Form verändert. Dann wirft die sonst so glatte Oberfläche auf einmal Beulen und der Zungenspalt geht auch zu und die Zungen neigen dann mitunter zum Klemmen. Ich hab ne alte Verdi II mit Zinkplatten - da sind ein paar dabei , die fangen seit ein paar Jahren an, sich zu verändern... den Defekt kann man nicht beheben oder stoppen. Wenns anfängt dann geht der Lebenslauf des Instruments seinem sicheren Ende zu , wenn nicht: Glück gehabt und man kann sich weiterhin an dem Instrument freuen.
Topqualität, Zungenspalt <0,03.
Wie gesagt - ich hab die Platten bislang noch nicht gekannt. Was man aber sehen kann, ist dass das Zungenprofil breiter und nicht so trapezförmig geschnitten ist wie bei den H- oder T-Mensur. So ein Zungenpofil wird tatsächlich häufger bei besseren Stimmplattenqualitäten verwendet. Mit der breiteren Zungenspitze will man erreichen, dass die Zunge mit wenig kraft schon gut klingt... das geht aber auch nur dann, wenn die Zunge an sich sehr gut anspricht. Denn wenn bei so einem Profil der Ansprechdruck nicht sehr niedrig ist, dann funktoniert der Effekt nicht, weil die Zunge dann nämlich erstmal gar nichts macht und dann löströtet... weil aber dann die breite Spitze gleich mehr Luft umschaufelt, dann auch gleich deutlich laut. Aus dem Grund sind bei einfachen Stimmplattenqualitäten die Zungen meist deutlich trapezförmig - wenn die mit etwas mehr Druck dann mal anfangen zu klingen, dass die dann trotzdem noch leise sind.
Je besser die Ansprache, desto eher kann man sch den Luxus einer breiteren Spitze leisten...und mit um so weniger Kraft lässt sich s dann spielen.
Den Begriff " A Mano" hätte man bei Hohner aber sicher nie verwendet... Denn wie alle Prozesse bei Hohner hat man drauf geachtet dass bei guter Qualität effizient gefertigt wurde... Mit "liebevoll den Niet mit dem Hammer plattgeklopft" hätte sich dort niemand aufgehalten. Wenn die Zunge eingerichtet war, maximal mit dem Hammer einen Schlag, damit die Zunge nicht mehr verrutscht und dann - zack- einmal mit der Nietmaschine drauf und fertig. Das hat sogar den Vorteil, dass so ein maschinengeführter Prozess mit deutlich geringerer Toleranzschwankung ablaufen kann und das Ergebnis gleichmäßig gut bleibt. Dem Ton ist das egal ob der Niet platt oder pyramidenförmig aussieht - da gehts einzig und alleine drum dass der Niet die Zunge sauber mit möglichst breiter Fäche plan auf die Platte drückt und festhält... Und bei aller Liebe zur Handarbeit - sowas kann eine Nietmaschine, wenn die mal eingestellt ist deutlich konstanter und exakter als ein Handwerker. (und obendrein schneller)
Nachtrag: - seh grade dass
@Ippenstein schneller getippt hat als ich:
"Kriegsmensur - der Begriff triffts recht gut - denn das Zink wurde nur verwendet, weil Aluminium als kriegsrelevant eingestuft war und hierzu nicht verwendet werden durfte. Tatsächlich waren das meist sehr einfache Stimmplatten - aber die auf den Bildern oben sehen doch trotz allem nach n bissl besserer Qaulität aus.