Kaufberatung: E-Piano oder doch Keyboard?

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Guten Tag in die Runde,

Vorab: Ich habe von Keys keine Ahnung!
Mein Vater spielt seit Jahrzehnten Keyboard, früher (80er) sogar hauptberuflich in Coverbands in Urlaubsorten. Das ist lange her. Seit vielen Jahren spielt er nur noch so vor sich her. Er wünscht sich seit langem ein E-Piano mit authentischem Spielgefühl, und diesem Wunsch würde ich ihm nun gerne erfüllen.

Ich bin mir unsicher, ob es wirklich nur ein E-Piano sein sollte, oder ob es nicht auch etwas gibt was den Rahmen etwas größer setzt. D.h. fokus auf Piano, aber dennoch Orgel/Synth Sounds möglich? Falls das keinen Sinn macht, vergesst das einfach.

Ansonsten bleibt die Frage, ob ihr einen Tipp für mich habt, wo ich mich umschauen sollte und von welchen Modellen ich eher die Finger lassen sollte? Authentisches Spielgefühl ist wichtig und auch insgesamt sollte dies eine runde Kiste sein, womit er die kommenden Jahre glücklich ist. Budget ist irgendwie zwischen 1500 und 2000€, wenn in dem Rahmen möglich.

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen.
Herzlichen Dank! :)
 
Wäre noch wichtig, ob Lautsprecher integriert sein sollen oder extern gewünscht ist.
 
Neee, am wichtigsten ist, egal was Du an Infos zusammenträgst und hier im Board erfährst, kauf nicht Du ein Überraschungsinstrument für Deinen Vater, sondern schenk ihm einen Gutschein, am besten einschließlich Deiner Zeit, mit ihm einen Ausflug zu machen und zum Ausprobieren zu fahren. Ich würde mir NIE von einem anderen und schon gar nicht von jemandem, der von der entsprechenden Materie keine Ahnung hat, etwas auswählen lassen!!!

Geh mit Deinem Vater in einen Musikladen und lass ihn selbst ausprobieren, weil die Tastaturen alle unterschiedlich sind, auch wenn sie in dieselbe Art, wie z.B. gewichtet" fallen. Auch die übrige Bedienung von Knöpfen, Tasten und Menüs ist individuell gefällig oder nicht. Und was das Instrument außer Klavier, das auch von Modell zu Modell anders klingt, sonst noch an Sounds hat, ist ebenfalls als Überraschungspaket nicht so toll, sondern beurteilt jeder Musiker anders. Wer weiß, vielleicht hat sich Dein Vater ja auch schon informiert, was seinen Vorstellungen taugen könnte, oder mag das machen - auch dabei kannst Du ihn unterstützen.

Dein Budget passt sicher und reicht im Bereich Neugeräte. Ob etwas Gebrauchtes infrage kommt, hängt von lokaler Lage und einigen Möglichkeiten ab, die ich nicht beurteilen kann.

Also, schenk Deinem Vater Aufmerksamkeit und Zeit. Damit fahren alle gut.
 
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Wenn irgend möglich, würde ich auch die Lösung von soundmunich befürworten.

Aber einen Produktüberblick können wir ja mal geben.

Ich weiß allerdings nicht, wie ich deine bisherige Beschreibung verstehen soll. Ich denke mir mal, dass du mit E-Piano ein modernes Digitalpiano meinst und mit authentischem Spielgefühl eine gute Annäherung an ein akustisches Klavier (Flügel oder Upright/Pianino - letzteres sagt wahrscheinlich kein Mensch).

Ein klassisches E-Piano aus den 1960er/70ern (Rhodes, Wurlitzer, Yamaha CP-80 u.ä.) ist ja nicht gemeint - das ist was für 'Spezialisten'.

