Integration von Keys in Rocksongs

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Hallo zusammen,

ich versuche mich kurz zu halten, sonst artet es wieder aus ;-).

Wir (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Sängerin und Keyboarder) spielen jetzt seit ein paar Wochen miteinandern. Momentan covern wir noch hauptsächlich quer Beet, Pink, Liquido, das wird erstmal auch so bleiben, wie die eigenen Songs später aussehen, wissen wir ja noch nicht ;-).

Unser Keyboarder spielt noch momentan auf einem "Kinder" Yamaha Keyboard, wirklich grauenhafte Sounds. Das wird dann in den nächsten Wochen (hoffentlich) von nem preiwerten gebrauchten Synthesizer ausgeweschselt (sowas wir Juno D, Yamaha MM6 oder so).

Wir stehen bei der Songauswahl nun immer vor dem Problem, wie die Keys integrieren? Ich meine bei dem ein oder anderen Song sind ja welche enthalten, aber oft einfach nur im Refrain kurz etwas Streicher oder so, also ist unser Keyboarder komplett unterfordert.

Sobald der Synthesizer da ist, wie kann man dann das Keyboard am besten intergrieren? Da wir momentan nur eine Gitarre haben, könnte das Keyboard ja auch eine Gitarre mit übenehmen. Ansonsten, was lässt sich da machen?

Der Keyboarder hat schon seit längerer Zeit Klavierunterricht, aber gibt es was, was ich ihm sagen könnte, was bei der "Integration" hilft?

Ich sag mal, bei so Songs wie z.b. von Pink, spielt ja auch häufiger mal ein Keyboard die Akkorde im Refrain mit, aber was kann man mal bei so richtigen rockigen Songs (Ärzte, Sum41, Nickelback) tun? Spezielle und generelle Tips?

Werd ihm den Thread hier mal schicken, die Fachspezifischen Sachen wird er dann ja verstehen ;)


Vielen Dank für eure Hilfe!

Gruß
 
Eigenschaft
 
Huhu.

Vor dem Problem steht zu Beginn vermutlich jeder Keyboarder, die Rollenverteilung in einer Rockband sieht auf den ersten Blick nicht wirklich spannend für uns aus. Anfänger machen meiner Meinung nach dann oft den Fehler und wollen nicht auffallen, aber dennoch mitspielen. Das Ergebnis ist dann meist ein Weichspülerteppich im Chorus oder noch schlimmer: im gesamten Song. Das nimmt natürlich die entscheidende Prägnanz aus den Songs, rocken geht anders.

Wenn euer Keyboarder spielerisch versiert ist (und dein Posting versteh ich so) hab ihr eine gute Chance, die Keys als Aufwertung einzusetzen. Und zwar unabhängig davon, ob in der Originalaufnahme Keys vorgesehen sind oder nicht.

Wichtig ist, dass die Aussage bzw. die Intention des Songs spielerisch unterstrichen wird. Dramatik? Romantik? Rock 'n Roll? Langgezogene Streicherfiguren oder Pianostaccato? Wo sind Lücken, wo ist bereits alles von der Gitarre besetzt? Oftmals ergeben sich rhythmische Figuren, die erst durch Keys vollständig grooven.

Ich persönlich spiele maximal 1 % der Gigzeit in der Rockband einen konstant flächigen Sound, wenn überhaupt. Viel Rhodes, viele rhythmische Figuren, kurze prägnante Licks mit der Orgel, die dann an passender Stelle in getragene Akkorde münden. Ein akustisches Piano kann ungeheuer rocken und grooven. Zusammenspiel mit dem Gitarrist: ganz wichtig.

Ein Gitarrist reicht dann übrigens meist bis auf wenige charakteristische Sachen locker aus. Man sollte sich jedoch auch nicht scheuen, bei Songs auszusetzen (bei "Proud Mary" geh ich z. B. pinkeln :cool:) , wenn's den Song nicht wirklich besser macht.

