Ist Akkordeon vegan?

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Es ist hilfreich zu differenzieren, wer die Frage stellt und wie.
Ja, sicher, und ich würde auch freundlich antworten.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist so eine Frage nach einem Konzert/ Vorspiel dumm bis albern, evt. sogar provozierend bis böswillig.
Das wäre in der Tat auch meine Empfindung.
Vielleicht ist es wirklich nur freundlich/interessiert gemeint, aber mich beeindrucken immer wieder die Scheuklappen, mit denen manch Menschen sich punktuell in ihre "Lieblingsthemen" verbeißen, ohne die Zusammenhänge zu beachten.

Weil, wie gesagt, garantiert kein Tier für ein Akkordeon sterben muss, sollte man an anderen Punkten ansetzen.
Und um gegen Massentierhaltung oder die unnötigen quälenden Transporte zu sein, muss man nicht einmal Veganer oder Vegetarier sein.

Elfenbein ist heute kein Thema mehr, da wären eher Tropenhölzer interessant - denn da wird tatsächlich ein Baum gefällt, um ein Akkordeon zu bauen.

Was die tierischen Rohstoffe angeht, ist es doch eigentlich sogar schlecht, sie nicht zu nutzen (obwohl sie ohnehin zur Verfügung stehen) und stattdessen Umwelt und Klima schädigt, indem man unnötig andere Ressourcen und Energie für Ersatzprodukte verschwendet.

Aber es ist immer schwierig, mit Extremisten zu diskutieren und einer Person, die sich bei einem Konzert weniger für Musik, Komponisten, Noten, Instrumente als für offenbar alles beherrschende fixe Ideen interessiert, muss ich einen gewissen Fanatismus unterstellen.

Zum Glück spielen wir keine historischen Lauten aus Schildkrötenpanzern... :giggle:

Viele Grüße
Torsten
 
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Da es sich um eine Entscheidungsfrage handelt kann man das Thema mit einem knappen Ja oder Nein abhaken. Letztendlich ist es ja ein Konzert und keine Diskussionsrunde.
 
Da es sich um eine Entscheidungsfrage handelt kann man das Thema mit einem knappen Ja oder Nein abhaken.

Beim Akkordeon wäre dann die Antwort auf die Frage ganz klar "nein"

Denn ein Akkordeon besteht aus vielen Teilen die auch eine größere Fertigunskette durchlaufen. Und mit jeder Fertigungsstufe wird es schwieriger nachzuvollziehen, wie der Fertigungsprozess exakt abläuft, wenn nicht gar unmöglich.

Nur z.B. das Aluminium der Stimmplatte oder der Stahl der Stimmzunge ... wer auch nur ein einziges Mal in einer Aluminium- oder Stahlhütte war, wird vermutlich zugeben müssen dass es dort schlichtweg nicht mehr möglich ist, festzutellen welche Stoffe in der Umbegung zur Fertigung etc alles verwendet werden und wie deren Werdegang war...Das ist in dieser Komplexität schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit.

Und im Akkordeon sind etliche Teile verbaut die aus einer stark industriualisierten Herstellung kommen und das obendrein von völlig verschiedenen Fertigungszweigen... Die Frage sicher zu klären ob frür die Herstellung der Teile irgendwelche tierische Produkte verwendet worden sind, oder Tiere im Produktionsprozess mit einbezogent worden sind, ist bei vielen Teilen schlicht nicht möglich.

Selbst bei ganz simplen Teilen kann man dan schon scheitern: Nehmen wir z.B eine schicke Steirische mit schickem Zirbenholzgehäuse an... wie soll ich denn hier wissen ob das Holz aus dem Bergwald mit Pferden aus dem Wald rausgezogen wird?... zumal der Holkztranpsort bis aus dem Bergwald raus tatsächlich wieder öfter mit Pferden gemacht wird , weil das schonender für den Bergwald ist...

Das zeigt dann aber auch dass die Frage nach vegan /nicht vegan nur bis zu einer bestimmten Stufe überhaupt Sinn macht und darüberhinaus völlig sinnbefreit und rein ideologiebelastet ist... und nicht mehr sinnvoll beantwortbar ist.
 
Grund: ergänzt
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Das zeigt dann aber auch dass die Frage nach vegan /nicht vegan nur bis zu einer bestimmten Stufe überhaupt Sinn macht und darüberhinaus völlig sinnbefreit und rein ideologiebelastet ist... und nicht mehr sinnvoll beantwortbar ist.
kommt auf die Definition des Begriffs an.