Bei den Digitalpianos gibt es ja eine unheimliche Breite an Bauvarianten. Von Einsteiger-Digitalpianos mal abgesehen gibt es die leichten transportablen, die eher für Proben als für Auftritte taugen - eher günstig, in Klang und Tastatur sehr kompromissbehaftet, aber leicht (um 13 kg).
Dann gibt es die 'Portable Pianos', die ein paar Gene von den teureren Stage Pianos abbekommen haben, aber eher für den Privatgebrauch zuhause gemacht sind - kann man wegräumen, wenn sie zuviel Platz einnehmen: Sie haben höchstens optional einen Unterbau mit angebauten Pedalen, typischerweise aber Lautsprecher eingebaut, so dass man mit einem Klick loslegen kann. Da sie häufig auf junges Publikum zielen, gibt es da oft eine App mit dazu, um die eine oder andere Funktion zusätzlich auf dem iPad/iPhone zu realisieren; neuerdings sind da i.d.R. auch Audio-Interfaces mit drin, die eine digitale Übertragung des gespielten Klangs über USB oder Bluetooth auf den Computer erlauben. Wenn nicht, macht man das über die Audio-Ausgänge analog.
Als nächstes sehe ich den Sonderfall des Stage-Pianos. Ebenfalls tragbare Bauform, aber gewichtsmäßig eher im Bereich 20 kg angesiedelt. Typischerweise ohne Lautsprecher und ohne App, aber gelegentlich auch mit USB-Audio-Interface (Bluetooth gewiss nicht - das ist nicht verzögerungsfrei und sicher genug). Viele Stage-Pianos haben die Aufgabe, nicht nur Klavier-, sondern auch Orgel- und Synth-Sounds zur Verfügung zu stellen - entsprechend ist die Tastatur oft ein Kompromiss und außerdem darauf ausgerichtet, ermüdungsfrei stundenlang spielen zu können. Das kann dann teuer sein und trotzdem kein richtiges Klaviergefühl aufkommen lassen. Die Multitimbralität (verschiedene Klänge gleichzeitig) ist üblicherweise begrenzt.
Sie unterscheiden sich dann noch von den Workstations oder Arranger-Keyboards, die deutlich mehr Spielhilfen (Arpeggiator, Rhythmus-Automatik, Akkord-Automatik etc.) und Multitimbralität (also ein ganzes Orchester gleichzeitig spielen lassen) anbieten. Die dann aber so viele Funktionen haben, dass es nicht mehr für jede Funktion einen Knopf geben kann, sondern ein Touch-Display oder Menütasten mit mehreren Unter-Ebenen für alle erdenklichen Feinheiten.
Andererseits kommen die Digitalpianos der Clavinova-Enkel, also Musikmöbel, die sich im Wohnzimmer auch ohne Anschalten gut machen. In dieser Bauform gibt es auch wieder die Klavier-Spezialisten mit z.B. 12 Sound-Tasten und die Tausendsassas mit Menu-Diving.
Jenseits deiner Preisvorstellung kommen als nächstes diejenigen Musik-Möbel, die versuchen noch einen Schritt näher an ein akustisches Klavier zu gehen, indem sie nicht nur eingebaute Lautsprecher haben, sondern auch einen Resonanzboden, der von Lautsprechern zum Schwingen gebracht wird. Die haben dann gern auch eine Flügel-Bauform, machen auch optisch etwas her. Kostenpunkt: bis 30.000 EUR.

Daneben gibt es mengenweise Spezialisten, die etwa die alten E-Pianos oder Hammond-Orgeln digital nachahmen. Dabei vielleicht noch ein bisschen, aber begrenzt überzeugend, Klavier und Synth-Sounds anbieten.

Die Lösung mit MIDI-Controller-Board und Computer als Soundgenerator lass ich mal weg. Die wird aber in vielen Heim-Studios genutzt.

Was schwebt euch vor?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir unsicher, ob es wirklich nur ein E-Piano sein sollte, oder ob es nicht auch etwas gibt was den Rahmen etwas größer setzt.
Das hängt davon ab, was sich dein Vater musikalisch vorstellt.
Dummerweise wäre das "falsche" Instrument keine schöne Überraschung, also sollte er selbst entscheiden.

Es gibt noch einen Punkt, weil dein Vater spielerfahren ist: er wird Vorlieben bezüglich der Tastatur haben, was sich von ihm aber vielleicht nicht einmal gut beschreiben lässt.
Auch dabei hilft nur Probespielen und Auswählen.

