Ibanez MG-R (1988) - ein ab Werk modi(midi)fiziertes Radius-Modell aus einer spannenden und experimentierfreudigen Zeit

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Hallo zusammen!

vielleicht kennt Ihr inzwischen mein Faible für vergessene Ibanez-Modelle der späten 80er Jahre, die in eine imaginäre Kategorie namens Triple-O einsortiert werden könnten:
  • Obskur - kaum oder gar nicht dokumentiert,
  • Obsolet - schon lange aus dem Programm genommen und tief in der Versenkung verschwunden,
  • Once in a blue moon - nur alle Jubeljahre taucht mal eine auf dem Gebrauchtmarkt auf.
Eine Vertreterin dieser Kategorie ist mir nun wieder mal vor die Flinte gelaufen. Es handelt sich um eine experimentell angehauchte Radius 540R-HH, die ab Werk mit einem MIDI-System ausgerüstet wurde. Zu den Hintergründen konnte ich nur wenig herausfinden; vereinzelte Informationen lieferte das Forum von Ibanez Collectors World (ICW), das ist eine altehrwürdige Fanseite im WWW. Der Vintage-Experte im Hause Meinl sagte mir, diese Gitarren seien im Gegensatz zum kopflosen Modell X-Ing IMG-2010 - einem dedizierten Guitar Synthesizer Controller - nicht regulär vertrieben worden, zumindest nicht in Deutschland.

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Erstmals wurde ich im Jahre 2009 auf die Existenz eines solchen Radius-Modells mit MIDI-Ausrüstung aufmerksam - es war beim Ibanez Guitar Festival, dort war ein blaues Exemplar aus dem Meinl-Archiv öffentlich zu sehen, jedoch ohne weitere Erklärung. Ich war bass erstaunt! o_O

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Erst dachte ich, dass es sich um eine Custom-Anfertigung für einen Künstler handeln musste, bis sich dann ein paar Jahre später bei ICW jemand zu Wort meldete, der just so eine Gitarre besitzt.

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Im Rahmen der Diskussion wurde noch eine gezeigt:

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Also war sie doch kommerziell erhältlich - oder etwa nicht? Wo waren sie denn alle abgeblieben? Wieder gingen viele Jahre ins Land, ohne dass mir jemals eine begegnete, bis dann dieses Jahr endlich eine rote Version hochgespült wurde. Erst war sie am Standort Paris auf Reverb.com erhältlich, das hatte ich vollkommen übersehen, und ein paar Monate später - mit repariertem Poti, zusätzlicher Ausstattung und (grrrmbl…) Aufpreis - am Standort Wien, parallel inseriert auf mehreren verschiedenen Plattformen. Tja, und jetzt, welch Überraschung, ist sie bei mir angekommen. 😊


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Die Modellbezeichnung war bis dato nicht vollständig geklärt, im ICW wurde in einem Thread „MG-R“ kolportiert, und genau das hat sich bei meinem Exemplar bei einem Blick in die Halstasche eindeutig bestätigt! MG müsste hierbei für MIDI Guitar stehen und R für Radius, so meine begründete Vermutung. Mich wundert es ein bisschen, dass die magische Zahl 540 nicht auftaucht, aber sei's drum. Das Baujahr ist 1988, zwar ist es formal eine F7-Seriennummer, jedoch liegt die laufende Sequenznummer oberhalb von 43200 und das weist auf das Folgejahr 1988 hin, was in diesem Fall auch zur Hardware-Ausstattung passt.

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Die Pickups sind ein IBZ USA Humbucker (hergestellt von DiMarzio) am Hals und ein Shadow SH-1500 an Stegposition. Letzterer ist eine Kombination aus einem splitbaren und wohl auch etwas gestauchten Humbucker und einem hexaphonischen MIDI-Pickup, zusammengefasst in einem Gehäuse im Standardmaß. Es gibt einen 3-Weg-Klingenschalter und ein Volume-Poti mit dem mir wohlvertrauten Beehive Potiknopf (zweite Generation mit O-Ringen). Das Tone-Poti hat man aus Platzgründen weggelassen. Im Gegensatz zu einer normalen 540R oder 440R hat der Korpus keine Unterfräsung für ein EDGE Floyd Rose, sondern er verfügt über ein HQ Tremolo aus dem Hause Gotoh, welches meines Wissens auf keinem anderen Radius-Modell verbaut wurde. Das HQ ist nicht unterfräst und es liegt daher auf dem Korpus auf.

