Immer mehr DJs - immer weniger Bands

  • Ersteller d.willer
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Falls er es versäumt, die Veranstaltung bei der GEMA zu melden, auf jeden Fall ... dann kommt nämlich die total faire GEMA-Vermutung :D

... in meinem nächsten Leben werd' ich die GEMA! :whistle:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Der VERANSTALTER ist GEMA-pflichtig. (Außer, er wälzt die GEMA-Gebühren irgendwie auf die Band ab, per Vertrag)

Oder die Band oder der DJ ist selber der Veranstalter .. dann muß er/sie selber anmelden + zahlen !

Ah wie gut, dass der Veranstalter in diesem Fall GEMA pflichtig ist. Ich dachte, dass der Veranstalter GEMA pflichtig wäre... :prost:
 
Ah wie gut, dass der Veranstalter in diesem Fall GEMA pflichtig ist. Ich dachte, dass der Veranstalter GEMA pflichtig wäre...

Und ich dachte, es geht um eine Band, die von einem Veranstalter GEBUCHT wird.
 
Ich habe hier im Verlauf nun ein paar mal gelesen das gerade jüngere Leute nicht den Zugang zur Musik von etwas älteren Musikern finden. Ich kann es vielleicht mal aus der Sicht eines 25zig jährigen schildern. Viele Bands mit Musikern 40 plus sind in ihrer Zeit verblieben, es findet kaum bis gar keine Entwicklung statt. Bei einigen Bands kopmmt es mir oft so vor als wenn einer aus der Band die Songs zum großen Teil schreibt und sich vielleicht deswegen sehr oft gleichen. Ich hoffe das sich nun keiner auf den Schlips getreten fühlt. Ich komme aus Köln und hier isses noch so das es Möglichkeiten gibt mit eigener Musik aufzutreten, aber es braucht ne menge initiative um die Hütte voll zu bekommen. Viele Bands mit denen wir an einem Abend zusammen gespielt haben sind unglaublich unfreundlich anderen Musikern gegenüber, beleidigen teilweise das Publikum und wundern sich dann das die Leute keine Lust mehr haben und sich nach draußen stellen. Ein weiterer Punkt der mir aufgefallen ist, ist das sich die anderen Bands an so einem Abend nicht ins Publikum stellen und mitfeiern, sondern sich verziehen und teilweise nach ihrem Gig das weite suchen. Diese kleinen Abende müssen eigentlich für das Publikum was besonderes sein, wo sie gerne hinkommen, sind sowas wie unsere Kunden im groben gesehen. Es gibt Bands die für die anderen Bands an solch einem Abend Werbung machen, aber das ist eher die Ausnahme.
 
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Und? solange die Musik noch gut ist doch egal.
Nein, das ist nicht egal. Als Musiker will ich sehen wie sie performen, und nicht 4 DJ zusehen.

The Prodigy waren nie eine "richtige" Band, sondern immer Liam Howlett als Produzent plus MCs/Tänzer. Die Gitarristen waren nur mal für eine Zeit ein Zusatz.
Natürlich waren sie eine richtige Band. Wer da Produzent ist, interessiert den Zuseher nicht. Sie sind als Band aufgetreten und haben super performt. Punkt.
 
Lasst mich mal "von außen" (ich bin weder DJ, noch spiele ich in einer Coverband, und mache auch keine Veranstaltungen) dazusenfen:

Ich denke mal, ein DJ hat gegenüber einer Coverband aus Veranstaltersicht ein paar klare Vorteile:

1. Er ist billiger. Er bestreitet den Gig allein, eine Band ist bei der üblichen Besetzung (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug) mindestens zu viert, und die Band braucht auch noch mehr Platz auf der Bühne.

2. Er bietet die Originalfassungen der Hits, während eine Coverband eben nur Coverversionen liefert. Dazu kommt, dass die meiste Popmusik heutzutage ja gar nicht mehr mit einer konventionellen Band aufgenommen, sondern an einer DAW zusammengebaut wird. Das kann eine Band praktisch nicht mehr originalgetreu wiedergeben.

