In-Ear - Betrachtungen und Beobachtungen

  • Ersteller Grumpes
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Stressiger Mehraufwand? Vielleicht. Hat aber auch einen Vorteil: ICH kann mir MEINEN Monitorsound einstellen, wie ich es will.
Ok, so ein Rack auf die Bühne zu bringen ist schon Mehraufwand, bringt mir aber den Vorteil, dass ich nicht mehr vom Tontechniker abhängig bin und den erklären muss, was ich alles auf den Monitor möchte.
Der ist dann auch glücklich, denn er muss sich nur um den FOH-Sound kümmern.

Einen weiteren Vorteil hat @netstalker schon angerissen: je leiser die Bühne, desto leiser auch die PA (FOH).
Ich hab schon erlebt, dass in kleinen Locations sich Bühnen- und PA-Lautstärke gegenseitig aufschaukelten, mit dem Ergebnis eines irre lauten, unerträglichen Soundbreis.

Noch etwas zum Gehörschutz:

Ab 85 db(A) ist er am Arbeitsplatz vorgeschrieben. Ich jedenfalls kenne KEIN akustisches Schlagzeug, das so "leise" ist. Selbst vorsichtig mit Besen gespielt, bewegt man sich (mit normalen Fellen und Becken) fast immer jenseits der 90 db.
Da keinen Gehörschutz zu tragen, halte ich persönlich für unklug.
Muss jeder selbst wissen, sind ja - hoffentlich - alle alt genug.


Denke gerade über die Sinnhaftigkeit dieses Threads nach - und komme nicht dahinter. :confused::gruebel:

Warum fährt der eine Mercedes der andere Audi oder einen Japaner? Genau: DARUM! Was der eine mag, findet der andere grauslich. Gut, dass es verschiedene Geschmäcker gibt.
Der eine (wie z. B. ich) sieht in In-Ear eher Vorteile, du nicht.
Dann manchen wir es so, wie es uns gefällt.

In unserer Band gibt es beides und jeder ist damit glücklich. Wer Wedges schleppen will, bitte... Als Drummer schleppe ich schon genug, da muss ich schwere Monitorboxen nicht auch noch durch die Gegend schleifen.
 
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Ich möchte dazu auch mal meinen Senf dazu geben, da ich etwas hin und hergerissen, irritiert, fasziniert und erstaunt bin^^
Ich mache mittlerweile seid 15 Jahren Musik und ich weiß ich gehöre da mit meinen 22 Jahren noch eher zur jüngeren Generation. Bei mir hat es mit Trompete in der Blaskapelle, später Orchester angefangen, da war Monitoring eher Nebensache, da die meisten Locations eine sehr gute Raumakustik hatten. Dann ging es mt einer Rockband weiter. Klassische Besetzung, bein den 4 Auftritten die wir gespielt hatten, gar kein wirkliches Monitoring, sondern jeder Quasi nur über den Amp und eine leicht gedrehte PA Box. War nichtso das Gelbe vom Ei, hat mich damals aber als blutiger "Bandanfänger" nicht gestört. Danach 2. Band, wieder Rock, Konventionelles Monitoring auf der Bühne über Wedges, allerdings mit einem Gitarristen der sich immer gerne lauter als alle anderen gedreht hat. Da gings dann auch schonmal mit Pfeiffen nach dem Gig heim...
Aktuell seid ca 2 Monaten. Neue Band, Metal, von Anfang an auf InEar Monitoring umgestiegen.

Ich muss dazu sagen, ich bin Gitarrist, habe von meinem Gitarrenequipment Ahnung, von PA Systemen oder InEar keine. Hab mich informiert, kleines Rack gebastelt mit einem Digitalmischpult.
Es funktioniert. Ist einfach zu bedienen und bietet deutlich Komfort.
Auch ist es für uns kein Mehraufwand bei der Probe. Kabel ins Mischpult, jeder hat seinen Mix auf dem Ohr, Passt. Uns entfällt das Lästige Laustärkeregeln bei allen Verstärkern etc...

Das Sterilitätsgefühlt, oder das alles zu glattgebügelt ist? Kann ich nicht teilen, für mich ist nach wie vor die Groovigkeit (ja die gibts auch im Metal ;) ) gegeben.