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Die Besonderheit und das „Standout Feature“ der Gitarre ist ein im Body integrierter Shadow SH-075 Guitar-to-MIDI Converter mit prominent platzierten Bedienelementen, seines Kunststoffgehäuses beraubt und in einer voluminösen Fräsung eingebaut, welche korpusrückseitig mit einer großflächigen Abdeckplatte verschlossen ist. In dieser Platte gibt es jeweils einen Schlitz zum Durchführen der Saiten in den Vibratoblock sowie einen als Zugang zu den Trimmpotis (siehe weiter unten). Das Ganze war eine Factory Modification, also ein Umbau ab Werk, wobei nach meiner Einschätzung normale Radius-Body-Rohlinge aus Basswood rechtzeitig aus dem serienmäßigen Fräsablauf herausgenommen und von Hand weiterbearbeitet wurden. Durch den zusätzlichen Hohlraum wird die Gitarre übrigens angenehm leicht, die Waage sagt 3,1kg.

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Der Shadow SH-075 Converter wurde 1987 von András Szalay (eine Koryphäe der Musikelektronik und heute Chief Engineer bei Panda Audio) entwickelt und die Funktion besteht darin, die Signalpegel- und Frequenzinformation jeder einzelnen Saite in MIDI-Daten umzuwandeln. Mit einer numerischen Tastatur können MIDI Program Change Messages verschickt, zwei verschiedene Modes selektiert (Poly, Mono) sowie die Pitch Bend Funktion ein- und ausgeschaltet werden. Es gibt drei LEDs zur optischen Anzeige, sechs einzelne Trimmpotis zur Einstellung der jeweiligen Saitensensitivität, ein Poti zur Einstellung von MIDI Output Velocity (Volume) und ein Poti zur Einstellung von MIDI Data Dynamics. Für mich sind all diese Features und Möglichkeiten noch denkbar fremd, ich werde mich näher damit beschäftigen und versuchen, alles in Betrieb zu nehmen. Zum Glück konnte ich eine Anleitung für den SH-075 in den Internetzen finden, damit kann ich wenigstens schon mal die LEDs deuten und hoffentlich auch die Bedienung erlernen. Neben der Klinkenbuchse befindet sich eine sechspolige (sic!) DIN-Buchse und man kann über eine Art Multicore-Kabel die digitalen Signale aus dem Converter und das analoge Signal von den magnetischen Tonabnehmern gemeinsam zu einer Distributor Box senden. Diese hieße woanders wohl Breakout Box, sie hat jeweils eine Output-Buchse für MIDI und Klinke, und sie schickt wiederum die vom Converter benötigte Spannungsversorgung aus einem Steckernetzteil zur Gitarre (linear geregelt von 9V Input auf 8V Output mittels eines L78 / TO-220). Es ist mir nicht bekannt, ob die Converter Box im Lieferumfang der Gitarre enthalten war, bei meinem Exemplar wurde sie vom Vorbesitzer dazugekauft. Ob es generell eine gute Idee ist, ein niederohmiges Gitarrensignal über die Drähtchen eines DIN-Kabels zu übertragen, das mir vorher nur als Verbindung zwischen Commodore C64 und Floppy-Laufwerk geläufig war, sei mal dahingestellt. Oder macht der SH-075 etwa intern eine Impedanzwandlung? Egal, es gibt ja wie gesagt eine herkömmliche Klinkenbuchse und man kann die Gitarre auch ganz normal ohne digitales Geraffel oder Outboard Gear benutzen. Und - ganz ehrlich - das wird auch ihr Haupteinsatzszenario bei mir sein. 😊

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Der Hals ist nach meinem Dafürhalten der normale Standardhals einer Roadstar Pro 440R/540R (42mm Breite am Sattel, 19mm Dicke am 1. Bund, Fräsung für Klemmsattel), wie er aus dem normalen Fertigungsprozess herauspurzelt, er ist jedoch mit einem speziellen Sattel ausgestattet, damit die Gitarre mit dem non-locking HQ Tremolo überhaupt funktionieren kann. Die Basis dieser Conversion Nut ist ein keilförmiges Metallteil zum Verschließen der Klemmsattelfräsung, und am Ende des Griffbretts sitzt ein Graphitsattel. Zusammen mit den Gotoh Magnum Lock Klemmmechaniken ergibt das HQ Tremolo eine durchaus brauchbare Kombination, die auch auf MAXXAS-, Artfield- und vereinzelten Saber-Modellen zum Einsatz kam. Das Fehlen von Bohrlöchern für einen Saitenniederhalter an der Kopfplatte ist ein weiteres Indiz für besagte Factory Modification.

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Bisher wurden zwei Farbvarianten der MG-R gesichtet, und zwar Jewel Blue und Jewel Red. Angeblich wurden 60 Stück insgesamt hergestellt (laut Aussage eines Vertriebsmitarbeiters von TOMS in Südafrika, der die Info wiederum Anfang 2008 von Hoshino Japan bekommen haben soll; Quelle: ICW), aber die Aufteilung auf die zwei Finishes - und ob es noch weitere gab - ist nicht bekannt. Diese Gitarren wurden nicht offiziell vertrieben, sondern nur als Ausstellungsstücke auf Messen oder bei Sales Meetings gezeigt, an ausgewählte Endorser abgegeben sowie auf verschlungenen Pfaden in den Handel gelangt.

