Ibanez EW35ANE-NT - Saitenwechsel und Bridge Pin Tausch - Fragen

[GonzoClown]

Hallo zusammen,

Ich habe mir eine gebrauchte Ibanez EW35ANE-NT gekauft. Leider ist die Stegeinlage recht mitgenommen, weshalb ich sie tauschen möchte. Wieder leider gibt es genau dieses Ersatzteil nicht mehr und da sie ein Sondermaß von 80mm hat habe ich auch bei thomann und TUSQ Nichts finden können. Daher hab ich jetzt mal bei Aliexpress eine Knocheneinlage für 2€ bestellt die die 80mm haben soll, mal sehen was das gibt. Diese soll leider aber erst im Juli! ankommen.

Da ich für die gebrauchte Gitarre aber natürlich schon neue Seiten gekauft habe, möchte ich diese gerne aufziehen und in diesem Zuge auch das Griffbrett einmal pflegen.

Nun zur ersten eigentlichen Frage: ich habe gelesenen, dass man eigentlich nicht alle Seiten gleichzeitig abziehen soll, um das Griffbrett aber zu pflegen muss ich alle auf Seite haben. Dazu kommt, dass ich 2 Monaten dann auch wieder Alle Seiten unternehmen muss, um die Stegeinlage zu tauschen. Verzieht sich hierbei jetzt der Hals und ich bekomme die Probleme mit dem Stimmen der Seiten oder habe ich was falsch verstanden?

Das andere Thema sind Bridge Pins, auch hier kommt etwas aus China, aus Messing, da kann man eigentlich ja nicht viel Falsch machen, die aus Knochen oder TUSQ waren mir zu teuer, da auch hierddas Maß wieder entscheidend ist und ich dann lieber nur 5€ für nen Versuch ausgebe und sie ggf. vielleicht etwas anpassen kann. Hierbei ist allerdings meine Frage ob es "ok" ist die Bridpins auch zu tauschen ohne dann neue Seiten aufzuziehen, da ich ja kurz zuvor erst neue dann aufgezogen habe.

Hoffe man kann mir helfen

 

[Bassturmator]

Hallo GonzoClown und herzlich willkommen im Musiker-Board.

Leider ist die Stegeinlage recht mitgenommen, weshalb ich sie tauschen möchte.

Ein Foto wäre da hilfreich. Eine "mitgenommene" Stegeinlage ist möglicherweise leichter zu überholen als eine neue anzufertigen.

Da ich für die gebrauchte Gitarre aber natürlich schon neue Seiten gekauft habe, möchte ich diese gerne aufziehen und in diesem Zuge auch das Griffbrett einmal pflegen.

Bezüglich Griffbrettpflege bemühst Du vielleicht erst mal die Forumssuche. Bitte kein "Lemonoil" verwenden.

Nun zur ersten eigentlichen Frage: ich habe gelesenen, dass man eigentlich nicht alle Seiten gleichzeitig abziehen soll, um das Griffbrett aber zu pflegen muss ich alle auf Seite haben. Dazu kommt, dass ich 2 Monaten dann auch wieder Alle Seiten unternehmen muss, um die Stegeinlage zu tauschen. Verzieht sich hierbei jetzt der Hals und ich bekomme die Probleme mit dem Stimmen der Seiten oder habe ich was falsch verstanden?

Da musst Du Dir keine Sorgen machen. Jede gut gebaute Gitarre verträgt es ohne Saitenspannung zu sein.

aus Messing, da kann man eigentlich ja nicht viel Falsch machen,

Die Masse von Messing ist deutlich höher als die von anderen gebräuchlichen Materialien. Das hat einen Einfluss auf den Klang der Gitarre. Falsch machen kann man immer viel...

Hierbei ist allerdings meine Frage ob es "ok" ist die Bridpins auch zu tauschen ohne dann neue Seiten aufzuziehen, da ich ja kurz zuvor erst neue dann aufgezogen habe.

