Kaufberatung: Eine Frage der Vernunft (500-1500€)

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Ghoulscout
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Hallo Zusammen,

ich bin bei euch im Forum gelandet, da ich nach Rezensionen zu Einsteiger-Digitalpianos gesucht hatte (unter anderem zu den Thomann Hausmarken, ich dachte, dass diese eine gute Einstiegsoption wären und ich den Kauf eines fortgeschrittenen Pianos in die Zukunft auslagern könnte, wenn ich mehr Erfahrungswerte habe – aber davor habt ihr mich schon mal bewahrt :)).

Meine Situation ist die Folgende:
Ich habe ein kleines Heimstudio und bisher ein M-Audio Keyrig 49 genutzt um ab und zu mal mit ein paar digitalen Sounds rumzuspielen – ohne jeglichen Anspruch. Jetzt habe ich einen udemy Piano-Kurs begonnen und finde viel Freude daran, endlich mal ein sauberes Grundverständnis von Musiktheorie aufzubauen und neue koordinatorische Abläufe zu erlernen. Das macht mir auf jeden Fall so viel Spaß, dass ich ganz schnell weg von der billigen vergilbten M-Audio Tastatur kommen möchte :D Wohin die Reise geht weiß ich nicht. Stand jetzt glaube ich nicht, dass ich mal ein wirklich fortgeschrittener Pianist werde und habe vor allem Interessen an Songwriting, Harmonielehre und würde das Klavier für Gesangsübungen nutzen. Deswegen ist es mir wichtig eine Tastatur zu haben, die ich am Computer anschließen kann – wobei ich mir grundsätzlich auch vorstellen kann, mir da mal ein anständiges Masterkeyboard mit Samplepads usw. zuzulegen und einen Midi oder USB-Anschluss hat ja scheinbar fast jedes dPiano. Meine Freundin würde auch gerne Klavier lernen und ist nicht all zu digitalaffin, weswegen ein Digitalpiano mit eigenen Samples und Lautsprechern praktischer wäre – wenn ein sehr gutes Masterkeyboard aber wesentlich günstiger ist, ließe sich das auch lösen. Ansonsten habe ich einige gute Samples auf dem Rechner von denen ich den Eindruck habe, dass sie den günstigeren dPianos überlegen sind.

Eigentlich bin ich kein Fan von Billigkauf und dann in wenigen Jahren noch mal teurer zu kaufen, dann kann ich mir auch direkt was anständiges holen. Gleichzeitig fehlen mir aber die Erfahrungswerte, um eine sinnvolle Kaufentscheidung zu treffen und ich weiß noch nicht wo die Reise hingeht – also was mir in 2-3 Jahren an Eigenschaften wichtig ist. Leider scheint der Gebrauchtmarkt für Digitalpianos nicht sonderlich viel her zu geben und scheinbar versuchen die meisten ihre 2 Jahre gebrauchten Klaviere für 10€ unter Neupreis los zu werden ‍♂️ Ansonsten kaufe ich eigentlich gerne gebraucht qualitativ hochwertige Instrumente, die ich bei Nichtgefallen/Wunsch nach Abwechslung perspektivisch weiterverkaufen kann.

Bei meiner bisherigen Recherche fand ich das Kawai ES110 im sub-600€ Bereich klanglich am ansprechendsten. Die Tastatur vom Roland FP-30 klingt auf dem Papier besser (3 Sensoren statt 2), aber ob das einen Unterschied macht weiß ich nicht. Das FP30 und das Yamaha Pendant konnte ich schon anspielen. Das Yamaha gefällt mir vom Klang nicht, das FP-30 fand ich sehr schwergängig, den Klang etwas zu dumpf und die Bedienung unpraktisch – außerdem hat es keinen Midi Anschluss. Ich habe aber auch schon gelesen, dass die Tastatur besser geworden sein soll und ich habe den Eindruck, dass es hier eigentlich durchgehend gelobt wird. Da ich auch andere Kawais im Laden alle ganz ansprechend fand, schaue ich mir gerade das ES-8 und das MP-7 beim Onlinehändler an. Ich habe hier häufiger gelesen, dass man idealerweise direkt in der Preisklasse einsteigen sollte. Der Preis tut mir noch ein bisschen weh, aber ich wäre bereit diesen zu zahlen, wenn das die perspektivisch vernünftigeste Entscheidung ist – es soll ja Spaß machen!

