Hohner Morino VM oder VIM

Nach Veröffentlichung wird es nicht mangeln an Interessenten…

... da wäre icih mir nicht so sicher... Ich habe hier auch eine VIM rumstehen. Weil ich Melodiebass lernen wollte war das ein günstiger Einstieg. Die war "relativ güsntig " in der Anschaffung kaum gespielt und dadurch in Topzustand. Eine der frühen Baureihen (Stimmstocknumemr 16) ausgestattet in dem Fall komplett mit Artiste Gold Stimmzungen. Weil ich aber eben ein wirklich gutes Insturment haben wollte habe ich das dann noch komplett überholen lassen. Von daher steht die , wenn man so will echt sehr gut da. Und spielt sich auch leicht... ist aber im Vergleich zu meinem jetzigen Haupt-Melodiebassinstrument einfach eine deutlich schwächere Liga ... und steht deshalb bei mir nur rum... So richtig interesieren tut sich für das Instrument aber auch niemand, weil die nachfolgende VI N mit ihren 16 kg den Ruf als extrem schweres Instrument gepägt hat (obwohl die VIM mit ihren 13,4 kg sogar leichter ist als die normale morino VN ... aber der Ruf klebt eben an der Kiste auch mit dran und drum gibts hier kaum interessenten. Zumal die Studierenden heutzutage fast auschließlich Koverter wollen...

Meine VIM ist , wenn man so will richtig gut in Schuss, aber das bessere ist halt des guten Feind und drum steht das Instrument halt bei mir rum und wird alle halbe Jahre mal ausgepackt und auch mal gespielt.


Die Mischung verschiedener Stimmplatten mag eine natürliche Folge wiederholter Reparaturen am Instrument in der Vergangenheit gewesen sein.

Dass mal ein paar wenige Stimmplatten ausgetauscht wurden weil die ersetzt werden mussten, das kommt shcon immer vor, aber wenn der Diskant im Cassotto sortenrein Tipoo a Mano hat und die Außer Cassotto Chöre machinengenietete Platten sehe ich jetzt nicht als Zufallsprodukt aufgrund von diversen Reparaturen an, sondern dass das schon so planmäßig gemacht wurde... ist nur die Frage, ob schon ab Werk oder später in einer Werkstatt ! ?
 
So richtig interesieren tut sich für das Instrument aber auch niemand, weil die nachfolgende VI N mit ihren 16 kg den Ruf als extrem schweres Instrument gepägt hat
Genau so eine VI N habe ich vor drei Jahren bei ebay für etwas um die 1200€ ersteigert.
Angeblich überholt und gestimmt , es gab keine Unterlagen , ungesehen auf Risiko gekauft - das Akkordeon war dann doch in einem super Zustand.
Trotzdem gab es kaum Interesse auf Seiten von potentiellen Mitbietern .
Das Instrument spielt seitdem mein Bruder , sein Lehrer war hellauf begeistert über Zustand und Klang zu dem Preis einer überholten Atlantic.
Gleichwertige Morino N Modelle , ohne MIII werden gut und gern für den doppelten Preis veräußert,
ich würde vermuten , daß dieses Gefälle auch bei den M Modellen gilt ?
 
Ich denke, man darf bei solchen Instrumenten nicht in rein praktikablen Kategorien denken.
Gerade die VI M hat ja den Sonderstatus, das erste deutsche M3 Instrument zu sein, dazu noch komplett „made in Germany“
Es war das Instrument, auf dem die ersten M3 Arrangements von großen Persönlichkeiten aufgeführt wurden in den 1950ern.
Das Aussehen, die Konstruktion und der Klang sind einzigartig und später nicht mehr kopiert worden. Alleine die überdimensionierten Bass/Beibasskanzellen, die mittig ins Instrument ragen und bei Öffnung von außen gar nicht sichtbar sind (ich dachte ich spinne, bis ich dann einfach mal alle Stimmstöcke ausbaute und diese riesigen Bässe unter einem anderen Stimmstock zum Vorschein kamen :D )
Man kann damit hervorragend Musik machen und es gibt eine Menge an Tuningmöglichkeiten. (Bass/ Tastaturmechanik kann man besser als vom Werk herrichten. Geräusche, Hub,…)

Ich sehe solch ein Instrument wie ein Liebhaberfahrzeug (Citroën DS, Opel Admiral,…) - ein ehemaliges würdevolles Flagschiff das der Pflege bedarf, das speziell gehandhabt werden muss und dann richtig Freude macht und sich in der Sache in keiner Weise verstecken muss, im Gegenteil sogar.
Lediglich die Handhabe muss passen. Und daran hapert es bei mir leider.
So rein als imposantes Schmuckstück oder zum Spielen besonderer Stücke bei Anlässen ist das ja wunderbar.
Zum Lernen, Studieren, persönlichem Weiterkommen taugt sie mir leider nicht 😢

Wer so ein Instrument in gepflegtem Zustand verkauft, sollte es eher wie einen restaurierten Jaguar E-Type sehen, der nicht mit heutigen Sportwagen konkurrieren muss, sondern sich ausschließlich an Liebhaber wendet :)

Und nicht (!) an Personen, die einen günstigen Einstieg in das M3 Spiel suchen. Dafür gibt es weit geeignetere Instrumente.
Für mich ist die VI M jedenfalls rein vom Handling her ein Fortgeschritten, fast schon reines Profiinstrument.
 