Kannst Du machen. Einfach die Saitenspannung so weit reduzieren dass man den bridgepin tauschen kann. Ein Kapodaster im ersten Bund kann hilfreich sein damit die Saiten an der Mechanik in ihrer Position bleiben.

Viel Erfolg!

 

[GonzoClown]

Hallo Bassturmator,

danke für die schnelle Antwort, vorallem der Tipp mit dem Kapodaster ist Gold wert!

Ein Foto mache ich gleich mal, wenn die Maße stimmen, dürfte ich vorraussichtlich nicht mal sehr viel anpassen müssen. Zum "überholen" hab ich leider nie was gefunden, nur das man die Stegeinlage immer nur von unten und niemals von oben abschleifen soll.

Mich wundert es, dass ich kein Lemonoil Verweden soll, das wird soch überall immer dafür angepriesen und auch extra dafür verkauft bei Läden wie thomann?
Da mein Vater noch Ballistol hat, wollte ich es aber erstmal damit machen, da ich gelesen habe es soll auch gut sein.

Ich hab mir ein paar Hörproben angehört wo halt auch mit Messing pins gespielt wurde und wollte es mal testen. Was ich mit "nicht viel falsch machen" meinte war, das Waren aus China meist nicht so hochwertig sind, aber bei den missing pins die Qualität schon ok sein wird

Beitrag automatisch zusammengefügt: 29.04.21

So ich hoffe man kann es gut erkennen
Ich denke hier wurden Seiten mal in unterschiedlichen Positionen aufgezogen wodurch diese Einkerbungen entstanden sind.

 

[Bassturmator]

Ich würde diesen Steg durchaus an der Oberseite bearbeiten, also für jede Saite eine kleine Kerbe in optimaler Position feilen.

Dieser weiche Kunststoff lässt sich auch gut schnitzen, also mit Messer oder scharfen Stechbeiteln bearbeiten falls Du geschickt in sowas bist.

Ballistol ist genauso gut oder eben schlecht wie all die anderen "Griffbrettöle", da es auch auf Weißöl basiert (Erdölraffinat).

 

[GonzoClown]

Ich glaube ein sauberes Ergebnis würde ich nicht erreichen können, lieber wäre mir eine glatte Oberfläche auf der ich die Seiten dann korrekt auflege ohne eine Kerbe.

Warum sind die Öle denn schlecht? Es wird doch überall immer gesagt, das man eben genau eines dieser Öle verwenden soll um das Griffbrett zu pflegen? Was wäre die Alternative?

 

[universalhorst]

Was wäre die Alternative

Ich nehme reines Leinöl. Lemon-Öl besteht aus minimalen Anteilen Zitrusöl, überwiegend ist es auch Erdöl. Damit geh ich nicht an rohes Holz.

 

[rw]

Ballistol

Funktioniert.

 

[Bassturmator]

Ich glaube ein sauberes Ergebnis würde ich nicht erreichen können, lieber wäre mir eine glatte Oberfläche auf der ich die Seiten dann korrekt auflege ohne eine Kerbe.

Die Kerben entstehen weil der Kunsstoff zu weich ist. Deutlich härter ist ein Sattel aus Rinderknochen.

Warum sind die Öle denn schlecht?

Weil sie nicht aushärten. Leinöl dagegen reagiert mit Luftsauerstoff und polymerisiert.

 

[peter55]

... und brennt gut

 

[GonzoClown]

Danke für die Antwort und Tipps

 

[GonzoClown]

Sollte jemand über diesen Thread stolpern, der auch nach einer Stegeinlage sucht, habe mir aus China einmal eine Einlage aus Ebenholz und einmal aus Rinderknochen 80mm breit bestellt, jeweils natürlich in der Höhe mit Schleifpapier angepasst. Die Einlage aus Knochen hat direkt perfekt, wie für diese Gitarre gemacht, gepasst und die Einlage aus Ebenholz habe ich in der Breite etwas abgeschliffen.
Originalteil wird also nicht benötigt, einfach die Einlage für eine Konzertgitarre 80mm funktioniert wunderbar.