In dem Kontext kämen auch noch die Studiologic Masterkeyboards in Frage, wobei ich nicht weiß wie viel die taugen und ob die finanzielle Ersparnis an Lautsprechern und Samples sinnvoll ist – aber theoretisch hätte ich ja alles zu Hause, von Interface über Sample Library zu guten Monitorboxen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meine losen Gedankenfäden aufnehmen und mich dem Ziel näher bringen könntet :) Ich freue mich sehr bald auf ein passables Klavier zu wechseln und diese zu kleine Plastiktastatur von M-Audio bei Seite stellen zu können!

-----------------------------------------
Fragebogen:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis EUR: max. 1300, gerne wesentlich weniger
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Gibt es bereits Geräte, die anschlossen werden sollen?
[x] ja: RME Babyface, Kopfhörer + Verstärker, Monitorboxen
[ ] nein

(3) Wie schätzt Du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo willst Du das Instrument bevorzugt einsetzen? (ggf. Mehrfachnennung)
[x] zu Hause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[x] im Studio

(4b) Was wird der Hauptzweck des Instruments
(Klavierersatz, Live-Band, (Heim-)Studio, Alleinunterhalter...)
-> Klavierersatz/Heimstudio

(4c) Wie oft wirst Du es voraussichtlich bewegen?
-> noch unbekannt

[...]

(6) Welche Gerätetypen kommen für dich infrage?
-> alles

(7) Welche Tastaturumfänge kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardumfang Keyboards/Orgeln)
[x] 73/76
[x] 88 (Standardumfang Pianotastatur)

(8) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard bei Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Hammermechanik (möglichst ähnlich zu Klavier)

(9) Soll dein Instrument "Spezialist" für bestimmte Klangbereiche sein? (Flügelklänge, E-Pianos, Orgeln, Synthies...)

(10) Welche Funktionen und Anschlüsse sind dir besonders wichtig?
[ ] eingebaute Lautsprecher
[x] MIDI Schnittstellen (z.B. MIDI-Buchsen, USB to Host, Bluetooth)
[ ] R/L Line Out (Audio-Ausgänge für Audio-Aufnahmen, Proberaum, Bühne)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Sequenzer/MIDI-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)

[ ] Masterkeyboardeigenschaften (ansteuern anderer Geräte)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät

[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)

[ ] eingebaute Effekte, falls gewünscht - konkret: ____________________________________
[ ] sonstiges: __________________________________________________

(11) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen, gut transportables Design... )
-> nein
(12) Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
-> nein
 
Eigenschaft
 
Unter "MIDI Anschluss" werden meist die 5-Pol Buchsen für die direkte Verkabelung mit weiteren Keyboards oder MIDI-Modulen verstanden, das Roland FP-30 hat aber nur USB-MIDI und MIDI per Bluetooth-Übertragung.
MIDI geht dann also in einen Computer oder nur per Konverter direkt in andere Geräte. :nix:

Roland fp-30-back.jpg
Quelle: Thomann Roland FP-30

Nur das Kawai ES 110 hat bei den Einsteiger Kompakt-Digitalpianos noch die alten 5-Pol Buchsen für MIDI IN/OUT und MIDI per Bluetooth, aber nicht per USB - leider.

Roland fp-30-back.jpg
Quelle: Thomann Kawai ES 110


Wenn Du dir das Kawai ES-8 leisten kannst, ist es das günstigste Mittelklasse Digitalpiano, seine Tastatur ist identisch mit der im MP-7SE und wird auch im teuren Nord Grand verbaut.