Klar ist es am Anfang eine kleine Umstellung, das ist es aber denke ich bei jeder technischen Neuerung, aber ich möchte mein Gehör gerne noch erhalten, hab ja noch einen Großteil meines Lebens vor mir. Und dafür ziehe ich IEM dem konventionellem Monitoring mittlerweile vor.

Klar darf sich jeder seine Meinung bilden und diese vertreten, aber im Text des TE hört sich das auch leider etwas zu abwertend gerade der "jüngeren" Generation gegenüber an. Stichwort diese Youtube-Apple Tesla Musik.

Für mich ist doch das Musikmachen zusammensitzen, Spaß haben und was eigenes erschaffen. Das ist es auch nach wie vor mit IEM..

Gruß Chris
 
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Hmmm, das wird jetzt schwierig mit einer Antwort...
Ich mach es anhand von Beispielen. Vielleicht erschließt sich so dem Leser, warum ich mir diese Gedanken gemacht habe.
Ich spiele sehr viel Aushilfsjobs, Sessions usw. Alles ohne In-ear und oft ziemlich ungeprobt. Die meisten Beteiligten haben auch kein In-ear, bis auf manchmal Drummer und Keyboarder. Letztere haben stationäre Jobs, da sehe ich es sogar ein, wenn man In-ear benutzt, weil es sich irgendwie anbietet. Ich (und die Band) bekomme durchweg gute Kritiken nach dem Job, es groovt, das Publikum geht mit, es hat etwas Urspüngliches. Es gibt oft auch offene oder versteckte Mißbilligung, weil einer es mit der Lautstärke übertreibt, aber das ist Musik, das ist das Leben. Ich habe aber in meinem erweiterten Bekanntenkreis ziemlich viele In-ear-Digital-Anhänger, die das einfach nicht mehr können, weil sie ohne ihre Technik aufgeschmißen sind! Da kommt der Mega-Profi als Gast zur Session oder als weitere Aushilfe zu einer Band, man bittet ihn - auf der Session, mitzuspielen, er weigert sich oder, wenn er sich zum Spielen herabläßt, scheitert es am Monitoring, also Instrument nicht optimal eingestellt, Intonation schlecht usw...
Worauf ich hinaus will: für mich ist In-ear wie das Navi, man verliert und verlernt Fähigkeiten! Man verlernt das Hören, und zwar das Hören auf alles, was die akustische Umwelt auf einem Auftritt ausmacht. Man verlernt auch das Auseinandersetzen mit z.B. dem zu lauten Bandkollegen, man verlernt das Diskutieren, Argumentieren. Da gehen soziale Fähigkeiten verloren, weil man sich künstlich eine ideale, abgekapselte Welt schafft, ohne Streß und Anstrengung. Da sollte sich kein hier Mitlesender persönlich angesprochen oder angegriffen fühlen, es muß jeder für sich entscheiden, ob das von mir hier Beschrieben auf ihn zutrifft. Ich schreibe grundsätzlich immer allgemein, ich könnte mit jedem dieses Thema bei einem Bier besprechen und darüber streiten.
Ich habe auch Jobs bei reinen In-ear Bands gehabt, das waren die langweiligsten Jobs überhaupt, aber irgendwie auch gut für mich, weil ich der Einzige mit Amp und Monitor auf der Bühne war... Spaß hat es aber nicht gemacht...
Ich bin u.U. für In-ear, aber bei "industriellem", professionellem Spielen, wie z.B. sehr vielen Auftritten, riesige Hallen und Bühnen, Open-Air und sowas. Nicht bei 4-5 mal im Jahr Kneipen-Gigs, Club und Ähnliches. Jetzt wird wieder kommen, daß jeder machen darf, wie er will, aber mein Ansatz geht tiefer, mir geht's um Grundlegendes. In-ear nur wenn notig, nicht wenn möglich und zwar aus den oben genannten Gründen. So sehe ich es für mich. Gedanken darüber soll und kann man sich machen, ob meine Gedanken einen Sinn machen und haben usw. Es sind halt meine Bebachtungen.
Ich habe auch den Eindruck, daß die Diskussionen hier in diesen Foren immer technischer werden, es geht immer weniger um Musik und immer mehr um Technik. Dazu siehe oben...
 