Was deinen Traum von der eierlegenden Wollmilchsau betrifft, die hat ihre Eigenheiten.
Zum Einen kann sich der Spaß schnell Beträgen bis mehr als dem Doppelten dessen nähern, was Du dir als Obergrenze vorstellst. Zum Anderen kommen dann Zusatzkosten in Form von Aktivlautspechern und Zubehör dazu, m.E. in der Kombi passable Boxen, Ständer und Kabel ab ca. 600 Euro.

Wenn es um Digitalpiano mit eingebauten Lautsprechern geht, würde ich mit ihm die folgenden Instrumente antesten. Mehr oder weniger Orgelklänge, Synthkram, Begleitrhythmen usw. sind in der Regel auch eingebaut, aber natürlich nicht mit "richtigen" Stage Pianos oder gar Workstations vegleichbar:
Casio PS S-7000 oderPX-S6000, sie haben die deutlich leichtest gewichtete Tastatur im Vergleich
Roland FP90X, Topausstattung, dyn. Mic-Eingang, gute Leistung der eingebauten Lautsprecher
Yamaha P-525, Alternative zum Roland bis auf den fehlenden dyn. Mic-Eingang

Im gleichen Preisbereich gibt es auch Modelle, die optisch mehr auf kleines Klavier getrimmt sind.

Gruß Claus
 
Grund: Formulierung korrigiert
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Stage-Pianos mit Orgel und Synth sehe ich ebenso Preisprobleme wie Claus. Zur Orientierung (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Fraglos cool ist das Nord Stage 4. Die meisten Einstiegsprobleme sind nach einem Dreivierteljahr gelöst. Kein USB-Audio-Interface. Dafür aber geile Klavier-Sounds (Samples können aus dem Web nachgeladen oder in einfacher Form selbst erstellt werden) und eine gut ausgewogene Kompromiss-Tastatur (mit Triple-Sensor). Braucht man möglicherweise nur, wenn man den Nord-Virus hat. Kostenpunkt mit Pedalen, Ständer und Lautsprecher (einfache Nahfeldmonitore): um 5200 EUR;
  • Yamaha YC88: Stagepiano mit starker Orgel-Engine und Synth-Sektion. Die günstige Nord-Stage-Alternative mit leicht reduzierter Synth-Power. Kostenpunkt: 2800 EUR + Zubehör (ab 500 EUR);
  • Roland RD2000. Eindeutig für die Bühne gemacht. Mengenweise Sounds, mehrkanaliges Audio-Interface. Auch Orgel spielbar. Drum-Pattern. 8 Tastatur-Zonen. Kosten 2500,- EUR plus Zubehör - also ab 3000 EUR;
  • Dexibell Vivo S10: Kostenpunkt 3500,- EUR plus Pedale, Ständer und Lautsprecher - also ab 4000 EUR. Nochmal eine Nord-Stage-Alternative, aber etwas eigenständiges Konzept. Die Firma aus ehem. Roland-Europa-Ingenieuren muss sich noch immer durchsetzen - nicht bei so vielen Händlern zu finden;
  • Yamaha CP88: Stagepiano mit Konzentration auf Piano, dazu begrenzt weitere Sounds. 2300 EUR + Zubehör (ab 500 EUR);
  • Studiologic NumaX Piano GT: Eigenmarke des Tastaturenherstellers Fatar; günstig und pfiffig mit farbigem Bedienkonzept. Kostenpunkt: 1600 EUR + Rest (ab 500 EUR). Sounds müsste man prüfen, ob sie einem fein genug sind;
  • Yamaha CK88: In allen Bereichen eingeschränkte Einstiegs-Variante eines Stage-Pianos - Ansichtssache, ob man damit tatsächlich auf eine Bühne gehen würde; Zielgruppe vermutlich Nachwuchsmusiker mit begrenztem Budget. Wenn man eine abgebrühte Socke ist, kann man mit den Einschränkungen evtl. trotzdem Spaß haben. Kosten: 1400 EUR - da würde ich dann aber auch das Zubehör etwas günstiger ansetzen, weil es dann vielleicht insgesamt um Budget-Lösungen geht (400 EUR). Da wären wir dann endlich in deinem Preisbereich, aber auf Kosten einiger Kompromisse.
Das sind jetzt nur die Exemplare einer Untergruppe von Geräten. Als Stage-Piano werden durchaus auch andere Geräte genutzt und verkauft - z.B. die in Richtung Workstation gehen. Wie deren Tastaturen einzuschätzen sind, kann ich aber nicht sagen.
 
