Ich mach den Mund nicht weit genug auf

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Dass ich den Mund nur zur Hälfte öffne is mir schon länger klar und bei leichteren Songs finde ich das auch gar nicht so dramatisch, aber ich hab gerade "Denk an mich" von Phantom der Oper (DVD) gesungen und ärgere mich gerade tierisch über mich selbst, weil ich bedeutend schöner klingen würde, wenn ich einfach die Futterluke weiter aufmachen würde! Warum ich den Mund nicht einfach weiter öffne? Ich hab keine Ahnung. Körperlich bin ich dazu in der Lage und meinen Gesang würde es ja sogar positiv unterstützen. Ich hab mich schon vor den Spiegel gestellt und dann beim Singen extra drauf geachtet, den Mund weiter zu öffnen, besonders bei Tönen wo es eigentlich angebracht ist. Gibts da denn vielleicht irgendwelche Tips, wie man den Mund automatisch weiter öffnet? Ich hab mir schon überlegt, ein langes Holzstäbchen senkrecht als "Maulsperre" rein zu tun, aber ich glaub das kommt am Ende nicht besonders gut...
 
Eigenschaft
 
Üb vor einem Spiegel und kontrolliere dich selbst. Das ist das einzige, was mir dazu einfällt. Ich mache den Mund manchmal bei tiefen Sachen auch nicht weit genug auf, aber in den Höhen passiert das automatisch.
 
Ich weiß ja nicht wie weit du deinen Mund aufmachen willst, aber theoretisch reicht es wenn Zeige- und Mittelfinger übereinanandergelegt zwischen deine Zähne passen.

Ich hab mal gehört, weiß nicht obs stimmt, dass die Klassiker früher immer mit nem Ei im Mund geübt haben ;)

Ansonsten, stell dich vorn Spiegel und beobachte dich, das hilft immer. Mit der Zeit kommt das...
 
theoretisch reicht es wenn Zeige- und Mittelfinger übereinanandergelegt zwischen deine Zähne passen

Ne, so weit mach ich den Mund bisher nicht auf, aber der Tip ist gut, den merk ich mir! :)
 
Hallo,

ob Klassiker mit einem Ei im Mund üben? Sicher nicht... müßte ich wissen ;) , da ich eher aus der Klassik komme und meine Lehrerin gerne unheimlich viel mit ihren Schülern probiert - dem einen hilft dies, dem anderen das. Aber bis zum Ei sind wir noch nicht gelangt... ;)

Bezüglich Mundöffnung möchte ich folgendes beisteuern: Krampfhaft den Mund aufreißen kommt auch nicht gut, einmal gibt es, je nach dem, die Gefahr, daß man sich auf Dauer das Kiefergelenk aushängt (zumal, wenn man da eh ein wenig empfindlich ist) oder einfach mal 'ne "Maulsperre" beim Üben kriegt (nicht lachen, ist mir anfangs mal passiert). Außerdem kann es passieren, daß man beim bewußten "Mundaufreißen" den Unterkiefer vorschiebt - ist auch nicht gut.

In unseren Chören gibt es eine Aufwärmübung, die durchaus was mit Öffnung zu tun hat: Drei Finger zwischen die Zähne (wenn's unangenem ist, tun es am Anfang auch zwei...) und dann in der Quinte auf- und abwärts den Text hui-ui-ui-ui-ui-ui-ui-ui-ui singen. Klingt verboten :D , aber ist gut für die Weite. Und das Gefühl für die Mundöffnung kommt da von ganz alleine.
Ach so: Wenn ich nicht immer mal wieder drauf achte, neige ich immer noch dazu, den Mund nicht weit genug zu öffnen...

Viele Grüße
Klaus
 
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Nee, aufreißen natürlich nicht. Mein Anliegen ist im Grunde, zu einer angemessenen Mundöffnung zu gelangen. Das ist ja nun auch keine rießen Spannweite im Unterschied, eigentlich ja nur ein paar Zentimeter. Aber, das Bisschen an Unterschied reicht anscheinend schon, dass es anders klingt. Dabei geht es ja auch um Resonaz und das klingen lassen der Töne. Von daher ist das "Mund aufmachen" Thema, zumindest für mich, nicht unrelevant.