Die erste Entscheidung ist, ob es ein Masterkeyboard mit Hammermechanik oder etwas leicht gewichteter Tastatur sein soll.
Voll gewichtete Hammermechanik ist gut für Klavierspielen, anschlagdyn. Tastatur (Synth) oder nur leicht gewichtet macht für die Computereingabe und je nach Hauptinstrumentenklang auch live mehr Sinn.

Die zweite Entscheidung ist mit oder ohne eingebaute Lautsprecher, was sich nach dem sonstigen Setup wie Homerecordingstudio, vorhandener PA oder Einsätzen Session, Sängerbegleitung usw. richtet.

Letztlich und sicher auch wichtig ist dann das Budget, aber da bist bereits im grünen Bereich.

Weil Du es beschreibst, ich habe schon alle portablen Digitalpianotypen gehabt: Doepfer LMK4+, also ein Masterkeyboard mit Hammermechanik, Synthesizer sowieso und jetzt das Roland FP-30, das dir aber nicht liegt. Außerdem habe ich eine gute Mini PA, könnte also auch mit Stage Pianos glücklich sein.

Mein Fazit aus vielen Jahren ist, dass es nichts für alle Gelegenheiten gibt. Ein Tasteninstrument mit eingebauten Lautspechern finde ich sehr nützlich zum üben oder unaufwendig bei Freunden spielen.
In den Computer gebe ich lieber mit der Synth-Tastatur ein, wenn ich es nicht ausdrücklich um Klavierspielen geht.
Für mobilen Einsatz mit PA ohne besonderen "Klavieranspruch" steht demnächst noch so etwas wie das Vox Continental an, Das ist sehr handlich, sehr leicht und hat neben tollen Klängen eine anschlagdynamische Tastatur.

Gruß Claus
 

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Danke für den Hinweis! USB to Midi würde theoretisch auch für meine Zwecke reichen, nur Bluetooth brauche ich wirklich nicht
 
Die "besseren" Kawai, Roland und Yamaha jenseits der Einsteigerklasse haben sowohl MIDI-Buchsen wie auch USB to Host, also MIDI per "Druckerkabel" in den Computer und umgekehrt.
https://www.thomann.de/de/kawai_es_8_b.htm
https://www.thomann.de/de/kawai_mp_7_se.htm
https://www.thomann.de/de/yamaha_p_515_b.htm
https://www.thomann.de/de/roland_fp_90_bk.htm

Den vorigen Beitrag habe ich inzwischen ergänzt, der war erst versehentlich erstellt worden.

Was Studiologic betrifft, das wäre dann das Studiologic Grand für rund 800 Euro plus den Kosten für gute Klangbibliotheken, falls noch nicht vorhanden. Das kommt für einen Klavierklang allein ab mindestens rund 100 Euro (NI Grandeur oder NI Alicia's Keys, Bundle ab 150 Euro), insgesamt aber auf auf ein paar hundert Euro, um wirklich Qualität mit dem üblichen Klangangebot an Pianos, E-Pianos, E-Orgeln und Pads im Computer zu haben.
https://www.thomann.de/de/studiologic_sl88_grand.htm

Gruß Claus
 
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Vielen Dank schon mal für eure hilfreichen Tipps!

Hammermechanik vs. leicht gewichtet

Puh, schwierig! Dafür fehlen mir Erfahrung und Perspektive. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen eine anschlagsdynamische oder leichtgewichtetes Masterkeyboard zusätzlich zum Digitalpiano zu kaufen, um Synthies in der DAW zu bedienen. Dafür nutze ich momentan das M-Audio Key Rig 49 und dafür taugt es mir auch noch. Das heit zumindest eine voll gewichtete Hammermechanik käme in Frage, da ich Synths anderweitig bedienen kann. Ob ich eine möchte oder brauche weiß ich so in der Form noch nicht, da wäre es warscheinlich hilfreich noch mal ein paar Instrumente anzuspielen.