Beste Grüße,
Tim
 
Hey super, danke für deine Ausführungen.

Also da ich der Gitarrist bin, hab ich da schon mal guten Einfluss drauf^^. Habe auch kein Problem, mal nicht zu spielen und würd mich freuen, wenn wir es hinkriegen, das Keyboard prägnant einzusetzen. Das ist nämlich sehr doof (für uns und auch für unseren Keyboarder) wenn wir uns in unsere sehr kurzen Bandgeschichte auf einen Song geeinigt haben und ich dann wieder sagen muss "Hmm, und wo packen wir die Keys jetzt rein?".

Vielleicht postet ja unser Keyboarder mal, dann kann ich die Unterhaltung ja vielleicht an ihn abgeben ;).

Hast du vielleicht mal ein paar Beispiele, wie das genaue Einsetzen und so aussehen kann? Was spielen? Skalen (welche?), irgendwas spezielles? Vielleicht mal an dem Beispiel: "Who knew" von Pink....Oder Take me away von Pinkslip (aus dem Lohan Film Freaky Friday ;-) )

Werd ihm den Thread auf jeden Fall nochmal schicken ;-).
 
Na gut, dann schreib ich auchmal etwas ;-)

Also ich bin der Keyboarder, spiele seit 13 Jahren Klavier (7 davon bei der Kreismusikschule [Hab neuerdings nen üblen Lehrer der einfach nur abgeht wie ne Rakete der bringt mich bestimmt noch weiter]) Naja, und ich habe keine Probleme damit mal ne Impro oder einfach ne akkustische Begleitung zu spielen, etc.

Frage ist nun, ob zweihändig mit Begleitungsakkord oder Tonfolge, stärkere Polyphonie, oder einfach nur einhändige Melodien, hat da jemand Erfahrungen gemacht, und kann Tips geben?
Bzw. wie kann ich eine E-Gitarre sinnvoll ergänzen, da ich finde, dass wenn man das gleiche spielt ja nur ein anderer Klang erzeugt wird, aber nich ein anderer Groove.

THX
 
Hehe, da isser, der Schlagi ;-). Na dann bin ich mal gespannt, was da jetzt rauskommt. Wenn ihr mich braucht, ich les so oder so mit :p
 
Hallo erstmal !

Tja und wo fangen wir da an......?

Vielleicht vorab: ich spiel in einer Band mit 2 Gitarristen und mir wirds absolut nicht langweilig.....
Du musst dich vielleicht aber etwas von der "pianistischen" Spielweise verabschieden und dir stattdessen bewußt sein, welche Aufgabe du in der Band hast. Hör dir z.B. mal einen Song von z.B. Deep Purple an, was der Jon Lord da so alles auf der Orgel anstellt - und dann versuch einfach mal ein paar Licks in eure Songs zu übertragen. Vorhin hast du geschrieben ihr spielt Liquido - da ist ja auch von Natur aus ein Synthie drinne - einfach kopieren. Ansonsten geht Rhodes/Piano/Orgel fast immer.
Natürlich wird es Stücke geben, bei denen man einfach nur mal ein Streicher-Intro hat, aber damit muss man halt leben. Ich selbst spiele auch viele Bläser-Riffs usw. Und was wäre Toto ohne Keys ?
Oder Van Halen ?

Ich empfehle euch einfach ganz viel anzuhören, nachzuspielen und dann Parts für euch zu übernehmen.
Dann klappt das auch mit dem Nachbarn.....

ciao

bluebox
 
Hey, also bei Liquido ist ja klar, klassischer Synthi Song...Deswegen hatten wir ihn auch mit ausgesucht ;-).

