Kann ein Hifi-Verstärker durch Überlastung Schaden nehmen?

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Wir haben hier im Hinterhof einen "Musikkeller" für wenig Geld anmieten zu können. Mein Mitbewohner und ich haben da gleich zu geschlagen, musizieren da unten, eine richtige Band ist das noch nicht. Wir haben auch seine Hifi-Anlage runtergeschleppt (im Wohnzimmer konnte man eh kaum Musik hören wegen dünner Wände und empfindlicher Nachbarn). Über die Hifi-Anlage hörn wir da halt musik, lassen aber auch einen Drumcomputer laufen. Und ich spiele darüber mit einem BOSS Micro BR E-Gitarre, während mein Mitbewohner einen richtigen Amp hat. Und wir haben jetzt auch eine Bassistin.

In Zimmerlautstärke sollte das Gitarre spielen mit dem Boss ja kein Problem sein, ebenso ein Drumcomputer. Aber man kommt dann doch in Bereiche, wo das auf Dauer wohl nicht so gut für die Boxen ist, vor allem wohl manche starken Impulse. Allerdings ist es so, dass die Boxen eh schon recht "durch" sind, also nie besonders gut waren und alt sind, er Hochtöner der einen tuts schon nicht usw. Um die Boxen wäre es also nicht so schade, wenn wir die da unnötig quälen.

Um den Verstärker aber schon. Es handelt sich um den hier:
http://www.yamaha-online.de/product...ang=g&idcat3=10&idprod=23&archivset=&newsset=
Kann der kaputt gehen wenn man ihn als PA-Verstärker missbraucht? Einen Überhitzungsschutz hat der wohl, der springt dann in en Standby. Ein wenig Gesangsverstärkung wollten wir auch demnächst probieren...Ja, wir wissen dass das auf Dauer keine Lösung ist, und spätestens wenn wir mal ein Schlagzeug haben wird das wohl eh nicht mehr reichen. Aber wir haben grad alle kein Geld :D Und an sich ist das momentan vom Sound auch OK, aber es schwingt halt immer ein ungutes Gefühl mit bzw. denkt man ständig "ich dreh ihn mal doch lieber etwas runter" (Volume steht höchstens auf 12 Uhr).
 
Eigenschaft
 
Das Unterfangen ist riskant, vor allem eben unter der Vorgabe, daß es um die Boxen eh nicht schade ist. Es kann durchaus passieren, daß sich ein Speaker unter Bildung eines Kurzschlusses verabschiedet und sowas ist für die Schutzschaltung einer PA-Endstufe schon eine Herausforderung. Der HiFi-Amp würde dabei höchstwahrscheinlich absterben.


domg
 
Moin,
kann mich da nur anschliessen,
HiFi Sachen haben in diesem Segment nichts verloren...
macht vor allem nicht dem Fehler und packt auf den Verstärker einen Lüfter zum kühlen,
dann greift die Schutzschaltung nicht richtig, weil man "oberflächlich" wärme abführt, innen in den Bauteilen ist es aber viel heißer...
So habe ich früher in meiner Jugend schon einige HiFi Verstärker ins Jenseits befördert :D

Gruß
Jens
 
Kann mich anschließen - aber noch mal ne kleine Ausführung meinerseits:

Gitarre > BR > HiFi = funzt, und zwar deshalb, weil die Effektsimulationen im BR die Gitarrendynamik schon "abfedern" - ähnlich wie ein Modeller

Gesang und/oder Bass direkt über HiFi = gefährlich, weil sowohl Dynamik als auch Frequenzen nicht "abgerundet" oder "bearbeitet" sind - und dafür sind wederHiFi-Verstärker noch Boxen ausgelegt (ich kann das nicht technisch ausgereifter formulieren, aber das ist das, was ich mir gemerkt habe als ich das gleich Problem hatte).

Solange Ihr kein drum habt sollte der Basser über einen kleinen Verstärker spielen - die gibt es schon zu sehr erschwinglichen Preisen, eventuell auch gebraucht. Ohne jetzt eine direkte Empfehlung aussprechen zu wollen - aber ab den Preisen geht es in etwa los:
http://www.musik-service.de/peavey-max-126-prx395743508de.aspx

Bei Gesang kenn ich mich nicht aus. Je nachdem welche Musik ihr spielt könnt ihr es übergangsweise statt mit drum auch mit nem cajon probieren.

x-Riff
 
OK, danke erst mal für die Antworten.