Das Problem ist ja auch, wenn man den Mund nicht weit genug öffnet, neigt man (zumindest ich) leicht zu einer grinsenden bzw lächelnden Mundstellung, was dann widerum total Mist klingt. Richtig platt, ohne den entsprechenden Resonanzraum eben. Ein bauchiges Weinglas klingt und schwingt ja auch ganz anders, als ein schmales Wasserglas. Ich hab mir auch eine Notiz auf einen Zettel gemacht "Mund 0" dass ich immer wieder daran erinnert werde, auch wenn ich keinen Spiegel zur Hand habe, den Mund 0val zu formen, anstatt einen auf Grinsekatze zu machen. Denn:

Wenn ich nicht immer mal wieder drauf achte, neige ich immer noch dazu, den Mund nicht weit genug zu öffnen

Rüschtüsch, geht mir genauso. Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich sowas mit der Zeit automatisch einpendelt, wenn man es gewohnt ist (oder wenn man es sich lange genug eingetrichtert hat) aber joa, erstmal natürlich überhaupt mal Möglichkeiten haben, sich das entsprechend einzutrichtern. Jut, Spiegel, Notiz und 2 Finger breite Öffnung hätten wir ja nun schonmal als Tips :)
 
Ich kenne das Problem. Ich hab auch einfach von Natur aus keine sonderlich grosse Mundoeffnung ("freut" den Zahnarzt immer) und manchmal gilt daher: einen Tod muss man sterben. Also entweder bewusst ueber die reine Gelenkbewegung des Kiefers hinaus oeffnen (das Oeffnen des Mundes besteht ja aus zwei Phasen, der reinen Drehung des Gelenks und des Herausgleitens des Knorpelkoepfchens aus der Gelenkgrube) und die muskulaere Aktivitaet in Kauf nehmen, oder den Mund eben nicht sonderlich weit aufmachen.

Meine persoenliche Erfahrung ist aber: wenn man immer wieder mal vor dem Spiegel uebt, den Mund weit genug zu oeffnen, dann macht man es bald auch automatisch und dass die Muskulatur verspannt (die wird ja auch trainiert durch das Ueben). Vielleicht nicht ganz so weit, wie beim Ueben, aber zumindest weiter als vorher.
 
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und die muskulaere Spannung in Kauf nehmen
Dem kann ich nicht zustimmen.

Der Mund öffnet sich mit 2 Kräften: Die erste ist die Schwerkraft - bis dahin ist gut.
Dann kann der Mund aber weiter geöffnet werden, nämlich u.A. durch den Digastric sowie Geniohyoid. Das Problem ist dabei, dass die Muskeln am Zungenbein angebracht ist, welches wiederum mit dem Kehlkopf verbunden. Ein aktives Öffnen hebt somit den Kehlkopf.
 
Der Blick in den Spiegel sagt mir was anderes. :confused: Wenn ich den Mund aktiv oeffne, senkt sich der Kehlkopf dabei.

Abgesehen davon hab ich das Problem doch beschrieben: wenn ich's der Schwerkraft alleine ueberlasse, geht der Mund eben nicht so weit auf, wie es manchmal noetig waere. Genaugenommen fast gar nicht.

Ich hatte jahrelang den Zwiespalt, dass es immer hiess: "Kiefer locker haengen lassen, nicht verspannen, nicht den Mund aufreissen, er sollte ganz locker nach unten haengen" und gleichzeitig "Mund weiter auf, Krieg mal die Zaehne auseinander!"

Daher mein Fazit, dass man einen Tod sterben muss.

Die Menschen haben eben nicht alle exakt die gleichen anatomischen Voraussetzungen und vor allem sind sie nicht immer "ideal". ;) Bei mir kommt hinzu, dass das ganze System sowieso durch naechtliches Knirschen verspannt ist. :-/
 
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Cörnel;5230515 schrieb:
Dem kann ich nicht zustimmen.

