Kaufberatung Roland FP-30 vs FP-90 vs Kawai ES-8

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stirner
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Hallo,

ich habe jahrelang klassische Gitarre gespielt und möchte jetzt das Instrument wechseln. Meine Gitarre steht zum Verkaufen und den Großteil von der Summe möchte ich für ein Stage Piano ausgeben, 1500 bis maximal 2000€. Das kann aber wohl noch Wochen/Monate dauern, wie bei klassischen Gitarren üblich.
Ich habe mich etwas informiert und es gibt so einige Möglichkeiten. Hätte ich das Geld schon auf dem Konto, hätte ich längst zugegriffen und würde nicht weiter überlegen. Da ich das Geld noch nicht habe, habe ich mich fleissig weiter informiert und nun habe ich drei Alternativen, wo ich mir nicht sicher bin, was davon die bessere wäre.
In meinem lokalen Musikgeschäft bin ich kurz gewesen, aber sie hatten da nur digitale und akustische Möbelstücke, die für mich nicht in Frage kommen. Was ich mitgenommen habe, dass keins davon schlecht ist, ich habe nie Klavier gespielt und für mich fühlt sich das entweder sehr gut oder super an.
Wenn ich das Geld habe, werde ich wohl zu einem großen Laden fahren und dort die Instrumente anspielen. Sollte ich aber online ein gutes Angebot erwischen, würde ich auch online bestellen.

Musikrichtung:
1. Jazz (solo oder zu Backing Tracks improvisieren, Schwerpunkt akustischer Piano Sound, zur Abwechslung andere Instrumente - elektrische Pianos und Orgeln, später gerne auch Sachen wie Xylophon, Synthesizer Horn Leads etc.)
2. Barock (hauptsächlich Bach, WTK als ultimatives Ziel, auch Scarlatti, Händel, Rameau etc.)

Ich kann noch kein Klavier spielen, habe ein Paar Bekannte, die gut sind und die mir am Anfang die richtige Technik zeigen werden. Im ersten Jahr werde ich zu 90% nur Technik üben, Akkorde, Arpeggien und Tonleitern. Damit werden Finger trainiert, Gehör gebildet und Jazz Vokabular angeeignet. Dazu brauche ich unbedingt Begleitrhythmen auf dem Piano, idealerweise wo ich den Akkord selber einstellen kann. (Automatische Akkorderkennung brauche ich nicht, sondern möchte über einem Basston Akkordvarianten ohne den Grundton üben)
Außerdem die Möglichkeit, eigene Backing Tracks aufzunehmen, um später darüber zu spielen. Features wie Oberdubbing, Chord Changes einstellen und Loops wären traumhaft, aber keine Pflicht.

Alternative 1. Roland FP-30 mit VI Setup. (1500-1600 €)
Roland FP-30 + USB Soundkarte + Aktiv Boxen + Kopfhörer + VI Software
Ca. 700 für das Piano und 700 für das VI Hardware Setup und 100 für Software (Pianoteq oder CFX). Laptop habe ich schon - i5 + 8GB RAM sollten hoffentlich für Software Instrumente ausreichen.
+ FP-30 soll eine gute Tastatur haben und hat sonst alle Features, die ich benötige.
+ Man kann das Piano sowohl alleine nutzen, zum Zwischendurch Üben und auch mit dem Laptop verbinden und mit Software besseren Klang haben.
+ sollte ich später bessere Tastatur haben wollen, lässt sich das Piano bestimmt gut verkaufen, weil Einstiegsgerät
+ damit kann ich meinen Traum vom Hifi Musikhören erüllen. Geplant sind Sennheiser HD-600 oder 650 und ein ein Audient ID4 oder ID14 Interface, was diese gut ansteuern können soll. Das Interface kann ich auch zum Musikhören verwenden und habe mit den Aktivboxen und dem Sennheiser viel bessere Qualität als jetzt
- die Tastatur ist mit Sicherheit schlechter als bei allen anderen Geräten und ich denke eher, dass am besten ist, das beste Piano zu kaufen, was man sich leisten kann. Weil die Tastatur am wichtigsten ist.
- Laptop Setup könne vom Üben ablenken