Eingebaute Lautsprecher Ja/Nein

Ich brauche nicht zwingend welche, es stehen genug rum. Wenn ich nur auf an drücken muss und direkt üben kann ist das aber auch nice-to-have.

Midi-Out vs. Midi-USB

Ist mir an sich egal, hauptsache eins von beiden.

Letztlich und sicher auch wichtig ist dann das Budget, aber da bist bereits im grünen Bereich.

Ja - aber hier kommt die Sinnfrage! 570€ vs. 1299€ ist wirklich ein großer Schritt. Macht das in meiner Situation (unerfahren, Perspektive unklar) auch Sinn so viel mehr auszugeben?

[...] jetzt das Roland FP-30, das dir aber nicht liegt.

Kann man das grundsätzlich so sagen? Der Klang war im Vergleich nicht 100% mein Favorit, aber zu Hause mache ich keinen Vergleich. Die Tastatur empfand ich als schwergängig – aber mir fehlt auch die Erfahrung. Da das FP30 hier so viel von erfahreneren Spielern gelobt wird, frage ich mich wie viel ich auf meinen Eindruck geben sollte

Für mobilen Einsatz mit PA ohne besonderen "Klavieranspruch" steht demnächst noch so etwas wie das Vox Continental an, Das ist sehr handlich, sehr leicht und hat neben tollen Klängen eine anschlagdynamische Tastatur.

Gerade bei Youtube angehört - sehr spannendes Gerät!
 
570€ vs. 1299€ ist wirklich ein großer Schritt. Macht das in meiner Situation (unerfahren, Perspektive unklar) auch Sinn so viel mehr auszugeben?
Kommt darauf an, was Du vorhast.
Ist man klaviertechnisch nicht einmal Mittelstufe, dann reicht m.E. auch das Kawai ES-110 für die ersten Jahre, das kleine Roland tut es bei mir ja auch.
Der Vorteil ist natürlich, dass man nicht viel einbüßt, weil die Einstiegsinstrumente auch gebraucht sehr gut weggehen.

570 Euro sind nicht so ganz der Gesamtpreis. Man sollte zumindest noch einen vernünftigen Ständer einkalkulieren - für zu Hause macht das beim Kawai also rund 100 Euro mehr.
Das kleine Kawai kommt übrigens im Unterschied zur Konkurrenz von Hause aus mit einem anständigen Dämpferpedal - sehr löblich.
https://www.thomann.de/de/kawai_hml_1_b_stand.htm

Das Kawai ES-8 wäre halt eine langfristige Lösung. Seine Klangerzeugung war bei Erscheinen ganz erstaunlich gut und wirkt auch heute noch aktuell und ansprechend.

Was die Tastatur des FP-30 bestrifft, die ist bestimmt nicht die schnellste, aber m.E. auch nicht schwergängig. Ich würde daher sagen, sie ist nur nicht so unrealistisch leicht wie z.B. eine Yamaha GHS oder die neueste Casio.

Die Tastatur des Kawai ES 110 hat mir im Prinzip aber auch beim wiederholten Anspielen mit längerem zeitlichen Abstand gefallen, das müsste in älteren Beiträgen von mir auch vermerkt sein.

Weil Du das Vox Continental Keyboard ansprichst, das ist ím Grunde eine andere Gerätegattung.
M.E. ist so etwas gut für Homerecording und Live, aber nicht geeignet für das Klavierspielen lernen.

Gruß Claus
 
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Die Tastatur empfand ich als schwergängig – aber mir fehlt auch die Erfahrung. Da das FP30 hier so viel von erfahreneren Spielern gelobt wird, frage ich mich wie viel ich auf meinen Eindruck geben sollte