3. Er kann schneller und flexibler auf aktuelle Entwicklungen in den Charts reagieren. Platte besorgen, ein paar mal durchhören, in den Set einbinden, fertig. Eine Band muss zunächst ein Arrangement zurechtfriemeln und ein paar Mal proben, da gehen leicht ein paar Wochen ins Land, und es kann passieren, dass die Nummer schon wieder out ist, ehe sie steht.

Unter diesen Umständen nimmt es wahrscheinlich nicht sonderlich Wunder, dass die meisten Partyveranstalter lieber einen DJ als eine Band engagieren, denke ich.
 
Nein, das ist nicht egal. Als Musiker will ich sehen wie sie performen, und nicht 4 DJ zusehen.
Du verwechselst Party DJ mit Musiker DJ. Und ich habe hohe Achtung vor jedem DJ/Sampler der sein Zeug kann.


Und unter uns Nonnenschwestern mal ganz ehrlich: Stumpfe Powerchors auf der Gitarre sind auch keine hohe Kunst.
 
Ich denke es kommt auch etwas auf die Veranstaltung an, ob man eine Band oder ein DJ engagiert.

Ein DJ kann auch einfach nur für Hintergrundmusik sorgen. (für eine Hochzeit, oder was weiss ich). Eine Band hingegen steht meistens im Mittelpunkt der Veranstaltung, was in vielen Fällen vielleicht gar nicht erwünscht ist.
 
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meine Meinung zu dem Thema.
Ich spiel in einer Rock Cover Band im äußersten Süden Deutschlands.
Wir spielen in der Regel so 10 Gigs im Jahr... könnten aber wahrscheinlich ca 15 bestreiten wenn wir immer Zeit hätten ;-)
Da ist dann alles dabei, von Geburtstag, Hochzeit, Kneipe Bierzelt usw...
Es gibt definitiv noch einige Auftrittsmöglichkeiten, die man sich allerdings hart erarbeiten muss.
Wir spielen jetzt seit 10 Jahren und die ersten Jahre war es sehr schwer an Gigs zu kommen. Nur durch Vitamin B usw...
Mittlerweile haben wir uns einen gewissen Namen und Ansehen in unserem Bereich erarbeitet und werden deshalb auch öfter gebucht als früher.

Wenn man das ganze genau betrachtet hat es viele Gründe, dass die Auftritte weniger werden.
Natürlich zählt da auch der DJ dazu. aber ich denke das Hauptproblem liegt wo anders.
Wenn ich mich in meine Jugend (ich bin 32) zurückerinnere und mir die Feste in meiner Gegend so ansehe merke ich wo das eigentliche Problem liegt.
Die kleine Feste (<500) bei denen früher Bands gespielt haben sterben aus...
Wenn man sich dann mit den Veranstaltern unterhält, werden oft die selben Gründe genannt warum das so ist.
-Die Auflagen und kosten für so Feste werden immer höher
-Der Trend ,dass die Jugend heute erst ab 11Uhr weg geht. ( Problematisch wenn dann noch Auflagen Musik bis 2:00 oder nur bis 00:00 erlauben) und dadurch weniger Umsatz beim Veranstalter hängen bleibt.

Einen großen Anteil am Festlsterben hat meiner Meinung nach die heutige Gesellschaft an sich.
Diese Feierkultur von früher gibt es so nicht mehr. Wenn dann ziehen nur noch die größeren Events Publikum.
Die Medien und das Internet tut sein Übriges dazu.

Außerdem bin ich der Meinung, dass es für die wenigen verbliebenen Feste auch ein Überangebot an Bands gibt.
Dadurch wird es natürlich auch schwieriger Gigs zu bekommen.
Das hat wiederum zu folge dass sich viele Bands Gegenseitig mit dem Preis drücken um spielen zu dürfen.

Hinzu kommt noch, dass handgemachte live Musik einfach nicht mehr so in ist wie früher...

Kurzum: Der DJ ist nur einer von vielen Faktoren warum es schwieriger wird Gigs zu bekommen.
 
