Kaufberatung: Synthesizer oder Stagepiano für Bühne

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Hi alle zusammen,
Habe mir vor einigen Monaten das Stagepiano Roland RD-700GX gekauft. Damals mit der Absicht, darauf mehrere Stunden täglich Klavier zu üben. An den Übungsstunden hat sich nichts geändert, dafür aber am Gerät, auf dem ich klimpere: Mittlerweile bin ich stolzer Besitzer eines Flügels und brauche mein Stagepiano kaum mehr.

Ich spiele in einer Band und habe mehrere orchestrale Stücke komponiert, die sich mit 2 Händen nicht spielen lassen. Nächstes Jahr stehen Live-Auftritte an, und bis dahin sollte ich eine Lösung gefunden haben, wie ich die Keyboard-Parts live performen kann. Das Problem beim RD-700GX ist ja, dass es keinen integrierten Sequencer hat, der einige Stimmen automatisch runterspielen könnte, während ich sozusagen manuell den Rest erledige.

Frage: Was wäre für mich das sinnvollste ?
Soll ich das Stagepiano verkaufen (könnte dies sogar ohne Wertverlust arrangieren, da ich es damals billiger bekam) und mir stattdessen einen Synthesizer mit eingebautem Sequencer zulegen (z.B den Mo-08 oder den Korg TR-88) ?
Auf die spitzen Pianosounds des RD-700GX könnte ich wie gesagt dank Flügel verzichten...

-Imperator-

PS: Gewisse Fragen erübrigen sich unter den Umständen zwar, den Fragebogen fülle ich aber trotzdem mal aus:


(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung?
___ bis ~1900€
[ ] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: __________________________
[x] nein.

(3) Wie schätzt du dich spieltechnisch ein?
[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[x] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4) Wo setzt du das Instrument ein? (nur zuhause, auf der Bühne, im Studio...) Wie oft wird es bewegt? Wie viel Gewicht willst du maximal schleppen?

Zuhause zum Arrangieren (Sequencer!) von mehrspurigen Keyboardparts ohne Computer, für die Live-Performance selbiger; Gewicht: egal.

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (Klavierersatz, als Workstation für die Band/für Musikproduktion, als Alleinunterhalter-Board...)

Als Workstation für die Band/für Musikproduktion + Bühne.

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Metal (2x Gitarre, Bass, Gesang, Schlagzeug)

(7) Welche Sounds benötigst du? Welche davon besonders wichtig? Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?

Orchestersounds (Cello, Violine, Chor, Orgel,...). Klavier sollte akzeptabel sein.

(8) Welche Erwartungen stellst du an die Soundqualität?
[ ] Naja, man soll schon das Klavier vom Banjo unterscheiden können...
[x] Gute Sounds
[ ] Nur das Allerbeste!
[ ] Besonders wichtige Aspekte: ___________________

(9) Welche Instrumenttypen suchst du / kommen für dich infrage?
[] Hardware-Klangerzeuger mit Tastatur
[ ] Hardware-Klangerzeuger ohne Tastatur (Rack)
[] MIDI-Masterkeyboard
[] Software-Klangerzeuger

(10) Welche Features sind die besonders wichtig?
[x] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser)
[x] Synthese / Soundbearbeitung
[ ] Sampling
[x] Sequencing
[ ] Begleitautomatik
[ ] Masterkeyboardeigenschaften
[ ] Orgeldrawbars
[ ] Lesliesimulation
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ________________________________________

(11) Welche Tastaturgrößen kommen für die infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(12) Welche Tastaturgewichtungen- und Typen kommen für dich infrage?
[ ] ungewichtet
[ ] (leicht-)gewichtet
[ ] Waterfall
[x] Hammermechanik (eher schwer oder leicht gewichtet? egal )

(13) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich, cooles Design...)
__________________________________________________

(14) Sonst noch was? Extrawünsche?
__________________________________________________
 
Eigenschaft
 
Wenn du mehr Keyboardspuren spielen willst, als du mit zwei Händen spielen kannst, gibt es ja verschiedene Ansätze dafür. Wesentlich für eine Entscheidung ist, ob du mit festem Timing oder mit variablem Timing arbeiten willst. Das ist die erste Entscheidung, die du fällen solltest - alles weitere hängt davon ab, inklusive anzuschaffender Geräte. Also: welche Methode wäre wünschenswert: festes oder variables Timing?