Das mit Rhodes, Orgel, Streicher etc. wird dann ja mit dem "neuen" Synthesizer machbar sein....Ach, warum misch ich mich eigentlich wieder ein *husch*
 
Jo da geb ich Recht. Momentan ist eben das Problem, das ich selber nur ein Klavier und eine Yamaha Electone (Anno Domini^^) Besitze und die eben nichts für ne Band sind :-D Und das Keyboard ist eben wie oben geschrieben ein "Witz" der echt nur für Weihnachtslieder geeignet ist. -
Und selbst da muss Santa die Ohren zuhalten :-D

Also einfach Parts nachspielen sollte nicht das Problem werden.
Habt ihr noch mehr Lieder zum anhören, wo man Keys gut raushören kann ?
 
Hmmm mal so einfach in die Runde geschissen:

Die ganzen alten Emerson-Lake &Palmer Sachen (ganz viieeel Keys)
Pink Floyd
Toto
Aber z.B. auchhärteres von Nightwish oder auch Rammstein
oder vieles aus der Funk/Soul-Ecke (z.B. Chick Corea)
Ganz viel Klavier bei Latin/Salsa
Oder eher massentauglich: Robby Williams

am wichitigsten für Euch ist erstmal ein vernünfitges Instrument. Wenn man dann mal die Sounds so spielen kann wie man sie braucht ist das auch wieder Inspriation.

Wühlt Euch einfach mal durch youtube.

viel Spass dabei

bluebox
 
Hey, danke für die Tipps. Was sind denn noch so Alternativen zum Roland Juno D, Yamaha MM6....Interessiert mich auch mal^^. Gibt doch bestimmt (wie ich es aus der Gitarrenecke kenne) so die üblichen Verdächtigen, nach denen man gebraucht Ausschau halten kann.
 
Der Nord Electro 3 deckt alle wichtigen Standard Keyboardsounds ab wie kein anderes Instrument: Hammond, Rhodes, Wurlitzer, Clavinet D6, Strings und letzten Endes alles was man braucht, weil man auch eigene Samples und Instrumente laden kann. Einzige Schwächen: Kein Keyboardsplit und keine Wheels für Mod und Pitchbend.
 
Diese Wheels und Pitchbend ist doch dafür da, das Keyboard wie ne Gitarre anhören zu lassen, mit Bendings, oder? Wie z.b. der Keyboarder bei Sonata Arctica?
 
Eine weitere Empfehlung zum Thema banddienliches Spiel mit der Orgel ist das Concert for Bangladesh von George Harrison & Friends mit dem großartigen Billy Preston an der Hammond.
 
Diese Wheels und Pitchbend ist doch dafür da, das Keyboard wie ne Gitarre anhören zu lassen, mit Bendings, oder? Wie z.b. der Keyboarder bei Sonata Arctica?
Nein, nein, nein, die wurden eingebaut, damit der Keyboarder sich dem Unvermögen des Gitarristen einen Ton sauber zu spielen (ohne Bending, Vibrato) anpassen kann. :D
 
Hehe, ach so ist das :D. Find ich aber schon sehr geil beim Keyboard, zumindest bei den Sonata Arctica Songs. Die spielen ja die Soli oft zusammen, also Gitarre und Keyboard..."batteln" sich manchmal richtig, klingt sehr geil.
 
Ich würde gerne noch zwei oder besser drei Sachen in diese Diskussion einwerfen:

1. Ihr wollt einen Song möglichst originaltreu covern:
Ist/sind da Keyboard(s) drin wie Orgel, Klavier, E-Piano, oder irgendwelche anderen Instrumente wie Sax, Streicher, Dudelsack oder was immer, die mangels vorhandenem Instrument nur vom Keyboard übernommen werden können, quasi Keyboard=Eierlegendewollmichsau?

