Holzqualität-Gitarrenbau

trock
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Ich hab eine Frage.(habe durch sufu keine antwort gefunden...)
Wenn ich z.B. eine Gitarre aus Mahagony möchte und dann beim Schreiner oder so nach einem Stück Mahagony frage(um billig etawas zubekommen) wie kann ich erkennen ob das gut geeignet wäre??
also es gibt ja schlechte und gute Hölzer....soll man daranklopfen??ich weiss dass sie im allgemeinen abgelagert sein sollten....

kennt sich jemand damit aus ??


-bei der sufu war auch ein thread ,jedoch handelte es sich umdie holzqualität bei fertigen gitarren und wie man es bei fertigen Gitarren erkennt
 
Eigenschaft
 
Hallo trock,

Ton-/Klangholz wird über längere Zeit gelagert, so dass es auf natürliche Weise trocknen kann. Das ist ein Veredlungsprozess, ähnlich wie bei Käse und Wein. ;) Durch die längere Lagerung erhält das Holz seine Qualität. Es gibt sicher auch Verfahren, wo das Holz schneller durch Hilfsmittel getrocknet wird, um vielleicht auch Kosten zu sparen und mehr zu produzieren. Aber ob das Holz Ton-/Klangholz durch ein Schnellverfahren gerecht wird, das weiß ich nicht. Ich denke mal, wenn Du bei einem Schreiner gutes Holz bekommen kannst, auch wenn es kein Tonholz ist, kannst Du damit sicher etwas basteln. Das komplizierte wird sicher dann das weiterverarbeiten des Holzes werden, denn dazu brauchst Du sicher irgendeine spezielle Maschine zum ausschneiden.

Soweit ich weiß, kann man auch den Feuchtigkeitsgehalt von Holz messen und dann sagen, wann es bereit für die Weiterverarbeitung ist. Denn wenn man zu feuchtes Holz verwenden würde, kann es sich im verbauten Zustand verziehen/verformen, weil es dann noch an Feuchtigkeit verliert. Qualitatives Tonholz muss eine gleichmäßige Maserung und keine Astrückstände oder andere Unebenheiten im Holz vorweisen, damit zum Beispiel das Holz ungehindert schwingen kann (?).

Hat jetzt zwar nichts mit Qualität zu tun, aber ich erzähle es trotzdem mal: Mahagoni ist ein etwas teureres Holz als zum Beispiel Linde und von der Konsistenz her zählt es zu den härteren Hölzern. Je nach dem wie die Festigkeit des Holzes ist, braucht das Holz länger oder kürzer um ins Schwingen zu kommen, dem nach braucht festeres Holz länger um in Schwingung versetzt zu werden, als weicheres Holz. Festeres Holz hat auch eine längere Klangdauer (Sustain) als weicheres Holz. Ich denke, das kann man sich auch gut aus alltäglichen Dingen ableiten.

Ich denke mal, wenn man eine Gitarre bauen möchte, sollte man auch schon eine grobe Vorstellung vom Projekt haben.

Das ist mir jetzt gerade zum Thema Holz eingefallen. Falls ich mit etwas falsch liege, bitte korrigieren. :rolleyes:

Grüße

Kay :)
 
vielen dank erstmal...
nein ich habe jetzt nicht vor eine zu bauen...(eher so träumerei--ziel mal irgendwann eine zu bauen ^^)
ich hatte es von anderen threads nur so verstanden dass es z.b. bei mahagony viele verschiedene naja, Mahagony "Sücke gibt....so wie ich versteh wird also damit nur gesagt wie lange es abgelagert wurde...

ich denke ich habe dass richtig verstanden...

danke
 
Es werden sicher noch einige User darauf antworten, die wesentlich mehr dazu sagen können als ich. Warte einfach mal die nächsten Antworten ab. :)
 
Hi,

also, die Idee beim Schreiner Tonholz zu "ergattern" ist wohl nicht die schlechteste, habe ich schon öfters gemacht und die Meisten "Holzwürmer" kennen sich erstaunlich gut mit der Anatomie von Gitarren aus! Typische Anfrage beim Tischler….."Hast du ne schöne Esche (oder wie auch immer) Bohle Rumliegen?" ….."Wofür….?"……."Soll ein Gitarrenkorpus werden……." ….."Dann brauchst du ja Holz mit stehenden Jahresringen….." ……"Komm einfach mal vorbei, da finden wir was".

Und dann geht man aus der Tischlerei, hat ne schön auf "Dicke" gehobelte Bohle und wenn’s sein muss, kann man das Teil später auch noch in der Tischlerei verleimen lassen (Leimpresse für die Korpushälften). In der Regel kommt der Spaß dann auf 10 bis 20 Euro und Tipps gibt es noch zu Hauf oben drauf…..!