Bei dem blauen Exemplar aus dem Meinl-Archiv - von dem ich heute weiß, dass es auf der Frankfurter Musikmesse ausgestellt war und dann bei Meinl verblieben ist (Quelle: Hr. Wolfgang Payerl, Fa. Meinl) - fällt mir im Vergleich zu meiner Gitarre und zu Bildern aus dem WWW auf, dass dort die LEDs des Shadow-Geräts um 90 Grad gedreht und an die untere Kante des Keypads versetzt eingebaut sind. Offenbar wurde da etwas herumprobiert, was die Platzierung angeht. Außerdem hat sie einen Beehive Potiknopf in Vollgummi-Ausführung (wie bei vielen SoundGear-Bässen und später auch auf der SC500N) statt aus Metall und eine dicke Gummischeibe unter dem Kragen der Zargenbuchse (wie bei zahlreichen Früh-80er-Modellen), was die anderen mir bekannten Exemplare nicht haben.

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So, mehr weiß ich nicht über diese kuriose Ra-MIDI-us. Es folgt noch ein Bild vom Innenleben und ich hoffe sehr, dass ich in Kürze mehr über die Praxistauglichkeit erzählen kann. Wünscht mir Glück, dass ich das Ding überhaupt zum Laufen kriege. 😊

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Und nachdem es schon mehrere Anfragen gab: Nein, man kann mit dem Ding nicht telefonieren. Der Grund ist, dass hierzulande das 3G (UMTS) Mobilfunknetz leider schon abgeschaltet wurde. :ugly:
 

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Wow, Glückwunsch zur Roten Mauritius und danke für die ausführliche Doku! Ich drücke die Daumen, dass Du das Midi-Moped an's Laufen bekommst. Sonst denkt noch jemand, Du hättest einen Taschenrechner in der Gitarre...
Kekse kommen (falls möglich).
 
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Ich kann noch immer nicht keksen, aber auch von mir vielen Dank für die Vorstellung dieser außergewöhnlichen Gitarre!
 
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Sehr coole Gitarre, @gitarrero!

... dieses Gitarrentelefon... Ich glaube es schon mal irgendwo gesehen zu haben... :D

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Das ist dann ja ein direktes "Konkurrenzprodukt" zur ebenfalls mit einem Konverter, aber zusätzlich auch noch mit einem Synthesizer ausgestatteten CASIO PG 380, die ich mal hatte

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deren bekanntester Player J.J. Cale war.

Von Ibanez kenne ich nur die futuristische Ibanez IMG 2010 X-ING

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auch aus den 80ern, die aber keinen eingebauten Wandler hat.

Ich freu mich auf Deine angekündigten Infos zur Praxistauglichkeit. Was Du aber jetzt schon öffentlich oder per pn beantworten könntest ist der Preis, für den dieses Modell gehandelt wird.
 
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Ich übernahm das mit den Keksen für jene die das nicht können ;)
 
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Ich zieh das von unserer direkten Unterhaltung mal hier in den Thread:

Hilfreich könnte Wayne Scott Joness sein. Seine Seite ist Welcome to the Vintage Roland Guitar Synthesizer Resource Site!
Er ist sehr nett, hilfsbereit und hat hat extrem viel Wissen und Kontakte. Wie es konkret mit der Shadow-Technik aussieht weiß ich aber nicht.

Ja richtig, 6-Pin-Ausgang ist nicht "Midi-üblich", und so hat die genannte CASIO die übliche 5-Pin-Buchse.

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Da kann ich mir nur einen Shadow Adapter vorstellen oder man muss die Buchse umlöten, wozu man aber intern die Kabelbelegung wissen muss. Du meintest ja außerdem "mit repariertem Poti, zusätzlicher Ausstattung", so dass da vielleicht noch anderweitig "rumgebaut" wurde. Vielleicht ist die hilfreichste Spur für einen Schaltplan Dein Weg über Südafrika ...

Ich hatte mal den Shadow Hex-PU und auch einen Schadow Wandler, aber beide hab ich weiterverkauft, da das bei mir auch nicht funktionierte. Ich kann mich nicht mehr an den Wandlerausgang erinnern, aber es wäre mir sicher im Gedächtnis geblieben, wenn das nicht zur Midi-Steckernorm gepasst hätte.