Der Mund öffnet sich mit 2 Kräften: Die erste ist die Schwerkraft - bis dahin ist gut.
Dann kann der Mund aber weiter geöffnet werden, nämlich u.A. durch den Digastric sowie Geniohyoid. Das Problem ist dabei, dass die Muskeln am Zungenbein angebracht ist, welches wiederum mit dem Kehlkopf verbunden. Ein aktives Öffnen hebt somit den Kehlkopf.

Wenn ich eine ovale klassische Mundstellung nehme und den Unterkiefer nach hinten/unten öffne senkt sich bei mir der Kehlkopf ;-) So singen die meisten Klassiker.
 
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Wenn ich eine ovale klassische Mundstellung nehme und den Unterkiefer nach hinten/unten öffne senkt sich bei mir der Kehlkopf ;-) So singen die meisten Klassiker.
Ja, bis zu dem Grad, wo aufgerissen wird. Genau so habe ich es ja geschrieben.
 
Was ist fuer dich "aufreissen"? Nur um nicht aneinander vorbeizureden.


("Hey Suesse, darf ich dich auf nen Drink einladen?" :D ... sorry, kurze karnevalistsiche Einlage ... :redface:)
 
Ich hatte jahrelang den Zwiespalt, dass es immer hiess: "Kiefer locker haengen lassen, nicht verspannen, nicht den Mund aufreissen, er sollte ganz locker nach unten haengen" und gleichzeitig "Mund weiter auf, Krieg mal die Zaehne auseinander!"

Also bei mir ist das anders. Wenn ich den Mund in der Weite öffne, wie es eigentlich gut wäre (das Beispiel mit der 2 Finger Breite) dann ist das zumindest bei mir weit entfernt von "aufreißen" sondern einfach ganz normal öffnen, nur eben ein wenig weiter. Würde ich den Mund doppelt so weit öffnen, das wäre dann "aufreißen" zudem auch unnatürlich und eine so weite Öffnung würde auch nicht mehr bringen, als die 2-Finger breite Öffnung. Sprich, wenn ich den Mund einfach nur via Schwerkraft öffne, mache ich das dann, wenn ich in ein Stückchen weiter öffne, trotzdem genauso locker, ohne ihn dann extra aufzureißen.
 
Deswegen ist ja gerade die Frage, was man als "aufreissen" versteht. Ich habe Coernel so verstanden, dass fuer ihn jedes aktive Oeffnen bereits darunter faellt.

Ich hab mich aber oben missverstaendlich ausgedrueckt: natuerlich reisse ich meinen Mund nicht so weit wie moeglich auf, um Gottes Willen, das will ich auch niemandem geraten haben. :redface: Was ich meinte war: ich hatte durch diese Anweisungen ("gaaaanz locker, einfach nur haengen lassen") eine enorme Scheu davor, ueberhaupt irgendwas aktiv zu machen und den Mund bewusst etwas weiter zu oeffnen.
 
Ich denke, niemand reißt hier den Mund auf. Das würde außerdem völlig bescheuert aussehen.
 
Ich denke "locker hängen lassen" alleine reicht nicht, wenn ich das mache ist es höchstens einen Finger weit und sieht aus wie klein Doofi ;-) ungefähr so, wie wenn jemand schläft und dabei den Mund offen stehen hat.
Für das Singen wird aber sowohl die Oberlippe bewusst geformt als auch der Unterkeifer bewusst nach unten/hinten geöffnet. Bei schlaffer Oberlippe hakt das Ganze, ich muss dann die Öffnung erst nach vorne führen bevor es nach hinten aufgeht. Was aber dann auch wieder die Oberlippe automatisch mitformt. Beides scheint irgendwie zusammenzuhängen.
 
