Home Studio - Feinschliff in der Einrichtung

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cazal
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Hi Leute!
Wir sind grad dabei unseren Bandraum wieder aufnahme-fähig zu machen ;)
All zu viel aufwand haben wir damit zum glück nicht, weil ich früher schon mit anderen leuten den raum zum Rappen genutzt hatte und wir uns da drin schon ne Aufnahmekabiene und nen abgesondertes "studio-eck" eingebaut hatten.
Nachdem wir damit aufgehört haben, hab ich den raum weiter mit meiner (damals neuen) band nur zum proben genutzt und die kabiene usw war nur noch so drin.
Jetzt wollen wir das zeug wieder einsatzbereit machen und ich wollte mich hier nochmal erkundiegen wie wir die vorhandenen räumlichkeiten jetzt bestmöglich nutzen können.

Ich hab mal eine äußerst hochwertige (*räusper räusper*) zeichnung in paint gemacht :D ich denke es reicht zumindest aus um euch ein bild davon zu machen ;)


Bandraum_leer.JPG
Also im ersten Bild hab ich jetzt nur mal den "leeren" raum eingezeichnet, wegen der maße usw.
-Die schwarz eingezeichneten außenwände sind Betonwände (kellerraum)
-Die orangen zwischenwände sind die, die wir selbst eingebaut haben und bestehen aus zwei schichten sperr-holz und dazwischen irgend eine standart dämm-wolle
-der kleine Blaue strich bei der Kabine ist ein Fenster mit den maßen 65x35 (die glas scheibe ist angeblich schall-resistenter als "normale")
-und das braune ding daneben ist eine stink normale zimmer holz tür



udn schon kommen wir zum zweiten bild, in dem ich mal nur noch die kleinen nachteile des keller raumes deutlich gemacht habe
Bandraum_rohre.JPG
-Der Lila strich soll rohre mit ner außen-isolierung darstellen die an der decke entlang durch den raum gehen. Die rohre befinden sich auf ca. 190 höhe, darüber ist noch ca 20cm frei (raumhöhre 220). von den rohren hab ich noch nie irgend ein geräusch ausgehen hören, also es ist nicht so dass da alle paar minuten die klo-spülung durch pfeift oder sowas ;)
- und der graue balken ist so n beton träger, der sich auf ca 200 höhe befindet

ich stell die sachen nur extra dazu, weil es die ecken der kabine warscheinlich etwas schwieriger ab zu dämmen macht


damit kommen wir auch schon zum dritten und eigentlich wichtigstem bild: der einrichtung
Bandraum_einrichtug.JPG
so, das ist mal der eigentliche vorschlag - so war es früher schon mal und so in etwa ist es auch wieder geplant.
denke das bild ist ausreichend beschriftet um zu wissen was ich damit mein ;)
(Die monitorboxen stehen am bild jetz parallel, jedoch nur weil es mit paint aufwendiger wäre die in ner 60° position zu zeichnen ;) )

in der kabiene kommt an wände und decke noch ca 6-7qm pyramiedenschaum

und da ihr jetzt wisst über welche umstände wir eigentlich sprechen komme ich schließlich zu meinen eigentlichen fragen:
-man lest oft dass pyramiedenschaum nur schallwellen im höheren frequenzbereich raus filtert und man in die ecken noch bass absorber klatschen sollte. macht das viel unterschied? wir hatten früher auch nur den pyramiedenschaum drinen und hatten damit schon ne wirklich beachtliche quali. das problem ist auch dass die ecken schlecht zugänglich sind, wegen rohre und träger... jedoch wollen wir natürlich die quali bestmöglich hin bekommen
-hilft es für die tieferen frequenzen auch schon was wenn man zb kissen in die ecken rein stopft?

-ist es in der kabiene schalltechnisch besser wenn die vokals (wie eingezeichnet) gegen die betonwand gerichtet sind, oder ist es besser sie gegen die holzwand zu richten? jedoch steht hinter der holzwand gleich das schlagzeug, welches dann vermutlich stärker mit viebriert, was dann unter umständen leise auf der aufnahme mit drauf sein könnte...?

-dann noch zum aufstellen des schreibtisches und damit verbunden zur positionierung der monitor boxen: reicht es für die raumakustik aus wenn wir in dem berech der gegenüberliegenden wand, der von den boxen direkt beschallt wird jeweils 1qm pyramiedenschaum pro box ran machen um den rück-hall zu minimieren?
- ist es besser wenn die boxen, wie eingezeichnet, in richtung holzwand gerichtet sind (weil diese selbst etwas viebrieren und dadurch den schall zusätzlich abfangen kann), oder ist es genau andersrum, also direkt gegen die betonwand besser??



so, ich denke dass wars für's erste mal mit meinen fragen ;)
für alle die soweit mit lesen gekommen sind - danke für die aufmerksamkeit :D
und für die, die auch noch hilfreiche antworten bringen können - auch dafür schon mal vielen dank im vorraus
 
Eigenschaft
 
Ich würde den Titel mal in Feinschliff ändern ;)


Edit by ts2: da er das ja nicht selbst machen kann, war ich mal so vrei :)
 
Hi Cazal

Ich versuche dir hier mal ein paar Antworten auf deine Fragen zu geben. Zuerst aber mal noch ein paar Fragen:

Seit ihr mit der Dämpfung der eingezogenen Wände zufrieden?
Wollt Ihr Schlagzeug und Gesang gleichzeitig aufnehmen?
Wollt ihr den "Schlagzeugraum" auch akustisch optimieren?