Alternative 2. Roland FP-90 + Kopfhörer (1700-1800€)
Es gibt ein Angebot online für 1700€ mit Ständer, der Pedaleinheit, einem Hocker und sogar guten Kopfhörern.
Vielleicht könnte ich sowas Ähnliches mit noch besseren Kopfhörern ausverhandeln..
+ Gute Tastatur, gute Qualität, Roland soll ewig halten. Ich werde in den nächsten Jahren kein neues Gerät brauchen.
+ responsiver gemodellter Sound, zum Üben bestimmt genau das Richtige, weil das Piano auf kleinste Nuancen reagiert. Die Schwäche des gemodellten Klangs ist wohl, dass es wie bei Pianoteq eine Geschmackssache ist und nicht wirklich wie ein akustisches Instrument klingt. Aber da ich nicht vorhabe, Chopin oder Debussy zu spielen, ist es mir egal.
+ Keine Ablenkung wegen dem Laptop Setup. Einschalten und spielen
+ Später kann man den Sound mit dem VI Setup aufrüsten, sollte ich merken, dass mir der Klang nicht mehr ausreicht
- Keine Rhythmen direkt auf dem Piano startbar. Nur über Tablet. Ich habe zwar eins, aber wenn das Tablet immer angeschlossen sein soll, finde ich das nicht gut. Fast ein No-Go.

Alternative 3. Kawai ES-8 + Kopfhörer (1700-1800€)
Vor- und Nachteile ähnlich wie bei FP-90. Eigentlich finde ich das ES-8 genial und würde das sofort nehmen, wenn da nicht das Qualitätsproblem wäre. Man hat das Gefühl, dass jede zweite Klaviatur Probleme hat. Bei Roland/Yamaha hört man eher "seit 10 Jahren im Einsatz ohne Probleme" und bei Kawai "schon zig Mal umgetauscht, aber der Kawai Sound ist es wert"
+ Klang. Über Youtube klingt Kawai immer besser als der Roland
+ Rhythmen lassen sich sofort am Piano starten und wenn ich es richtig verstanden habe, kann man auch den Akkord selber einstellen und die automatische Akkorderkennung abschalten
+ Beim Aufnehmen kann man beliebig oft overdubben. Für Backing Tracks eine feine Sache
- Qualität. Ich kann mir so ein teures Teil nur einmal in zehn Jahren leisten. Dann soll es auch so lange halten.

Die wichtigsten Fragen sind:
- Ist der Unterschied zwischen der FP-30 Tastatur und den teureren wirklich so gross? Hat es Vorteile auf einer besseren Tastatur zu üben, als Anfänger? Insbesondere wenn ich keine romantischen Stücke spielen will und bei Dynamikabstufungen und Klangfarben keine sehr hohen Ansprüche habe?

- Ist das Kawai Qualitätsproblem überschätzt? Wenn Tasten mit der Zeit Geräusche auslösen und schlechter aussehen, aber man beim Spielen keinerlei Probleme hat dadurch, sollte man das Risiko in Kauf nehmen? Es gibt anscheinend mehr glückliche als unglückliche Kawai Spieler.
 
Eigenschaft
 
Nach langer Liebauegelei mit dem es 8 hat mich seit den letzten Auftritten mein fp 90 restlos ueberzeugt.

ich hatte jetzt einen uralt Zusatz casio monitor dabei, super live spielgefuehl, darauf kommt es an.

Die Tastatur ist das beste.
 
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Wenn die Tastatur für dich ganz nicht so wesentlich ist, würde ich bei deinem angesprochenen Einsatzbereich auch an die Yamaha MX88 und MOXF8 denken, wg. der amtlichen Klänge und der guten Ausstattung (Interface).
Tastatur ist bei denen die GHS (P-45, P-114, Arius 143).



Gruß Claus
 
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Die wichtigsten Fragen sind:
- Ist der Unterschied zwischen der FP-30 Tastatur und den teureren wirklich so gross? Hat es Vorteile auf einer besseren Tastatur zu üben, als Anfänger? Insbesondere wenn ich keine romantischen Stücke spielen will und bei Dynamikabstufungen und Klangfarben keine sehr hohen Ansprüche habe?

- Ist das Kawai Qualitätsproblem überschätzt? Wenn Tasten mit der Zeit Geräusche auslösen und schlechter aussehen, aber man beim Spielen keinerlei Probleme hat dadurch, sollte man das Risiko in Kauf nehmen? Es gibt anscheinend mehr glückliche als unglückliche Kawai Spieler.