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5 Gigs pro Jahr sind für uns schon ein Erfolg als Coverband (Raum Osthessen). Es ist halt nun mal so, dass sich niemand mehr großartig für handgemachte Rockmusik begeistern kann. DJs haben es aber mittlerweile auch nicht mehr so einfach wenn sie nicht etwas bekannter sind, da dort auch viele auf den Zug aufgesprungen sind um gute Kohle zu machen.

Man braucht sich nur anhören, was im Radio gepusht wird. Rock? Fehlanzeige! Vielleicht kommen auch wieder bessere Zeiten. Meistgenannter Absagegrund den ich bisher gehört habe sind übrigens die GEMA Gebühren und die Angst vor halbvollen Locations.
Macht man aber nur eigene Songs, bucht dich erst recht kein Mensch. Ein Teufelskreis.
 
Was auch noch hinzu kommt, dass heut zu Tage die meisten Studio-Alben stark bearbeitet werden. Da sind keine Temposchwankungen, und kleinste Unsauberkeiten werden bereinigt. Ich persönlich habe mich im laufe der Zeit an diese Perfektion gewöhnt, und erwarte diese ganz unbewusst auch bei einem Konzert.
Nun, wenn man sich 20 Jährige CDs von sehr erfolgreichen professionellen Bands anhört, war das durchaus normal, dass zB an 2 Stellen im Song der Gitarrist bisschen ausem Takt geraten ist, und der Drummer ein Wirbel nicht ganz perfekt hin bekommen hat. Früher war das normal - es störte mich nicht.
Wenn ich mir diese CDs aber heute anhöre, dann stören mich diese Stellen, die mir früher gar nicht aufgefallen sind.. Meine Erwartungen an "fehlerlose perfekte Musik" sind gestiegen, weil man im Radio, oder auf CDs heute nur noch perfekte überarbeitete Musik zu hören bekommt.

Bei einem DJ - selbst bei einem Anfänger, kann man zielich sicher sein, dass die Musik keine Temposchwankungen o.Ä. vorweist...^^
 
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Dieses Gerede, von wegen DJ´s sind die schlechteren Musiker etc. kann ich einfach nicht mehr hören. Ich hab früher in einer Goregrind Band Gitarre gespielt, die Band hat sich irgendwann aufgelöst, hab damals fataler Weise mein komplettes Equipment verscherbelt. Ich bin musikalisch damals einfach stagniert und suchte nen neuen Weg um mich weiter zuentwickeln. Ich bin damals nach Leipzig gezogen und bin in der Distillery(einer der Technoläden in Deutschland schlecht hin) gelandet und war vom ersten Moment auf begeistert.
Ich hab mir selbstverständlich wieder ein paar Gitarren zugelegt, weils immer noch Spaß macht, mittlerweile bin ich fast selbstständig, hab meine eigene Bar und hab auch ein paar Gigs bei uns(wer übrigens aus Erlangen und Region ist, darf sich sich gern mal bei uns melden, sowohl DJ auch als Band).
Ich habe mich über die Jahre viel weiter entwickelt, musikalisch wie auch Instrumenten-technisch. Wenn ich irgendwo in nen kleineren Club oder in der Bar auflege, spiele ich sehr gerne über meine alte Xone DX und nem Laptop weils halt am einfachsten ist(allein der Logistische Aufwand...ich brauch nur nen Rucksack und zur not auch mal 1-2 USB Sticks, wenn irgendwo CDJ´s rumstehen). In nem größeren Club spiel ich dann auch schon gern mal live und über ne Akai MPC, Ableton + Midikeyboard. Und glaubt mir ich spiel seit über 15 Jahre Gitarre und das ist meines erachtens nach einfacher zu spielen.
Du bist als DJ nicht umsonst der neue Rockstar, die Generation hat sich einfach verändert...die Bookings für die DJ´s schnellen in die Höhe...hat ein Dominik Eulberg noch vor 4-5 Jahren 2500 Euro gekostet, kostet er heute mindt. das 4 Fache für ein 2-3 Stunden Set was er über CDJ´s spielt, wie alle anderen großen DJ´s überwiegend auch.

