Ich finde, Backing-Tracks (bei live-acts) sind Mist!

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Es tut mir Leid, sollte sich jemand durch den Titel provoziert fühlen, aber ich muss meiner Frustration hier kurz mal Luft machen: Ich finde Backing-Tracks bei live Konzerten total beschissen.
Ich wohne in Hamburg und gehe häufig auf Konzerte und stelle eine zunehmende Tendenz fest, einfach "Halb-Playback" zu spielen. Das geht soweit, dass ich gestern eine Amateurband auf dem Kiez zu Elektrorythmen und Midi-Bass mit Dummy-Instrumenten habe rumhampeln sehen. Als zahlender Besucher fühle ich mich bei sowas echt verarscht!
Ich verstehe, dass man versuchen möchte, seinen Studiosound live zu reproduzieren, aber wenn die Band das nicht leisten kann, dann muss man das eben umarrangieren, aber die Tonband-Lösung kann echt nicht der Weg sein, finde ich.

Meinungen?
 
Eigenschaft
 
Also es gibt einfach ein par Bands die mit Synthi-Samplern spielen und ich find das auch voll in Ordnung. Oder soll ich mir für das Intro/ersten Song ein ganzes Orchester mieten? Dann will ich die Eintrittspreise mal sehen ^^
In einer Disco zahlt ja auch jeder n Haufen Kohle an Eintritt und letztendlich wird nur Playback gespielt.
Aber seh ich das richtig, dass in deinem Fall nictmal ein Drummer vorhanden war?
 
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Also es gibt einfach ein par Bands die mit Synthi-Samplern spielen und ich find das auch voll in Ordnung. Oder soll ich mir für das Intro/ersten Song ein ganzes Orchester mieten? Dann will ich die Eintrittspreise mal sehen ^^
In einer Disco zahlt ja auch jeder n Haufen Kohle an Eintritt und letztendlich wird nur Playback gespielt.
Aber seh ich das richtig, dass in deinem Fall nictmal ein Drummer vorhanden war?

Hallo, ich persönlich finde, dass wenn man einen Orchester-Song hat, den man live nicht umsetzen kann, dann muss man ihn bei einem live Konzert halt nicht spielen, oder aber für ein Instrumentarium, dass man live bedienen kann umsetzen. Gegen Sampler habe ich nichts einzuwenden, solange das nicht bedeutet, dass die ein Mal gestartet werden, den Takt vorgeben und dann 3:30 Min. laufen. Bei einem Intro kann ich das natürlich auch tolerieren, denn das kann man ja kaum als Song zählen.

Im Falle der Amateurband, die ich nannte gab es jemanden, der vorgab mit Sticks auf Trommeln zu schlagen, aber die Drums waren nicht mikrofoniert und der hörbare beat war elektronisch (und war auch nicht getriggert, da der Drummer etwas völlig anderes gespielt hat). Andere Beispiele, die mich echt geärgert haben (beides Festivalauftritte und auch keine Bands, die meinem Geschmack entsprechen, aber dennoch): Two Door Cinema Club - standen zu dritt auf der Bühne (voc/drums/bass) und vermutlich war nur der Gesang live, denn es waren bestimmt sechs Instrumente zu hören und selbst der Bassist stand nur als Playback-Äffchen da, als würde er im ZDF-Fernsehgarten auftreten. Und Polarkreis 18 (allein, allein :igitt::bang: ): Der Sänger versucht Show zu machen, dreht sich um sich selbst, verhäddert sich im Mikrokabel, fällt hin, stützt sich mit der Mikrohand und der Lead-Gesang läuft munter weiter. Das hat mich beim Festival halt schon genervt, aber nehemn wir mal an mein Musikgeschmack sei schlecht und ich würde als zahlender Gast ein Polarkreis 18 Konzert besuchen :)igitt:), dann fänd' ich das wirklich Betrug.
 
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Mal 'ne provokative Frage:

Welche Summe Eintritt seid ihr denn bereit zu zahlen?

Grüße Thomas
 
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Mal 'ne provokative Frage:

Welche Summe Eintritt seid ihr denn bereit zu zahlen?

Grüße Thomas

Meine Daumenregel ist für "unbekanntere" Bands <25€, für bekannte Bands <50€ und für die Beatles-Reunion 100€.
Bei Festivals <150€, je nach Line-Up.
 