Harald
 
Wenn du mehr Keyboardspuren spielen willst, als du mit zwei Händen spielen kannst, gibt es ja verschiedene Ansätze dafür.
Wesentlich für eine Entscheidung ist, ob du mit festem Timing oder mit variablem Timing arbeiten willst. Das ist die erste Entscheidung, die du fällen solltest - alles weitere hängt davon ab, inklusive anzuschaffender Geräte. Also: welche Methode wäre wünschenswert: festes oder variables Timing?

Harald

Ich muss zugeben, dass ich technisch ganz und gar nicht versiert bin, deswegen weiß ich nicht, welche Art Ansätze es für derartige Problemstellungen gibt. Ich nehme an, dass festes oder variables Timing im Fachjargon für die Frage steht, ob man das Tempo des Sequencers in Echtzeit variieren kann oder nicht. Diese Frage beantworte ich mit: Das Keyboard gibt bei uns das Tempo vor. ;)

Was oben vielleicht noch zu kurz kam: Ich würde das Keyboard auch gerne zur Musikproduktion verwenden, also z.B für das Orchestrieren (möglichst ohne Zuhilfenahme von Computern, falls das überhaupt möglich ist).
 
Das Problem ab der Sache mit dem Sequencer in Livesituationen ist, dass Du für den Drummer unbedingt einen Click/Metronom mit dem Sequencertiming ausspielen musst, sonst geht's in die Hose, weil die Synchronisierung zwischen Schlagzeug und Maschine live nicht anders herzustellen ist.

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Ihr spielt mit festem Sequencer und Click für die Drums. Dadurch seit ihr in den Arrangements bis dahin festgelegt, wo der Seq mitlaufen soll/muss. Keine Tolleranz für einen spontan eingeschobenen Refrain oder Timingschwankungen. Dafür sind aber komplexere Arrangements möglich.

- Du samplest oder triggerst komplette Akkorde und feuerst sie über eine Taste oder einen Trigger ab. Dadurch kannst Du komplett auf den Drummer bauen, was das Timing angeht, aber mit mehreren getrennten Stimmen, die sich unabhängig bewegen, ist's dann Essig.

Mit Sequencern ohne Rechner zu arbeiten ist zwar möglich, in den meisten Fällen aber um einiges komplizierter, als den Rechner anzuwerfen und damit zu arrangieren. Vor allem zu Hause würde ich, der Übersicht halber, lieber mit dem grossen Monitor des Rechners arbeiten, als mit den Displays der Workstations.

Ich persönlich würde die Livearrangements so gestalten, dass ich sie mit zwei Händen spielen kann, bzw. dass damit die wichtigsten Melodien abgedeckt sind, und den Rest dann einfach weg lassen. So ist die Arbeit sehr viel spontaner und auch nicht vom Seq abhängig.

Grüsse vom HammondToby
 
Das Problem ab der Sache mit dem Sequencer in Livesituationen ist, dass Du für den Drummer unbedingt einen Click/Metronom mit dem Sequencertiming ausspielen musst, sonst geht's in die Hose, weil die Synchronisierung zwischen Schlagzeug und Maschine live nicht anders herzustellen ist.

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Ihr spielt mit festem Sequencer und Click für die Drums. Dadurch seit ihr in den Arrangements bis dahin festgelegt, wo der Seq mitlaufen soll/muss. Keine Tolleranz für einen spontan eingeschobenen Refrain oder Timingschwankungen. Dafür sind aber komplexere Arrangements möglich.