Sagt noch einmal einer DJ´s sind keine Musiker...

 
Ich betrachte das jetzt mal rein wirtschaftlich aus Veranstaltersicht....

Ist es nicht so, dass ein DJ schlichtweg viel günstiger ist?!

Es gibt ja 2 Arten von DJ's... der eine Spielt Mucke mit seinem Spotify-Account. Dem stelle ich als Veranstalter einen Tisch hin und schließe ihn mit einem Kabel an die Haus-PA. Dann leg ich dem ganz großzügig 300€ hin und der Junge macht die ganze Nacht Musik. Jaa... GEMA muss ich auch abdrücken, aber das muss man ja auch bei Bands machen.

Der andere DJ kommt mit seinem eigenen Equipment und legt halt noch klassisch auf. Den brauch ich aber auch nur an die hauseigene PA zu stöpseln und ihm vielleicht noch viel großzügiger nen 1000er hinzulegen. Aber auch der spielt dafür die ganze Nacht und bei 1000€ Abendgage kann ich schon echte Szeneknaller-DJ's bekommen.

Wie weit kommt man mit 1000€ bei einem Band-Konzert?! Man schafft damit höchstens regionale Bands (die dann nicht so viele kennen), denn man braucht mehr als eine. Dann brauch ich noch Haustechniker die den ganzen Abend bezahlt werden müssen, muss mich um die Künstler auch noch kümmern und es gibt viel längere Auf- und Abbauzeiten. Und nachts um 2:00 bekomm ich kaum noch eine Band auf die Bühne. D.h. die Leute gehen auch früher und trinken dabei weniger.

Ich denke es ist also eine rein wirtschaftliche bzw. Geld-Entscheidung.
 
Hey ihr!

Täuscht mein Eindruck?! Mit meiner unbekannten Hobbyband habe ich immer wieder zu kämpfen an halbwegs vernünftige Gigs zu kommen, einfach weil anscheinend Bands überhaupt nicht mehr gefragt sind, außer sie ziehen die Massen an. Ganz aktuell: ein Contest für den ich uns anmelden wollte wurde komplett eingestampft und durch einen DJ ersetzt. Sowas kotzt mich mega an!

Hattet ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Wie geht ihr mit der Situation um an Gigs zu kommen, wenn DJ´s anscheinend beliebter sind als noch richtige Bands? Oder habt ihr es leicht neue Gigs klar zu machen?

Schon mal danke für eure Eindrücke!


der Trend ist viel älter und geht auf die zweite Hälfte der 1960er und damit den Disco's zurück, welche die vormaligen 'Beatschuppen', in denen Life Music gemacht wurde, schnell verdrängten. Bereits Anfang der 70er fiel es viel schwerer Gigs auszuhandeln. Mag sein, dass dieser Trend durch die moderne Elektronik und die DJ's noch verstärkt wird.

Man muss darauf flexibel reagieren, indem man bspw. digitale Medien des Internets benutzt. Manche haben es geschafft damit ganz gut $$$ zu verdienen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah die DJ´s :D
Das ist ein sehr sehr großes und langes Thema. Ein guter Bekannter meiner Familie ist hier in der Stadt sowas wie eine DJ-Legende. Der ist auch wirklich
super. Der kennt jeden Song und findet immer das richtige für jeden Anlass. Daneben gibt es natürlich auch diese Möchtegern-Spinner, die sich aus dem Internet
ihre Songs + Playlist ziehen und oben am Pult den megageilen Produzenten spielen und eigentlich nur rumposen. Wenn man sich die großen EDM-Events anschaut,
posen die DJ´s ja auch eigentlich nur rum. Da muss man wirklich einen A/B vergleich mit dem original Song und der Liveversion machen. Ihr werdet bei vielen keinen
Unterschied hören... Warum können EDM-DJs nicht Playback laufen lassen und ein paar Soli dazuspielen? dann hätte ich mehr Respekt davor.
 