Man sollte hier aber unterscheiden zwischen deinem Problem und dem generellen Einsatz von Samples zur Untermalung und Unterstreichung der echten Musik die gespielt wird. Dein Problem verstehe ich gerade so, das es dich aufregt, wenn Bands auf den Knopf drücken und nur so tun als wenn sie spielen würden. Das finde ich auch mies und sollte es nicht geben. Wenn es jemand merkt, ist es eh schon peinlich genug.
Was aber vollkommen ok ist, ist die Sache mit den Samples (Klavier, Orchesterdinger etc.) zur Untermalung. Zum Beispiel bei vielen Post Rock Bands für das Ambiente. Für Intros und Outros, wenn man ein Sprecher in ruhigen Parts Textzeilen rezitiert. All sowas. Das sollte erlaubt sein und ist für mich auch kein Schummeln.

Das ist für mich ein ganz anderes Gebiet als wenn Bands Vollplayback spielen oder sich Einzelkünstler oft nicht mal die Mühe (wenn sie schon keine echte Band begleitet) vom Tonband ordentliche Playbacks laufen zu lassen. Das heißt wenn noch die Gesangsstimme ganz oder teilweise auf dem Playback zu hören ist. Gar noch als Unterstützung des eigenen Gesangs.
 
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Hallo, ich persönlich finde, dass wenn man einen Orchester-Song hat, den man live nicht umsetzen kann, dann muss man ihn bei einem live Konzert halt nicht spielen, oder aber für ein Instrumentarium, dass man live bedienen kann umsetzen.
Sehe ich auch so. Es ist sicherlich auch eine Frage, welches Selbstverständnis man als Musiker hat. Ich bin sehr stolz darauf nur in Bands zu spielen, bei denen alles, was zu hören ist, genau in dem Moment passiert. Sonst unterscheidet man sich nicht mehr all zu sehr von einem 'Plattenleger'...
 
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und für die Beatles-Reunion 100€

Ich denke, dass ist zu wenig um Tote auferstehen zu lassen. ;)

Aber das Thema ist ja nicht neu und solange es das breite Publikum nicht stört, wird es das geben. Es gibt sogar Großveranstaltungen mit bekannten Stars aus dem volkstümlichen Bereich, auf denen ausschließlich mit Playback gefahren wird. Die Eintrittspreise sind trotzdem hoch und wenn man einen Besucher darauf aufmerksam macht, dass da keine Live-Musik gespielt wird, bekommt man als Antwort, dass es egal sei, Hauptsache sei dass es Spass mache.

Man braucht wohl kein Talent als Musiker, sondern eher eines als Animateur, um auf der Show-Bühne erfolgreich zu sein, aber das war schon immer so. :)

Meine Zeit ist mir jedenfalls zu schade, um mir ein solches Gehampel anzusehen, aber in der Musiksparte, die mich live interessiert, kommt das ohnehin nicht vor.
 
Yep, ich auch, selbst wenn es manchmal nicht gut ist das man alles hört;);).
Aber das ist doch auch oft die Ursache des Übel und warum sich so viele auf Technik verlassen, das Publikum erwartet manchmal einfach
zuviel. Nämlich den Sound den sie auch von ner Aufnahme kennen, ehrlicherweise muss man aber sagen, das ist kaum zu bringen,
weder von den Topbands, noch von Amateurbands.

VG
Frank
 
und dabei sind es doch die kleinen Pannen, die so ein echtes Live Konzert nett machen ... wenn der eine Musiker noch mit dem Equipment kämpft und der Rest der Kapelle nun schon 5 Minuten das Intro spielt und anfängt blödes Zeugs ins Micro zu brabbeln ist das doch auch von besonderem UNterhaltungswert.

Solche menschlichen Monente gehen bei einem Playback doch völlig verloren
 
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Ich finde es nicht tragisch, wenn Instrumente auf der Bühne "vom Band" kommen, solange es im Rahmen bleibt. Einfach zu nem komplett vom Band kommenden Orchester zu spielen empfinde ich als relativ witzlos. Das wäre aber auch gegen meinen Selbstanspruch als Musiker. Ich will live "Live-Musik" machen und mit meinen Bandkumpanen interagieren, nicht mit nem Kassettenrekorder.
Sampler die vom Synthi kommen finde ich nicht tragisch. Es sollte halt nur nicht dahingehend ausarten, dass am Anfang des Liedes "Play" und am Ende "Stop" gedrückt wird.