Auf die Schnelle hatte ich nur noch in den Unterlagen Shadow Guitar To MIDI Converter und Shadow Guitar To MIDI Converter. Ich nehm mal an, die Anleitung, die ich hier anhänge, ist die, die Du auch hast. Da sieht man ja den Ausgang nicht. Hier ist eine Anleitung für den GTM6, die ich aber nicht heruntergeladen habe: Guitar to MIDI Converter Guide. Ich hab auch mal "shadow gtm6 anschlüsse" gegoogelt, aber die alten Veröffentlichungen zeigen immer nur die Gerätevorderseite

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Wenn ich was finde, schicke ich es Dir.
 

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Hatte damals auch jeder Plattenspieler, Kassettenrekorder etc. ;)
Ich weiß nicht, ob du das humoristisch meinst. Die drei- oder fünfpoligen DIN-Anschlüsse, die ab den 50ern an vielen Geräten vorhanden waren, haben natürlich Audio-Signale übertragen, keine MIDI-Daten. Sie waren quasi Vorläufer der Cinch-Stecker.

@gitarrero! , absolut Klasse, was du hier immer vorstellst.
 
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Wenn die 6 Pol-Leitung für die Breakoutbox doch da ist, brauch man sich doch um den Driss doch keinen Kopf machen. Ab der Box ist doch der Midi-Standard wieder da. Wenn ich mir anschaue (danke für die Anleitung!) was das Ding kann, hätte ich da direkt Bock drauf. Alleine, dass man pro Saite einen eigenen Kanal wählen kann, lässt mein Hirn ganz lustige Sachen zusammenspinnen 🤣
 
Alleine, dass man pro Saite einen eigenen Kanal wählen kann, lässt mein Hirn ganz lustige Sachen zusammenspinnen 🤣
Das können eigentlich alle so genannten Midi-Gitarren. Deshalb braucht man ja einen Hex-Tonabnehmer.

Das mit dem SH 075 hab ich jetzt auch verstanden, der via 6-Pol-Verbindung mit der Gitarre verbunden wird. Was da aber genau für Signale drauf sind, ist mir noch nicht klar, weil die Saitenselektion, -empfindlichkeit u.a. ja schon an der Gitarre, also vor dem 6-Pol-Ausgang einstellbar sind. Und da der SH 075 ja extern ist, ist es doch keine Gitarre, die selbst schon Midi ausgibt, sondern halt nur etwas anderes als die Roland-Systeme.

Ich muss mir das mal ganz genau anschauen und weiter recherchieren.
 
Naja... 3 Kontakte Midi, zwei Spannungsversorgung, einer Standardaudioausgang mit Bezug auf (eine) Masse. Das Protokoll kommt ja schon aus der Klampfe fertig raus.
 
Ich denke, dass für die Gitarrenleitung in diesem Multicore eine eigene Erdung, also ein eigenes Coax-Kabel verbaut wurde.
Wahrscheinlich führt das Kabel 2-pol-Midi + Masse + Gitarre + Strom. :unsure:
Das ging zwar auch mit 5-pol-DIN, aber der 6-Pol-DIN macht schon Sinn um ein falsches Verkabeln zu verhindern.
 
Die Wandlung in MIDI-Daten passiert im Onboard-Gerät, dem eigentlichen SH-075. Das Blechkästchen ist nur die sog. Converter Box. Da steckt keine Intelligenz drin, sondern sie dient dem separaten Herausführen vom analogen Magnet-PU-Signal und den digitalen MIDI-Signalen aus dem sechspoligen DIN-Kabel. Das Magnet-PU-Signal geht auf die Klinkenbuchse und die MIDI-Signale gehen auf die MIDI-OUT-Buchse der Converter Box. Umgekehrt macht die Converter Box aus einem 9V-Eingang aus einem Steckernetzteil eine geregelte 8V-Spannung und schickt diese über zwei Pins in Richtung Gitarre.

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Aktuell tut die Box das leider nicht, denn der Regler liefert anstatt 8V nur 0V zwischen GND und OUT bei angeschlossenen 9V und das ist a bissle arg wenig. Die Lötstellen schauen auch nicht gerade so vertrauenserweckend aus. Ich werde da mal mit Iso rangehen, um die Flussmittelreste loszuwerden; und vielleicht werde ich prophylaktisch alles nachlöten.
 
Gut. Das ist ja mit drei Bauteilen ja einer überschaubare Sache. Im dümmsten Fall wurde mal ein Netzteil falscher Polarität verwendet. Das mögen 78xx Regler nicht so gerne. Aber alles Pfennigartikel.
 
Nimm das Midi raus und verbaue ein GSM Modul. Wenn dir beim Gig das Riff nicht mehr einfällt, kannst du dann deinen Telefonjoker befragen :) ...

Äh, ok ... interessante Gitarre! Und relativ viel Technik, die sie in den eher kleinen Korpus gepackt haben ...

Gruß
Martin
 
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