Humbuckerschaltung der Superlative

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Bassbabba
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Hallo zusammen,
ich möchte meiner Tochter einen 5-Saiter bauen, der "Megaflexibel" (Eierlegendewollmilchsau) sein soll. Leider habe ich bisher nicht die Schaltung gefunden, die mir vorschwebt. Auch Cadfael's Sammlung hat mich von der schieren Masse da eher erschlagen, auch wenn da ein einige sehr interessante Anregungen zu finden sind. Ich bin leider auch kein gelernter Elektro-Fuchs, sondern komme eigentlich aus der Metallverarbeitung.

Die "Kleine" steht momentan auf Punk und Metal, will aber auch den J-Bass-Sound pflegen. Vielleicht hilft das zur Beschreibung dessen, was als Ergebnis am Ende herauskommen soll.

Mir schweben folgende Schaltmöglichkeiten vor:
Beide Humbucker sollen getrennt voneinander seriell, parallel, gesplittet (möglichst mit Wahlmöglichkeit der Spule) oder Off schaltbar sein
Beide Humbucker sollen per Balance in jedem der oben genannten Schaltzustände mischbar sein (OK, "Off" mischen macht nicht viel Sinn)
Die Schaltung sollte wahlweise sowohl aktiv, wie auch passiv zu betreiben sein
Und wenn nun beide Humbucker zum Schluss auch noch getrennt voneinander per EQ/Blende zu regeln wären, wäre das das Sahnehäubchen

Ach ja, je weniger "Knöpfchen", Poti's und Schalter auf dem Bass zu sehen sind, desto besser. 2-Achsige Poti's (z. B. Bass unten, Trebble oben, etc.) wären hübsch. Das Teil muss trotz dieser Funktionsvielfalt ja nicht wie ein Flugzeugcockpit aussehen.

Als Ausgangsmaterial für die Humbucker habe ich da an die Delano Hybrid gedacht, auch wenn sie gar nicht mal so günstig sind. Falls jemand bessere Vorschläge hat, ich stehe Anregungen aufgeschlossen gegenüber.

Falls jemand schon so etwas hat, bitte melden. Ansonsten wäre es schön, von den "Auskennern" ein entsprechendes Feedback zu bekommen.

Danke vorab für eure Hilfe zu diesem Thema.

P.S.: Falls jemand sich auch so ein "Schnittchen" bauen möchte, ich werde kein Copyright darauf erheben ;)
 
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Den gleichen Plan hatte ich auch mal. Ich hätte ihn durch zwei 4-Ebenen 5-Positionen Schalter gelöst. Wenn mans dann noch ganz wild treiben will kann man dazwischen noch einen Schalter setzen der die beiden Pickups an sich parallel oder seriell verschaltet... wenn man auf den "Balance" verzichten kann.

Dabei werden sich allerdings einige Schaltkombinationen ergeben, die quasi "nicht sinnvoll sind". Dies liegt an den Polungen der einzelnen Spulen. Wenn man zwei identisch gepolte Spulen kombiniert, dürften sich potentielle Einstreuungen deutlich verstärken...
 
Hallo,

ich würde folgendermaßen rangehn:

- Zwei On-Off-On-Minischalter, mit denen man jeden Pickup seriell, parallel und gesplittet betreiben kann
- Ein Balance-Poti, das über einen Miniswitch oder Push-Pull schaltbar die Pickups sowohl seriell als auch parallel mischen kann
- Einen C-Switch (erweitert die Möglichkeiten ungemein, wird oft unterschätzt)

Dann noch einen 2- oder 3-Band-EQ dahinter, und die Sache passt. Ich halte 2 EQs nicht für sinnvoll; sie erweitern zwar die Möglichkeiten, aber diese werden dann wohl eher selten genutzt, und die Bedienung stell ich mir auch in gewissen Situationen nervtötend vor. Wenn es dennoch sein soll, fällt das serielle Mischen aus schaltungstechnischen Gründen weg, dafür würde ich dann pro Pickup einen C-Switch dranbauen.

MfG Fabian
 
ich möchte meiner Tochter einen 5-Saiter bauen, der "Megaflexibel" (Eierlegendewollmilchsau) sein soll.

Dein Engagement in allen Ehren (wirklich! :)). Aber wie sieht "megaflexibel" eigentlich schon von Holzauswahl, Grundkonstruktion, Halsmaßen... Hardware... Saiten... her aus? :confused:

Als Ausgangsmaterial für die Humbucker habe ich da an die Delano Hybrid gedacht

Ich würde es nicht allzu kompliziert machen. Wenn man jetzt nicht total auf den Sound steht... Und wenn, dann empfiehlt Delano den Betrieb mit seinen eigenen Preamps, und allenfalls noch einem passenden Jazz-PU dazu. Ob das jetzt "besser" ist als ein J/MM PU Array von Lane Poor, EMG, Basslines, Nordstrand, Bartolini oder anderen üblichen Verdächtigen mag dahingestellt bleiben ;)

Ähnliches gilt für Elektroniken. Wobei, wenn ich damit "zum Mond fliegen" :eek: möchte, ich Filter wie beim ACG EQ-02 oder Bartolini EZQ einsetzen würde :gruebel:

Ansonsten, es gibt auch passive PUs wie DiMarzio UltraJazz 5, die mit Standard-passiven VVT-CTRLs ganz klasse klingen... Und zwar von drahtigem Slap über aggressiven Pick-Grind bis zum soliden Jazz-Ton :)
 
Ich habe mich bisher rausgehalten ...