Dann sehe ich da noch ein Henne-Ei-Problem (woher sollen die Fans denn bei einer neuen Band kommen, erspielen geht schlecht ohne Auftritte und die wiederum gibt es ja scheinbar nur noch selten
Ich sag's doch: DIY.
Ansonsten: Klassisch fängt's ja so an, dass man Freunde, Bekannte und deren Bekannte in den Proberaum einlädt. Dann macht man Demos (zur Not einfach ein kleiner Field Recorder im Proberaum) und stellt die bei Soundcloud oder was ähnlichem rein und postet die z.B. hier. Eine Facebook-Seite, die man regelmäßig mit kleinen Beiträgen pflegt und auf neue Demos oder andere Events verweist oder zur Not einfach ein Bild aus dem Proberaum postet oder sowas wie "dem Bernd ist heute sein Bier über den Lautsprecher gekippt *lol*" (plus Bild natürlich). Als Gitarrenband kann man mit Akustik Gitarre und ggf. nem Cajon (Schlagzeuger) wunderbar Privatparties oder Grill-Events beschallen (klassische Lagerfeuerstimmung halt) oder es auchmal in der Fußgängerzone probieren oder an anderen öffentlichen Orten, an denen sich potentielles Zielpublikum aufhält, z.B. in nem Park oder so.

Mit ein bisschen Nachdenken sollten einem da noch mehr Möglichkeiten einfallen.

Ach siehste, da hab ich wieder was gelernt. Dachte bisher immer, dass die GEMA nur die Interessen der bei GEMA gemeldeten Kuenstler und deren Machwerke vertritt...

Ein DJ, der seine eigenen Mixtracks mit Hilfe eigener Samples erstellt und der nicht bei der GEMA gemeldet ist, ist fuer den Veranstalter also auch GEMA pflichtig?

Natürlich waren sie eine richtige Band. Wer da Produzent ist, interessiert den Zuseher nicht. Sie sind als Band aufgetreten und haben super performt. Punkt.

Wollt Ihr beide unbedingt Recht haben oder wie?

@Jacky Thrilla: Ziemlich konstruiertes Szenario, zumal es in erster Linie um DJs für populäre Musik (ich schreib extra nicht Pop, weil das z.B. auch Schlager oder AC/DC & Co sein kann) vs. Cover-Bands ging.

@The Main Event: Hier ein Auftritt von 1991:



Wie man sieht: Liam an den Synths + Tänzer/MCs. So hat's angefangen und das geht ja schon in Richtung vom kritisierten "sind zum DJ Act verkommen". Ob da jetzt einer hinter Keyboards oder nem Laptop hängt ist dabei ziemlich egal, beim 91er Auftritt wurde auch nur der Sequencer bedient und nix live gespielt.

Abgesehen davon Rock am Ring 2015:



Die DJs, die hier gemeint sind werden auch nicht solche sein, die sowas können:



Es geht um Wald und Wiesen DJs, die es in jedem Dorf gibt. Wer als DJ künstlerisch was drauf hat ist nicht günstiger als eine No-Name Band.
 
DAS ist ein Thema, bei dem ich mal so richtig mitreden kann! Warum? Ich bin vom Keyboard eines Trios umgestiegen - und bin seit einigen Jahren (mittlerweile hauptberuflich) DJ auf Hochzeiten.

Mir fehlt das Musik machen mit anderen sehr, aber man kann nicht wirklich gut davon leben. Als DJ kannst Du mehr oder weniger jede Veranstaltung machen, weil Du musikalisch einfach überall reinpasst - WENN man flexibel und gut aufgestellt ist. Wir leben in einer Zeit der Selbstdarstellung. Das (breite) Publikum will keine Musik mehr hören, die es nicht kennt - die wollen Party, Mitsingen, Feiern, Selfies schießen und einfach mitgenommen werden. Und zwar am besten non stop. Deswegen ist ein DJ die "sichere Wahl"... aber ...