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Alles ohne In-ear und oft ziemlich ungeprobt.

Denke wir sollten auch hier aufpassen, dass wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Es ist natürlich ein gewaltiger Unterschied, ob ich mich mit 2 Freunden treffe und wir dann so aus Jux mal ein wenig herumimprovisieren (egal ob mit oder ohne Publikum) oder ob ich im professionellen bereich unterwegs bin und jede Woche 2-3 Shows vor mehreren tausend pax spiele mit einer professionellen technik und den Menschen dazu, die das bedienen (können).
Wenn ich mich mit 2 Freunden zum jammen treffe, dann nutze ich auch kein IEM.
 
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für mich ist In-ear wie das Navi, man verliert und verlernt Fähigkeiten
Dieser Vergleich ist für mich der Grund mal zu sagen: was für ein Schmarrn!
Wenn einer das nicht will - gerne. Aber allen anderen - die IEM nutzen - die Fähigkeit abzusprechen, Musik ohne dieses technische Zeugs das kein Mensch braucht (wenn er so ein Profi wie du ist), ist ganz schön Überheblich.
Ich mache - auch nach vielen Jahren - viel Musik auf der Bühne und hab dabei mehr Spass als je zuvor - weil ich mich in meiner Comfort-Zone befinde, die ich mit MEINEM IEM-Mix selbst herstellen kann, ohne dass mir die Ohren abfallen, weil der Drummer hinter mir seine Rides bearbeitet.
Auf der Bühne gehört für mich Professionalität einfach dazu - und das zahlende Publikum hat einen Anspruch auf genau diese Professionalität.
Wenn ich mal in einer Eckkneipe zum Jammen mitspiele, dann hab ich weder meinen Kemper, noch meine IEM dabei.

Es sind halt meine Bebachtungen.
Wo hast du denn das beobachtet?
 
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Wo hast du denn das beobachtet?

In meinem musikalischen Alltag, bei öffentlichen Veranstaltungen jeder Art, im Internet! Ich mach halt die Augen auf und mach mir so meine Gedanken dazu...

Was hat Professionalität mit In-ear zu tun? Genau das ist es...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Denke wir sollten auch hier aufpassen, dass wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Es ist natürlich ein gewaltiger Unterschied, ob ich mich mit 2 Freunden treffe und wir dann so aus Jux mal ein wenig herumimprovisieren (egal ob mit oder ohne Publikum) oder ob ich im professionellen bereich unterwegs bin und jede Woche 2-3 Shows vor mehreren tausend pax spiele mit einer professionellen technik und den Menschen dazu, die das bedienen (können).
Wenn ich mich mit 2 Freunden zum jammen treffe, dann nutze ich auch kein IEM.
Man muß das auch in dem Bereich nicht unbedingt haben. Ich bin auch so seit ziemlich langer Zeit unterwegs und es geht ohne In-ear. Den Unterschied zwischen Profi und Amateur macht nicht das In-ear aus.
Ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen. Ich habe monatlich Auftritte von 50 - 500 PAX (blöde Bezeichnung, aber scheinbar professionell...) und manchmal auch mehr und da mach ich meine Beobachtungen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was hat Professionalität mit In-ear zu tun? Genau das ist es...
Na dann - wenn du sooo ein Profi bist.
Den Unterschied zwischen Profi und Amateur macht nicht das In-ear aus.
Es macht zB aus, ob 2 Paletten zusätzlich in den LKW müssen, weil Wedges für 6 Mann halt mal Platz brauchen - da ist mit Case pro Stück ein halber Kubikmeter fällig.
Von der Bühne wegbewegen kann man sich ohne IEM auch nicht mehr - das weisst du als Profi aber wahrscheinlich sowieso.
 
Den Unterschied zwischen Profi und Amateur macht nicht das In-ear aus.
das behauptet doch auch keiner.

Ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen.
Aus meiner Sicht doch, weil du hier nur Beispiele bringst, bei denen die allermeisten kein IEM verwenden würden, weil es einfach ein Unterschied ist, ob ich mit meiner Top40 Band einen Gig im 5mille-Festzelt habe, oder mich mit 2 Freunden und ein paar Akustikgitarren auf nen Barhocker setze.

Wie ich aber in meinem ersten Posting hier schrieb, habe ich Verständnis dafür, wenn jemand kein IEM will (der Grund ist mir da erstmal egal), wehre mich allerdings wie auch andere hier dagegen, als wären alle IEM-User musikalische "Idioten", und diesen Eindruck vermittelst du.
Bleib du bei deiner Meinung - mich überzeugst du damit nicht - das ist aber völlig ok so.
(ICH spiele z.b. nicht mit einem Drummer, der sich gegen ein Klick wehrt - habe also auch Ausschlussgründe) ;-)
 
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Worauf ich hinaus will: für mich ist In-ear wie das Navi, man verliert und verlernt Fähigkeiten! Man verlernt das Hören, und zwar das Hören auf alles, was die akustische Umwelt auf einem Auftritt ausmacht. Man verlernt auch das Auseinandersetzen mit z.B. dem zu lauten Bandkollegen, man verlernt das Diskutieren, Argumentieren. Da gehen soziale Fähigkeiten verloren, weil man sich künstlich eine ideale, abgekapselte Welt schafft, ohne Streß und Anstrengung

Ich fühle mich nicht dadurch angegriffen, sorry falls das so rüberkam. Allerdings finde ich solche Behauptungen auch irgendwie falsch. So ist es ja nicht.
Oder sagst du damit das jeder Musiker der Mit InEar spielt, nicht musikalisch fit ist bzw nicht mehr kreativ ist?

Auch meine Aussagen sollen nicht persönlich angreifend oder irgendwas in die Richtung sein, aber ich kann deine Ansichten/Aussagen einfach nicht nachvollziehen...
 
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Ich fühle mich durch so eine Aussage sehr wohl angegriffen - nach Studium (Gitarre und Piano) habe viele Studiomusik-Jobs gemacht, war in mehreren Top40-Formationen unterwegs und hab in einigen TV-Produktionen in der Backing-Band gespielt - seit ca. 2000 nur noch mit InEar.
In der Profi-Welt geht es nicht mehr ohne - wenn man sein Geld damit verdienen muss, ist das Pflicht.
Wenn du als Amateur damit zurecht kommst, schön für dich. Aber mach nicht andere schlecht, weil du mit InEar nicht zurecht kommst - man könnte jetzt auch sagen, nur Profis kommen mit beidem zurecht.
 
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Ich fühle mich nicht dadurch angegriffen, sorry falls das so rüberkam. Allerdings finde ich solche Behauptungen auch irgendwie falsch. So ist es ja nicht.
Oder sagst du damit das jeder Musiker der Mit InEar spielt, nicht musikalisch fit ist bzw nicht mehr kreativ ist?

Auch meine Aussagen sollen nicht persönlich angreifend oder irgendwas in die Richtung sein, aber ich kann deine Ansichten/Aussagen einfach nicht nachvollziehen...

Ich habe mich gar nicht angegriffen gefühlt, nur herausgefordert. Genau deswegen sind wir ja hier, um Meinungen und Ansichten auszutauschen und auszufechten. Und das zivillisiert und mit Anstand! Wie gesagt, ich könnte all das auch Auge-in-Auge mit einem "Kritiker" bei einem Bier besprechen. Mach ich auch oft... Jetzt grad nicht, wegen Corona...