Achso: Preisgefälle M2-> M3 bei M Morino:

Ich beobachte das immer wieder.
Der Preis fällt „in etwa“ so ab bei N und M Modellen:

(Voll restauriert)

VM >
VN = IVM >
IVN=VIM >
VIN

Wobei die VIM letzte Zeit etwas gewonnen hat. Ich vermute, dass es nicht mehr viele „verbrauchte“ Instrumente gibt, und dafür mehr gepflegte, was gerade bei dem Ms extrem was ausmacht.

Mir wurde jedenfalls mehrfach gesagt, dass die M Morino, sorgfältig überholt, die Qualität des damaligen Neuinstruments übersteigt, weil sie dann quasi „handmade“ wird. (Was ja original nur Gola ausmachte)
 
sorgfältig überholt, die Qualität des damaligen Neuinstruments übersteigt, weil sie dann quasi „handmade“ wird. (Was ja original nur Gola ausmachte)
ähm... ?

Akkordeons sind praktisch alle handmade! Bei den Atlantiks , Lucias und ein paar weiteren hat Hohner seinerzeit versucht den Fertigungsprozess zu automatisieren. Aber der Rest wurde und wird von Hand gebaut. Was nun nicht heißt, dass da ein Handwerker an seiner Werkbank sitzt und mit einer Holzbohle anfängt das Gehäuse daraus zu sägen und nach einem Jahr hat der die Stimmzungen fertiggefeilt so dass das Instrument als Ganzes seine Werkbank verlässt. Maschinen sind immer schon bei der Produktion zu Hilfe genommen worden. Und die Arbeit insgesamt war auch damals schon sehr schnell arbeitsteilig. (Auch bei den Golas)

Aber im wesentlichen wird das Akkordeon nach wie vor von Hand gebaut. Der große Unterschied von heute zu damals ist, wieviel Zeit an für das Insturment aufwendet um kleine Details zu korrigieren und "in Ordnung" zu bringen. Und da wurde damals mehr Zeit für aufgewendet. Wie mir ein alter ehemaliger Mitarbeiter von Hohner mal sagte: "...und dann hat man so lange am Instrument gearbeitet, bis es gut war." Und je höherwertig das Instrument war desto mehr wurde auf den "ordentlichen Auslieferungszustand" geachtet.... Und die Morinos waren damals schon sehr hoch angesiedelt!

Zu beurteilen wie diese Instrumente damals das Werk verleißen ist m.M.n. heutzutage sehr schwer, denn es liegen schon soviele Jahre dazwischen, dass es jetzt praktisch unmöglich ist ein "unbenutztes Original" zu finden, das direkt ab Werk war. Alles was man heute in die Finger bekommt wurde über mehr oder weniger lange Zeit benutzt und mehr oder weniger gut behandelt. Und je mehr benutzte in Umlauf sind, desto stärker steigt die Chance dass ein überholtes Instrument einen Zustand aufweisen kann, der über dem liegt was an unrestaurierten Geräten in Umlauf ist.
 
Ich hätte 🤷🏼‍♂️ Einfügen sollen.
Wir können bezüglich Werkszustand nur subjektive Aussagen von entsprechend älteren Herrschaften heranziehen, die ihre Erinnerung an neue Instrumente verglichen mit restaurierten Instrumenten schildern.
Begründet wurde es zumindest damit, dass
- ein Restaurateur mehr Stunden am einzelnen Instrument verbringt als damals bei der Serienfertigung
- und jetzt kommt’s, „dass die Instrumente vom Material her immer besser klingen, je älter sie (unbeschädigt) sind“
-> 🤷🏼‍♂️
(Vlt sollte man nen Faden eröffnen „Mythos Morino 😂)
 
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Bin vor kurzem auch bei einer Hohner Morino VI M angelangt. Ist momentan beim "Ventilieren", ansonsten
läuft die Mechanik sehr gut und geräuscharm, Bugari Stimmen (zumindest sind diese im Bassbereich so gekennzeichnet).
Bin schon gespannt, wann ich sie vom HZIM zurückerhalte.
Im Diskant liegt keine Kennzeichnung der Stimmen vor aber vom Klangbild her sind es auf jeden Fall höherwertige und sollten denke ich auch
Bugari sein? (Artiste Platten sind es auf jeden Fall nicht). Soweit ich gesehen habe dürften im Diskant bereits 2 Achsen bezüglich der
Tastenlagerung verbaut sein. Das Register 8-4 kann mit Kinnschalter betätigt werden.
Der Vorteil der VI M liegt meiner Ansicht auch darin, dass die Oberkrainerbegleitung meistens auf einer V M stattgefunden hat und deshalb im
Diskantbereich noch nicht alles abgespielt ist.

Gruß Klangsucher
 

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