Am besten sind solche Tischler geeignet die Treppen bauen (Treppenstufen sind oft aus Mahagoni und wegen der Sichtbarkeit von guter Qualität, gut getrocknet und wegen der Stabilität auch meist mit stehenden Jahresringen, …..auch von der Größe her genau richtig für einen Korpus oder, wie in meinem Fall, für eine Steelguitar.

Wegen des Holzes im Einzelnen kannst du auch mal hier schauen

https://www.musiker-board.de/vb/bastelecke/106411-berblick-tonh-lzer.html

Ansonsten kann man über das Thema Tagelang diskutieren und philosophieren…..

In diesem Sinne…..Ciao, Peter
 
Dem Beitrag von Slideblues ist im Grunde nicht viel hinzuzufügen.

Tonholz im eigentlichen Sinn gibt es eigentlich nicht, lediglich Hölzer, die sich zum Bau verschiedener Instrumente besser eignen als andere. Aber lassen wir die Haarspalterei.

Ein gutes Holz mit bloßem Auge zu erkennen ist schwierig. Ausschlaggebend ist vor allem der Restfeuchtegehalt des Holzes, welches man mit einem entsprechenden Messgerät leicht herausfinden kann. Ein solches Messinstrument sollte zum Inventar jeder Schreinerei gehören. Werte um etwa 8% Restfeuchte sind hier schon mal kein schlechtes Zeichen.

Die angesprochene Lufttrocknung wird mMn nach etwas überbewertet. Heute ist es kaum mehr möglich wirtschaftlich mit luftgetrockentem Holz zu arbeiten, weshalb man immer häufiger auch kammergetrocketes Holz verwendet. In dieser Trockenkammer wird dem Holz quasi im Schnellverfahren über mehrere Wochen hinweg die Feuchtigkeit entzogen, bis man bei der gewünschten Restfeuchte angelangt ist.
Dazu gibt es zu sagen, dass ein Holz egal ob luft- oder kammergetrocknet immer etwas arbeitet, wenn sich die Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit verändert. Deshalb sollte man das Holz, bevor man es verarbeitet noch einige Zeit z.B. in der Werkstatt lagern um sozusagen eine Aklimatisierung stattfinden zu lassen.

Weitere Kriterien, welche eine Abgrenzung von gutem und weniger gutem Holz zulassen sind z.B. ein regelmäßiger Faserverlauf, sowie die Schnittechnik, wie der Stamm aufgetrennt wurde. Hier wird idR. zwischen Flat (Plain)- und Quartersawn unterschieden, was letztendich auch die "stehenden" oder "liegenden" Jahresringe zur Folge hat.

quartersawn.jpg


Risse und Äste sollte man keine finden können, ebenso wie Anteile von Splintholz. Wurm- oder Pilzbefall sind ebenso tabu, wenngleich einige Holzarten durch Pilzbefall eine charakteristische Maserung erhalten, wie z.B. das sog. quilted Maple. Hier handelt es sich jedoch um einen Sonderfall und sollte eigentlich auch nur als Deckenholz aus optischen Gründen Verwendung finden.

Jep....mehr fällt mir gerade auch nicht mehr ein und wie schon erwähnt, kann man über das Thema tagelang philosophieren. Das Holz alleine ist eben auch nur ein Mosaikstein, der seinen Teil zum perfekten Ganzen beiträgt, nach dem wir alle suchen....:)
 
jo danke für die super antwort....ich machmich mal in der woche auf den weg in ein paar tischlerien......
jetzt weiß ich worauf man auchten muss

danke
 
damit zum Beispiel das Holz ungehindert schwingen kann (?).
Je nach dem wie die Festigkeit des Holzes ist, braucht das Holz länger oder kürzer um ins Schwingen zu kommen, dem nach braucht festeres Holz länger um in Schwingung versetzt zu werden, als weicheres Holz.
http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Schwingung.htm
Mahagoni ist ein etwas teureres Holz als zum Beispiel Linde und von der Konsistenz her zählt es zu den härteren Hölzern.
Ahorn ist hart, Ovangkol ist hart, Ebenholz ist hart, Wenge ist hart.. Mahagoni ist eher weich.
Falls ich mit etwas falsch liege, bitte korrigieren. :rolleyes:
Kein Problem.

@Threadersteller
Wenn du nur Mahagoni haben willst, kannst du mir eine PM schicken.
Ich habe seit längerem ein kleines privates (Ton)Holzlager für eigene
Gitarrenbauprojekte und für welche die ich mir bauen lasse.
 
danke an UncleReaper...ich geh wie gesagt mal zu den tischlereien....vielleicht komm ich auf dich zurück und schick dir ne PM
 

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