Ich habe das FP-30 und das FP-90 zusammen mit den anderen Verdächtigen (ES-100, ES-110, P45, P115, ...) ausgiebig parallel probieren können. Als Anfänger mit ein wenig Erfahrung am eigenen Piano und am Flügel der KL habe ich schnell bemerkt, wie unterschiedlich "echte" Klaviere sein können. Da fühlen sich die Digital Pianos untereinander schon teilweise sehr(!) ähnlich an. Ausreißer im Spielgefühl hatte ich eigentlich nur beim ES-100, die anderen hätte ich blind nur schwer unterscheiden können, wobei die Yamahas mir etwas "weicher aber schwerer" vorgekommen sind als die Roland und Kawai, die ich als etwas "knackiger und flotter" empfunden habe. Nichts was ich jetzt als "besser" oder "schlechter" qualifizieren möchte, eben "anders".

Ob es mehr glückliche als unglückliche Kawai Benutzer gibt, weiß am Besten der Kawai Service. In Foren melden sich natürlich vermehrt jene, die Probleme haben und Hilfe suchen. Kaum einer meldet sich an um uns mitzuteilen, dass er schon jahrelang zufrieden auf seinem Instrument spielt. Ich gehe davon aus, dass Probleme eher die Ausnahme sind. Langzeit Erfahrung hat man allerdings auch erst hinterher und dann nützt die Info kaum mehr etwas, weil das Modell dann gar nicht mehr zu haben ist oder es keiner mehr will. Über viele Jahre festigt sich die Summen Erfahrung zu "vertrauenswürdigen Marken" bei denen man in der Regel zufrieden ist. Das jeweilige Einzelstück kann trotzdem immer davon abweichen.

Das ist wie bei Autos, nur dass es beim Digital Piano in der Regel nicht um ganz so viel Geld geht. ;)
 
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Danke für die Antworten!
Ich habe die Gitarre immer noch nicht verkauft. Da ich nicht mehr ausgehalten habe, habe ich mich für die billigste Lösug entschieden - FP 30 ohne Zubehör. Das Teil an sich ist super, für mich als kompletten Anfänger absolut ausreiched und hat schon fast zu viele Features, die mich vom Üben ablenken. Will gar nicht wissen, ob ich auf dem FP 90 mit seinen Hunderten von Sounds, Features und dem Ton Editor, in den ersten Monaten mehr üben oder rumexpertieren würde.
Die Tastatur auf dem FP 30 ist sehr gut und leise. Der Sound ist natürlich mit einem Akustikpiano nicht zu vergleichen, aber das Ding ist schon sehr laut. Bässe sind über Kopfhörer stark, dafür über Lautsprecher nicht so besonders.
In ein zwei Jahren werde ich mit dem Sound bestimmt nicht mehr zufrieden sein und dann werde ich über ein passendes VST Setup mir Gedanken machen. Dann gibt es hoffenltich bessere Soundkarten als jetzt. Und wenn ich in 3-5 Jahren immer noch viel spiele und mit dem FP30 an die Grenzen komme, kann ich mir ein besseres Piano kaufen. Stand jetzt will ich definitiv kein Akustik Teil, aber man weiß ja nicht, in welche Richtung man sich entwickelt. Bei Digitalpianos, da bin ich mir sicher, gibt es in 3-5 Jahren noch viel bessere Geräte als jetzt, da lohnt es sich eher dann ein teures Teil zu kaufen, als wahrscheinlich letztes Instrument, was man sich leistet.
 
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FP 30 ohne Zubehör
Ich hoffe, Du hast wenigstens einen anständigen Ständer dazu genommen. Auf dem Küchentisch macht sich das nicht so gut. Das schadet dem Sound sehr.

Falls Du Lust auf Spielerei hast, installier Dir die "PianoPartner" App. Damit kannst Du das FP-30 komfortabler einstellen als mit den Tastenkombinationen.

Jetzt heißt's ÜBEN! :-D
 
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Dann gibt es hoffenltich bessere Soundkarten als jetzt...
Was meinst Du genau mit Soundkarten (was soll sie für dich tun)?

Es gab schon in den 90er Jahren hervorragende Karten. Inzwischen geht es aber kaum noch um Soundkarten, sondern eher um AD Wandler, sprich Audio Interfaces und bisweilen auch um DA Wandler, der MIDI Standard hat sich dagegen bis heute gehalten.