Als Jugendlicher der 1980er Jahre kenne ich natürlich die "Eierlegenden-Wollmilchsäue" und habe mir damlas selbst Gitarren mit absonderlichsten Schaltungen, tausend Switches und Reglern gebaut. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur sagen:
Lass es!

Wenn man als HFU hilfreich sein will, kann die Hilfe eben auch darin bestehen, ganz klar von einem Konzept abzuraten. Das Konzept wird mMn am Ende nicht für ein dauerhaft zufriedenes Ergebnis sorgen. Und die Frage ist: Wer will diese Möglichkeiten wirklich? Der Erbauer oder die Bassistin?

Volume Poti, Delano Hybrids mit je einem dreifach Minischalter, Balance (oder Dreiwegschalter - vielleicht auch ein vierfach Lever Switch?!) plus "gekaufter aktiver Master-Klangregelung" für beide Kanäle zusammen die man ab Werk aktiv/passiv schalten kann sind mMn sinnvoll. Alles was darüber hinaus geht verwirrt nur, erschwert die Bedienbarkeit und ist kontraproduktiv (weil die meisten Sounds schlicht unbrauchbar sind) ...

Der Minischalter pro Humbucker ist leicht ablesbar und "logisch".
Mit einem Balanceregler kann man natürlich fein reglen. Ein Vierweg Lever Switch (wie in manchen Telecaster Gitarren) ermöglicht einzelne Pickups sowie parallele und serielle Schaltung der Pickups. Falls ich mich nicht verrechnet habe, sind alleine das über 20 unterschiedliche Sounds (da in seriell und parallel die Humbucker ja anders zueinander geschaltet werden können). Es bleibt aber wegen nur drei Schaltern übersichtlich.

Wenn ein Bassist 5 Minuten Pause zwischen zwei Stücken braucht, weil er neben den 20+ Schalterstellungen noch unterschiedliche EQ Einstellungen für jeden Pickup sucht, wird das den anderen Bandmitgliedern nicht gefallen - und es bringt auch nichts ...
Ein EQ reicht vollkommen. Er kann ja drei Bänder haben (vier sind mMn schon zuviel!). Solche fertigen EQ gibt es ja (zur Not dann auch inkl. Passiv) von verschiedenen Marken zu kaufen.

Alles was darüber hinaus geht ist mMn kontraproduktiv. Die 80er Jahre Bässe sind nicht umsonst so nie wieder gekommen - oder nur für eine "elitäre Minderheit". Mehr als das von mir beschriebene würde ich der jungen Dame nicht antun.

Zudem ist des der völlig falsche Ansatz, weil Sound nicht aus der Elektronik, sondern aus den Fingern kommt. Das merke ich jedes Mal, wenn Moulin und Berndie uns treffen. Der gleiche Amp, der gleiche Bass und bei jedem klingt das identische Setup anders. Wenn, dann sollte eine junge Bassistin lernen, wie man mit einem Pickup, Volume und Tone mindestens fünf verschiedene Sounds rausbekommt ...

Gruß
Andreas
 
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Der Bass soll aus den klassischen Hölzern Esche (Body/Korpus), Ahorn (Hals) und Palisander Griffbrett entstehen. Da die "Kleine" nicht auf Glanzlackierungen, sondern auf Klar-/durchscheinende Lackierungen oder "Open Pore" steht, wäre vielleicht noch ein optisches Tuning durch ein Furnier oder eine 2. Lage nach Wahl möglich.

Die "Teilchen", die dem Mädel nach Anspielen im Fachhandel gefallen haben, liegen durchweg in 4-stelligen Stückpreisregionen (auch bei den üblichen Verdächtigen Thoman, Musicstore und Session Music). Vom Hals und Spielgefühl gefallen Ihr die Ibanez EDB 555, vom Klang die Fender Jazz aus den Staaten oder evtl. ein Sandberg oder Musicman. Aktuell hat Sie einen älteren Warwick Rockbass mit zwei Humbuckern und passiver Regelung, den Sie heiss und innig liebt. Ich stelle mir ein Teilchen vor, das die beiden "Lieblinge" unter einen Hut bringt.

Bei der Elektronik habe ich schon 'mal die Glockenklang ins Auge gefasst. Diese soll ja auch in den Sandberg verbaut sein.

Ich kann und will dem Mädel nicht diverse Bässe für Ihre bevorzugten Stil- und/oder Klangansprüche kaufen. Der Roadie soll ja auch was von dem Projekt haben, und wenn es "nur" etwas weniger zu schleppen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab das jetzt nur überflogen...aber ich sag mal dass du mit dem Bass niemal nichtmal ein von den o.g. Bässen authentisch soundtechnisch nachbilden kannst.....
 