Eine GUTE Coverband, die wirklich Stimmung macht ist durch einen DJ nicht zu ersetzen. Doch gute Musiker alleine machen keine gute Band - das wissen wir hier alle, genauso wenig wie ein Laptop einen zu einem DJ macht.

Zurück zum Thema: Verdrängen DJs eine Band? Antwort: Jein. DJs verdrängen vor allem Alleinunterhalter, Duos und Trios auf kleineren zumeist privaten Veranstaltungen. Meiner Meinung nicht selten zu Recht, da diese immer weniger Live und immer mehr Playback spielen. In dem Business werden schon manchmal die Keyboarder als DJ bezeichnet, das sagt schon viel aus finde ich. Als Veranstalter mit Interesse an einer guten Stimmung würde ich hier auch zum DJ tendieren. Der braucht keine Pause und kann auch was anderes als Helene Fischer von sich geben.

Aber DJs für größere Hallen und Veranstaltungen finde ich persönlich nur in einigen wenigen Fällen sinnvoll, das ist das Revier der Live-Musik. Viele Jungs und Mädels hier im Board sind professionell eingestellt und spielen mutmaßlich live, was man live spielen kann (sonst wären Sie nicht im Musiker-Board sondern im Entertainer-Forum :) aber die meisten Bands die ich selber kenne gehen wie folgt vor:

- Playback zur Sicherheit immer am laufen, falls mal einer ausfällt
- Häufig wechselnde Besetzungen
- Musikern in immer mehreren Projekten
- Zu sehr auf die Musik und zu wenig auf die Show konzentriert

Für das nüchterne Publikum keine so spannende Sache und kein Publikumsmagnet. Eine wirklich gute Band ist gefragt, bietet Qualität, ist breit aufgestellt und hat einen festen Kern. Der Trend mit dem DJ ist übrigens auch rückläufig, viele DJ-Kollegen klagen über extrem billige Konkurrenz oder darüber, dass die Leute Den Spotify DJ bemühen und selber DJ spielen.

Da fragt sich, warum mich diese Sorge nicht plagt, die Antwort wird jeden Musiker freuen: Ich spiele LIVE Klavier zum Empfang und Abendessen und lege erst abends als DJ auf. Die Leute sind begeistert, WEIL live Musik gemacht wird.
 
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Guten Tag,


ich bin ganz neu hier, und das Thema beschäftigt mich auch schon lange.

Ich selbst spiele Klavier in einer Salsa-Latin Band.
Klar, die Salsa-Welle ist einigermassen vorbei...und trotzdem kriege ich es überall zu hören:

Keine Gigs mehr.

Ein guter Bekannter, hier in der Großstadt eine Koryphäe auf dem Gebiet Latin-Percussion, hat in Cuba Musik studiert und war hier so eine Art Pionier dieser Stilistik, war ein richtiger Star und konnte von den Auftritten ca. 10 Jahre gut leben.

Habe ihn vor 2 Jahren getroffen, und es tat mir richtig weh, weil er die Band auflösen musste-zu wenig Gigs.
Jetzt macht er morgens in irgendwelchen Grundschulen Klatschübungen mit ungezogenen Kindern.

Ich finde es schon auch einen zienlichen Kulturverfall...und denke auch, dass es die Aufgabe des Staates wäre, hier zu investieren, statt das Musikgeschehen einfach der freien Wirtschaft zu überlassen.

Es nervt mich wahnsinnig, wenn ich mega Leute auf der Bühne höre, die eindeutig dafür leben und auch davon leben, dass sie spielen, Eintritt frei, und dann geht der Hut rum und die Leute werfen wenn überhaupt 2 Euro rein.

Gleichzeitig ist man aber bereit für einen Markenartikel das 10 fache seines Wertes auszugeben bzw. im Club 15 Euro Eintritt zu zahlen mit DJ.

Ich gebe zu ich bin ernüchtert was dieses Thema angeht-ich finde nichts schlimmer als Klinken putzen.

Ich habe so viele Absagen bekommen mit meiner Band, obwohl wir alle Profis sind-aber ich bin eben keine Agentur-und in Geld schwimme ich auch nicht.