Ich schreib jetzt mal eine Sammelantwort:

mir geht's so gar nicht um diejenigen, die jetzt als ältere und erfahrene Semester gerade professionell oder nicht Musik machen (wenn man ausschließlich von Musik lebt, was ist man dann?),
sondern um die Entwicklung! Ich finde, ein z.B. 16-jähriger, der seine Musik-Karriere gleich mit In-ear, Digital , oft sehr teurem Marken-Equipment usw. beginnt, der verpaßt das "richtige" Musizieren, nenn ich es mal...
Ich bin bald 52 und hab so meine Erfahrungen mit dieser jungen Klientel gemacht. Großmäulig, besserwisserisch, sehr extrem auf "Professionell" eingestellt ("In-ear ist PFLICHT bei Profis..." und das von einem, der noch in der Schul-Band spielt).
Oft sind die Jungs auch noch technisch sehr begabt und gut drauf und trotzdem stehen sie dann mit offenem Maul vor den "Alten Säcken" (ich hätte fast "alten, weißen Männern" geschrieben), die den Saal mit einfachen, altmodischen Mitteln zum Kochen bringen können (wenn's gute, alte Säcke sind. Es gibt auch sehr viele Gegenbeispiele...)
Gescheite Aufstellung auf der Bühne, ein meistens kurzer und dennoch effektiv-unaufgeregter Soundcheck, diszipliniertes, sparsames Spielen (man hat sich ausgetobt und läßt die Erfahrung machen...), überschaubare Technik ( z.B. kleine Pedal-Boards), leichtes Equipment (wegen der Bandscheibe...), ein Drummer, der nur das Nötigste spielt, ein Bassist, der tatsächlich mit dem Drummer zusammenspielt und groovt, vielleicht irgendwo noch ein Text-Ordner auf der Bühne. Das klingt jetzt alles altbacken und rückwärtsgewandt und doch ist es das, was viele von diesen jungen Hüpfer oft vergöttern und anstreben, und dann ... setzen sie es mit In-ear, Digital-Pult, Tablet, Line-Array und Kemper um... Sie könnten es viel einfacher haben...
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Ich fühle mich durch so eine Aussage sehr wohl angegriffen - nach Studium (Gitarre und Piano) habe viele Studiomusik-Jobs gemacht, war in mehreren Top40-Formationen unterwegs und hab in einigen TV-Produktionen in der Backing-Band gespielt - seit ca. 2000 nur noch mit InEar.
In der Profi-Welt geht es nicht mehr ohne - wenn man sein Geld damit verdienen muss, ist das Pflicht.
Wenn du als Amateur damit zurecht kommst, schön für dich. Aber mach nicht andere schlecht, weil du mit InEar nicht zurecht kommst - man könnte jetzt auch sagen, nur Profis kommen mit beidem zurecht.

Ich komm sehr wohl mit In-ear zurecht, steht weiter oben. Drei Jahre am Schlagzeug mit In-ear. Zwar nicht im Fernseher, aber regelmäßig vor ein paar hundert bis tausend PAX. Es war zwar nur Cover-Musik, aber dennoch... Dazu noch ein paar Versuche mit In-ear (fast aller Preis-Klassen...) bei verschiedenen Anläßen und Projekten, auch auf großen Bühnen. Da hatte ich aber das Gefühl, daß die Jungs unbedingt auf Profi machen wollten, deswegen das In-ear (und all die anderen, modernen Errungenschaften... Da ging es mehr um das Bild nach aussen als um den realen Nutzen...). Das war auch ein Grund, neben dem bescheidenen Musizieren, weshalb ich die Projekte nicht weiter verfolgt habe. Wenn bei den Proben die technischen Apekte weit im Vordergurnd stehen und dann das Musikalische an sauberen Triolen scheitert... nicht mein Ding.
Ich will es aber nicht, weil ich es nicht brauch! Ich vermiße absolut nichts, wenn ich mit freien Ohren Musik mache, in jeder Lage und auf jeder Bühne! Das mit dem In-ear ist Pflicht bei Profis hat auch sehr oft mit dem Bühnen-Sound und mit anderen, technischen und organisatorischen Umständen usw. zu tun. Bei TV-Produktionen z.B. kann ich es sogar verstehen, wenn von der Band nichts über die Studio-Mikros kommt.
 