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Ich weiß ja nicht, ob es der Themenfrage nach Kaufberatung dienlich ist, das Ganze hier mit zentnerweise Fakten und Möglichkeiten an jemanden, der sich selbst eingesteht
Ich habe von Keys keine Ahnung!
aufzublasen. Er will wissen, was er machen soll und nicht selbst zum Spezialisten werden. Ihm nützen die ganzen Details doch nichts. Dazu fragt er nach zielführenden Tipps!

Der Vater war früher Berufsmusiker!!! Und da wollt Ihr einen absoluten Laien dorthin bringen, dass er mehr weiß?
 
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Kann sein, dass du recht hast.

Meinerseits war das ein Versuch. Irgend einen Grund scheint es zu geben, dass er nachfragen möchte und nicht einfach mit dem Vater in den nächsten Laden geht. Kann ich insofern nachvollziehen, dass ich in Deutschland auch nicht mehr so viele Läden kenne, wo man aus einem relativ breiten Angebot, das den Markt einigermaßen wiederspiegelt, auswählen kann. Vielleicht lebe ich auch nur in der falschen Gegend.

Tatsache ist: Wenn wir nochmal präzisere Hinweise geben sollen, bräuchten wir nochmal Rückmeldung. Vielleicht auch hinsichtlich der früheren Instrumenten-Gattung beim Vater (Entertainer-Keyboard?) und der Art von Musik, die er aktuell spielen möchte.
 
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Ich denke auch, dass es nicht Schaden kann, Butter bei die Fische zu tun, zumal danach gefragt wird.

Gerade wer hier als langjähriger User ein Thema eröffnet, hat wahrscheinlich auch schon früher die Erfahrung gemacht, sich aus den Diskussionsbeiträgen das herauszupicken oder zu vertiefen, was zweckdienlich ist.

Gruß Claus
 
Ich find's - neben eigenem Interesse an dem Überblick, den Meinungen und der Einschätzung von FZiegler - insofern dienlich, als dass es (vielleicht auch dem TE) klar macht, dass er von einem Kauf für seinen Vater unbedingt absehen sollte. Als ehemaliger Berufsmusiker wird er schon wissen, was er haben will und worauf er Wert legt, vielleicht sogar einen einigermaßen guten Marktüberblick haben.

Kann ich insofern nachvollziehen, dass ich in Deutschland auch nicht mehr so viele Läden kenne, wo man aus einem relativ breiten Angebot, das den Markt einigermaßen wiederspiegelt, auswählen kann. Vielleicht lebe ich auch nur in der falschen Gegend.

Lebst du nicht - oder ich auch. Ich wäre in meinem Weihnachtsurlaub bereit gewesen, bis zu 200 km Umkreis zu fahren, zu einem einigermaßen gut ausgestatteten Ladengeschäft. Beim größten habe ich mir dann zum Glück vorab eine Liste schicken lassen und nach konkreten Modellen in der Ausstellung gefragt - die hatten auch nicht mehr Auswahl als das, was ich in der nächsten (kleinen) Großstadt bereits anspielen konnte, teils sogar bei einzelnen Marken sogar noch weniger. Mich nervt das unglaublich, weil ich äußerst ungerne 88er-Tastaturen mit 20-30 kg Verpackungsgewicht retour gehen lassen möchte. Aber man hat nicht mehr wirklich eine Wahl, wenn man schon einigermaßen weiß, was man sucht - Thomann ist für mich definitiv zu weit, aber mittlerweile nahezu alternativlos.

Daher wäre eine Idee, erstmal mit dem Vater zu sprechen, was er sich ganz konkret vorstellt, und sich dann Gedanken über Budget und Realisierungsmöglichkeiten zu machen. Ggf. können noch andere Verwandte etwas dazutun oder er selbst? Dann kann man auch gemeinsam im Internet recherchieren und über die Auswahl reden, beim Ausprobieren etc. helfen usw. Bloß keine "Überraschung" daraus machen, das kann in dem Fall eigentlich nur nach hinten losgehen.
 
