Irische und schottische Folkmusik mit Altblockflöte

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Es würde mich reizen mich etwas mehr mit der irischen und schottischen Folkmusik zu beschäftigen. Ich habe früher einige Lieder aus der dieser Richtung gespielt und seit einundhalb Jahren habe ich auch eine Harfe, worauf es viele passende Folkmusik gibt. Natürlich wäre Flöge auch sehr reizvoll, aber bisher habe ich nur Altblockflöte gespielt - vor allem Barockmusik. Die klassiche Flöte ist zwar die Tinwhistle, aber ich frage mich, ob es die Mühe ist, speziell dazu eine neues Instrument zu lenren. Ich spiele ja schon viele verschiedene Instrument. Der Vorteil ist natürlich, dass es ein sehr preiswertes Instrument ist.

In Bezug auf die Blockflöte habe ich - vielleicht zu Unrecht - den Eindruck, dass bei Folkmusik eher die Sopranblockflöte gespielt. Bisher hatte ich eine gewisse Aversion gegen sie, weil der Klang zu schrill finde. Eine andere Option noch die Tenorflöte zu lernen, damit ich auf jedem Fall alle Stücke für C als für F-Flöte spielen kann. Aber auch dort frage ich mich, ob es die Mühe wert ist ein neuen Fingersatz zu lernen. Insgesamt kommt mir die Altflöte als das nützlichere Instrument vor, weil es dafür auch die meiste Solomusik gibt.

Ich würde gerne wissen, was Ihr mir da sagen kann . Soll ich einfach für Folkmusik einfach die Altblockflöte nehmen oder mir doch noch eine zweite Flöte zulegen und welche?

Liebe Grüße von Michael
 
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Ich kann sehr das Heft Irish Melodies empfehlen, das gibt's, wie du an meinem Link siehst, auch für Altblockflöte. Wenn's hoch sein soll, könntest du ja bei Thomann eine Plastiksopranino kaufen, die ist auch in F und du müsstest nicht umlernen.
 
Falls du wirklich halbwegs authentisch Irish Folk spielen willst, dann solltest du auch unbedingt in eine Whistle in d investieren. Die Spielweise ist ähnlich wie Blockflöte, aber beileibe nicht gleich. Das Griffschema unterscheidet sich und die Whistle braucht viel weniger Blasdruck. Außerdem wird sie nicht mit deutlichem Zungenstoß gespielt, das gilt als Verzierung. Aber das Umlernen des Griffschemas ist nicht wirklich ein Problem.
Ich habe das am eigenen Leib erfahren, weil ich diese Woche eine Prüfung in "Künstlerischer Praxis im Irish Folk" abzulegen hatte. Auch ich hatte zackig auf Whistle umzulernen, was mir offensichtlich binnen weniger Wochen gelang, denn ich habe mit gutem Erfolg bestanden :)
Falls Interesse besteht, kann ich hier bei Gelegenheit auch was zu den im Irish Folk sehr speziellen Verzierungen schreiben.
 
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Was haltet Ihr von Andreas Joseph? https://tinwhistles-noten.de/
Er vertreibt Tin Whistles und unterrichtet. Ich habe auch zwei Lehrbücher von ihm. Ich habe eine Clarke Whistle in D.
 
Ich finde ihn gut, durch seine Bücher hab ich nach vielen Jahren ohne Musik wieder zum Instrument gefunden, die Bücher fand ich gut strukturiert und ich kam schnell voran. Vor allem sind die Bücher mal nicht in englisch, was ich sehr hilfreich fand
 
Danke für eure Reaktionen. Ich schaue mir das Heft gerne an. Ich könnte mal auf der Altflöte anfangen und falls es gut gefällt eine Tin Whistle besorgen. Ich kenne mich natürlich überhaupt nicht aus, aber ich habe mir dieses Modell von Clarke überlegt: https://www.thomann.de/at/clarke_pennywhistle_ddur.htm Ich weiß nicht, ob ein Holzmundstück ein Vorteil ist, aber es klingt nach meinem Gefühl nach mehr Qualität als Plastik.
Mir ging es auch einmal so, dass ich dachte, das Holz der Clarke sei ein Vorteil. Aber mein Exemplar war totaler Schrott und ging sofort zurück - wie immer bei Thomann auch problemlos.
Ich habe mir sagen lassen, dass die Qualitätsstreuung bei diesem Modell sehr hoch sei.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Siehe auch meinen Thread aus 2015:
https://www.musiker-board.de/threads/clarke-pennywhistle-erzeugt-nur-wind.625051/

Ich mag zwar die irische Musik, aber viel gespielt habe ich meine Whistles nicht.
Inzwischen bin ich ja sowieso beim Tief-Blech gelandet.
 
