klink mich hier mal ein, da mich das Thema auch schon länger umtreibt.
Erstmal generell mein Anforderungsprofil: auf der Bühne mach ich nicht viel rum mit Soundumschalten oder so - ich hab für jeden Titel ein vorbereitetes festes Patch, d.h. 1-4 key ranges fest mit nem Sound belegt, plus Dämpferpedal plus zweites Pedal über das ich dann z.B. nen bestimmten Effektparameter steuern kann. Meine Leadsheets hab ich in iPad (Songbook+) drin, beim Aufruf eines Leadsheets schalte ich automatisch das richtige Patch/Setup her.
Sounds kommen bei mir noch aus dem Stagepiano, bin eben somit auch auf das festgelegt, was das Brett so kann...
Zur Eingangsfrage, ob das iPad leistungsstark genug ist: hängt davon ab
Ich hab schon mal einen Überseejob mit iPad Air (1. Generation) gemacht, mit 3 Soundapps gleichzeitig, etc. ging problemlos; hier hatte ich eher zu wenig Speicher auf dem iPad um die volle Soundlibrary unterzubringen. Sowas wie SoundCanvas bietet für wenig Rechenleistung schon viele brauchbare Grundsounds, und sollte auch ausreichend sein für viele einfache Softsynths.
Mittlerweile hab ich ein iPad Air 4.Gen., von der Rechenleistung sollte das reichen um auch virtual Modelling Sounds etc. parallel zu fahren; das Ding hat USB-C, mit nem USB-Hub dran kann man da auch problemlos mehrere Keyboards oder noch ein Audiointerface dranhängen.
Daher überlege ich mir, ob mein nächstes Setup nicht einfach eine (gute) Tastatur / Masterkeyboard plus ein iPad ist; Soundsetup kann ich daheim an nem beliebigen Keyboard vorbereiten, neue Apps&Sounds kann ich leicht integrieren. Für den Preis eines Stagepianos ist auch locker noch ein Ersatz-iPad drin....
Wie Telefunky schreibt, die Bedienung macht den Unterschied - beim Keyboard hast du alle Regler fest vorbelegt und im Blick, bei Controller + iPad musst du das halt alles konfigurieren, dass es für dich passt - d.h. du musst vorher wissen, was du auf der Bühne machen willst. Mit Audiobus & co. gibt's genügend Software, um auch komplexere Setups zu fahren. Auf der Bühne live mit verschiedenen Apps rumzuhantieren und rumzudrücken ist nicht jedermanns Sache, und oft hat man da einfach nicht die Zeit...