Hey Ballad, eine detaillierte Einschätzung war das jetzt nicht. Nur ein paar Schlaglichter, worauf es jeweils ankommen könnte. Für einen Anfänger (auch wenn soundmunich den Versuch irre fand).
 
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Evtl. ein gebrauchtes Nordstage 2 EX 88, wenn Hammertastatur gewünscht, geht mit etwas Glück über Kleinanzeigen.de für 2000.- her, plus Kopfhörer oder Aktivboxen... da ist Piano Organ und Synth kombiniert bei toller Qualität...
LG, Frank
 
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Hey,

also zunächst mal herzlichen Dank für die vielen Beiträge, freut mich wirklich. Ich versuche mal auf die offenen Punkte etwas einzugehen.

Danke für den Hinweis, dass ich nicht irgendetwas schenken soll, ohne dass er es angetestet hat. Das habe ich mir auch gedacht. Wir möchten zusammen in den kommenden Tagen mal zum Musicstore nach Köln fahren, aber wie ihr schon geschrieben habt, wird auch dort die Auswahl zwar groß, aber irgendwie auch beschränkt sein. Daher wollte ich hier im Forum etwas Munition zum Einlesen sammeln, um mich z.B. mit einzelnen Herstellern oder Modellen zu beschäftigen. Letztendlich ist es für Ihn dann keine richtige Überraschung, da er sich schon ein Modell aussuchen soll. Aber er weiß noch nichts davon, dass ich es ihm dann schenke.

Ob inkl. Lautsprecher oder exkl. ist mir relativ egal. Wird grundsätzlich, bei privater Nutzung, zu etwas tendiert? Ich habe ein kleines Heimstudio zuhause und kann mir vorstellen, dass die Nutzung externer Aktivmonitore nochmals einen deutlichen Qualitätsschub gibt, aber gleichzeitig in der Flexibilität einschränkt, falls garkeine internen Lautsprecher verbaut sind. Stichwort "mal eben zum Kumpel fahren zum jammen" wäre mit mehr Auf und Abbauarbeit verbunden. Aber wie gesagt, dass würde ich eher vom konkreten Angebot abhängig machen und offen lassen.

Zu den technischen Fragen: man Vater ist "bauzeitbedingt" kein digital native, d.h. zu komplexe Lösungen über eine App o.ä. wären eher nicht so gut. Daher stimme ich auch zu, dass Midi+Computer keine Lösung ist. Wenn er sich an ein E-Piano setzt kann er vom Spielgefühl her sehr gut sagen was ihm besser gefällt. Sobald es jedoch um technische details geht, ist er eher zurückhaltend. Liegt evtl. auch darin, dass er mittlerweile x Generationen von Keyboards und E-Pianos zurückliegt. Sein Keyboard ist aus den frühen 90ern. Welches genau kann ich nicht sagen.

Evtl. war ich etwas Naiv mit meiner Vorstellung, dass ihr z.B. 1-2 Modellreihen von Hersteller x/y empfehlen könnt, aber die Materie ist wohl doch sehr komplex. Ich lese mich mal bei den hier genannten Modellen etwas ein. Budgettechnisch könnte ich auch noch was drauflegen, wenn es wirklich einen Mehrwert bringt.

Zu der Frage der Konkretisierung:
Wenn ich mal nach den Thomann-Kategorien gehe, sollte es entweder ein E-Piano (d.h. mit Holzumbau) oder ein Kompaktpiano sein, je nach dem wo man mehr fürs Geld bekommt. Eine Workstation soll es nicht sein. Fokus auf Piano-Sounds. Wenn ich aber mal beim hier erwähnten Roland FP-90X lese:

  • Klangerzeugung: 20 Piano Klänge (davon 8 mit PureAcoustic Piano Modeling), 18 E-Piano Klänge, 18 Orgel Klänge, 27 Streicher und 279 andere Klänge
dann gibt es ja tatsächlich auch Lösungen, die eine Gewisse Soundvielfalt haben, ohne zu kompliziert zu sein.

