Intervalle erkennen - wie lernt man das am besten?

_wini_
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Hi Leute,

da ich nun aktuell etwas Gehörbildung betreiben will habe ich mir die Android App "Das absolute Gehör" ("Perfect Ear") gezogen und mit dem Erkennen von Intervallen begonnen. Die ersten Übungen mit der Erkennen bzw. Unterscheiden von verschiedenen Intervallen mit dem gleichen Anfangs- oder Endton konnte ich allsamt mit Bravur meistern. Das Unterscheiden von gleichzeitig erklingen Terzen klappt auch gut (klar, Dur und Moll kann ich unterscheiden ;) ). Die weiteren Übungen sind eher frustig:

Große und kleine Sekunden unterscheiden. Also bei dieser Übung erklingen jeweils zwei Notenpaare (mit jeder Note separat) in unterschiedlichen Lagen und man muss erkennen, welches Intervall das größere ist. Mein persönlicher Score bewegt sich dabei um die 50 % (also könnte ich auch genausogut eine Münze werfen....). Es sei denn, ich setze mich dazu an mein Digitalpiano - dann habe ich schon durchaus eine Trefferquote von 90 %. Da ich aber die Gehörbildung eher betreiben will, wenn ich unterwegs bin und nicht meine Übungszeit am Instrument zugunsten der Gehörbildung verringern möchte, ist das eher keine Lösung auf Dauer.....

Frage:
Ist es einfach frustig und muss ich die erste Zeit einfach Intervalle raten, auf dass sich dann irgendwann ein Lerneffekt einstellt, oder gibt es da bessere Lernmethoden?

Gruß,
Wini
 
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Natürlich geht das besser: Ich hoffe einmal, Du kennst ein paar Dutzend Melodien. Unter denen suchst Du welche raus, die mit den zwei Intervallen beginnen, die Du nicht unterscheiden kannst (oder Du lässt die Dir von jemand raussuchen, der das kann). Wenn Du ein Intervall hörst, versuchst Du, die eine oder andere Melodie weiterzusingen (von mir aus im Kopf; oder pfeifen) - dann wirst Du viel besser entscheiden können, welches Intervall zu welcher Melodie passt.

So Oldies wie ich würden für die kleine Sekund das Motiv aus dem Dritten Mann nehmen und für die große Sekund Alle meine Entchen ... wichtig ist nur, dass Du die Melodie schon ziemlich gut im Ohr hast, weil Du Dir sonst erst Recht wieder unsicher bist ...

H.M.
 
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Zwei schon früher genannte Links betreffen den Generator von Earmaster, der m.E. besten Gehörbildungssoftware:
http://www.earmaster.com/products/free-tools/interval-song-chart-generator.html

...und ein guter Song als Gedächtnisstütze, der die Intervalle enthält (davon gibt es mehrere auf YT). Jeden Tag ein paar Mal singen, dann sind die Intervalle bald fest in Ohnr und Hirn verankert.



...habe ich mir die Android App "Das absolute Gehör" ("Perfect Ear") gezogen und mit dem Erkennen von Intervallen begonnen.
Deine App verspricht etwas, was sie nicht halten kann, was Du aber bei der Musik auch nicht unbedingt brauchst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Absolutes_Gehör

"Perfect Ear" ist eher eine Geschmacksfrage für plastische Chirurgen, absolutes Gehör heißt auf englisch weithin "perfect pitch".
https://en.wikipedia.org/wiki/Absolute_pitch

Gruß Claus
 
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Besten Dank für die Antworten soweit. Scheint also wirklich der beste Weg zu sein, über die Melodien sich Eselsbrücken zu bauen. Wobei ich [bis jetzt] nicht sonderlich "melodiefest" bin und nach der Sichtung des von Peter verlinkten PDFs die Melodie von Yesterday auch über eine kleine Sekunde gesummt hätte .... :rolleyes: Aber die Richtung ist jetzt schon mal klar.
 
Wobei ich [bis jetzt] ...die Melodie von Yesterday auch über eine kleine Sekunde gesummt hätte...
Singen legt eben den Finger direkt in die Wunde, deshalb ist es die perfekte Trainingsmethode. Weil Du dabei "ganzkörperlich" aktiv bist, wird viel besser gelernt als allein durch Erkennen von vorgespielten Intervallen usw.
Neben Liedanfängen würde ich ab und an auch die meistbenötigten Tonleitern und Akkorde üben, das ist natürlich als längerfristiges Projekt zu sehen.
Ich weiß nicht, welche konkret für dich wichtig sind. Die folgende Auflistung ist sicher erweiterbar, aber für mich wären das vor allem:

Dur und Moll Pentatonik samt den dazugehörigen Blues Scales

Die wichtigsten Modes.Zunächst die Modes der Durtonleiter / Major Modes:
ionisch, dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch, lokrisch
Äolisch entspricht Natürlich Moll.

Fehlen noch Modes aus Melodisch Moll und Harmonisch Moll. Von denen halte ich vor allem Lydisch Dominant (Melodisch Moll Mode 4), die Alterierte Tonleiter (MM7) sowie Phrygisch Dominant (Harmonisch Moll Mode 5) für häufig vorkommend.

Außerdem kommen noch die Ganztonleiter und beiden Modes der Verminderten Tonleiter vor.

Das sieht erst einmal nach viel Stoff aus, Du wirst aber feststellen, dass Du diese Tonleitern bald in "freier Wildbahn" in deiner gehörten Musik erkennen kannst, wenn Du sie übst.
Außerdem haben die Ganztonleiter und die symmetrischen verminderten Skalen einen hohen Wiedererkennungswert. Das kann gut oder nicht so gut sein, je nach Verwendung.
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-scale-syllabus.pdf

Gruß Claus
 
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Brilli
  • Gelöscht von peter55
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