Ich habe inzwischen geschaut, was für Tin Whistler hier in Wien in Geschäften verkauft werden. Das ist mir angenehmer als in Versandhäusern, weil man Beratung bekommen und sie probieren. So weit ich sehen kann, ist das Angebot leider beschränkt. Welche Erfahrungen habt ihr mit den Tin Whistles von Waltons. Der Sweetone von Clarke, der oft empfohlen wird, habe ich leider nicht gefunden.
 
Ich spiele hauptsächlich Quer- und Blockflöte (Sopran und Alt) und habe auch Tin Whistle probiert und muss sagen, dass ich einfach nicht warm mit der Tin Whistle werde. Ich habe unterschiedliche Modelle probiert (alles außer eine richtig hochwertige aus Holz) und spiele die nur gaaaanz selten mal für den Effekt. So in einer richtigen Session klingt es ganz nett, aber so alleine... Da bin ich lieber unauthentisch und klinge angenehm.
ich spiele allerdings gemischten Folk (auch skandinavisch und deutsch), da ist man etwas lockerer mit der „Authentizität“.mich liebe die Traumflöte von mollenhauer für Folk, die klingt nicht so blockflötig sonder eher offen.
Wenn du eine Sopran Blockflöte als schrill empfindest, wirst du mit der High D Whistle keine Freude haben. Vielleicht mit einer Low D oder einer Low G...

Es ist allerdings so, dass viele Folk-Stücke für die Alt-Blockflöte nicht gut liegen, entweder von der Tonart oder von Tonumfang. Außerdem ist die Alt-Blockflöte eher leise und geht in der Session schnell unter. Ich habe auch mal jemanden mit einer Tenor-Blockflöte bei einer Session gesehen - gehört habe ich sie allerdings nicht, weil sie einfach untergegangen ist. So eine Sopran-Blockflöte ist durchsetzungsfähiger.

Ich bin jedoch über diese nette Sammlung gestoßen von Stücken, die auf der Alt-Flöte gut liegen:
https://annedelong.timetraces.ca/altorecorder.htm
 
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P.S.: Viel wichtiger als das Instrument und ob dies authentisch ist, ist die Art und Weise WIE man spielt. Eine hilfreiche Einführung findet sich hier:



Und wenn Du am schwedischen Folk-Tunes interessiert bist, die auf Alt-Flöte gut liegen, schick mir eine PM
 
Wenn du eine Sopran Blockflöte als schrill empfindest, wirst du mit der High D Whistle keine Freude haben.Vielleicht mit einer Low D oder einer Low G...
Das habe ich mir auch schon ein wenig gedacht. Sopranblockflöte gefällt mir tatsächlich nicht so gut. Tin Whistle habe ich bisher nicht so oft gehört, aber bei einem Musikfest ein Mädchen gemeinsam mit ihrer Lehrerin auf der Tin Whistle irische Lieder, begleitet von ihrer Mutter auf der Gitarre. Das fand ich eigentlich so schön klingen, dass ich vorschlug, dass wir mal gemeinsam musizieren würden. Beim nächsten Fest habe ich das schottische Lied Loch Lomond gesungen, begleitet von den drei und war ein großer Erfolg. Deswegen mein Interesse für den Tin Whistle.
Es ist Schade, dass nicht mal ein Tin Whistle probieren kann. Auch in den Musikgeschäften, wo ich bisher war, habe ich keines gefunden. Allerdings hat es den Vorteil, dass sie so billig sind, dass nicht viel Geld verloren ist. Wenn ich es vergleichen mit meinem letzten Instrumenten kauf - ein Kontrabass für € 850,-- und der war in Verhältnis spottbillig. Dann kann ich noch ohne große Zweifel wohl einen Zehner für einen Tin Whistle ausgeben. Die Low Whistles sind allerdings um vieles teuer und ob ich das riskieren will, bin ich mir nicht sicher.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich bin jedoch über diese nette Sammlung gestoßen von Stücken, die auf der Alt-Flöte gut liegen:
https://annedelong.timetraces.ca/altorecorder.htm
Vielen Dank! Das möchte ich gerne mal probieren!
 