Wir leben alle davon, dass wir Instrumentalunterricht geben. Das ist wenigstes eine sichere Einkunft.
Ich habe keinen Bock mehr, mich irgendwo anzubiedern und einzuschleimen bzw. einen Kniefall zu machen, wenn wir für ein warmes Essen spielen dürfen, und bitte nicht so laut-weil man sich ja unterhalten will.

Ich fand den Kommentar weiter oben mit den Tonträgern, auf denen alles perfekt klingt, gut.

Dadurch wird man als Zuhörer irgendwie auch verdorben.
Es ist doch total langweilig, wenn alles glatt und geschliffen klingt.

Aber wenn auffällt, dass hier etwas live und ungeschliffen ist, eben nicht produziert sondern selfmade, und die Musiker sich auch mal auf die Musik konzerntrieren und nicht mit Dauergrinsen ins Publikum gucken bzw sich in die Menge mischen und animieren, eben weil sie MUSIK machen und die interessant und auch manchmal kniffelig ist und Konzertration benötigt, dann fällt man durch.
Man sieht nicht so geil aus wie die Bands auf Youtube in ihren Videos, man ist nicht in der Lage perfekt zu klingen und gleichzeitig zu jonglieren.

In der Klassik Szene ist es inzwischen nicht viel anders.
Früher sahen die Musiker auf den Plakaten auch nicht alle so schön aus-heute müssen sie das, und man tut eben alles, damit man visuell noch ein paar Leute in die Philharmonie locken kann.

ich frage mich: Um was geht es eigentlich?

Um Musik ja offensichtlich nicht.

Oh sorry, aber das musste jetzt mal sein.....
 
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ich frage mich: Um was geht es eigentlich?

Um Musik ja offensichtlich nicht.

Oh sorry, aber das musste jetzt mal sein.....
Seh ich genauso.
Zum einen ist Instrumentalunterricht quasi Pflicht geworden, so gehts alle Kollegen, das ist aber nicht wirklich schlimm, ich kenn glaub ich niemanden der da keinen Spaß dran findet - ist nen toller job. Aber natürlich wollen Musiker auch selbst spielen. Wenn du aber keine Cover machst geht überregional kaum was.
Covern ist ok, macht auch spaß, weil Musik machen halt spaß macht, aber SEINE musik zuspielen ist schon wichtig. Mir ist da ehrlichgesagt aber egal ob da 20 oder 20000 Leute zuhören - zumindest solange solange ich nicht schlecht schlafe weil irgendwelche unbezahlten rechnungen rumliegen.

Das man mit Musik nicht reich wird ist ja nix neues, aber ich fänds schon schön wenn die Leute mal wieder mehr bewusstsein für Musik entwickeln (und ich habe schon das Gefühl das das der Fall ist) und auch bereit sind dafür zuzahlen. (muss ja kein vermögen sein, aber morgens 2 brötchen wären denk ich schon angebracht) Wenn ich hier lese 400€ für ein duo und 300km fahren, na danke. Auf sowas würd ich überhaupt nicht antworten, das wissen die professionellen veranstalter schon auch selbst das das lächerllich ist.

Was das eigentliche Thema angeht, ich kann das so nicht bestätigen. Es stimmt schon das es mehr ''DJ's'' gibt als früher, aber ich habe nicht den Eindruck das sich bei Hochzeiten etc. irgendwas geändert hätte. Vor 10 Jahren war da halt nen keyboard bei dem 90% vom Band kamen, jetzt isses halt kein keyboard sondern nen laptop, macht doch keinen unterschied.
Letzten endes gibts hier aber nachwievor auftrittsmöglichkeiten, und ich hatte nie das Gefühl das ich besonders lange suchen müsste.