Ich stelle mir ein Teilchen vor, das die beiden "Lieblinge" unter einen Hut bringt.

Offengesagt, ich würde mir schon zweimal überlegen, ob ein Eigenbau überhaupt lohnt. Man braucht Unmengen als Kleinkram, was alles in so einem Instrumentchen verbaut wird, und auch Werkzeug. Vom handwerklichen Geschick nicht zu reden. Zudem wäre Erfahrung besser als Mut (um's mit Altmeister Peter Coura zu sagen).

Jazzbässe mit Humbuckern und speziellen Halsmaßen könnten u.a. Maruszczyk und Hot Wire günstig (!) komplett bauen, Custom-Parts könnten BassParts.de oder auch andere Bässebauer anfertigen.

Ansonsten besteht natürlich die Möglichkeit, wenn Custom-Halsmaße doch nicht ganz so wichtig sein sollten, einen Fender Jazz von der Stange zu kaufen oder auch aus Parts von Warmoth etwas zusammenzustellen. Wenn ich das so richtig verstanden habe, dann beschränkt sich der kritische Punkt ja lediglich auf kräftigere/flexiblere PUs u/o Elektroniken. Abgesehen davon, daß man nachwievor auch tüchtig auf "händische" Klangkontrolle setzen sollte (und vielleicht auch Saiten ;)). Gerade für Jazz-formatige PUs gibt es ja mit den größten Replacement-Markt.
 
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Stimme Heike und Level7 zu!

Die Maruszczyks haben (als Standard) keine normalen Jazz Bass Hälse! Das geht eher in Richtung Precision (einiges mehr an "Fleisch").
Bei Maruszczyk kann man sich aber auch seinen Custom Bass zusammenstellen lassen. So weit wie hier gewünscht, wird Adrian allerdings vermutlich nicht mitgehen?! Auf der Website sieht man ja, was möglich ist.Irgendwann wird Adrian vermutlich sagen, dass er "dafür" seinen Namen nicht mehr her gibt, da das Ergebnis scheitern muss ...
Was ich oben beschrieben habe wäre vermutlich möglich ...

Ich habe einen Maruszczyk Elwood (also Jazz Bass). Er klingt aber nur eingeschränkt wie ein "echter Jazz Bass" - eben weil er Delano J-Humbucker hat. Alleine das reicht bereits. Wie Level7 schrieb, bekommt man DEN Jazz Bass Sound authentischer mit einem "echten Jazz Bass" hin - und sei es ein 300 Euro Squier Jazz Bass.

Meine ganz klare Meinung: Besser zwei Bässe die ihre eigene Sache gut machen, als ein Bass, der alles können soll und in Wirklichkeit nichts von dem kann, was man will ...

Gruß
Andreas
 
Hallo euch allen,
vielen Dank für eure Ratschläge und Tips. Ich habe mir alles mehrfach vorwärts, rückwärts, kreuz und quer durch den Kopf gehen lassen. Ich lasse mir das spielen von meiner Tochter beibringen, besorge mir eine günstige Ibanez und folge Cadfael's Rat. :D

Ich bringe dem Schätzchen für mich eine neue Elektronik und Pickups näher. Vielleicht noch 'ne anständige Brücke und gescheite Mechaniken.

Bei den Pickups gefallen mir die EMG TW's immer besser, 2 ON-OFF-ON Schalter und Glockenklang, und gut ist.

Was würdet Ihr mir bei Bedarf als Brücke, bzw. Mechaniken raten?

Gruß vom BassBabba
 
Also, wenn ich mir die ganzen Möglichkeiten durchlese, die sich der Threadersteller da so vorstellt, kann ich den Folgeposts nur zustimmen, die inhaltlich sagen: Lass es! Nicht, weil es technisch nicht möglich wäre (das ist es bestimmt irgendwie...), sondern einfach aus der Überlegung heraus, dass man diese ganzen "Spielereien" nicht braucht.

Ok, weil man gerne bastelt und aus Spaß an der Freude: Der Fender Roscoe Beck bietet ein paar Features, die inhaltlich teilweise den Wünschen des TEs entsprechen. Der RB besitzt zwei Humbucker, die jeweils im parallelen oder seriell Humbucking betrieben werden können, oder halt jeweils nur als SingleCoil. Dazu kann man noch wählen, ob nur der Hals- oder BridgePU oder beide zusammen wirken sollen.:

rb_control.jpg


Diese Schaltung ermöglicht sehr viele verschiedene Soundvariationen, von welchen man (ich...) letztendlich nur drei nutze. Irgendwo in Cadfaels Schaltungssammlung findet man diese auch (leicht geändert) wieder. Ansonsten hilft vielleicht das Service Manual des RB weiter... Und das schöne ist: Es handelt sich um eine rein passive Schaltung!

Daher halte ich den obigen Plan ein wenig übertrieben... Na ja, so aus reiner Neugier, ob es möglich ist, werde ich den Thread schon verfolgen... ;)
 

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