Jedenfalls ist das Angebot bei allen Arten von Interfaces gewaltig und für jeden denkbaren Bedarf etwas Brauchbares vorhanden.

Wenn Du aus deinem Computer in Top-Qualität "raus" willst, dann schau z.B. mal nach ASUS Xonar Essence One, ggf. in der MUSE Edition (spezielle ICs).

Gruß Claus
 
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FP 30 ohne Zubehör. Das Teil an sich ist super, für mich als kompletten Anfänger absolut ausreiched

Gute Wahl, ich habe mir das Gerät vor knapp einem Jahr auch gegönnt und bin noch immer zufrieden (wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich das Teil derzeit nicht ganz so intensiv spiele, da ich noch andere Tasteninstrumente im Einsatz habe).
Bei Digitalpianos, da bin ich mir sicher, gibt es in 3-5 Jahren noch viel bessere Geräte als jetzt, da lohnt es sich eher dann ein teures Teil zu kaufen, als wahrscheinlich letztes Instrument, was man sich leistet.
Die Technik ist inzwischen schon sehr weit, ich glaube daher nicht, dass dort noch bahnbrechende Innovationen kommen werden. Detailverbesserungen aber sicherlich, und höherpreisigere Instrumente haben ohnehin noch mehr zu bieten.

Vom Preis-Leistungsverhältnis bist Du aber mit dem FP-30 sehr gut beraten und wirst sicherlich lange Spaß mit dem Teil haben. :)

Gruß

Michael
 
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Was meinst Du genau mit Soundkarten (was soll sie für dich tun)?
Klar gibt es viele gute Soundkarten. Was ich gerne hätte, wäre eine günstige Karte, die man sowohl zum Klavierspielen als auch zum Musikhören nutzen kann:
- Preis unter 200EUR
- Top Sound Qualität (sowohl für Kopfhörer als auch über Boxen)
- Keine Latenzprobleme
- Keine Treiberprobleme für die nächsten Windows Versionen
- am besten keine Mikrofoneingänge - USB in, Kopfhörer und Line Out.
- klein
Die Karten, die ich mir leisten kann, enthalten viele Features, die ich nicht brauche und sparen dafür z.B. am Kopfhörerausgang.

Ich habe übrigens gestern Pianoteq in der Demoversion ausprobiert und mit meiner Onboard Soundkarte hatte ich keine Latenzprobleme, zwischen 5-10 ms. Wenn ich das richtig verstehe, brauche ich keine AD Wandler, sondern nur DA. Vielleicht wäre so ein USB DAC Teil, was genau dafür konzipiert ist, nicht schlechter wie meine Onboard Karte - was die Latenz angeht - und dann könnte man es für VST einsetzen . Bisher habe ich nirgendwo gefunden, dass jemand so etwas macht.
 
AD Wandlung liegt bei Wandlung analoger Signale vor, die in der Umwelt erzeugt wurden und in den Computer bzw dort in die DAW sollen.
Die A-Signale kommen typischerweise von Line Out Anschlüssen eines Keyboards, einer Vorverstärkerstufe bzw. einem Mixer oder direkt von einem Mikrofon, im Wandler/Interface werden sie zu D-Informationen, sprich digitalisiert.

Ein USB DAC (=Digital Analogue Converter) nimmt die digitalen Signale am USB Ausgang deines Computers an und wandelt sie in analoge Signale für die Wiedergabe über Aktivboxen oder PA, HiFi und bei entsprechend angepassten Signalen über Kopfhörer.

Latenz ist ein großes Feld, bei Problemen müsste man sich da die beteiligten Geräte, Treiber und Einstellungen genau anschauen.

Wer weiß schon, was künftige Windowsversionen bringen, da kann man nur das Beste hoffen. :)

Gruß Claus
 
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Klar gibt es viele gute Soundkarten. Was ich gerne hätte, wäre eine günstige Karte, die man sowohl zum Klavierspielen als auch zum Musikhören nutzen kann:
- Preis unter 200EUR
- Top Sound Qualität (sowohl für Kopfhörer als auch über Boxen)
- Keine Latenzprobleme
- Keine Treiberprobleme für die nächsten Windows Versionen
- am besten keine Mikrofoneingänge - USB in, Kopfhörer und Line Out.
- klein
Ich bin wohl zu alt. Wenn ich Soundkarte lese, denke ich an eine Elektronik Platine, die man in den PC einbaut. Die waren früher nötig, um zuerst digitale Musik hörbar zu machen, später die aufkommenden CD Laufwerke auch als Musikspieler zu benutzen. Was die wesentliche Qualität ausmachte, war die "Natürlichkeit" der verschiedenen digitalen Instrumente, die sie spielen konnten. Die machten also genau das, was heute ein Digital Piano oder Keyboard schon intern macht. Dass die Wellenform des Klangsignals schon fertig zur Ausgabe bereit liegt und "nur noch" von digital auf analog gewandelt werden musst, kam erst viel später.

