Hommage an meine Akkordeon-Lehrerin: F. Fugazza - Präludium und Fuge

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Guten Abend,

wir gewöhnen uns oft an die Menschen um uns herum, ohne zu wissen, wie viel sie uns bedeuten. Ich hatte gestern freien Tag und fand eine alte Kassette mit Aufnahmen vom Juli 1989. Das waren meine eigenen Übungsaufnahmen. Ich war damals 16-17 und meine nette Akko-Lehrerin hat mir geraten, mich aufzunehmen, und dann mir die Aufnahme angehören. Ich werde objektive Beweise für meine Fehler haben. Und so hat es passiert. Ich bekam einen Überblick über meine Fehler, die mir in meinem konzentrierten Spielen nicht aufgefallen sind. Heute, nach über 33 Jahren, ist diese alte Aufnahme vor allem ein Beweis dafür, dass ich damals die beste Akko-Lehrerin der Welt hatte.

Ich war nie voller Talent. Ganz im Gegenteil. Ich war höchstens durchschnittlich. Mein erster Lehrer brachte die absolute slowakische Spitze (und einen Gewinner des Coupe Mondiale) hervor. Ein Jahr später wurde ich zu einer anderen jungen Lehrerin versetzt. Ich hatte nämlich auch eine sehr komplizierte Natur. Diese neue nette Lehrerin konnte mit mir Wunder vollbringen. Trotz des unterdurchschnittlichen Talents. Trotz des schlechten Temperaments des Kindes. Am Ende zählte mein Dasein an unserer Musikschule nicht Monate, sondern Jahre. Meine Eltern hatten mich unterstützten und liebten, aber diese meine Lehrerin fand den Schlüssel zu der Tür, die mich in ein neues Universum führte: die endlose Welt der Musik.

Ich glaube nicht, dass meine Geschichte einzigartig ist, ganz im Gegenteil. Wir treffen Menschen, die ihr eigenes Licht in uns teilen, dass wir dann an andere Menschen weitergeben. Meine Lehrerin ist bereits im Ruhestand. Hunderte ihrer Schüler geben ihr Licht weiter. Als Musik-Lehrer, als Profis, als Amateurs. Sie alle verteilen heute Musik als Wundermittel an menschliche Seelen...

Es ist die größte Befriedigung für einen Lehrer, die Fortschritte seines Schülers zu hören. Und so füge ich zum Dank keine meiner aktuellen "stolzen" Akkordeonaufnahmen bei. Nur mit der tiefsten Demut meine Mobil-Aufnahme meiner alten 1989-Kassette-Aufnahme. Und Frühlingsblumen, die allen Akkordeon Lehrerinnen und Lehrern gewidmet sind, besonders denen in diesem Forum.

Blumen .jpg




Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Das ist aber nett von Dir! Ich bin ein älteres Semester und hatte nur eine Musiklehrerin, an die ich mich gerne erinnere. Ich habe Klavier und Akkordeon gelernt.
 
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Geil!!!
Das klingt genauso schön nostalgisch wie meine alten Aufnahmen. Wir sind auch fast gleich alt. Ich habe zur selben Zeit Fugazzas Sonatine rauf und runter gespielt.😃
Auch auf Supita, oder hattest Du Delicia damals?

Bei Deiner Lehrerin habe ich einen Verdacht, mir fällt aber der Name nicht ein. Sie hat eine Tochter die auch spielt, stimmts?

Bei dem ersten Lehrer tippe ich auf Tibor Racz.

Große Freude Dich so zu hören, es gibt mir ein Gefühl von uralter Familienzugehörigkeit zu Dir.
 
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Auch auf Supita, oder hattest Du Delicia damals?
Wir hatten zur Verfügung zwei Dinetas in der Schule. Die Instrumente hatten wir uns oftmals geliehen, um zu Hause zu üben. Sie waren sehr teuer und nur wenige konnten sie sich leisten: meistens die Eltern der talentiertesten Kinder. Der Lehrbetrieb am MIII-Manual fand damals relativ spät statt. Und zwar nur auf Tasteninstrumenten. Zu dieser Zeit begann noch die Tendenz, die talentiertesten Kinder früher und rechtzeitig zu fangen. Die Schule verfügte dazu über eine kleine Weltmeister Toccata. Mit Diskant-Tasten wieder. Die Knöpfe im Diskant gab es damals noch nicht.

Bei Deiner Lehrerin habe ich einen Verdacht, mir fällt aber der Name nicht ein. Sie hat eine Tochter die auch spielt, stimmts?
Bei dem ersten Lehrer tippe ich auf Tibor Racz.
Nee, Tibor Rácz und Marta Szőkeová waren meist am Konservatorium und Musikakademie in Bratislava tätig. Nur die begabtesten Schüler unserer Musikgrundschule haben es geschafft. Die Lehrer, die an unserer Musikgrundschule (Topolcany) arbeitet hatten, mussten dieses "hervorragende Material" erst vorbereiten. Nur dann konnten jungen Musiker höher steigen und in das internationale Unterbewusstsein eintreten. Für den Rest von uns (sprich: durchschnittlich und darunter) war es genug, dass wir die Musik genossen.


Große Freude Dich so zu hören, es gibt mir ein Gefühl von uralter Familienzugehörigkeit zu Dir.
Daher fühle ich mich geehrt, in diesem Forum zu sein...:hat:

VG, Vladimir
 
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Ich war nie voller Talent. Ganz im Gegenteil. Ich war höchstens durchschnittlich.

trotz leicht eiernder Kassette und mittelmäßigem Mikrofon hast du da ein eindrucksvolles Exempel deines spielerischen Könnens zu dem Zeitpunkt abgegeben. ich bin beeindruckt! :great:
:hail:

... Und mittelmäßig zu sein ist nichts schlechtes! Mittelmäßig in irgendeiner Disziplin heißt : man engagiert sich in einer Sparte und hat es hier immerhin zu einem gewissen Niveau gebracht. Und das ist aus meiner Sicht schon sehr wohl etwas auf das man stolz sein darf! ... und es gibt viele die daran scheitern die Mittelmäßigkeit zu erreichen!... Das wird heutzutage leider allzu oft vergessen , in einer Welt , wo nur der beste zählt und schon der zweitbeste der erste Verlierer ist!
 
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