Ich selbst bin auch "Klavier-Späteinsteiger", komme ursprünglich auch von den ungewichteten Synthesizer-Tastaturen.
Als ich vor einigen Jahren auf Klavier umstieg, habe ich für zu Hause ein Nord Electro 3HP angeschafft, welches eine recht leichgängige Fatar TP100LR Hammer-Tastatur hat, damals dachte ich, das wäre DIE ultimative Tastatur für mich.
Allerdings bin ich bei diesem Keyboard mit steigendem Fortschritt sehr schnell an die Grenzen gestoßen. Zum "runterspielen" für Klavier als auch Orgel, Mellotron, etc. ein guter Kompromiss, zum reinen Klavierüben aber m. E. eher ungeeignet.
Danach habe ich mich auch nach einem "echten" Digitalpiano umgesehen und bin ebenfalls beim Roland FP-30 hängengeblieben. Dieses hat in der Tat eine vergleichsweise schwergänige Tastatur (insbesondere im damaligen direkten Vergleich zu Yamaha), woran man sich aber sehr schnell gewöhnt. Die Yammis fand ich damals schon zu leichtgängig.

Was ich damit sagen will: Wenn Du von einer un- oder leichtgewichteten Tastatur kommst, empfindest Du die Hammermechanik anfangs als schwergängig, was sich aber bei regelmäßiger Übung sicherlich schnell relativiert.

Gerade bei Youtube angehört - sehr spannendes Gerät!

In der Tat ist die VOX Continental ein tolles Gerät. Ist mir seinerzeit zufällig bei einem Besuch beim "großen M" in Köln aufgrund der Vintage-Optik aufgefallen. Ich war dann beim Anspielen von den Klängen und insbesondere dem (mit Clavia Nord vergleichbaren) übersichtlichen Bedienkonzept angetan (wobei allerdings die Hammond-Simulation im Nord noch die Nase vorn hat).
Ich konnte dann einige Zeit später eine Continental 61 sehr günstig als Aussteller erwerben (in hervorragendem Zustand), welche ich nun auch live vorwiegend verwende.
Im November hat Korg (der eigentliche Hersteller) für die VOX ein Firmware Update veröffentlicht, welches u. a. neben einigen neuen Klängen nun auch einen Tastatursplit ermöglicht, m. E. noch einmal eine sehr große Aufwertung des Instrumentes.

Allerdings hat die VOX eine leichtgewichtete Tastatur, was dem Klavier wieder etwas entgegensteht. Jedoch sind Klavierpassagen aufgrund der hervorragenden manuellen Dynamik-Einstellmöglichkeiten trotzdem prima spielbar.

Now it's your choice... :rolleyes:

Gruß

Michael
 
Kommt darauf an, was Du vorhast.

Das Kawai ES-8 wäre halt eine langfristige Lösung. Seine Klangerzeugung war bei Erscheinen ganz erstaunlich gut und wirkt auch heute noch aktuell und ansprechend.

Gruß Claus

Im Grunde stimme ich dir in diesem Punkt zu.
Nur ist das Gerät von 2015.
In anderen Beiträgen hier im MB haben wir ja zufällig erfahren, dass im Januar '20 neue Kawai CA-Geräte vorgestellt werden sollen.
Daher würde ich zumindest noch diesen Monat abwarten.
Vielleicht kommt ja endlich mal der Nachfolger ES9.
Kawai müsste jetzt allmählich in die Züge kommen wegen Yamaha P-515 etc.
 
Natürlich kann man abwarten.

Man sollte dann aber auch bereit sein, einen ordentlichen Mehrpreis für möglicherweise nur wenig bedeutsame Veränderungen zu bezahlen.

Worin siehst Du denn einen Zugzwang von Kawai mit Blick auf Eigenschaften des Yamaha P-515 begründet?

Gruß Claus
 
Müsste jetzt langsam ersetzt werden durch ein Modell mit besserer Tastatur (ideal wäre GF) und einfach mehr Sounds.
Am meisten würde ich mich aber ärgern, ein ES8 jetzt zu kaufen und ein paar Wochen später zu erfahren, dass es ein ES9 gibt.
 