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Welche Summe Eintritt seid ihr denn bereit zu zahlen?

Grüße Thomas

Das hängt von mehreren Faktoren ab. Ich zahle für eine Coverband, und sei sie noch so gut, nicht soviel wie für das Original. Auch ist der Aufwand entscheidend. Wenn eine Band eine Pyro-Show wie Rammstein hat, dann bin ich bereit für die Band mehr zu zahlen, aber lediglich ne Nebelmaschine reicht da als Begründung nicht.
Die Anzahl der Bandmitglieder ist mir da relativ egal und für mich kein Grund für höhere Preise. Es zwingt niemand ne Band dazu, 3 Gitarristen und nen kompletten Bläsersatz mitzuschleppen. Wems um Geld geht, der soll sich allein auf die Bühne stellen.
 
und dabei sind es doch die kleinen Pannen, die so ein echtes Live Konzert nett machen ... wenn der eine Musiker noch mit dem Equipment kämpft und der Rest der Kapelle nun schon 5 Minuten das Intro spielt und anfängt blödes Zeugs ins Micro zu brabbeln ist das doch auch von besonderem UNterhaltungswert.

Solche menschlichen Monente gehen bei einem Playback doch völlig verloren

Eigentlich schon, aber das sehen eben nicht alle so und schon gar nicht zahlendes Publikum.
Aber mir ist das auch lieber als irgendein Tralala vom Band.

Auch unter Amateurbands ist da nen harter Wettbewerb, wenn man ab und an auf Stadtfesten o.ä. spielen möchte.
Deshalb suchen halt viele ihr Heil in der Technik, weil das macht es dann einfacher gleichmässige Qualität abzuliefern.

Grüsse
Frank
 
Moinsen!

Ich bin auch der Meinung, dass vielleicht mal ein Intro mit Streichern und Bläsern "okey" ist vom Tonband. Zu viel vom Tonband empfinde ich aber als Beleidiung dem Hörer gegenüber. Ich tendiere sogar eher dazu das Intro vielleicht live tauglich zu machen und es mit den Instrumenten die man hat zu spielen. Meine Band spielt nur, was auf dem gegeben möglich ist, dank Keybord und FX Effekte ist heute ja eine Menge möglich :D. Das ist gefühlt aber schon eine Leistung, die einige Bands nicht bringen wollen. Schade ...
Wenn dann noch Geld dafür gegeben wird, dass man Leute auf der Bühne zu Tonband Musik abzappeln sieht, und das nicht passend zur Musik ist frech.

Auf einem BMOA kam es vor, dass eine Band nach dem zweiten Lied einen Cut gemacht hat, weil der Sound grottig war (die Ersten den es aufgefallen war, oder die es gestört hat). War er auch, so wurde erst einmal wieder ordentlich am Pult gedreht. Ich empfand das als super, endlich welche zu erleben, die auch für ihr Publikum gute Musik wollen. Aber eingie sind voll ausgerastet und haben die Band beschimpft ... das mag vielleicht auch der unterschied zwischen einem Musiker und nicht Musiker sein bei einem Konzert :gruebel:

Ticket Preise: unbekannt: 20 €; bekannt: 60; Weltberühmt: 90; Festivals: 100 (einmal Wacken war eine Ausnahme ;))

Gruß
Joe Cool
 

so, jetzt habe ich grade von genau sowas ein wunderbares Beispiel gefunden.

DAS ist es doch was live ausmacht, plattenhören kann ich auch zuhause oder auf der Fahrt zum Konzert :D
 
Biin ich genau deiner Meinung! Hab am Samstag Wallis Bird in Stuttgart gesehen, und obwohl es keine besondere Lichtshow oder tausende Leute gab war es eins der besten Konzert die ich je gesehen habe! Diese Frau ist so sympathisch, dreht auf der Bühne komplett durch, erzählt Witze und weint bei der letzten Zugabe....das gibt's aufm Band eben nicht!
 