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Sowohl bei Tin Whistle als auch bei Blockflöte ist der Klang stark abhängig von der Person, die spielt. Allerdings ist es so, dass auch bei den Whistles die Profis meist handgebaute Instrumente spielen, deren Preise im 3-4 stelligen Bereich liegen (Ausnahmen wie auch bei Blockflötisten kommen vor ;-) ) Eine hochwertige Blockflöte bekommt man heutzutage günstig „von der Stange“, Whistles sind einfach seltener.

Ich bin nur allergisch gegen die Aussage, dass man Folk auf einer Whistle spielen MUSS und Blockflöte so gar nicht geht... :D

Aber wenn du gerne auch mal Whistle testen möchtest dann ist das natürlich unbedingt empfehlenswert, wenn man bedenkt, wie günstig Whistles idR sind. Wenn du noch Kontakt zu den Damen hast, mit denen du gespielt hast, würde ich empfehlen diese zu fragen, welches Modell sie spielen, denn der Klang hat dir ja offenbar zugesagt.

Ich spiele zuhause (wenn ich Tin Whistle spiele) eine Dixon trad aus Brass (tunable), aber die scheint überall vergriffen zu sein? Die ist nicht so laut. Ich hatte mal eine Clarke, die hat mir die Zehnägel hochgerollt. Dankbarerweise ist mein Sohn mit dem Bobbycar drüber gerollt, so dass ich die dann durch die Dixon ersetzen konnte. :D
In der Session nehme ich eine Susato Kildare, die ist aber nicht so Anfängertauglich, die ist laut und braucht mehr Luft.
 
Inzwischen habe ich meinen Sweetone in D von Clarke bekommen. Ich habe ihn bei Thomann bestellt, obwohl ich normalerweise lieber nicht über das Internet bestelle. Aber beim mickrigen Angebot in den Geschäften, blieb mir keine Wahl. Heute habe ich zum ersten Mal darauf gespielt. Ich muss sagen, dass es schon ein merkwürdiges Gefühl war so ein winziges Instrument in Händen zu haben. Mein letztes neues Instrument war zwar ein Kontrabass, aber sogar sogar meine Altblockflöte ist riesig im Vergleich zum Tin whistle.
Ein Lehrbuch habe leider noch nicht, aber es war ein Zettel dabei mit ein paar einfachen Melodien. Es konnte zwar gleich auf das Ding spielen und den Fingersatz verstand ich sofort, aber der Klang war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. So dünn und so hauchig! Das höhere Register gefiel allerdings besser. Ich habe zum Vergleich die gleichen Melodien auf meiner Altblockflöte gespielt. Nach einer Weile wurde mir dann doch klar, wo die Vorteile vom Tinwhistle liegen könnten. Meine Blockflöte hat zwar einen volleren Klang, aber es klingt vielleicht etwas zu "fest" für romantische keltische Melodien. Also vielleicht habe ich einen guten Kauf gemacht.
In den kommenden Tagen werde ich schauen, dass ich mir ein Lehrbuch und Noten besorgen kann. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich künftig oft Tin whistle spielen werde, aber viel Geld habe ich wenigstens nicht ausgegeben für dieses Experiment.
 
Ich habe mir vor ein paar Jahren eine TW in "G" aus ALU und Bronze in Österreich bei dem sehr sympathischen Peter Aschenbrenner bauen lassen, der Mann baut nicht nur Instrumente, sonder ist selbst Musiker und spielt sie auch selber ... ein nicht zu unterschätzender Vorteil, finde ich!



OK, das hat natürlich seinen Preis (aber was kostet z.B. ein Hümmelchen oder ein Marktsack?), den man sich gut überlegen muss, aber dafür kannst du mit PA telefonieren und er baut dir dann genau das Instrument, was perfekt deinen Vorstellungen entspricht... und klanglich ist so eine PA-TW ein echter Genuss und lässt sich wunderbar spielen!
 