2. Ihr wollt einen Song covern, mehr im Sinne von Interpretieren, also auf Eure Art und Weise und entsprechend mit den zur Verfügung stehenden Mitteln:
Welche Parts könnte ein Keyboard übernehmen? Was könnte das Keyboard gewinnbringend beitragen, z.B. Sound-Flächen, rhytmische Elemente, Effekte?
Manchmal ist eine zweite Gitarre im Original und kein Keyboard, manchmal zwei oder sogar mehr Gitarren, und zusätzlich noch Keyboard parts. Als Keyboarder hat man den Vorteil, dass man mehr machen kann als ein Gitarrist. Man hat zwei Hände, mit denen man - vorausgesetzt, man kann es - zwei unabhängige Geschichten spielen kann, oder auch Sounds layern, d.h. zwei Sounds auf eine Taste bzw. einen Tastenbereich zu legen. Nur sind auch angesichts eines im Studio produzierten Songs, der aus zig Overdubs besteht, Grenzen gesetzt, wo man sich im Live-spiel für bestimmte Parts entscheiden muss. Das machen die Profis auch nicht anders, wenn sie ihre songs auf der Bühne interpretieren. Ja, die einen oder anderen holen sich zusätzliche Musiker auf die Bühne, soweit erforderlich, soweit man diese bezahlen kann. Aber die meisten reduzieren auch auf das Wesentliche.

3. Ihr wollt eigene Songs erarbeiten:
Hier liegt es an Euch, zu entscheiden, wie ein Song klingen soll, was oder welche Stimmung ausgedrückt werden soll.

Letztlich sind diese Überlegungen auch wichtig bei der Auswahl, welches Keyboard (-Equipment) angeschafft werden soll. Für 1. braucht Ihr halt ne ausgewachsene Workstation, besser zwei. Für 2. könnte es sein, dass Ihr Euch auf ne Orgel und Piano reduziert, weil das vielleicht soundmäßig Euern Vorstellungen am ehesten entspricht (wir haben hier einige, die das so halten). Da wäre dann auch der schon erwähnte Vorschlag mit dem Nord Electro ok, für 1. wäre dies definitiv zu wenig. Für 3. ist wieder alles offen.
 
Naja, also ich kannn ja in erster Linie nur von mir selber reden, aber ich denke, die Band sieht das ganz ähnlich und es kommt da Punkt 2 und 3 ins spiel. Ganz haargenau wollen wir glaub ich eher nicht covern und bei eigenen Songs kann man sich dann ja (Können und Kreativität vorausgestzt) richtig auslassen...

Ich glaube, wir müssen jetzt erstmal gucken, wie wir das mit nem Keyboard / Synthesizer hinbekommen...Der darf nämlich wirklich nich viel kosten, lieber noch weniger... ;-)

Trotzdem bin ich noch etwas high von Welcome to the black parade (von My chemical romance), dass gestern überraschend gut geklappt hat, bei der Probe^^.
 
ich bin als keyboarder unserer band (nebst drums, gesang, bass und gitarre) in einer ähnlichen situation; hätte noch einen vorschlag dazu, so wie es wir machen:

Ihr spielt sachen wie sum41 oder nickelback die standardmäßig lead - und rhytmusgitarren verwenden. ihr teilt euch die parts also am besten auf: einer spielt lead, einer rhytmus.

Ich spiele öfter Gitarrenmelodien mit Synthleads oder ähnlichem. eventuell müsst ihr die leadgitarre etwas umschreiben, aber oft klappt das schon ganz gut.
Die 2. möglichkeit ist, dass du die Harmonien/Flächen übernimmst (also zu 99% Powerchords in den gennannten Bands^^). hierfür eingnen sich meist flächige orgelsounds gut, oder auch etwas perkussives, experimentiert einfach.
Die Orgelvariante hört man bei Blink182 öfters, zB am ende von dammit: http://www.youtube.com/watch?v=92Jv9zuoHbY&feature=fvsr
 
Hey super, danke...Genau das wäre sehr praktisch wenn wir das können...Mal schauen, was das Yamaha so an Sound dafür raushaut^^

Aber das ist eigentlich so dass, was wir brauchen / machen müssen...Die Gitarrenparts zu teilen
 

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