Warum werden eigentlich so viele Leute bei dem Thema so erkennbar sauer?
 
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Mögliche Antwort:
Beim Balg auf ziehen verbessere ich Deinen CO2 Fussabdruck
 
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...Warum werden eigentlich so viele Leute bei dem Thema so erkennbar sauer?...
das liegt ganz einfach an dem militanten Missonierungszwang, dem viele Veganer verfallen sind.

Hab nichts gegen Veganer, solange sie mich in Ruhe lassen - ich habe ja auch nicht das Bedürfnis Veganer für die Jagd zu begeistern.
 
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Warum werden eigentlich so viele Leute bei dem Thema so erkennbar sauer?
Vielleicht weil sie nicht erkennen, dass dieser thread von Anfang an Satire ist (hoffe ich jedenfalls inständig)
 
das sind die Veganer (meine meinung nach) nicht bereit zu zahle
Wie kommt es zu Deiner Meinung? Kennst Du einen Veganer, der nicht bereit wäre, den Aufpreis zu zahlen?? Ist ein wenig widersprüchlich...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

warum sollten wir uns von einer kleinen lauten Minderheit vorschreiben lassen, wie wir zu leben haben, welche Musikinstrumente wir spielen (dürfen), etc.
Es war je nur eine Frage, keine Vorschrift - krasse Reaktion jedenfalls :oops:
 
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Warum werden eigentlich so viele Leute bei dem Thema so erkennbar sauer?
Ja, das scheint der Fall zu sein. Ich bin nicht sauer, ich war einfach irritiert und wusste nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Auf jeden Fall nicht böse zurück schießen. Davon hat niemand was, sondern irgendwie auf coole Socke machen. Ich hab ja schon ein paar Anregungen gekriegt. Über @Klangbutter's denke ich auch noch nach:

Beim Balg auf ziehen verbessere ich Deinen CO2 Fussabdruck

Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige auch irritierende Erfahrungen mit dem Publikum gemacht haben. Da ist gut, wenn man so etwas souverän zu nehmen weiß.
 
Davon hat niemand was, sondern irgendwie auf coole Socke machen.

Hauptsache, keine Schafwoll-Socke! :whistle:

Und keinesfalls wie Galliano ohne Verdeck spielen - zu groß ist die Gefahr, dass unschuldige Kleinstlebewesen eingesaugt werden! :opa:
 
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Hauptsache, keine Schafwoll-Socke! :whistle:
:LOL: Nee, auf keinen Fall. Als Musiker liebe ich Schafe. Shaun das Schaf ist mein Held. Er überzeugt in "Die Bremer Stadtmusikanten". Hier bei der Probe:

Shaun.png
 
Als Musiker liebe ich Schafe. Shaun das Schaf ist mein Held.
Ja, sicher!

Ich habe seit Ewigkeiten ganzjährig die dicke Shirley (Weihnachts-Edition) an meinem Notebook-Rucksack hängen: :love:

1697208895496.png


[Edit:] Um den Musik-Bezug herzustellen: BWV 208 Aria "Schafe können sicher weiden"
(dummerweise ausgerechnet die "Jagd-Kantate", auch nicht gerade vegan...)
 
Ein Glück, dass wir uns in der Plauderecke des Akko-Forums befinden. Vielleicht wollen die Mods/ Admins eine Unterrubrik der Plauderecke namens Trollfütterung aufmachen und den aktuellen Faden dorthin verfrachten.

PS: Denen, die ernsthaft gemeinte Beiträge zu dem Thema verfasst haben, möchte ich trotz meiner trolligen Assoziation ausdrücklich meinen Respekt zollen.
 
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Vielleicht wollen die Mods/ Admins eine Unterrubrik der Plauderecke namens Trollfütterung aufmachen und den aktuellen Faden dorthin verfrachten.
Ich verstehe dich nicht. Vielleicht verstehe ich Dich auch falsch. "Trollfütterung"??? Was ist denn schlimm daran, Mitmusiker zu fragen, wie man mit "schwierigen" Rückmeldungen aus der Hörerschaft umgeht? Ich finde, das gehört zum Musikerleben doch dazu oder?
 
Leder ist kein Naturprodukt es muß hergestellt werden.