Nur weil du (ich bin übrigens ein paar Jährchen älter) in deiner Jugend all das nicht gehabt hast, sollen die „Jungen“ mit nen ur-Röhrenamp und einer Echolette anfangen?
Man fährt heute in der Fahrschule keine Autos mit unsychronisierten Getriebe, man benutzt in der Schule keine Rechenschieber mehr und Fernseher brauchen kein Kraftwerk mehr zum Betrieb.
Deine Argumentation klingt ein wenig nach frustriertem Musiker, der sich das nicht leisten kann oder will.
Wenn von den jungen Leuten einer sagt, dass es unter Profis nicht ohne IEM geht, hat er recht. Du kannst mal versuchen, dich mit der Anforderung „15Wedge“ bei einer Band zu bewerben, die für Künstler wie Helene Fischer, Andy Borg, die Schäfer, usw. auf der Bühne stehen. Da ist man zwar als Musiker eher im Hintergrund, aber diese Veranstaltungen bringen das Geld. In der Turnhalle oder der Eckkneipe für Essen und trinken spielen mag dir genügen, da passt dann auch deine Einstellung dazu.
Sorry wenn ich das so hart ausdrücke, aber ich lebe seit 28 Jahren davon Musik zu machen und muss auch in der Zwangspause bis nach Ostern nicht am Hungertuch nagen.
 
Na dann - wenn du sooo ein Profi bist.

Es macht zB aus, ob 2 Paletten zusätzlich in den LKW müssen, weil Wedges für 6 Mann halt mal Platz brauchen - da ist mit Case pro Stück ein halber Kubikmeter fällig.
Von der Bühne wegbewegen kann man sich ohne IEM auch nicht mehr - das weisst du als Profi aber wahrscheinlich sowieso.

Die modernen Wedges sind oft klein, federleicht und klingen viel besser als die alten, das wäre für mich kein Grund, umzudenken. Ich habe in die Richtung investiert und bin sehr zufrieden.
Manche Profis - vor allem berühmtere oder Möchtegern-Berühmte - schleppen (oder lassen schleppen...) trotz In-ear immer noch alte, schwere Röhren-Amps und Hammond-Orgeln zum Auftritt.
Wieso kann man sich von der Bühne ohne IEM nicht wegbewegen? Gibt's da eine DIN-Vorschrift? Wegen Durchsagen, Ansagen oder sowas?
 
Wieso kann man sich von der Bühne ohne IEM nicht wegbewegen? Gibt's da eine DIN-Vorschrift? Wegen Durchsagen, Ansagen oder sowas?

Mit dieser Aussage disqualifizierst du dich als angeblicher Kenner der Materie:
Stell dich 10m vor die Bühne und du wirst nie mehr in Time sein - das sind 30ms Verzögerung und klingt dann wie ein Slapback-Echo. Als Gitarrist ist es unmöglich, ein sauberes Solo zu spielen.
 
Nur weil du (ich bin übrigens ein paar Jährchen älter) in deiner Jugend all das nicht gehabt hast, sollen die „Jungen“ mit nen ur-Röhrenamp und einer Echolette anfangen?
Man fährt heute in der Fahrschule keine Autos mit unsychronisierten Getriebe, man benutzt in der Schule keine Rechenschieber mehr und Fernseher brauchen kein Kraftwerk mehr zum Betrieb.
Deine Argumentation klingt ein wenig nach frustriertem Musiker, der sich das nicht leisten kann oder will.
Wenn von den jungen Leuten einer sagt, dass es unter Profis nicht ohne IEM geht, hat er recht. Du kannst mal versuchen, dich mit der Anforderung „15Wedge“ bei einer Band zu bewerben, die für Künstler wie Helene Fischer, Andy Borg, die Schäfer, usw. auf der Bühne stehen. Da ist man zwar als Musiker eher im Hintergrund, aber diese Veranstaltungen bringen das Geld. In der Turnhalle oder der Eckkneipe für Essen und trinken spielen mag dir genügen, da passt dann auch deine Einstellung dazu.
Sorry wenn ich das so hart ausdrücke, aber ich lebe seit 28 Jahren davon Musik zu machen und muss auch in der Zwangspause bis nach Ostern nicht am Hungertuch nagen.

