Jazzskalen?

mnemo
mnemo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.03.24
Registriert
19.08.03
Beiträge
5.404
Kekse
9.354
Ort
Berlin
Mir fehlen noch Skalen für Jazzimprovisation. Ich kenne bis jetzt "nur" Dur-Bebop, Dominant-Bebop, Moll-Bebop, Melodisch-Moll-Bebop und Dorisch-Bebop... ich meine, das kanns doch nicht sein, oder? Es gibt bestimmt noch mehr spezielle Tonleitern?
 
Eigenschaft
 
Ich hab die ganzen Bebopskalen von der Seite: http://www.abi02.de/msjipde/ms-primer-4-6.html#BebopScales

Aber was komisch ist, wenn ich die mit der oben angegebenen Seite vergleiche, hab ich etas entdeckt:

Bebop Durskala: C D Eb E F G A Bb C, dann sind also die Halbtonschritte bei 2/3, 4/5 und 7/8

und ich hab da: C D E F G G# A H C, hier sind die aber die Halbtonschritte bei 3/4, 5/6/7 (8/9)

Was ist n nun richtig?
 
Hallo mnemo,

Gebräuchlich „Bebop Skalen“ sind:

Dominant Bebopskala = Mixolydisch + chromatischer Durchgangston zwischen b7 und 1.
Dorische Bebopskala = Dorisch + chromatischer Durchgangston zwischen b3 und M3.
Dur Bebopskala = Ionisch + chromatischer Durchgangston zwischen 5 und 6.
Melodisch Moll Bebopskala = Melodisch Moll + chromatischer Durchgangston zwischen 5 und 6.

All diese Skalen unterliegen folgendem Prinzip:
Man fügt einer heptatonischen Tonleiter einen Ton hinzu und erhält somit eine Achttonleiter. Sinn und Zweck dieser Vorgehensweise ist es beim Spielen von Tonleitern, oder aber auch nur Tonleiterausschnitten, das Gefälle Spannung -> Auflösung immer gegenwärtig zu haben. Für gewöhnlich spielt man den Spannungston auf den Downbeat und den darauf folgenden Auflösungston auf den Upbeat. Diese Vorgehensweise verstärkt das Spannungsgefälle.

Beispiel:

C Dur Ionisch:

C D E F G | A B |_ C D E F G etc.
A S A S A |(A S)| A S A S A etc.

A = Auflösung
S = Spannung

Du siehst dass es bei einer Siebentonleiter (Heptatonik) immer irgendwo eine Stelle gibt wo zwei Auflösungstöne hintereinander kommen. Um dieses zu vermeiden, fügt man eben an bestimmter Stelle einen chromatischen Durchgangston ein.

C D E F G G# A B C D E F G etc.
A S A S A S _A S A S A S A etc.

Im letzten Beispiel alternieren Auflösungs- und Spannungston auch über die Oktave hinaus.

Bei der so genannten Dorischen Bebopskala würde es meiner Meinung nach mehr Sinn machen den chromatischen Durchgangston zwischen b7 und 1 einzufügen, damit 1, b3, 5 und b5 alle auf den Downbeat fallen, aber da Dorisch in unmittelbarem Zusammenhang mit Mixolydisch steht (II-7 V7 Kadenz) hat man bei der Dorischen Bebopskala den Tonvorrat der Dominant Bebopskala genommen um so über beide Akkorde „eine“ Tonleiter zu haben.

Das gleiche Prinzip könnte man nun auch auf die restlichen Modi von Dur und Melodisch Moll anwenden.

Z.B.:
Phrygisch + chromatischer Durchgangston zwischen b7 und 1.
Lydisch + chromatischer Durchgangston zwischen 5 und 6.
Aeolisch + chromatischer Durchgangston zwischen b7 und 1.
Lokrisch + chromatischer Durchgangston zwischen b7 und 1.


CIAO
CUDO
 
Danke! Super! Hab ich doch alles richtig aufgeschrieben!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben