Improvisieren – welche Töne passen?

  • Ersteller SockenRocker
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Am wichtigsten ist es die Töne mit den Akkorden die Du spielst zusammen zu hören. Die Pentatonik-Töne klingen "eigentlich" alle zu den Akkorden aus der jeweiligen Tonleiter. Besser sind sie allerdings als Durchgangstöne zu verwenden. Ich empfehle Dir folgende Dinge zu lernen. Ich denk mal die Pentatonik hast Du inzwischen drauf. Damit bekommst Du auch schon recht ordentliche Metalsachen und RnR-Solos hin, aber wenns etwas melodischer zugehen soll sind zusätzliche Töne anzuraten. Das sind die Bluenote, Dur!!!!-Töne und wenn Du Bock hast diesen spanischen Ton (Ich hab kaum Ahnung von Theorie, aber wenn Du z.B. C/Am nimmst ist das das G#). Damit kannst Du schon ne Menge machen.
Zur Übung nimmst Du Dir nen anderen (geduldigen ;)) Gitarristen oder, wenn Du die Möglichkeit hast, nimm Dir ein paar Akkorde auf. Vielleicht am Anfang erstmal nur einen. Spiel zu jedem Akkord einmal alle Töne der Tonleitern durch und höre welcher am besten klingt. Beispiel für den Akkord Am: A (Grundton), E (Quinte) und C (kleine Terz) passen immer. Bei nem Dur-Akkord das gleiche bloß mit großer Terz, also z.B. C: C, G und E.
Um Dein Solospiel interessanter zu gestalten, versuche bei den Basics zu bleiben, d.h. spiele die Saiten alle mit Anschlag und setze Stilmittel wie Slides, Hammer-Ons, Pull-Offs, Triller, Bendings gezielt und sparsam vor allem aber bewusst ein. Weniger ist auch hier mehr. Spiel nicht zu viele Töne, Du willst schliesslich eine Melodie erzeugen.
Weiterhin kannst Du mit dem Timing jonglieren. Wenn Du Deinen Ton immer auf dem 1. Beat spielst wirds sehr schnell langweilig für den Zuhörer. Versuchs mal mit der 1+ am Soloanfang und zwischendurch mal auf der 4+ als Auftakt. Du wirst einen gravierenden Unterschied feststellen. Beherzige auch den Tip wenige Tönen zu spielen. Am Anfang hat man vielleicht Angst einen Ton wirklich lange mit nem geilen Vibrato zu halten, weil man befürchtet, dass es der falsche Ton ist. Ein E über einen C-Dur kann aber richtig singen. Ebenso probier mal größere Intervallsprünge bei schnellerem Spiel aus.
Der Fluch an diesem ganzen Theorie-Kram ist, dass man oftmals als Anfänger/Gitarrenschüler Pentatoniken rauf und runter lernt und somit auch oft in der gleichen Schiene beim Solieren bleibt, also folglich immer die gleichen Durchgangstöne spielt.
Mein Gitarrenlehrer kam auch damals mit diesen ganzen Tonleitern an und irgendwann zwang er mich mir für einen Akkord 3 Töne auszusuchen und auch nur diese zu spielen und keinen einzigen anderen. Ich hatte anfangs richtig Schwierigkeiten, aber es war die beste Übung die ich jemals fürs Improvisieren hatte, das war vor 13 Jahren und ich kann mich immer noch an diese Stunde erinnern.
Hoffe ich konnte Dir ein bisschen helfen, hast ja erstmal genug zum Üben :D
Das einzige was man zum Musik machen brauch sind seine Ohren, denk da immer dran. Es gibt zu viele Gitarristen, die zu viel Tonleitern rauf und runter spielen und es klingt alles gleich beschissen und ohne Charakter.
 
Ach ja, versuch auch auf jeden Fall die Melodie zu hören bevor Du sie spielst (im Kopf oder sing sie vor und dann dabei). Nicht irgendwelche Töne spielen nur weil man weiss, dass man sich in der vermeintlich "sicheren" Tonleiter befindet
 
Der Quintenzirkel ( wie hier angeführt ) ist ein sehr guter Anhaltspunkt.

Ca. 95 % aller modernen Rocksongs haben ihre Wurzeln im Blues.

D.h. sie haben in irgendeiner Form die Akkordverbindung I-IV-V in ihrer Songstruktur.