Ich glaube, das Ganze scheitert an der Definition von Profi... Lies mal meine Beiträge, ich hab da nirgendwo diese Liga gemeint, sondern gerade die Turnhalle- oder Eckkneipe-Musiker.
In Zeiten wie diesen sind vielleicht genau diese Anforderungen gefragt, mit dem alten Zeug (wieder) umgehen zu können... Es schadet sicher keinem jungen Menschen, die alte Technik kennenzulernen. Das klärt vielleicht den Blick auf die neue Technik.
Genau so ging und geht es mir... Nette Spielereien, aber nicht unbedingt notwendig. Gut für den Musikhandel... Neues nur, wenn es mir gewaltig weiterhilft und das sehe ich für mich bei In-ear usw. nicht.
Bei der Erfahrung kann ich dich sogar toppen, ich lebe seit ca. 35 Jahren ausschließlich von Musik (ja, ich habe schon als Schüler mit Musik Geld verdient...), mache das also als Beruf, mit Anmeldung bei den entsprechenden Kassen und Ämtern und ich werde Corona auch ohne Gewichtseinbußen überstehen.
Ich würde mich ziemlich sicher nicht bei einer "großen" Band mit einem "15" Wedge" vorstellen, so viel Verstand hab ich auch. Ich würde mir zwar zutrauen, bei all den oben genannten Künstlern mitzuspielen (sogar ohne groß Proben... Bei Helene vielleicht schon, aber sonst...), aber mir fehlen die entsprechen Connections, da bin ich Realist.
Es gibt aber übrigens auch Musiker, die sind so gut, daß sie trotz 15" Wedges-Anforderung genommen werden. Ich kenne einige Keyboarder, die als Beispiel dazu dienen könnten. Gute Keyboarder sind selten, da nimmt man einiges in Kauf, um so einen zu bekommen...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mit dieser Aussage disqualifizierst du dich als angeblicher Kenner der Materie:
Stell dich 10m vor die Bühne und du wirst nie mehr in Time sein - das sind 30ms Verzögerung und klingt dann wie ein Slapback-Echo. Als Gitarrist ist es unmöglich, ein sauberes Solo zu spielen.
Hä? Ich spiele Bass und ich stehe oft ziemlich weit vom Schlagzeug entfernt, aber es hat sich noch keiner wegen Timing-Schwierigkeiten beschwert, im Gegenteil, ich werde auch Bass-Maschine oder lebendes Metronom genannt (ich darf ein wenig angeben...). Ich habe meistens die Bass-Drum und ein wenig vom Rest des Schlagzeugs auf dem Monitor und ein elektrisches Signal ist bekanntlich ziemlich schnell. Außerdem haben auch die Kollegen das Schlagzeug auf dem Monitor und es gibt auch eine PA oder Side-Fills, falls man sich auf der Bühne zwecks Show herumbewegt. Genau das habe ich auch gemeint mit "Musik" machen! Musikalische Information von überall einsammeln, interagieren usw. Man kann das auch mit In-ear machen, aber ich habe mehr Spaß daran ohne...
Hmmm, dann müßten die alten Bands in den 70-80-ern live alle schwere Timing-Probleme gehabt haben...Damals, als nach übereinstimmender Meinunge sehr vieler Leute, die Musik noch gut war... Ich weiß, worauf du hinaus willst... In-ear ist bei sowas für viele Musiker eine Verbesserung, aber es geht auch ohne, da gibt's genug Beispiele dafür...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann bist du gut - was für ein Vollprofi.
Ich spreche hier von Vor der Bühne und der PA - da wüsste ich gerne, wie du da deine Wedge mitnimmst.
Wir spielen auf Bühnen, die oft einen Steg ins Publikum haben - wenn man sich da bewegen will, geht nichts ohne IEM.
Nachdem du das aber alles als nicht wahr abtust und als einziger Vollprofi im Board alles besser weißt - werd damit glücklich.
 