Heute machen "Soundkarten" überhaupt nichts mehr selbst und dienen "nur noch" dazu, das anderweitig bereits aufgearbeitete digitale Signal auf Analog zu wandeln. Das ist eine leichte Übung und auch mit (heute) ganz billigen Komponenten in wenigen Nano(!) Sekunden mit hoher Präzision durchführbar. Hier ist nicht mit Latenzen zu rechnen. Der umgekehrte Weg, also Analog auf Digital zu wandeln ist deutlich komplizierter, aber mit den mittlerweile verfügbaren Komponenten auch kein Hexenwerk mehr.

Was an Aufwand hier noch bleibt, ist das Entkoppeln der Analog Elektronik von den Störgeräuschen der digitalen Umgebung und ein ebenso präzise und rauscharm arbeitender Verstärker. Und natürlich die analogen Eingänge mit guten Mikrophon Verstärkern. Das sind die Kostenfaktoren.

Latenz tritt dann eigentlich nur an zwei Stellen auf: Bei der Verarbeitung der Signale durch den Prozessor im PC und die Übertragung der digitalen Signale zwischen der Software und dem DA-Wandler. Wenn Du also ein externes Audio-Interface mit USB Anschluss hast, rührt die Latenz in erster Linie von der USB Schnittstelle her. Einen kleinen Teil steuert im Allgemeinen noch der Prozessor im Interface bei. Grundsätzlich könnte man den Ausgang der USB Daten direkt auf einen DA Wandler legen und verstärken, das gäbe ~0mS Latenz. Aber es ist praktischer, dazwischen einen kleinen Prozessor zu schalten, der daran noch etwas herum wursteln kann, bevor das Signal ausgegeben wird. Da kann dann ein billiger Standard Prozessor sein (mehr Latenz) oder ein schneller Signalprozessor (weniger Latenz). Oder man nimmt ein Interface das eben ganz ohne digitale Nachbearbeitung auskommt. Das ist dann billig UND schnell.

Wenn ich mir Deine Anforderungsliste ansehe, dann möchtest Du das analog Signal vom Piano in das Interface speisen und den Ausgang an externe Monitor Boxen leiten. Das gleiche Interface möchtest Du mit digitalen Musik Daten vom PC beschicken, die mit dem Signal vom Piano gemischt und ebenfalls an die Boxen ausgegeben werden.

Diese Minimal Anforderung würde eigentlich mit einem USB DA-Wandler mit analogem Signal Mischer abgedeckt werden. Das Signal vom Piano muss dabei nicht digitalisiert werden, also kein Problem mit Latenz. "Eigentlich" müsste für den DA Teil Dein On-Board Soundchip in den meisten Fällen ausreichend sein. Wie gesagt, ist die DA-Wandlung heute keine Hexerei mehr. Eventuell kann nur der daran angeschlossene Vorverstärker leichte Schwächen zeigen. In dem Fall hast Du überhaupt nur noch vier Analog Signale (2x Stereo) die gemischt werden müssen und nicht einmal ein USB Kabel, sondern ein Audio Kabel vom PC in den Mischer.

Nur ist ein analoger 4-Kanal Mischer ohne Mikrophon Eingang und USB scheinbar nicht auf dem Markt. Das Kleinste was ich gefunden habe wäre in der Kategorie


Aber auch das hat Mikro Eingang UND USB, kann also das abgemischte Signal auch digitalisiert an den PC übermitteln.

Ich hatte eine ähnliche Anforderung, bin dann aber bei dem hier hängen geblieben (ist gerade in Aktion):


Das hat nur wenige Regler, weil das Meiste am PC eingestellt wird. Das ist ein "echtes" Audio Interface, also mit guten Mikrophon Verstärkern, internem Signal Prozessor und liefert die Analog Signale einzeln digitalisiert an den PC, nicht nur die Stereo Summe wie das Yamaha Mischpult.