Dass ich den Mund nur zur Hälfte öffne is mir schon länger klar und bei leichteren Songs finde ich das auch gar nicht so dramatisch, aber ich hab gerade "Denk an mich" von Phantom der Oper (DVD) gesungen und ärgere mich gerade tierisch über mich selbst, weil ich bedeutend schöner klingen würde, wenn ich einfach die Futterluke weiter aufmachen würde! Warum ich den Mund nicht einfach weiter öffne? Ich hab keine Ahnung. Körperlich bin ich dazu in der Lage und meinen Gesang würde es ja sogar positiv unterstützen. Ich hab mich schon vor den Spiegel gestellt und dann beim Singen extra drauf geachtet, den Mund weiter zu öffnen, besonders bei Tönen wo es eigentlich angebracht ist. Gibts da denn vielleicht irgendwelche Tips, wie man den Mund automatisch weiter öffnet? Ich hab mir schon überlegt, ein langes Holzstäbchen senkrecht als "Maulsperre" rein zu tun, aber ich glaub das kommt am Ende nicht besonders gut...

Ich denke, wir alle wissen, dass es optisch nicht so der Bringer ist, den Mund so weit aufzureißen, aber es ist absolut notwendig, wie du ja schon erkannt hast. Ich selbst habe ja in einigen Punkten meine Probleme, aber bei dem Thema kann ich dir weiterhelfen. :)

Mach mal den Mund so weit auf, wie es geht und halte jeweils einen Finger auf, bzw. unmittelbar vor dein Ohrläppchen. Du müsstest merken, wie sich da ein Hohlraum bildet, bzw. wie etwas zurückgeht und eine Art Delle bildet. Wenn du singst, muss diese Delle immer da sein. Um dich zu kontrollieren, solltest du die Finger beim Singen die ganze Zeit dort hinhalten, sodass du sofort merkst, wenn du wieder wortwörtlich "dicht machst". Das sieht zwar auch nicht so super aus, aber nach einiger Zeit machst du das dann von allein und dein Problem ist gelöst. :)
 
Das Problem ist simpel: Je weiter du aufmachst, desto größer ist dein Rohr (bauchiges Weinglas ;-)) und es klingt besser. ABER: Du brauchst auch mehr Puste. Am Anfang haste da meist noch nicht viel von und machst von Natur aus eben nur so weit auf, wie du ohne große Anstrengung bequem vom Atem leisten kannst. Also musst du im Prinzip an zwei Enden ansetzen: Puste stärken und dich überwinden, den Mund weiter aufzumachen, um dich dran zu gewöhnen. Je mehr Puste ich hatte, desto weniger musste ich auch an den Mund denken, da ich dann nicht mehr in das sicherere, kleinere Glas zurückgerutscht bin.
 
Ähm, ich möchte mal Olives Punkt unterstreichen: Bei manchen Leuten geht der Mund beim hängenlassen nicht weit auf. Und den Kiefer nach "hinten unten" öffnen ist nur ein Bild aus der Klassik um ein vorschieben des Unterkiefers beim öffnen zu vermeiden (welches den Kehlkopf hochrutschen lässt). Und nichtmal ein sonderlich nützliches. Weil den Kiefer aktiv nach hinten ziehen geht zwar ein paar Milimeter (bei mir), aber wirkt sich alles andere als gut auf die Artikulation aus.

Maul weit aufreißen (und zwar aktiv - siehe mein Profilbild) bringt den Kiefer zwar nach unten aber verändert gern mal den Stimmsitz. Außerdem seh ich das Problem bei weitgeöffneten Mündern darin, das die weite bewegung des Unterkiefers für Zug am Kehlkopf sorgt und entsprechend die Intonation versauen kann.

Insofern stimme ich Olli zu: Entweder aktiv weit aufmachen oder eben klein lassen und den Sound woanders herholen. ;) Denn weiter aufmachen ist nicht automatisch lauter. ;)

Lg,
Paul
 
Meine ideale Mundstellung (als Klassiker) sieht auch ganz anders aus als deine auf dem Profilbild. Die wäre mir viel zu breit. Ich kenne es sogar so, Anfänger die Zeigefinger an die Mundwinkel legen zu lassen und wie ein Fisch dazwischen weit zu öffnen (im Rahmen dessen, was natürlich möglich ist und ohne sich dabei halb den Kiefer auszurenken versteht sich). Also im Prinzip ein 0, kein O oder gar mehr breit als hoch. Hilft, Resonanzräume zu öffnen, definitiv. Und ein Problem mit der Intonation oder verspannten Halsmuskeln/Zug am Kehlkopf hatte ich da noch nie.
 

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