Hi,
es sollte zumindest so sein, daß die die auf der Bühne stehen und ein Instrument in der Hand haben dieses auch wirklich bedienen und wenn man seine eigenen Lieder nicht spielen kann ist es einfach nur traurig. Wenn z.B. bei Hollenthon das Orchester vom Band kommt hab ich nichts dagegen, da es der Herr Schirenc ohnehin nur programmiert hat und man bei ihnen schon hört, daß der Rest live gespielt ist.
Als ich mal bei AC/DC und ein anderes mal bei Morbid Angel war hatten sie einen so perfekten Sound und Talent;), daß man fast meinen konnte die Musik käme vom Band, es geht also mit bisschen Übung auch ohne Playback:D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor 4 Jahren war ich beim Abschiedskonzert von Fury in the Slaughterhouse im Hamburger Stadtpark. Da sind "leider" auch bei den Aufnahmen (die Konzert wurde Live mitgeschnitten und war dann auf USB Stick zu erwerben) einige Schnitzer drin. Das Mikro von Oliver Perau hat extreme Rückkopplung bei seinem Einsatz gehabt ... und als Thorsten Wingenfelder sich bei einem Intro verhauen hat ... und dann hat es so geregnet, dass sogar auf Kai Wingfelders Mikro einiges einegeprasselt ist (neben dem Prasseln im Hintergund). Das ganze noch mal zu hören ... ich habe kein Konzert so in Erinnerung wie dieses. Ich war auch noch nie so nass ... zumindest mit Klamotten an. :D
 
Ich kann die Veraergerung darueber nachvollziehen - mit Intros bzw. hie und da was vom Band zur Untermalung finde ich nicht schlecht und teilweise auch wichtig und von der Musikrichtung abhaengig, aber wenn - wie oben beschrieben - drei Maxerl auf einer Buehne stehen und deren Interaktion mit den Instrumenten mit dem was man hoert ueberhaupt nichts mehr zu tun hat fuehl' ich mich als zahlender Kunde auch verarscht. Das heiszt aber nicht, dass es besser ist, wenn es die Band versucht und das Live-Resultat noch weniger anhoerbar ist - da fuehlt man sich dann noch mehr gefrotzelt. Wenn es eine Band nicht hinbekommt eine halbwegs ordentliche und authentische Show abzuliefern, sollen sie es halt bleiben lassen und nicht versuchen das vorher unwissende Publikum mit Pseudo-Konzerten abzuzocken (netter kann ich das nicht umschreiben).

Weil mir das beim Thema auch einfaellt: Das selbe gilt fuer Mainstream-Songs wo man im Musik-Video eine vollstaendige Band mit zwei Gitarristen zu sehen bekommt, aber im ganzen Stueck keine Gitarren (oder Bass, oder Drummer, oder oder) zu hoeren ist (sondern nur Elektronik). Das macht die Musik nicht automatisch schlecht, empfinde ich aber als extrem laechliche. Impliziert das, dass die Verantwortlichen davon ausgehen, dass der "dumme Endverbraucher" das nicht bemerkt?
 
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Ich hab schon mitschnitte von Auftritten von Popmusikern gesehen, da hatte der Gitarrist nichtmal ein Kabel in der Gitarre stecken. Manche wollen einfach nur Show machen und das finde ich lächerlich.

Aber seine Performance mit Backing tracks zu ergenzen finde ich absolut legitim. In meiner Band z.B. Haben wir nur Dudelsackspieler, Gitarrist und Bassist. Damit sich die songs aber anhören, müssen wir noch Schlagzeug und Keyboard vom Band abspielen. Das können wir zu dritt live einfach nicht bewerkstelligen.

Aber das dient ja quasi nur zum füllen/pimpen unserer live performance. Meiner ansicht nach ein akzeptabler Kompromiss, solange uns die Musiker fehlen...
 
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Playbacks. Die Sisters Of Mercy ohne Drumcomputer wären ja auch nicht dasselbe. Solange die Samples unterstützenden Charakter haben, kann es ja durchaus zum Konzept gehören, diese einzusetzen. Ich habe da mal in einem Progrockprojekt gespielt, da kamen Synthis vom Band und wir haben dazu gespielt, das war ganz schön schwer. Wenn aber Elektronik genutzt wird, um die eigene Unfähigkeit zu kaschieren, dann ist das nicht mehr okay, sondern ein Stück weit Betrug gegenüber Musikern, die mehr Zeit beim üben als beim FRiseur verbringen.
 
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