Ich habe mein Piano an die beiden hinteren Analog Eingänge gehängt und meine Mikros vorne dran. Der PC spielt über USB. Am Line-Out hängt ein externer Verstärker. Kopfhörer und Line-Out kann ich mit den Reglern am Gerät unabhängig einstellen. Das kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Ich würde jetzt nicht zwanghaft auf einen Mikro Eingang verzichten. Der Wunsch nach einem guten Mikro kommt sicher. Ohne Mic-In scheint heute kein Thema zu sein, dann doch lieber gleich mit einem guten. Speziell wenn ich in der Einleitung lese "klassische Gitarre", würde ich auf den Zusatznutzen von zwei Mikro Eingängen nicht verzichten wollen.

Als Zwitter würde ich hier noch das Behringer UMC204 HD oder dessen größeren Bruder, das UMC404 HD einwerfen:

Das ist ein 2 bzw 4-Kanal Audio Interface, aber alle Regler manuell und sehr kurze Latenz, weil der Kasten selbst kaum was macht. Nachteilig mag sein, dass die vier Kanäle einzeln zu regeln sind, nicht 2x Stereo.
 
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Zwischenstand. Ich bin mit dem FP 30 immer noch sehr zufrieden.

Ich habe mir auch einen Ständer gekauft und der Sound ist tatsächlich besser geworden. Man muss aber die Lautstärke etwas lauter einstellen, als es mir lieb ist, dann klingt es schon gut. Wenn es zu leise ist, ist der Klang weniger gut, aber immer noch ok. Über Kopfhörer ist der Klang viel viel besser.

Die elektrischen Pianos sind im Roland für mich ausreichend, die Orgeln eher weniger. Weder Jazz noch Kirchenorgeln machen Spaß. Die zwei Bässe sind erstaunlich gut, aber nur in einer Oktave oder so. Dann gibt es noch ein Paar nützliche Sounds, der Rest ist eher uninteressant.

Ich habe mit VST's rumgespielt. Komischerweise habe ich mit meiner Onboard Soundkarte keinerlei Latenzprobleme. Da ich noch keine Aktivboxen habe, kann ich nur mit Kopfhörern spielen. Habe dann auch Garritan CFX Lite, was gerade reduziert war, gekauft und damit hat sich die Suche erledigt, ich bin damit sehr zufrieden. Aber der FP eigene Sound ist über Kopfhörer nicht viel schlechter. An einem Zeitpunkt, da war ich mir sicher, dass ich mit dem Pianoteq Demo spiele und das klingt alles so richtig stark und dann sage ich mir "Pianoteq klingt ja viel besser als FP 30, hier gibt es nicht zu bemängeln" und dann schaue ich genau hin und entdecke, dass die Kopfhörer am Roland angeschlossen sind. Die Klangwahrnehmung ist bei mir tagesformabhängig, aber generell ist FP 30 über Kopfhörer doch sehr konkurrenzfähig. Für meinen Geschmack ist Garritan CFX klar besser, Pianoteq nur ein wenig, wenn überhaupt.

Es ist viel bequemer, ohne den Laptop zu arbeiten, deswegen spiele ich meistens direkt am Roland.

Was ich zu bemängeln habe:
- Roland App überschreibt Einstellungen, man kann sie zwar abspeichern, aber jedesmal wenn man die App startet, sind sie verschwunden
- Lautstärke des Metronoms/von Begleitrhythem lässt sich nur über die App einstellen
- App funktioniert nicht im Hintergrund - wenn man am Tablet Noten lesen will, geht die App aus
- Die Begleitungsfunktion in der App ist nicht schlecht, aber ich würde gerne die Möglichkeit haben, selber Akkorde einzustellen und die automatische Akkorderkennung ausschalten
- Tastengeräusche sind laut. Meine Frau meinte, dass sie sie im anderen Zimmer deutlich hören kann, als ob ich die ganze Zeit an die Wand klopfen würde

Ach ja - Klavierspielen macht riesen Spass. Mittlerweile kenne ich alle 12 Maj7 Akkorde, jetzt sind die min7 dran. Ansonsten übe ich ein wenig aus so einem alten Klassikbuch für Anfänger, dazu etwas Pentatonik, 2-5-1 Voicings, Tonleitern und Tim Richards Blues Buch. Und anders Zeug, wenn noch Zeit übrig bleibt.
 
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