Ich lese mich ein und komme nach dem Antesten in Köln auch nochmal mit ein bisschen Feedback auf euch zu, was so gefallen hat. Falls ihr noch einen Tipp habt, immer her damit!

Herzlichen Dank!
 
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Ja, die sogenannten "Brot & Butter"-Klänge sind immer vorhanden und meist auch ganz gut, aber die Zahlen dazu sind tückisch. Dreistellig wird es bei Digitalpianos erst durch die sog. GM-Wavetables, diese Klänge in "Soundkarten"-Qualität liegen deutlich unter der von den hochklassigen Samples, bei denen man auf etwas über 30 bis rund 40 Klänge kommt.

Ein wesentlicher Unterschied ist halt, dass z.B. eine "rockige" E-Orgel im Digitalpiano z.B. keine Regler bzw. Zugriegel hat, um eine Klangcharakteristik in eine z.B. jazzige zu überführen oder den Grad der Verzerrung zu ändern. Es stehen vorgefertigte Klänge zur Verfügung, die nur eingeschränkt anpassbar sind.

Alle aktuellen Modelle haben auch Apps, man kann den "Normalbedarf" aber sehr gut über die Schalter und Regler sowie das Display regeln.
Digitalpiano wollen gar nicht zum Klangbasteln auffordern, sie sind eher auf "einschalten und spielen" optimiert.

Ich hatte drei gute Modelle genannt, die auch unterscheidlich sind. Selbst wenn nur eines davon naäher angeschaut wird, werdet Ihr beretis wissen, was so infrage kommt oder ganz anders sein soll wie z.B. "klavierähnliches" Aussehen, andere Tastatur, andere Bedienung oder mehr Belgeitautomatik oder sogar ein "richtiges" Keyboard. Dazu noch Hinweise im Preisbereich, falls das genau wie Synthesizer doch in Frage kommt, weil z.B. die Tastatur weniger Ansprüche an die Spieltechnik stellt als beim (guten) Digitalpiano.

Gruß Claus
 
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Hallo zusammen,

@Claus vielen Dank für deine Rückmeldung. Wir waren gestern schon etwas antesten. Vor Ort hat uns das Yamaha CLP 745 gut gefallen, das CLP 775 noch einen ticken besser, aber halt auch teurer.

Deutlich wurde aber auch, dass zunächst die Frage geklärt werden muss, ob es portabel sein muss oder nicht. Bei den portablen Alternativen sollten Boxen schon integriert sein. Wir konnten ein Yamaha P515 antesten, was ganz nett war. Die Serie läuft wohl aus und der Nachfolger ist das P525. Ich werde berichten, wenn mehr angetestet werden konnte...
 
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Wir konnten ein Yamaha P515 antesten, was ganz nett war. Die Serie läuft wohl aus und der Nachfolger ist das P525. Ich werde berichten, wenn mehr angetestet werden konnte...
Das P515 läuft nicht nur aus, es ist in vielen Läden auch schon nicht mehr zu bekommen. Der Nachfolger hat kleine Verbesserungen, gefällt aber nicht jedem tatsächlich besser. Mitgeliefert wird beim P515 nur ein Sustainpedal im Schalt-Stil (an/aus) - das finde ich schade, denn eigentlich versteht es auch Zwischenwerte ("Halbpedal"-Effekt); dafür bräuchte man dann ein Yahama FC-3a.
 
Die Serie läuft wohl aus und der Nachfolger ist das P525. Ich werde berichten, wenn mehr angetestet werden konnte...
Derzeit müssten definitiv die allerletzten Yamaha P-515 Exemplare zum Verkauf stehen, der spürbarste Unterschied zum P-525 ist neben dem Preis die im Nachfolgemodell etwas leichter gewichtete Tastatur, was z.B. mich mehr anspricht.
Das P-515 entspricht mit ein paar technischen Abweichungen im Großen und Ganzen sowie bei identischer Tastatur dem CLP-745, beim P-525 verhält sich das genauso in Bezug auf das CLP-745.