Nun mal ein paar grundsätzliche Informationen. Kleinere, kahle Räume haben
grundsätzlich zwei akustische Probleme. Stehende Wellen im Bassbereich und Flatterechos
durch parallele Wände. Noppenschaumstoff, abhängig vom Material, Dicke und Plazierung hilft
nur gegen Flatterechos und sorgt für einen unausgewogenen Klang wenn keine Bassabsorber verwendet werden.

Gesangskammer:

Bassfallen um boxigen Klang zu vermeiden (Rockwool Sonorock oder Caruso Isobond WLG040 bzw
beliebige Steinwolle mit 40kg/m³ Raumgewicht und einem Längespezifischen Strömungswiderstand von
~5-6 kPa*s/m² ) Um möglichst wenig Platz zu verbauen würde ich Quader anfertigen und an den Decken Kanten anbringen.

An allen Wänden und an der Decke würde ich 10cm Dicke Basotect Platten anbringen.
http://www.der-schaumstoffdiscounte...jectPath=/Shops/61456034/Products/10000500100

Abhörraum:

10cm Basotect Platten an Spiegelflächen ( mit Spiegel alle Wände und Decke abgehen
und an den 4 Stellen Absorber anbringen, zusätzlich an der Rückwand)
Bassfallen in der Raumkanten nach dem selben Schema wie bei der Gesangskammer.

Ob sich das ganze lohnt? Schau dir mal folgendes Video an:
http://www.realtraps.com/video_hearing.htm

Viele weiter Infos findest du hier:
http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/143389/thread.html

Ich hoffe diese relativ einfach gehaltenen Infos helfen dir weiter. Gute Akustik ist relativ komplex, aber mit diesen
Massnahmen bist du auf dem richtigen Weg.

Gruss
Supersonic
 
danke super2sonic für deine antwort!
um deine fragen zu beantworten:
-die dämpfung der wände an sich ist nicht sonderlich zufriedenstellend. die wände sind eigentlich nur zweckgemäß für die raumaufteilung.
-wir werden jedes instrument einzeln aufnehmen. schlangzeug werden wir bei uns gar nicht aufnehmen, zumindest nicht akustisch. wir werden entweder auf e-drums zurück greifen, oder die aufnahmen beim schlagzeuglehrer unseres drumers machen.
-der raum in dem das schlagzeug eingezeichnet ist soll nur den bereich unseres eigentlichen proberaums andeuten und hat vorerst für die akustikverbessung keine große rolle. es geht uns jetzt nur um den "studio-bereich"

erst mal zur gesangskabine
die ecken und kanten des raumes werde ich mit rockwool auskleiden um, wie du schon sagst, die bässe in den griff zu bekommen
reicht dafür diese aus, oder ist dickere besser?
http://www.bausep.de/Rohinnenausbau...mplatte.html?variante=80-mm;source=googlebase

was ist der unterschied zwischen den basotect platten und der rockwool? die basotect fangen doch auch in erster lienie tiefe frequenzen ab, genau wie die rockwool, oder ist da ein unterschied?

den rest der kabiene hätte ich mit normalen pyramiedenschaum verkleidet um auch die höheren frequenzen ein zu dämmen.

wäre das so ok, oder gibts da besser möglichkeiten um die kabiene zu gestallten??

zum abhörraum:
was meinst du genau mit den spielenflächen? meinst du die flächen die genau gegenüber der monitore sind? weil du von den 4 spiegelflächen sprichst, da versteh ich nicht ganz welche 4 du meinst.

ansonsten hätte ich auch hier alle ecken mit rockwool verkleidet und an diversen stellen pyramiedenschaum angebracht.

ich hab auch schon häufig über diffusoren gelesen und dass man mit diesen auch viel zur akustikoptimierung beitragen kann, jedoch weiß ich nicht genau an welchen stellen die dann am besten angebracht werden. vielleicht kannst du mir dazu auch noch den ein oder anderen tipp geben?

lg, cazal
 
Hi

Also das mit den Trennwänden ist nicht so schlimm wen ihr eh alles getrennt macht und nicht gleichzeitig.