Am meisten würde ich mich aber ärgern,...
Dann würde man bei zeitnaher Nachfolge mit dem ES-8 ein insgesamt sehr gutes Digital Compact Piano kaufen und dabei gegenüber einem vielleicht - und m.E. soweit absehbar - nur unwesentlich veränderten Nachfolgemodell rund 20% des nächsten Kaufpreises sparen.

Das Kawai ES-8 hat 35 Klänge, das P-515 42 Klänge (Bösendorfer, DX-Pianos, zweites Cembalo, Rotary Fast, Rotary Slow, die unvermeidlichen Gitarren plus Wavetables.
Nur das Roland FP-90 bringt gegenüber diesen Beiden von Haus mehr als das Doppelte mit, nämlich stolze 85 Top-Samples plus Wavetables. Allerdings hat es kein berühmtes Marken Grand Piano das da gesamplet wurde, sondern physical modeling und bei den Samples einen Mix aus verschiedenen Flügeln, vermutlich inkl. Steinway.

Die Klangausstattung des P-515 gegenüber dem ES-8 wäre für mich kein Killerargument, weil live zu unwichtig und zu Hause auch. Will man gerne Bösendorfer-Samples statt des Shigeru Kawai hören, dann wäre ein Entscheidungspunkt, das trifft bei mir aber nicht zu.

Top-Libraries für den Computer bieten mehr an Qualität und - bei Bedarf- auch interessantere Klänge.
Wenn man wirklich E-Orgeln braucht, kommt man um eine dezidierte Lösung auch nicht herum. In den Digital Compact Pianos sind E-Pianos und E-Orgeln als nettes Beiwerk für kleinen Bedarf gedacht, am ehesten bemüht sich dabei Roland.

Bei der gewünschten Grand Feel Tastatur verlangst Du etwas Unmögliches, denn eine Grand Feel passt nicht in die Abmessungen und Gewichtsbeschränkungen der Digital Compact Pianos. Deshalb gibt es von Kawai das etwas tiefere, höhere und deutlich schwerere Kawai MP11SE und von Yamaha gibt es - nichts. :nix:

Vergleicht man die Hammerechanikkonstruktionen, die Maße und die Gewichte von Kawai ES-8 und Yamaha P-515 mit dem Kawai MP11SE, dann wird klar, warum das so ist, wie es ist.
Yamaha NWX.jpgKawai RH3.jpgKawai GFII_Action.jpg
Yamaha NWXKawai RHIIIKawai Grand Feel II
Yamaha P-515Kawai ES-8Kawai MP11SE
1336 x 376 x 145 mm1362 x 361 x 149 mm1380 x 452 x 190 mm
22,0 kg22,5 kg34 kg
[TBODY] [/TBODY]
Quellen: Kawai, Yamaha

Die RH3 im ES-8 wird in der Quellenangabe als Kawais beste Kunststofftasten-Hammermechanik ausgewiesen und ich glaube nicht an eine Änderung in diesem Punkt.

Ob mir die Yamaha NWX im P-515 mehr zusagen würde, das müsste ich zunächst in Ruhe vergleichen, bisher was das für mich keine Überlegung - aber wenn, dann sicher nicht wegen dem Holz.
Das Holz ist m.E. in Yamahas Konstruktion irrelevant - aber wenn's die Leute lieben... :rolleyes:

Gruß Claus
 
Für mich wäre die spannende Frage, ob man dann nicht die "alten" Kawai Modelle günstiger kriegt – Ich brauche nicht das neueste und beste und werde auch nicht regelmäßig vergleichen welches am besten klingt Wir haben uns jetzt das ES 110 bestellt und ich spiele seit 2h zum ersten Mal drauf. Das hilft schon mal, da mir jegliche Erfahrungswerte fehlen. Ich verstehe jetzt auch, dass die Roland Tastatur nicht "zu schwergängig" ist und die vom Kawai sich ganz ähnlich verhält. Macht schon wirklich Spaß das Teil, klingt aber für mich noch ein biiiiisschen leblos. Mit Kopfhörern ist es besser, die eingebauten Lautsprecher sind leider wirklich nicht sehr toll. Insgesamt fühlt es sich schon noch nach (einem guten) Einsteigerinstrument an würde ich sagen und liebäugele jetzt doch mit dem ES-8 oder Ähnlichen. Aber der Preissprung ist schon echt groß, wie kommt das? Es müsste doch auch noch interessante Modelle zwischen 600 und 1300€ geben
 