Meine allererste Band hat die Konzerte immer selbst organisiert (im alter von 15 schon), das ging dann z.b. so: Wir sind zu einem Verein oder zu einer Kneipe gegangen, haben gesagt das wir da gerne spielen würden. Wir nehmen den Eintritt, der veranstallter macht die bewirtung. Wir kümmern uns prinzipiel um alles. Jeder war bisher hinterher komplett zufrieden mit dem Ergebniss. Wir hatten uns selbständig erkundigt welchen tag wir dafür nehmen (wann ist im umkreis wenig los?) haben Werbung gemacht, beim ersten Konzert im Jugendraum waren ca 60 Leute, beim 2ten KOnzert in ner viel zu kleinen disco 380 Leute. (das war eine kleine überraschugn wie sich sicher einige vorstellen können, und niemand hatte damit gerechnet) An der Musik lags aber nicht, uns kannte ja auch keiner, und die band war damals auch nicht wirklich gut, was willste auch erwarten in dem Alter. Aber das ''selbst in die handnehmen und einwenig risiko eingehen'' hat immer funktioniert.

Heute spielen wir, so als alte freunde, in der zusammensetzung noch 2-3x im Jahr (just4fun), aber das geht auch nach wievor so ohne das sich ein veranstallter querstellt - im gegenteil - wir bekommen nachwievor anfragen ob wir das mal wieder machen wollen.
Ich denke also das man als ''kleine'' Band einfach mal selbst hand anlegen sollte, und nicht drauf hoffen das mir irgendwer der mich nicht kennt x€ gibt dafür das ich irgendwo spiele ohne erfolgsgarantie. Klar wenn man das so macht wie wir früher liegt das risikio schon bei der Band, kommt niemand, verdient man auch nichts.
Ich bin aber davon überzeugt das das der beste weg ist sich einen namen zumachen. Und wenn man nett drauf ist und alles unkompliziert abläuft, dann macht der veranstallter das gerne wieder.
Das war wohlgemerkt eher in einer Ländlichen gegend, in großen Städten ist es natürlich entsprechend schwerer an die vereinsleitung oder hallenbesitzer ranzukommen. Aber fragen kostet halt nunmal auch nichts.

Ich sehe das Problem also schon bei den Bands, viele wollen sich ins gemachte nest setzen, viele haben auch überhauptkeine Zeit oder Lust mehr in unserer Leistungsgeselschaft sich wirklich darum zukümmern.
Wundert mich auch nicht wirklich. Es ist wie es ist.

Lg
Max
 
Das Problem ist nicht der Häuptling, es sind die Indianer.

Würden mehr Leute zu Konzerten gehen gäbes es keine Aufregung unter Musikern.
 
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Wollt Ihr beide unbedingt Recht haben oder wie?

Wieso denn? Das ist doch eine berechtigte Frage gewesen. Ich wusste aber nicht, dass Du vorgibst, ueber welche Sorte DJ in diesem Thread gesprochen wird. Da das jetzt geklaert ist (mit DJ ist also der reine Unterhaltungsmusik DJ gemeint, nicht aber die Sorte, die live mixen) muss man Dir vollumfaenglich zustimmen.

Es waere halt interessant gewesen, den live mixenden DJ mit der Band zu vergleichen, die eigene Songs spielt. Es wurde ja schliesslich auch als Argument aufgerufen, dass DJs (auch) wegen der GEMA Sachlage guenstiger zu haben waeren, als Bands.

Da haben wir ja immerhin von @Bassyst gelernt (wusste ich vorher nicht, also danke dafuer!), dass es die sog. "GEMA-Vermutung" gibt. Also wer nach Beweisen sucht, dass die GEMA ne mafioese Vereinigung ist, muss an der Stelle nicht weitersuchen ... aber das ist nur meine Meinung.

Fuer uns als Band, die ausschliesslich eigene Sachen spielt, ist das schon ein Aspekt, den man kennen sollte. Insofern lieber @sonicwarrior sei gewiss, mir geht es hier im Forum nicht in erster Linie darum, Recht zu haben, oder in zweiter Linie Dich zu aergern, sondern mir geht e um Erkenntnisgewinn. Dazu muss man manchmal nachfragen. Es koennte ja auch sein, dass ich nicht der einzige bin, der ein gewisses Interesse an diesen Details hat.

Meinst Du, Du kannst damit umgehen?

VG
Jacky
 

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