Hi, schon wegen der Splitsounds mit dem 5-Weg-Schalter würde ich auch passive PUs vorziehen. Nicht zuletzt ist so mancher enttäuscht, der sich 81er einbaut und feststellt, dass der weder einen Riesenoutput noch satte Bässe hat, und schon gar nicht so klingt wie auf den bekannten Studio-Produktionen. Das sollte man also nur tun, wenn man mehrfach selbst Gitarren mit dieser PU-Ausstattung über den Amp angespielt hat und sie einem tatsächlich auch dabei gefallen.
Die erste Frage ist eigentlich: Gibt Dein Amp denn überhaupt einen Deathmetal-Sound her? Die INF3/4-Pickups sind zwar nicht so laut wie zB ein Dimarzio X2N (war übrigens Chuck Schuldiners Lieblings-PU...), aber leise sind sie nun auch nicht gerade. Wenn Du damit schon keinen voll verzerrten Leadsound hinbekommst, dann dürfte der Amp für die Stilrichtung nicht unbedingt das richtige sein, da fehlt es wohl an Gain. Etwas anderes ist der Sound im eigentlichen Sinn - ist er Dir zwar verzerrt genug, aber der Charakter ist Dir z.B. zu rund und "klassisch", dann kann sich auch der Tausch gegen einen anderen HB lohnen.
Den besagten X2N könnte ich mir am Steg schon mal gut vorstellen. Der hat sozusagen von allem mehr als andere PUs - satte Bässe, drückende Mitten und aggressive Höhen. Mir persönlich ist er allerdings schon ein bisschen zu viel des Guten... Alternativ könnte auch der D-Activator passen, fast genauso laut und mMn eine Spur transparenter. Der D-Activator Neck wäre zu beiden ein passendes Pendant am Hals. Für einen Neck-HB mit viel Output bemerkenswert kontrolliert und matscharm.
Falls Dir Duncans sympathischer sind, würde ich persönlich für einen heftgen Metal-Sound auch zum schon empfohlenen Distortion Mayhem-Set greifen. Rein subjektiv etwas mehr Mitten und "Crunch", dadurch eine Spur wärmer im Charakter. Aber wirklich nur eine Spur, der Duncan Distortion ist auch nicht gerade ein Blueser, sondern

. Das ganze aber eben mit Stil. Nicht zuletzt gefällt mir für diese Sachen auch der Gibson 500T sehr gut, der wirklich mächtig "Wand" macht. Angenehmer Weise ist ein Pärchen 500T / 496R (die Halsversion) auch noch ziemlich günstig. Wenn Du auf Split-Sounds verzichten kannst, kannst Du sie Dir gebraucht sogar noch billiger besorgen, aber die haben dann in der Regel halt nur ein zweiadriges Anschlusskabel.
Dimebucker und Invader sind zwei sehr extreme PUs und von daher mit Vorsicht zu genießen. Der Dimebucker ist für meine Ohren sehr kreischig, da muss man seinen Amp schon mal ganz anders einstellen. Wenn Dir Dimes Sound gefällt - warum nicht. Allerdings solltest Du dann wirklich mal so ein Ding über Deinen Amp ausprobieren. Du musst halt einen Laden finden, der Dean Gitarren mit diesem HB im Programm hat, und eben auch Deinen Amp samt Box.
Wie Dir gleichzeitig auch der Invader gefallen kann, ist mir allerdings nicht ganz klar, denn die beiden sind ja nun außer im Output
völlig unterschiedlich. Der Invader ist der König der Matsch-Gitarre, Bässe und Mitten sind so massiv wie bei kaum einem anderen HB, (den Tone Zone vielleicht ausgenommen, der aber viel weicher und traditioneller klingt und nicht ganz so viel Output hat). Eine meiner Lieblingsgitarren hatte den jedenfalls vom Vorbesitzer verpasst bekommen, und ich hab dann wirklich jede Einstellung an PU und Amp probiert - das war einfach nie wirklich gut. In der RG könnte er vielleicht etwas besser funktionieren, denn meine hatte zwar ein Floyd, aber eben einen durchgehenden Hals und einen recht satten Grundsound.
Zu guter Letzt noch ein Spar-Tipp, wie es vielleicht auch ohne Neukauf geht: Ein User hat mal in einem Forum erzählt, dass er einfach die Magneten von Hals- und StegPU miteinander getauscht hat, denn der INF3 am Hals hat einen Keramik-, während der INF4 am Steg einen AlNiCo V-Magneten aufweist. Durch den Tausch soll der StegPU mehr Dampf und Aggressivität bekommen haben und der Hals PU angenehmer und transparenter klingen. Jedemnfalls war der gute Mann ganz begeistert.
Ich hab das konkret mit den Infinity-HB noch nicht probiert, aber schon bei einigen anderen HB die Magnete getauscht. Immer wurden mit dem Keramik-Teil die Mitten und Höhen aggressiver, die Bässe tighter und der PU insgesamt lauter (ich merke schon, ich muss jetzt unbedingt mal meinen schon lange geplanten "Sechs verschiedene Magneten im gleichen Humbucker"-Thread ins Reine schreiben). In sofern könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass der Keramik-Magnet auch Deinem StegHB auf die Sprünge helfen würde. Rein von der vorhandenen Wicklung her zu urteilen dürfte er dann outputmäßig durchaus in die Nähe eines Duncan Distortion kommen.
Gruß, bagotrix