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Inzwischen habe ich einige Male mit meiner Sweetone Tinwhistle gespielt, aber warm bin bisher ich nicht von dem Instrument geworden. Ich finde es noch immer merkwürdig in der Hand liegen. Ein Drama ist es nicht, weil ich ja nicht viel gezahlt habe. Seit ein paar Wochen spiele ich aber aus einem Buch mit keltischen Musik für Blockflöte und Harfe. Es ging mir zwar primär um die Harfenstimme, aber es gefällt mir auch die Blockflötenstimme zu spielen. Da ich auf auf der Blockflöte bisher ausschließlich Barockmusik gespielt habe, ist auch eine Welt für mich aufgegangen. Ich spiele aber nur Altblockflöte spiele, und deswegen kann weniger als die Hälfte der Stücke aus dem Buch spielen.
Deswegen überlege mir, ob ich mir doch nicht eine Sopranblockflöte zulegen soll. Bisher war ich zwar kein großer Fan des Instruments, aber vielleicht lag es auch daran, was ich gehört habe - also hauptsächlich die flötenden Schulkinder. Und es gibt natürlich die Vorurteile: "Das habe ich in der Volksschule auch gespielt!" Bei Altblockflöte ist das doch etwas weniger. Als ich vor ein paar Jahren Flötensonaten von Händel gespielt habe, waren die Nachbarn so begeistert, dass der Sohn auch mit Altblockflöte angefangen hat.Aber vielleicht ist es gerade bei keltische Musik doch am besten zur Sopranblockflöte zu greifen, wo es mit der Altblockflöte nicht geht.

Es gibt sogar eine Chance, dass ich nach dem Ende des Coronalockdowns in einer Folkband mitspielen werde. Ich hätte da viele Möglichkeiten: Gitarre, Harfe aber auch Flöte. Eine Tenorblockflöte wäre theoretisch auch möglich, aber davon habe ich wieder gehört, dass diese mit anderen Instrumenten zu wenig durchsetzungsfähig ist.
Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Sollte man für irische Musik eher Sopranblockflöte spielen? Und leicht oder schwer ist es, Sopranblockflöte zu spielen, wenn man bisher nur Altblockflöte gespielt hat?
 
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Inzwischen habe ich selber schon eine Lösung auf meine Frage gefunden. Ich habe mir von einem Nachbarn eine Sopranblockflöte ausgeborgt. Ich wusste dass er eine hat, aber nie darauf spielt. Interessanterweise passt er auch prima zu meiner eigenen Altblockflöte - beide sind nämlich Küngflöten aus Birnbaum. Und ich war wirklich erstaunt, wie leicht ich mich auf dem Instrument zurecht fand. Ich konnte eigentlich soforft darauf spielen. Nur die höheren Töne brauchten ein wenig Übung. Vielleicht war es wegen der Griffe auch ein Vorteil, dass ich Klarinette spiele. Während die Klarinettengriffe im unterern Register an die Altblockflöte erinnern, sind sie im mittleren Register wie die Sopranblockflöte.

Die Töne klangen zwar hoch, aber nicht unangenehm und ich fand sie auch passend für die irischen Melodien. Also sehr spät habe ich dann doch den Weg gefunden zum Instrument, das andere als erstes spielen.
 
Super! Und künftig spielst du mit dem Nachbarn Duette?
 
Nein, leider nicht. Als ich vor einigen Jahren mit der Altblockflöte angefangen habe, habe ich mal gemeinsam mit ihm gespielt. Aber seitdem hat er überhaupt nicht mehr gespielt. Ich wusste deswegen, dass er eine Sopranblockflöte hat, die seitdem ungebraucht im Schrank liegt. Er hat mir heute auch gesagt, dass ich ihn haben kann. Das war eigentlich nicht meine Absicht, aber ich glaube, dass sie mehr sehr gut gefällt. Es ist ein Küng Studio 1311 Birnbaum gebeitzt.
https://www.thomann.de/at/kueng_studio_soprano_recorder_1311.htm

Falls er ihm mir wirklich schenken will, werde ein Geschenk für ihn ausdenken.
 
Küng Studio in Birne - das glaube ich gerne, dass die nicht unangenehm klingt. Es ist eine gute Allroundflöte.
 
Noch eine kleine Zufügung: ich habe seit gestern meine eigene Sopranblockflöte. Es ist genau die gleiche, die ich auch von meinem Nachbarn geborgt hatte: eine Küng Studio Birnbauch gebeizt. Im Flötengeschäft habe ich einige dieser Preisklasse probiert, aber ich fand den Klang einfach am angenehmsten. Ich spiele u.a. die Blockflöten-Harfen-Duette aus dem Buch "Airs tradiotionels celtiques", also sowohl die Harfen- als die Flötenstimmen. Von den 14 Stücken sind acht für Sopranblockflöte und sechs für Altblockflöte. Es ist eine gute Übung ständig zu wechseln.

Ich muss sagen, dass ich Altblockflöte mir noch immer besser liegt und ich sie als die normale Blockflöte empfinde, aber inzwischen schätze auch den Klang der Sopranblockflöte.
 
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