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Zunächst meinen herzlichen Glückwunsch zum Einstieg ins Digitalpiano spielen. :great:

Zu den eingebauten Lautsprechern des Kawai ES-110 habe ich keine Meinung, weil ich das allein vom Anspielen bei Thomann nicht gut einschätzen kann.
Aber Du hast oben erwähnt, dass Du "genug" Lautsprecher herumstehen hast. Daher sollte das kein Problem sein, zumal dir die naheste Alternative "zu dumpf" klingt. Da habe ich Glück, dass mir der Klang des FP-30 entgegenkommt, ich spiele seit geraumer Zeit zu Hause nur noch über die eingebauten Lautsprecher und meine Aktivboxen bleiben ausgeschaltet.

An deiner Stelle würde ich mich aber gar nicht so sehr darin verbeißen, sondern die nächsten 2-3 Jahre mit Heumann, Rupp und danach weiteren, stilistisch zugeschnittenen Lehrwerken täglich 1-2 Stunden Klavier üben.
Die Tastatur und Engine des Kawai ES-110 sind locker gut genug, um die Vorstufe und die Anfängergrade erarbeiten zu können.
Falls Du das systematisch angehst wirst Du dann sehr gut wissen, worauf es dir eigentlich ankommt.

Das Kawai ES-8 ist mit einem Preis von rund 1.300 Euro das günstigste Angebot in der Konkurrenz von Yamaha P-515 für rund 1.450 Euro und meinem eigenen Favoriten Roland FP-90, derzeit reduziert auf rund 1.500 Euro, es war in schwarz zuvor längere Zeit für rund 1.650 Euro erhältlich.

Zu den Modellen von Casio, Korg oder dem Roland FP-60 im Zwischenbereich kann ich nichts sagen.

Gruß Claus
 
Insgesamt fühlt es sich schon noch nach (einem guten) Einsteigerinstrument an würde ich sagen und liebäugele jetzt doch mit dem ES-8 oder Ähnlichen. Aber der Preissprung ist schon echt groß, wie kommt das? Es müsste doch auch noch interessante Modelle zwischen 600 und 1300€ geben
In der Tat ist bei den Kompaktpianos genau an der Stelle so ein Preissprung - bei Yamaha, bei Roland und bei Kawai. Du hast den absoluten Einsteigerbereich so um die 350-450 Euro, den Kawai gar nicht bedient - abgesehen davon, dass die Lautsprecher im ES-110 leider auf dem Einsteiger-Niveau sind, dann kommt der Bereich von 600-900 Euro, der aber in den letzten zwei Jahren teilweise auf 550 Euro abgesunken ist, so dass der nächtse Sprung noch deutlicher wirkt. Und dann kommt der Bereich um die 1500-1700 Euro - wenn die Modelle länger am Makrt sind, dann so ab 1300.
Und genau in dem Bereich sind die Lautsprecher schon sehr gut. In den Bereichen darunter ist das sehr durchwachsen. Das ES-110 gefiel mir auf den ersten Blick bzw. ersten Hör- und Spielproben ganz gut in seiner Kategorie, aber nach mehrmaligen Vergleichen habe ich den Eindruck, dass da nichts rauskommt aus den Lautsprechern.
Da ist das ES-8 um Längen vorne. Die Tastatur ist etwas "zäher" als beim ES-110 - da kann es sinnvoll sein, die Anschlagdynamik anfangs etwas leichter zu stellen. Aber klanglich macht das deutlich mehr her, auch über Kopfhörer.