Gruß Claus
 
Das P-515 entspricht bei ein paar technischen Abweichungen im Großen und Ganzen sowie bei identischer Tastatur dem CLP-745

Du meintest wahrscheinlich: die Tastatur entspricht bzw ist identisch mit dem CLP-645 (Vorgänger des 745). Zumindest für mich war und ist der Unterschied nicht unerheblich zwischen 645 und 745 bzw. entsprechend wahrscheinlich auch 515/525.
 
Das Yamaha P-525 hat die gleiche Tastatur wie das CLP-745, namlich die bessere der beiden GrandTouch-S und daher inkl weisse Holztasten.
Das Vorgängermodell P-515 hat die gleiche Tatatur wie das seinerzeit aktuelle CLP-645, die NWX, die eine verbesserte GH3 mit weissen Holztasten war.
Ansonsten hat das aktuelle P-525 an Standard-Klängen 44 statt der 40 des Vorgängers, im Wesentlichen war's das auch schon. :nix:
Was Unterschiede im Detail zu und zwischen den "klavierähnlich" gebauten Spender-CLPs betrifft, kann man bei Yamaha nachlesen.

Aus meiner Sicht fallen für eine Kaufentscheidung zwischen einem günstigen P-515 Restemplar und dem aktuellen P-525 unterm Strich die Tastatur und der - m.E. nachvollziehbare - Preisunterschied ins Gewicht.

Das Roland FP90X bietet für seinen inzwischen ebenfalls günstigen Preis objektiv mehr Ausstattung. Wie man die für sich genommen hochwertige PHA-50 Tastatur mit "Holzschmuck" und die Klänge bewertet ist natürlich Geschmackssache.

Mich interessiert das P-525 wegen der neuen Tastatur, eine Kaufentscheidung fiele für mich im A/B/C Vergleich mit einem Roland FP90X und einem
Kawai ES920.
Das Kawai finde in Bezug auf den Klang interessant und es ist schicker designed als das Yamha, außerdem preisgünstig. Ein Nachteil könnte sein, dass dass Kawai in technischen Details wie dem allen Kawai Digitalpianos fehlenden USB-Audiointerface der Konkurrenz hinterherhinkt. Für mich selbst ist das es unwichtig, weil ich seit Jahren ein externes NI-Komplete Audio 2 Interface habe.

Die HI-XL Klangerzeugung wäre für mich der eigentliche Pluspunkt, mehr geht kaum an Samplequalität in einem Digitalpiano.

View: https://www.youtube.com/watch?v=qUITF4uDt-4

Die RHIII -Tastatur war bisher trotz Verbesserung des früher schwammigen Tastengrunds bisher nicht mein Typ. Angesichts der hohen Akzeptanz bei Reviewern und Nord Grand-Käufern müsste ich das noch einmal prüfen. Meine ursprünglichen Vorbehalte bei der "ersten" RHIII Tastatur im Kawai ES8 und der "schwer gewichteten" NWX des Yamaha P-515 stammen noch aus der Zeit vor der Pandemie. Daher müsste ein Vergleich auf der Grundlage meines inzwischen weiter entwickelten Dilettantismus zeigen, wie ich das jetzt empfinde und was ich letztlich mag.
Als Pluspunkt werte ich das deutlich geringere Gewicht von 17kg des Kawai ES920 gegenüber dem Yamaha P-525 mit 22kg und dem FP90X mit 23,6kg, allerdings zu Lasten der Gehäusesteifheit.
Das Gewicht spielt natürlich nur beim Transport eine Rolle, da kämen bei mir aber jeweils noch 4kg für den Gigbag-Trolley dazu.

Gruß Claus
 
Grund: Korrekturen
Zuletzt bearbeitet:
Die HI-XL Klangerzeugung wäre für mich der eigentliche Pluspunkt, mehr geht kaum an Samplequalität in einem Digitalpiano.
Höhen und Mitten vielleicht, aber wenn ich mir die Stelle ab 4:00 anhöre, bin ich nicht so angetan. Klingt irgendwie dünn, wenn viele Töne klingen, finde ich.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass er über die internen Lautsprecher aufgenommen hat? Oder ist das nur mein persönlicher Eindruck?
 

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