Die Bassistin hat ihren eigenen Verstärker. Momentan geht es also nur um Gitarre per BOSS BR sowie Schlagzeug. Letzteres dürfte aber zunächst mal (bei gemäßigten Lautstärken) auch OK sein, ist ja ein Drum-VSTi was ich so ohne Verarbeitung auch in Songs verwende. Es gibt dann also keinen Unterschied zwischen "Musik hören" und "Musik machen".

Aber gestern haben wir dann doch beschlossen, dass unbedingt Gesang her muss (bisher singe ich unplugged :)). Wobei wir eben dachten: Zunächst mal nur das Mikro, das brauchen wir ja auf jeden Fall. Und dann mal sehen, wie das über die Hifi-Anlage läuft. Aber stimmt schon, ich glaub das müssen (bzw. sollten) wir gar nicht erst probieren.

Dank dieses Forums weiß ich ja auch, dass es schon ein Beydynamics TGX-58 und eine Samson Live 612 (oder vergleichbares) sein sollte, weil alles darunter nur untauglicher Kinderkram ist :D Aber ist jetzt halt erstmal viel Geld, und wir auch bei deutlich billigerem Kram bestuimmt erst sagen würden "Cool, funktioniert, wir haben verstärkten Gesang!"
 
Ich spiele e-Drum meist mit Kopfhörer. Nutze aber auch regelmäßig HiFi-Lautsprecher um einen "echteren" Raumklang zu hören. In meinem Proberaum = 20qm Keller geht das lauter, als ich es meinen Ohren jemals zumuten werde (rechnerisch ist mein System bis ca. 100db belastbar). In einem größeren Raum reicht mein System allerdings nicht mehr aus. Insofern kann man unter gewissen Rahmenbedingungen auch mit HiFi-Equipment in bestimmten Grenzen Live-Musik machen. Dass das nicht mit billigen Computer-Brüllwürfeln geht, sollte aber klar sein.

Daher ist die richtige Frage, was denn nun die Grenzen sind. Gute Lautsprecher gehen aus zwei Gründen in die ewigen Jagdgründe:
- Entweder wegen Überlastung, was zur Überhitzung der Lautsprecher (häufig Bass) oder Frequenzweichen führt oder zu größerer Membranbewegung als zulässig führt und so mechanisch die Lautsprecher zerstört.
- Oder wegen Clipping der Endstufe hässliche elektrische Frequenzgänge im Hochton erzeugt und dadurch den Hochtöner überlastet und zerstört.

Ein Verstärker hat - wie im Prinzip jede andere Elektronik auch - eine kürzere Lebensdauer, je heißer er wird.

Ich würde daher folgende Dinge beachten:
- Der Lautstärkepegel und Maximalspitzen müssen begrenzt sein. Signalspitzen sind bei e-Drum, Gitarre über BR etc. relativ unproblematisch. Lautstärkepegel kann man mit Vernunft am Volume-Regler einstellen.
- Bei Micros, Bass etc. müsste ein Limiter helfen können, Signalspitzen zu bremsen. Das habe ich aber noch nicht selbst probiert. Evtl. könnte z.B. ein kleiner Yamaha-Mixer mit den eingebauten Kompressoren eine günstige Investition sein, um auch HiFi-Equipment für Gesang relativ gefahrlos nutzen zu können. Und es wird ja ohnehin ein Vorverstärker für das Mikro benötigt.
- Die Endstufe darf nicht zu schwach sein, um Clipping zu verhindern. Wobei auch dies mit einem Kompressor oder Limiter entschärft werden kann. Hin und wieder mal per Hand eine Temperaturkontrolle hilft ein wenig.

Mit Vernunft, einem passenden Raum, nicht zu schwachbrüstigem HiFi-Zeugs und abhängig von den Instrumenten ein wenig Investition in einen Kompressor/Limiter geht das schon. Wobei Deine Beschreibung z.B. der Boxen ("der eine Hochtöner tut eh nicht") auch bei mir in Deinem konkreten Fall Zweifel am Einsatz von HiFi aufkommen lässt.

drumbaer
 
Mhh,
anstatt jetzt extra (mehr oder weniger auf "gut Glück") ein Yammi-Pult oder externe Kompressoren zu besorgen, hätte man die Kohle für die Samson(s) und das TGX-58 schneller zusammen ;)
 
Pult und Mikro wird doch ohnehin gebraucht. Das muss in jedem Fall investiert werden. So lange kein akustisches Schlagzeug den Grundpegel massiv anhebt, könnte das aber auch ausreichend sein. Unter den genannten Rahmenbedingungen.
 
Wir haben gestern abend nach unserer Probe dann tatsächlich die Samson Live 612 bestellt (und das TGX58). Jetzt kann gerockt werden :)
 

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