Nehmen wir mal die Tonleiter C-Dur :

C D E F G A H C

Die parallele Molltonleiter lautet a-Moll :

a h c e f g a

So hat man schonmal 6 Akkorde zur Verfügung, die zueinander passen :

C-Dur, F-Dur, G-Dur , a-Moll, e-Moll, f-Moll

Zur Improvisation nutzt man dazu am besten die A-Moll-Pentatonik für den Anfang. Klingt immer halbwegs gut und man lernt viel.

Am besten sich selbst aufnehmen und sich das dann im Nachhinein anhören, Fehler raushören und verbessern.

Und vor allem versuchen, die Melodie interessant zu gestalten. Wie das geht verrate ich jetzt aber nicht, das könnt ihr selbst herausfinden, sonst werden auf einmal hier noch alle so gut wie ich.;):D
 
Also ich lern auch grad improvisieren ...
mein Senf dazu ... klar kann man das durch rumprobieren lernen ... aber mit bissl Theorie pauken kommt man schneller voran ...
ich konzentriere mich erst mal voll auf die Pentatonik, und ich muss mich der Meinung anschließen, weniger ist mehr ...
dabei konzentriere ich mich im Moment auf die 5. Lage und auf die B-Saite komplett sozusagen als Brücke zu anderen Lagen.
Weiters habe ich auswendig gelernt wo die Ganztonbends liegen und die Grundtöne der Akkorde (bei der Gelegenheit empfiehlt es sich alle Töne auf dem Griffbrett auswenig zu lernen - erleichtert einem so viel ...).
Technik konzentriere ich mich voll auf Bends(vor allem auf den Zielton genau zu benden) und auf ein schönes gleichmäßiges Vibrato.
Es ist unglaublich wieviel man aus so wenig Zutaten raus bekommt. :great:
 
Jo danke für eure Tipps:great:
 
Aber ich hätte da noch andere Fragen.1.Was heisst das mit dem I IV V heisst doch 1 4 5 oder?2.Ein Akkord ist einfach ein Griff oder?3.Das A moll ist doch im Grunde doch einfach ein A oder?4.Was ist Trillern?5.Wie benutzt man denn eine Skala die auf einer Saite 3 Töne hat?6.Was ist ein Pattern?Ich weiss ich habe überhaupt keine Ahnung von Theorie,ich weiss nur die Töne auf dem Griffbrett^^.
 
Aber ich hätte da noch andere Fragen.1.Was heisst das mit dem I IV V heisst doch 1 4 5 oder?2.Ein Akkord ist einfach ein Griff oder?3.Das A moll ist doch im Grunde doch einfach ein A oder?4.Was ist Trillern?5.Wie benutzt man denn eine Skala die auf einer Saite 3 Töne hat?6.Was ist ein Pattern?Ich weiss ich habe überhaupt keine Ahnung von Theorie,ich weiss nur die Töne auf dem Griffbrett^^.

Da ich auch keine Ahnung von Theorie hab überlass ich bestimmte Fragen mal den Profis, aber einige kann ich beantworten.
1. ---------
2. Ein Akkord ist ein Griff, das ist soweit richtig, also alles was mehr als ein angeschlagener Einzelton zur gleichen Zeit auf dem gleichen Griffbrett ist. Auch dieser "2er Rockton" wie Du ihn nennst ist ein simpler Akkord. Die Dinger nennt der Profi Doublestops :p.
3. Nein. Am ist ein Moll-Akkord, also kein Einzelton A oder A-Dur Akkord. A moll schreibt man entweder a oder Am, ein A-Dur Akkord schreibt man A
Ein Dur Akkord besteht aus Grundton, Quinte und großer Terz
ein Moll-Akkord besteht aus Grundton, Quinte und kleiner Terz.
Was Du vielleicht meinst sind Powerchords, die heissen auch Fünfer-Akkorde und das bezieht sich auf die Quinte. Hier fehlen also kleine oder große Terz. Die schreibt man dann A5
Powerchords bestehen aus dem Grundton und der Quinte, oftmals wird noch die Oktave des Grundtons hinzugefügt. Hier mal ein Beispiel für A5: E-Saite 5. Bund und A-Saite 7. Bund. Wenn Du die Oktave hinzufügen möchtest setzt Du noch einen Griffel im 7. Bund auf die D-Saite.
4. Beispiel für einen Triller: Setz den Zeigefinger im 5. Bund auf die hohe e-Saite und mach dann so schnell wie nur möglich Hammer-Ons und Pull-Offs mit dem Mittelfinger im 6. Bund auf der e-Saite.
5. Präzisier die Frage nochmal bitte. Sprichst Du von den Kirchentonleitern wie Aeolisch, Phrygisch oder wie die alle heissen?
 