Zitat aus GEO : "Eins der weltweit größten Gerbereizentren, Hazari Bag in Bangladesch, gilt als einer der zehn am stärksten verseuchten Orte der Welt. Die Arbeiter, oft Kinder, arbeiten ungeschützt in der giftigen Gerbbrühe, die Abwässer gelangen ungeklärt in den Fluss. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben neun von zehn Kinderarbeitern vor ihrem 50. Lebensjahr."
 
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Leder ist kein Naturprodukt es muß hergestellt werden.
Ja, sicher.
Aber die Bezeichnung "Naturprodukt" ist in diesem Thread noch nie gefallen.

Allenfalls in der eigentümlichen Formulierung
leicht von der Natur abbaubare Produkte
Wenn man das in dem Sinne von "Kulturprodukt" sieht, geht das doch völlig in Ordnung, oder?
"Leicht" bezieht sich sicher auf den geringen technischen Aufwand und der ist auch gering, denn Lederprodukte hat man schon bei Ötzis Gletschermumie vor 5000 Jahren gefunden, die alten Ägypter haben Leder hergestellt usw.

Also zwar stark bearbeitet bzw. chemisch verändert und somit kein "Naturprodukt" im strengen Sinne, aber mit einfachsten Mitteln hergestellt.

Dass (nicht nur) in Bangladesch Menschen ausgebeutet werden, hat nichts mit Leder an sich zu tun und bei veganen Produkten kommt es ja nur darauf an, dass keine Tiere ausgebeutet bzw. keine tierischen Produkte genutzt werden.

Viele Grüße
Torsten
 
bei veganen Produkten kommt es ja nur darauf an, dass keine Tiere ausgebeutet bzw. keine tierischen Produkte genutzt werden.
Und das finde ich sehr gut.

Zumindest wenn diese Ausbeutung nur für Spaß und Luxus erfolgt, siehe Elfenbein nur für Schmuck oder Tasten. Oder Nerz nur für den Pelz. Sowas muss nicht sein.

Bei einer Haltung zu Ernährungszwecken sehe ich das etwas anders. Der Mensch ist nun mal ein Pflanzen- und Fleischfresser. Ein moderater Fleischkonsum aus artgerechter Haltung und Schlachtung geht daher vollkommen in Ordnung. Erst Recht, wenn die Abfallprodukte dann weiter genutzt werden (Leder für Schuhe, Knochen für Leim, etc.).
Die Haltung von Bienen für Honig und Wachs finde ich auch okay.

Was aus meiner Sicht kontraproduktiv ist, ist diese Abfallprodukte durch Plastik zu ersetzen, ohne zu Bedenken, dass vieles davon im Meer landet, die Mägen von Tieren blockiert oder diese erdrosselt.
Den Tieren ist es wohl egal, ob sie während der Aufzucht leiden, oder in freierer Natur plötzlich quälend am ach so tierfreundlichen Plastik verenden.

Bei beidem gilt es daher, die Nutzung auf das Nötigste zu reduzieren, und die gewonnenen Produkte lange und nachhaltig zu nutzen. In dem Sinne von, lieber den alten Flügel mit Elfenbeintasten noch 50 Jahre nutzen, anstatt in der Zeit 25 neue Plastik Keyboards tu kaufen und wieder entsorgen…
 
Aber die Bezeichnung "Naturprodukt" ist in diesem Thread noch nie gefallen.
Die Frage war ja auch nicht, ob das Akkordeon ein Naturprodukt sei - die Frage war. ob das Akkordeon vegan sei. Und das ist der wichtige Unterschied in der Frage.

Und was vegan ist ist z.B. hier glaube ich ganz gut beschrieben:

https://www.peta.de/veganleben/vegan-definition/

Und daraus leiten sich dann verschiedene Stufen des Veganismus ( heißt das so?) ab:

In der Grundform essen Veganer kein Fleisch und keine tierischen Produkte wie Milch, Eier, Butter, Honig, etc.

Sehr viele erweitern das dann auch dahingehend, dass sie keine tierischen Produkte direkt verwenden - wie z.B. Leder, Bienenwachs, Pelz etc. - also z.B bei Schuhen, oder Ledersitze im Auto etc.