Also das Rockwool Sonorock ist für den Bassbereich geeignet (min. 20cm Dicke). Basotect in 10cm Dicke ist für den Mittel bis Hochtonbereich geeignet.
Der Pyramidenschaum (kein Verpackungsmaterial sonder Akustikschaumstoff) kann bei genügend Dicke den selben Zweck wie Basotect erfüllen. Geeigneter
Pyramidenschaum kostet jedoch mehr als das Basotect und nutzt nicht mehr.

Schau dir doch mal folgendes an: http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/149796/thread.html
hier siest du wie das gemeint ist. Die Breibandabsorber (die blauen an der Wand) würde ich der einfachheit halber eben aus 10cm Basotect machen und in
der Gesangskabine das Rockwool statt in den Senkrechten Raumkanten an der Decke anbringen. Den Rest der Kabine brauchst du nicht vollflächig auszukleiden.
An jeder Wand auf Gesangshöhe eine 10cm Basotect Platte sollte genügen.

Spiegelflächen: http://recording.de/uploads/newbb/3f2191f2ca71fec63b8a036ab1d492d4.JPG
Hier ist die eine abgebildet. Jetz gibt es noch zwei an der Decke und eine an der anderen Wand.

Diffusoren:

Können eingesetzt werden um ein ausgewogeneres Klanbild zu erhalten. In deinem Fall kann
man Sie aber aufgrund der Distanzen kaum sinnvoll einsetzten.

Lg
Supersonic
 
Schöner Link mit guter Zusammenfassung zum Thema:D
 
Hey, vielen dank für die vielen nützlichen tipps und links! :great:

also bei dem link von supersonik mit dem raumausbau wurde soweit ich das jetzt gesehen hab als dämpfmaterial nur Rockwoll Sonorock und Rockwoll Thermarock 50 verwendet. dann werden wohl die Rockwoll Thermarock 50 für den selben bereich wie die von dir empfohlenen basotect geeignet sein, wenn ich das richtig verstehe?

Bei den bassabsorbern bin ich über die massive auskleidung der ecken sehr überrascht! ist das nötig die so massiv zu verwenden damit die überhaupt was bringen?
Ich hätte jetzt gedacht dass es reicht in der kabine (wie empfohlen) an die decke 20 cm dicke sonorock und im abhör-raum 10-20 (?) cm dicke sonorocks in die ecken "rein zu falten", also einfach eine lage davon übers eck an der wand befestigen, wenn ihr versteht was ich meine... oder reicht das nicht aus um bässe ab zu fangen?

der link von thomasT ist auch sehr hilfreich! hätte nicht gedacht dass die raum-symetrie so eine große rolle spielt!
was mich zum neuen überdenken des konzepts des abhörraumes bringt.

in meinem ersten post auf der zeichnung ist ja schreibtisch mit boxen gegen die holzwand gerichtet, welche jedoch auf der rechten seite 80 cm breit offen ist (durchgang) und daneben befindet sich gleich ein beton stützpfeiler. da das aber offenbar ziemlich ungünstig ist, ist jetzt meine überlegung den schreibtisch direkt an die holzwand zu stellen (also 180° gedreht). dann lassen sich die boxen so platzieren dass sie zu den wänden links und rechts den gleichen abstand haben, und weil die wand gegenüber der boxen (also in dem fall dann die beton außenwand) durchgängig ist, wäre es in der form wohl optimaler.
nur ist bei dieser aufstellung meine nächste überlegung die glasscheibe zur gesangskabiene, die dann mit großer wahrscheinlichkeit in einem spiegelpunkt der boxen liegt, und ich kann schlecht auf die scheibe einen absorber kleben, weil dann die scheibe nicht mehr all zu viel sinn macht ;) ....

was denkt ihr was von den beiden möglichkeiten das "kleinere übel" ist? boxen in richtung holzwand, dafür jedoch die unsymetrie der rückwand wegen dem durchgang - oder boxen gegen betonwand, dafür probleme mit der absorberplatzierung an den spiegelflächen???


an der stelle nochmal vielen dank für eure tipps! ihr seit mir echt eine große hilfe!
 
Hi Cazal

Genau Thermarock 50 und Basotect lassen sich gleichwertig nutzen (Basotect brauchst du halt nicht einzupacken).

Also zu den Bassabsorber:

In der Gesangskabine muss du in der Tat nicht bis 20 Herz dämpfen. Da würde ich einfach 4 Platten a 20cm dicke an die
Decke machen (nebeneinander) = 8 Platten 10 Sonorock.

Im Abhörbereich:

Angenommen du nimmst einfach die Standartplatten und stellts diese quer übers Eck Raumhoch.

30-50Hz: min 45x62cm
50-70Hz: min 30x62cm
70-90Hz: min 20x62cm

Wie du siehts muss du da min. 30 cm dick fahren. Besser mehr.

Wegen dem umstellen. Finde ich eine gute Idee und dürfte vermutlich besser funktionieren. Genau kann mann das aber eigentlich nur mit Messungen beantworten.
Links Rechts Symmetrie ist schon sehr wichtig, die Rückwand ist das weniger problematisch.
 

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