Gruß, Tobias
 
Für mich wäre die spannende Frage, ob man dann nicht die "alten" Kawai Modelle günstiger kriegt – Ich brauche nicht das neueste und beste ....
Kawai bewirbt jetzt ein "Winterzeit Paketdeal" für den ES-8. Mit dabei ist ein Ständer und das 3-Fach-Pedal.
Anscheinend meinen sie das hier:
https://www.thomann.de/de/kawai_es_8_sw_deluxe_bundle.htm
Für mich alles Zeichen dafür, dass der ES-9 in den Startlöchern steht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... das P-515 42 Klänge (Bösendorfer, DX-Pianos, zweites Cembalo, Rotary Fast, Rotary Slow, die unvermeidlichen Gitarren plus Wavetables...
Eben das irritiert mich.
Wenn man den Produktvergleicher von Thomann anschmeißt und den P-515 mit dem ES-8 vergleicht ist beim P-515er die Rede von "Sounds: 520".
https://www.thomann.de/de/yamaha_p_515_b.htm
 
Wenn man den Produktvergleicher von Thomann anschmeißt und den P-515 mit dem ES-8 vergleicht ist beim P-515er die Rede von "Sounds: 520".
Vorweg: Ich habe das Yamaha p515.

Das Yamaha p515 hat diese 41 für ein Digitalpiano typischen Sounds:
upload_2020-1-2_22-22-41.png

Und zusätzlich gibt es noch die XG-Sounds (XG ist die Yamaha-Erweiterung der General-Midi-Standards), die man hier unter diesem Link einsehen kann:
https://usa.yamaha.com/files/download/other_assets/2/1254842/p515_en_de_fr_es_pt_ja_dl_a0.pdf

Die sind aber in einem Menü versteckt, also nicht direkt über die Soundtasten anwählbar. Ich habe mich mal ein bisschen durch die XG-Sounds durchgeklickt, mich aber nicht näher damit beschäftigt. Ich vermute, daß die deshalb implementiert wurden, damit man GM-fähige Midifiles mit dem p515 abspielen kann.

Mein p515 ist gerade nicht aufgebaut, deshalb kann ich es nicht nachprüfen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Bei Yamaha und Roland ist die eigene aufgebohrte Version des General MIDI Expanders vorhanden. Yamaha und Roland benennen das explizit mit den einigen hundert Voices (Klängen), beim Kawai ES-8 ist es unbekannt.

Das zu haben oder nicht wäre für mich kein Punkt, weil ich General MIDI Sounds abgesehen vom Soundchip des Notebooks seit Jahren nicht mehr benutze. Wenn ich es doch wollte, dann kann ich auf genügend Kram aus den 90ern zurückgreifen, das funktioniert alles immer noch.

Mit der Qualität der rund 35 Kawai, 40 Yamaha oder 85 Roland Top-Samples in den Digitalpianos kann man diese mehrere hundert MIDI-Wavetable Klänge mit zusammen wenigen MByte Speicherbedarf nicht vergleichen (CS1X: 4,5MB).

@whyguoren Aus Gründen des Marketing ist nach mehr als 4 Jahren ein Nachfolgemodell für das Kawai ES-8 sehr gut möglich, nur sind Innovationen schwierig, wenn man der HI-XL Engine treu bleibt, was aber vernünftig wäre.

Nachdem eine Grand Feel Tastatur in einem "ES-9" unmöglich ist und wenn HI-XL Engine bleibt wird es schwer, das ES-8 in den Schatten zu stellen.
Am ehesten kann ich mir neben kleineren Verbesserungen eine Bluetooth Schnittstelle vorstellen, hoffentlich voll implementiertes MIDI & AUDIO nebst Minimixer für externe Zuspielungen.

Der Blick auf die letzten Modelle von Yamaha, Korg oder Nord zeigt m.E., dass die Entwicklung in den letzten Jahren bereits auf einem Plateau angekommen ist.
Da hat Roland derzeit noch mehr Potential, weil es bei der Klangerzeugung in der Spitze mit physical modeling arbeitet.

Gruß Claus
 
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