Kann 48V Phantomspeisung Output von G-Major beschädigen?

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Ich habe den Output eines G-Majors über ein Patchkabel mit einer passiven DI-Box verbunden, von der aus ein XLR-Kabel in ein Mischpult läuft. Am Mischpult war jetzt die Phantomspeisung aktiviert - und prompt kommt aus dem Output kein Ton mehr heraus, weder links noch rechts.

Kann es sein, dass ich mir unfreiwillig die Outputs des G-Majors gebraten habe?
 
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eher unwahrscheinlich wenn doch noch die DI box dazwischen war.
 
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Eine passive DI-Box trennt ja den Eingang des Mischpultes galvanisch.
Das bedeutet, dass das Signal des G-Majors in der primären Wicklung des Übertragers in Magnetizität umgewandelt wird, die dann in der sekundären Wicklung wieder in ein Signal gewandelt wird.
Wie bei einem Trafo geht das nur mit Wechselspannung. Das Signal ist ja eine Art "Wechselspannung", die Phantomspeisung ist dagegen eine Gleichspannung. Für Gleichspannungen ist der Übertrager eine Grenze. Durch ihn kommt sie nicht durch. Nur der Wechselimpuls kann in der Sekundären Wicklung ein Signal erzeugen, welches dann verstärkt werden kann. Die Phantomspeisung kommt also nicht zum G-Major durch.
Allerdings kann ein Ein- und Ausschalten der Phantomspeisung einen kurzen Peak als Impuls verursachen. Deshalb sollte man sie ja auch nie bei offenem Kanal, oder auch sicherheitshalber nicht bei angeschlossenen Quellen ein- oder ausschalten.
Aber selbst solch ein Impuls sollte dein G-Major nicht beschädigen können.
Bist du dir sicher, dass kein Stecker in einem Insert, oder dem Effektweg steckt, oder irgend etwas anderes jetzt dafür sorgt, dass es scheinbar nicht funktioniert?
Kommt noch etwas aus dem Kopfhöreranschluss?
 
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Allerdings kann ein Ein- und Ausschalten der Phantomspeisung einen kurzen Peak als Impuls verursachen. Deshalb sollte man sie ja auch nie bei offenem Kanal, oder auch sicherheitshalber nicht bei angeschlossenen Quellen ein- oder ausschalten.
Aber selbst solch ein Impuls sollte dein G-Major nicht beschädigen können.
Die Beschreibung liest sich so, als wäre die Phantomspannung (weil übersehen) bereits beim Kabel stecken aktiviert gewesen.
Dann wären solche Induktionen in der anderen Wicklung höchst wahrscheinlich.
Je nach Übersetzungsverhältnis könnten dann uU sehr hohe Spannungen entstehen, die im Ausgang des Effektgeräts Schaden verursachen.

Das ist (nebenbei) auch der Grund, warum gelegentlich Bändchen-Mikrofone an PS „durchbrennen“. Deren Übertrager (meist um 30:1 Übersetung) verstärkt den minimalen Strom der PS um etwa diesen Faktor. Natürlich nur im Prinzip, denn die Übertrager sind nicht auf Leistungs-Transformation ausgelegt.
 
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Vielen Dank für eure schnellen, ausführlichen und verständlichen Erklärungen!

Dann bin ich beruhigt, dass es das schonmal nicht gewesen sein konnte.

Ich werde mich gleich mal dran machen, alles neu zu verkabeln, in der Hoffnung, dass einfach nur irgendwo was nicht richtig oder ein erratischer Wurm drin steckt.

#edit: Puh. Ich kann Entwarnung geben. Scheinbar war irgendwo ein Fehler eingeschlichen und nachdem ich alles vom Strom genommen, entkabelt, neu verkabelt und wieder angemacht habe, kam wieder Signal aus beiden Outputs. Vielen Dank nochmal euch allen! :)
 
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Dann bin ich beruhigt, dass es das schonmal nicht gewesen sein konnte.
Selbst wenn es das war (Sperrschicht durchschlagen), kann sich das Material des betroffenen Transistors oft regenerieren.

Ich habe das (mit hoher Wahrscheinlichkeit) ein paar Mal mit 60er Jahre Transistorvorstufen erlebt, die schlagartig ausfielen... und am nächsten Tag wieder funktionierten.
Normalerweise werden die an analog geregelten 24V Netzteilen betrieben. Mit einem kleinen 24V Schaltnetzteil (eigentlich praktisch) kam es dann zu den Ausfällen.
An solchen Netzteilen finden sich oft Reste der Hochfrequenz-Filterung mit minimalen Strömen (mikro-Ampere), aber Spannungen von bis zu 80V, worauf die alten Schaltungen in keiner Weise „vorbereitet“ waren.
 
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Ja, es war der falsche Begriff. Es ist ein wechselnder magnetischer Fluss, der im Eisenkern durch die Primärwicklung erzeugt wird, welcher dann wiederum in der Sekundärwicklung eine Wechselspannung induziert.
Es ändert aber nichts am beschriebenen Prozess.
Das ist (nebenbei) auch der Grund, warum gelegentlich Bändchen-Mikrofone an PS „durchbrennen“. Deren Übertrager (meist um 30:1 Übersetung) verstärkt den minimalen Strom der PS um etwa diesen Faktor.
Ja, je höher das Über-, bzw. Untersetzungsverhältnis des Übertragers ist, desto "gefährlicher" werden diese Impulse.
Bei den mir bekannten passiven DI-Boxen haben die Übertrager allerdings meist nur 5:1 oder 10:1. Somit ist es nicht ganz so gefährlich.

nachdem ich alles vom Strom genommen, entkabelt, neu verkabelt und wieder angemacht habe, kam wieder Signal aus beiden Outputs.
Das freut mich! Also ist alles nochmal gut gegangen!
 
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