Hollowbody statt Akustik Gitarre um "leise" zu spielen?

[ci-siamo]

Mir liegt der Sound einer Westerngitarre, also da geht es lang. Eigentlich!
Denn ich musste feststellen, daß meine Umgebung z. T. empfindlich auf Geräusche reagiert. Und Westerngitarren sind nun mal mit Geräuschen verbunden.
So verfiel ich auf den Gedanken, eine Hollowbody oder etwas ähnliches unverstärkt zu bespielen.

Ich glaube auch, das geht so nicht. Eine Gitarre möchte man hören. Das darfst du ja auch stundenweise tagsüber ganz legal. Ich denke wie andere hier, du brauchst 2 Gitarren: eine akustische deiner Wahl (spricht ja nichts gegen freundliche Absprachen mit den Nachbarn) und eine elektrische, die du trocken spielen kannst, wann immer du willst. Plus einen Kleinverstärker, falls es sich mal anders ergibt. Keine Angst vor der E-Gitarre, ich finde, der Unterschied ist nicht so gross, wie viele im Forum meinen.
Alles zusammen kriegst du ohne dein Budget z.B. bei T. merklich mehr zu belasten als deine o.g. Auswahl. Ich kenne keine von denen, aber der Kompromiss ist faul, weil die trotzdem den Nachbarn zu laut wären.

 

[LUF]

Vielleicht macht es die Entscheidung leichter wenn ich sage Gitarren, speziell mit Stahlsaiten sind Verschleissteile.

Zwei Gitarren mit denen ich gelernt habe sind kaputtgespielt. Das Griffbrett hat bei den offenen Akkorden tiefe Einkerbungen und die Bünde sind im Eimer. Da habe ich als Anfänger viel zu fest gedrückt im falschen Glauben so würden die Akkorde sauberer klingen. Sicherlich lässt sich das reparieren aber bei den Kosten läuft es auf wirtschaftlichen Totalschaden hinaus.

Ansonsten, vielleicht ist es Generationenfrage aber ich finde es durchaus richtig Rücksicht zu nehmen. Ich möchte nicht in einer Welt leben wo jeder alles macht was er darf.

 

[Shikoba]

Oh allwissendes, meinungstarkes und vielseitiges Forum - vielen Dank für Eure Einschätzungen und Ratschläge.
Ich werde n. Woche beim großen T mit etwas mehr Hintergrundwissen aufschlagen.
Etwas Sorge bereitet mir die Aussicht auf eine gewisse GBA ( Guitar Buying Adicction, gibt's das wirklich??).
Ich kenne das seit vielen Jahren vom Fotografieren und habe die Schränke voll mit Objektiven usw.)

Nochmals Danke!

/ Frank

 

[thorwin]

GBA

Bei uns hier heißt das G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome). Leider nicht heilbar.

 

[pat875a5]

GBA ( Guitar Buying Adicction

Das ist die milde Variante und betrifft nur die Gitarren. Ist schon lästig, aber noch irgendwie handelbar. Leider entwickelt es sich fast immer weiter zum

G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome)

Dann bist du für absolut alles anfällig: Gitarren, Amps, Effekte, Ukulelen... bis hin zu Vovox Patch Kabel und Plektren für die härtere Gangart.

Mein Beileid!

 

[Wizzzzard2000]

Oh allwissendes, meinungstarkes und vielseitiges Forum

Und wenn Du dieses Geschwafel demnächst lässt, helfen wir Dir auch hierbei

G.A.S.

und all den anderen Problemen, die zwangsläufig auf Dich zukommen, wenn Du mit Gitarren erstmal angefangen hast.
Das beste am Forum ist, ja, daß wir Dich auf Probleme aufmerksam machen, wo Du meinst keine zu haben.
Auf jeden Fall wirst Du mit Deiner Gitarre und uns viel Spaß haben.

 

[Willy58]

Und Westerngitarren sind nun mal mit Geräuschen verbunden.

Wenn man eine Westerngitarre gut spiel macht sie außer den Töne keine Geräusche.

 

[ci-siamo]

"Töne keine Geräusche." Sehe (höre) ich auch so. Aber Nachbarn vielleicht nicht.
Unter mir wohnte mal ein Komponist in seinen allerersten Anfängen, der nicht mal richtig Klavier spielen konnte. Das Klavier war auch schlecht gestimmt. Über Wochen übte er immer wieder dieselben Riffs und Licks von wenigen Sekunden. Hat mich nicht gestört, im Gegenteil, irgendwann wurde das zu einer Art angenehmem kuzscheligen Hintergrundrauschen.
Das hörte allerdings schlagartig auf, als wegen einem Eifersuchtsdrama eine Frau das Klavier des Pianisten schrottreif schlug. Er hatte nicht mal was mit dem Drama zu tun, hat weitergemacht und es später noch zu einer Dozentur gebracht.

 

[brennbaer]

ich musste feststellen, daß meine Umgebung z. T. empfindlich auf Geräusche reagiert

du müsstest erst mal genauer definieren, was mit "Umgebung" gemeint ist.
Wenn damit Mitbewohner (i.d.R. on diesem Alter die Partner(in)) gemeint sind und die Übesituation so aussieht, dass du im Wohnzimmer üben möchtest, wo gerade ein Film läuft, dann wird sogar eine Solidbody-E-Gitarre zu laut sein.
Wenn ich mir vorstelle, wie laut trotz allem eine unverstärkte Solidbody klingen kann, kann ich mir gut vorstellen, dass eine stundenlang im Nebenzimmer gespielte Hollowbody ebenfalls als störend empfunden werden kann

 

[käptnc]

Ich habe z.B. die kleine HB traveler steel. Ist aufgrund des kleinen Korpus doch wesentlich leiser als eine richtige Western.
Vielleicht mal probieren, ich mag die Kleine.

 

[Casiphone]

E-Gitarre (Solid Body) uneingestöpfselt: klingt nach nix ist aber leise. Spielgefühl im Vergleich zur Westerngitarre aber ein Himmelweiter unterschied

Semi Hollow (also mit Center Block) uneingestöpselt: lauter als E-Gitarre aber immer noch ganz weit weg von Westerngitarre (Klang als auch Spielgefühl)

Hollowbody (wirklich komplett hohl) uneingestöpfselt: noch mal ein wenig lauter als die Semi, aber auch hier bleib ich persönlich dabei, alles weit weg von Western.

Westerngitarre mit kleinerem Korpus: Spielgefühl wie bei einer Westerngitarre. Klang meist ein wenig anders. Lautstärke meist nicht viel anders als bei einer großen Western.
Löst das Problem also eigtl. nicht.

Fender Acoustasonic: keine Ahnung nie gehört noch gespielt.

Aber es gibt seit kurzem die Fender Highway Series.
Sehr interessanter Ansatz und ich mag sie irgendwie, auch wenn man sagen muss dass sie eben sehr eigen ist, nicht Fleisch nicht Fisch.
(Am Ende ging sie auch zurück zu Thomann)
Aber für das Geld bekommst du auch echt eine geile E-Gitarre oder eine geile Western. Welche beide am Ende vermutlich den schöneren Klangen
haben für die Maße.