Also mit den Tonleitern mit den 3 Tönen auf einer Saite mein ich,z.b. die erweiterte Blues/Rock Tonleiter.Aber du hast mich auf noch anderen Fragen gebracht^^:Was ist eine Quinte und ein großer und kleiner Terz.Die Powerchords kenn ich ja und wie die Funktionieren.Und schreibt man dann einen Powerchord auf G G3?Also und das mit den Am ist dann so ein ´´harmonischer Griff´´mit allen 6 Saiten zum Anschlagen.Und A dur z.b. nur ein ganz normaler Griff den man überall findet auch mit 6 Saiten zum Anschlagen.Immer dieses Fachchinesisch.^^
 
quinte und terz sind intervalle, dh abstände zwischen zwei tönen, wobei quinte ein abstand von 7 halbtonschritten ist, die kleine terz ein abstand von 3 halbtonenschtritten und eine große terz von 4 halbtonschritten ist - müsstet du doch eig in musik in der schule gelernt haben? und zur powerchord bezeichnung: ein g powerchord würde auch g5 heißen und nich g3, die zahl hat da keinen zusammenhang mit dem bund ;)
Zu Am und A: alle 6 saiten außer die tiefe E-saite
ok jetzt kommt von mir noch ne frage: was sind doublestops genau?
 
Aber ich hätte da noch andere Fragen.1.Was heisst das mit dem I IV V heisst doch 1 4 5 oder?2.Ein Akkord ist einfach ein Griff oder?3.Das A moll ist doch im Grunde doch einfach ein A oder?4.Was ist Trillern?5.Wie benutzt man denn eine Skala die auf einer Saite 3 Töne hat?6.Was ist ein Pattern?Ich weiss ich habe überhaupt keine Ahnung von Theorie,ich weiss nur die Töne auf dem Griffbrett^^.

I - IV - V heißt einfach, wenn mann sich in einer bestimmten Tonart wie C-Dur bewegt, dass der erste, vierte und fünfte Ton der Tonleiter als Akkord gespielt wird.

Im Klartext bedeutet das , wenn man einen Song in C-Dur mit I-IV-V Akkorden spielt, wären das die Akkorde

C -Dur , F-Dur, und G-Dur.

Vergleiche, indem man abzählt :

C-Dur-Tonleiter :

C D E F G A H C
 
Ich kapier immer noch nicht welche Tonleiter ich nehmen darf bei bestimmten liedern.

Hallo Socken-Rocker,

zu Deiner generellen Frage ... hab ich eine Aufstellung gefunden und im Attachment zusammengefasst.

Zum Anhang: findest Du jene Akkorde in einem Lied, die in der Tabelle jeweils in einer Zeile nebeneinander stehen, kannst Du die Dur- bzw. die parallele Moll-Skala verwenden.

Eine Erklärung (wie man darauf kommt) findest Du hier ... lies vor allem weiter unten im Text, unter der Überschrift: Anwendung in der Praxis)
http://de.wikipedia.org/wiki/Quintenzirkel

Greetz relact
 

Anhänge

  • Tonart-bestimmen-Tabelle.pdf
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Ich hatte leider keinen Musikunterricht:(
 
Eine Oktave hat 7 Töne Unterschied oder?Also wegen den halbtönen wollte ich nochmal sicher gehen:Bsp. F: ein halbton von F wäre fis dann G dann gis usw.Und ein ganzer Ton wäre von G auf A oder?
 
stimmt soweit.. eine Oktave hat jedch 12 halbtonschritte, du wirst dich jetzt wahrscheinlich fragen warum nicht 14?? das ist deswegen so, weil zwischen e und f und zwischen h und c nur ein halbtonschritt ist --> zwei halbtöne weniger -->14-2=12 (kuck dir maln klavier zb an, da sind ja immer die schwarzen tasten zwischen den weißen, außer eben zwischen e und f bzw h und c)
hier genauer:
c-cis-d-dis-e-f-fis-g-gis-a-ais-h
 
Eine Oktave hat 7 Töne Unterschied oder?Also wegen den halbtönen wollte ich nochmal sicher gehen:Bsp. F: ein halbton von F wäre fis dann G dann gis usw.Und ein ganzer Ton wäre von G auf A oder?

soweit richtig ... bei E und H gibts aber kein # in der skala ... schau mal da rein ... da hast du nicht nur den richtigen aufbau, sondern auch gleich eine zuordnung zum griffbrett:

https://www.musiker-board.de/vb/faq...-alle-noten-auf-dem-griffbrett-auswendig.html
 
Dieser Workshop ist ja voll geil:D
 

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