Und nochmwals weiter geht dann die Fraktion die das Ganze noch enger sehen und verlangen dass keine Tiere und deren Produkte für die Produktion missbraucht oder in irgendeiner Form für die Herstellung benutzt werden. Also z.B. Fette und Schmierstoffe die aus Tieren gewonnen wurden, oder Lederriemen an den Produktionsmaschinen...ja noch nicht mal Pferdefuhrwerke, eben weil hier ein Tier missbraucht wird ( weil ein Pferd von Natur aus ja nicht auf die Idee käme sich vor den Wagen zu stellen und den ziehen zu wollen)

Und hier an der Stelle wird eben eine Schwelle überschritten, ab der eigentlich keine Diskussion mehr möglich ist, weil das schlichtweg nicht mehr überblickbar ist. Woher will ich denn wissen ob der Arbeiter in Australien bei der Aluminiumverarbeitung Lederschuhe und Lederhandschuhe getragen hat oder ob bei den Schmierstellen an den Maschinen Fette mit tierischen Bestandteilen verwendet wurden. - Solche Diskussionen durfte ich auch schon miterleben.

-> Ab dem Moment ist kein Beleg mehr führbar und die Diskussion läuft ins absurde.


Gegenüber der ersten Stufe des "Veganismus" kann man schon noch sagen: mein Akkordoen isst kein Fleisch und ich esse keine Balgecken und Bienenwachs ist keine Biene - also kein Tier. Soweit kann man die Sache ja noch differenzieren.

Aber spätestens ber der erweiterten Stufe von Vegan - bei der Verwendung von tierischen Produkten ists dann aus - Lederriemen, Balgecken aus Leder, Bienenwachs für die Stimmplatten Lederventile ... also spätestens ab der Stufe ist ein Akkordeon dann nicht mehr vegan.

Und von daher würde ich der Einfachheit pauschal sagen: das Akkordeon ist nicht vegan. Das einzige , was man dagegenhalten kann ist die Frage , wie es denn mit dem CO2 Abdruck aussieht und der Nachhaltigkeit bei der Verwendung der Produkte ( wobei das Akkordeon da ja auch kein Vorzeigeprodukt ist .. aber immerhin...) Aber dieses Gegenargument läuft leider hier ins Leere, denn es wurde die Frage von einem Veganer gestellt und nicht von einem Anhänger der Friday for Future Bewegung...also richtiger Punkt aber falsche Antwort, weil falsche Zielperson...

-> Ab dem Moment , wenn die Frage gestellt wird hat man einfach mit dem Akkordeon verloren!

Verloren deswegen, weil man die Frage nicht sinnvoll bejahen kann und auch deshalb verloren, weil man mit dem Akkordeon ja nicht aufgetreten ist um ein Beispiel für nachhaltige ökologische Lebensweise vorzuführen, sondern um Musik zu machen und mit Musik die Zuhörer zu erfreuen - das ist dann ein klassischer Zielkonflikt... den man hier auch noch als Musiker verloren hat.
 
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Als Bob McCaskey im Bass Player anno 1996 in einem Survey über Kontrabaßsaiten schrieb, man solle nicht mit Darmsaiten auf einem Veganerkongreß auftreten, habe ich das noch als Gag (miß -?) verstanden. Zumal Darmsaiten Nachteile haben und teurer sind. Und es gibt guten Ersatz aus synthetischen Materialien (Thomastik-Infeld Dominant, D'Addario Zyex etc. etc.). Auch wenn v.a. manche Slapper von Darmsaiten nicht lassen zu können meinen.

(Und ich habe damals noch nicht verstanden, warum man es bei Vegetarismus nicht bewenden läßt.)

Es ist aber einzusehen, daß Veganer, wenn schon, sich um alles mögliche Gedanken machen Und auch ökologische Erwägungen v.a. bei Hölzern längst eine Rolle spielen (auch bei Herstellern).

Das große Problem bei Plastik ist das Mikroplastik, das mittlerweile überall nachweisbar ist, auch in Menschen. Und viel davon stammt aus Abrieb von Klamotten.

"Artgerecht" wäre sicherlich eine ganz andere Ernährung, aber das ist schwierig geworden. Kaufen kann man nur eine kleine Auswahl dessen, was Bestandteil einer historisch korrekten "Paläo-Diät" war. Selbst ein Spezialist schrieb mal, er wissen nicht, wie er seine Familie in dieser Art ernähren sollte.

Das ist sehr sehr schlecht 😦

Aber Akkordeons und Kontrabässe gab es am Ende der letzten Eiszeit auch noch lange nicht.
 
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