Leute muss man deswegen jetzt wirklich streiten?
Ich kenne Grumpes nicht, und finde die Art zu schreiben auch etwas überheblich und engstirnig. Aber kann doch jeder machen wie er mag. Ich hab wie erwähnt beides durch und für mich persönlich gibts nix schöneres als nen geilen ausgewogenen inear Sound und vielleicht noch nem kleinen shaker unterm arsch.
Ich vermisse es überhaupt nicht nach dem gig halb taub zu sein. Aber kann doch jeder handhaben wie er mag. Ich würde nie sagen „du willst kein inear? Nich mit mich! Umgekehrt würde ich mir aber auch nicht sagen lassen ich müsse darauf verzichten. Sollte es mal ein gig oder eine Location nicht hergeben, was mir persönlich noch nie passiert ist, dann kommen halt Filter ins Ohr dass er erträglich ist und los gehts.
Und das jemand voll verstöpselt zu ner Gitarren und cajon jam Aktion geht glaub ich auch kaum.
Also mal ruhig durch die Hose atmen und wer will nimmt seinen wedge mit und der andere sein Rack. Friede, Freude, Eier kraulen.
 
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Ich finde, ein z.B. 16-jähriger, der seine Musik-Karriere gleich mit In-ear, Digital , oft sehr teurem Marken-Equipment usw. beginnt, der verpaßt das "richtige" Musizieren, nenn ich es mal...
Diese Aussage finde ich echt Quatsch, warum soll das sein? Nur weil man keinen Wedge vor sich stehen hat sondern eben einen Stöpsel im Ohr?

hab so meine Erfahrungen mit dieser jungen Klientel gemacht. Großmäulig, besserwisserisch, sehr extrem auf "Professionell" eingestellt ("In-ear ist PFLICHT bei Profis..." und das von einem, der noch in der Schul-Band spielt).

Also das finde ich nun absolut nicht okay, das du nun alle jungen Musiker über einen Kamm scheren willst. InEar hat schon lange nichts mehr nur mit Proffessionalität zu tun finde ich... Da geht es um viele andere Sachen..
 
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Ich denke es wird hier sehr deutlich, wer der Besserwisser ist. Wenn man etwas nicht will, kann ich das aktzeptieren - seine Meinung dann aber anderen mit fadenscheinigen Argumenten und Halbwissen aufdrängen zu wollen halte ich für nicht sehr hilfreich.
In einer Schulband werden nun man keine Werte von 19xx weitergegeben - und das ist auch gut so. Es gibt in unserem Umfeld genügend ewig gestrige, die "der guten alten Zeit" nachhängen.
 
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Jetzt gebe ich mal da meinen Senf dazu. Ich denke dass man mit jedem System vernünftig und unvernünftig arbeiten kann, egal ob konventionell oder Inear. Die einen mögen das und die anderen halt das andere. Klar, jeder wird sich selbst Gründe zurecht legen warum er/sie genau diese Lösung gewählt haben. Ich für meinen Teil kann aber nicht erkennen ob etwas systematisch besser wird wenn man das eine oder das andere System verwendet. Will heißen ich habe gute musikalische Darbietung mit dem einen und mit dem anderen erleben können, aber auch wirklich grauenhafte. Ich denke dass es immer noch auf die Person zwischen Quelle (Instrument) und Senke (Lautsprecher, Kopfhörer) ankommt was genau passiert.
Und was ich auch bisher nicht als Regel erkennen konnte ist dass durch Inear der Pegel auf der Bühne signifikant geringer ist als bei konventionellem Monitoring. Auch hier hängt das stark von den handelnden Personen ab. Wer der Meinung ist dass sein Instrument erst so richtig toll klingt wenn es 140 dB erreicht hat (Achtung, Übertreibung), der wird das so oder so machen.
Ich hab das neulich schon anderort gepostet, aber es schadet nicht wenn ich es ein zweites mal hier mache:

Es geht auch konventionell extrem leise und das schon seit locker 45 Jahren. Der Bühnenpegel ist somit wohl das letzte was ich als Grund für Inear gelten lassen würde.
Ich denke aber schon dass es ein Prozess ist, vom Wedge zum Knopf im Ohr zu kommen. Einfach so umstellen wird nicht wirklich funktionieren. Aber so wie ich das hier heraus gelesen habe sind sich da ohnehin alle mehr oder wenig einig. Unterm Strich kann cih nur wiederholen, dass es nicht auf das System sondern die ausführenden Personen ankommt, ob am Ende etwas für alle vernünftiges raus kommt odern nicht. Denn "A fool with a tool is still a fool". (Alte chinesische Weisheit;-)
 
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