Intonation einer E-Gitarre - wie geht man/Ihr da vor?

[BDX.]

und alles etwas zu genau nimmst

Wenn im Haus eine Sicherung ausgelöst hat, gibt es Leute die machen sie wieder rein und fertig.
Und andere suchen nach der Ursache, warum die Sicherung ausgelöst hat.
Die ersteren werden das Problem vielleicht kurzfristig beheben.
Die anderen dauerhaft.
BDX.

 

[dubbel]

Mich beschleicht gerade das Gefühl, daß Du nicht nur bei der Intonation deiner Gitarre etwas über das Ziel hinausschießt und alles etwas zu genau nimmst

… ausser den Begriff “Intonation” an sich.

 

[murle1]

Es gab auch Gitarren mit Nullbund, die gewisse Vorteile bzgl. der Intonation hatten, aber auch große Nachteile (Bundabrieb am Nullbund).
BDX.

Was hat der Nullbund mit der Intonation zu tun?? Der Nullbung sitzt genau so dort wie ein Sattel. Hat den Vorteil dass (angeblich) kein anderer Ton gegenüber einer gedrückten Saite entsteht . (Soll Menschen geben die das hören können?) Der einzige wirkliche Vorteil ist, dass sich dort keine Sattelkerben tiefer eingraben können. Und die Saitenhöhe über dem ersten Bund sehr flach ist. Wenn die Intonation dort verbessert werden soll, muss der Earvana Sattel eingebaut werden.
Bundabrieb am Nullbund ist minimal bis überhaupt nicht, weil dort nicht gebendet wird und auch nicht gedückt. Ich habe jahrelang eine Gitarre damit gehabt und auch mehrere gebaut. Außer man hat Bundmaterial welches so weich ist wie gekochte Nudeln..

 

[BDX.]

weil dort nicht gebendet wird und auch nicht gedückt

Die Saite hat doch im Sattel einen gewissen Bewegungsspielraum in Längsrichtung, soll ja auch beim Stimmen nicht klemmen.
Und insbesondere bei Gitarren mit Nullbund und Tremolo auch bezüglich des damals relativ weichen Bunddrahts gab es da schon Probleme.
Zu DDR-Zeiten war es schon sehr schwierig als Anfänger eine Gitarre neu Bundieren zu lassen. Ältere Musiker haben mich vom Kauf abgeraten. Die erste E-Gitarre war eine gebrauchte Jolana Iris. Die musste schon nachgestimmt werden, wenn der Techniker das Bühnenlicht eingeschaltet hat. Von Intonation ganz zu schweigen.
Die Gitarre mit Nullbund lies sich aufgrund der niedrigeren Saitenlage besser Intonieren.
Aber damals hat mich das auch nicht interessiert, ich wollte nur spielen, spielen, spielen.
Rückwirkend betrachtet war das nur Grauenvoll, aber es war die Zeit und machte Spaß.

BDX.

 

[boisdelac]

Wurde es schon erwähnt, dass man zum Einstellen der Oktavreinheit nicht die Feinstimmer am Tremolo nimmt?

 

[dubbel]

Wissen wir, um welches Modell es geht?

 

[boisdelac]

Wir wissen nicht einmal, ob die Gitarre ein Trem hat. Aber BDX meinte in #1, dass man damit die Oktavreinheit einstellt.

 

[Volkri]

Wurde in Beitrag 16 angesprochen.

Ich persönlich stelle die die Oktavreinheit normalerweise nur einmal am Ende des grundlegenden Setups ein.
Flageolett überm 12. Bund verglichen mit dem gegriffenen Ton im 12. Bund.
Ich achte lediglich darauf, dass ich mit normalem "Spieldruck" greife.
Damit hat es sich für mich bis zum nächsten Setup, da ich weder Saitenmarke noch -stärke wechsle.
Das kann dann schonmal 10 bis 20 Jahre dauern.
Ich teste das schonmal zwischendurch, aber nur nach Gehör und habe da bisher nie Handlungsbedarf gesehen.

 

[OldRocker]

Hey,
die " perfekte Intonation" bei der Gitarre gibt es wirklich....aber sie hängt nicht direkt mit der mechanisch einstellbaren zusammen (da geht es prinzipbedingt nur um Annäherungen), sondern kommt vielmehr von den Feinheiten der Spieltechnik.

Gruß,
Bernie

 

[harrymudd]

Ich überprüfe die Oktavreinheit einmal am 12.Bund Flageolett/gegriffen und 19. Bund Flageolett/gegriffen.
Und ganz wichtig: Praktisch bei allen Stegen hat die Saite einen Knick. Und diesen Knick forme ich ich nach dem ersten Stimmen, in dem ich die Saite davor kräftig nach unten drücke.

 

[61er Dirk]

+ Erstmal einigermaßen stimmen

+ Halskrümmung prüfen, ggf einstellen

+ Saitenlage einstellen

+ Dann die Reiter positionieren



Mehr ist es eigentlich nicht.

Die Saiten ziehen am Hals, also zunächst für den Saitenzug sorgen.
Je nach Saitenzug krümmt sich auch der Hals.
Wenn man die Saitenlage ändert, ändert sich auch das Tuning, die Reiter müssen uU nachjustiert werden.

Wenn man die Saitenstärke ändert, zB von 009-42 auf 010-46, muss man wieder von vorn anfangen.



Tabellen? Wofür?

Ein Peterson Stimmgerät ist auf jeden Fall erste Wahl.
Die Option „sweetening tuning“ kann ich sehr empfehlen.