- Du samplest oder triggerst komplette Akkorde und feuerst sie über eine Taste oder einen Trigger ab. Dadurch kannst Du komplett auf den Drummer bauen, was das Timing angeht, aber mit mehreren getrennten Stimmen, die sich unabhängig bewegen, ist's dann Essig.

Eigentlich kommt für mich nur Möglichkeit 1 in Frage, denn gerade auf die getrennten Stimmen kommt es eigentlich an. Also wird das eine Metronom-Sache, aber es war für uns alle von Anfang an klar, dass das Keyboard wohl die Tempoführung übernimmt. Wie wäre das eigentlich, wenn der Schlagzeuger das Metronom des Keyboards über Kopfhörer empfangen würde...?
Mit Sequencern ohne Rechner zu arbeiten ist zwar möglich, in den meisten Fällen aber um einiges komplizierter, als den Rechner anzuwerfen und damit zu arrangieren. Vor allem zu Hause würde ich, der Übersicht halber, lieber mit dem grossen Monitor des Rechners arbeiten, als mit den Displays der Workstations.
Nunja, das Problem liegt einfach darin, dass ich sowieso mit einem Sequencer arbeiten werde müssen, der sich auf der Bühne nützen lässt...da fällt der Rechner flach. Also wäre es wohl am besten, wenn ich mir die Arbeit des Noteneinprogrammierens nicht zweimal mache...
Ich persönlich würde die Livearrangements so gestalten, dass ich sie mit zwei Händen spielen kann, bzw. dass damit die wichtigsten Melodien abgedeckt sind, und den Rest dann einfach weg lassen. So ist die Arbeit sehr viel spontaner und auch nicht vom Seq abhängig.

Grüsse vom HammondToby
Das ist bei den anderen 2 Bands, in denen ich spiele (Jazz + Pop) kein Problem, aber in diesem Falle würde sowas im Sand verlaufen...
 
Wie wäre das eigentlich, wenn der Schlagzeuger das Metronom des Keyboards über Kopfhörer empfangen würde...?

Die meisten arbeiten wie folgt: Der Backintrack wird, unabhängig von den live gespielten Sachen, auf einen zusätzlichen Output gegeben, der ans FOH geht. Auf einen weiteren Out wird der Click zu den Drums ausgespielt. Du brauchst also 5 Outputs, die Du gleichzeitig ansteuern musst: 1 und 2 für die Livesounds, 3 und 4 für 'das Orchester', 5 für den Click an die Drums ... vorausgesetzt, Du willst komplett in stereo arbeiten.

Nunja, das Problem liegt einfach darin, dass ich sowieso mit einem Sequencer arbeiten werde müssen, der sich auf der Bühne nützen lässt...da fällt der Rechner flach. Also wäre es wohl am besten, wenn ich mir die Arbeit des Noteneinprogrammierens nicht zweimal mache...

Nö, da MIDI nur Steuerinformationen enthalten, kannst Du deine MIDI-Tracks am Rechner zusammenstellen und dann per USB, Smart-Media oder anderen Speichereinheiten, einfach auf das Keyboard übertragen. Dor musst Du dann nur noch die richtigen Sounds einstellen und die Lautstärken für live noch mal anpassen und los gehts.

Noch zur Besetzung, da ihr mit zwei Gitarren spielt und der Begriff 'Metal' fiel: Sind eure Gigs mit so hochwertigem Equipment und euer Mischer so gut, dass es sich lohnt, ein Orchester zu programmieren? Meistens nehmen (vor allem verzerrte) Gitarren live ein so grosses Frequenzspektrum ein (und kommen nicht nur über die PA), dass sie ein filigranes Arrangement nicht zulassen, da leisere Stimmen entweder lautstärke- oder frequenzmäßig einfach überdeckt werden. Des weiteren sind viele Mischer aus verschiedenen Gründen dazu übergegangen, Keys weit in den Hintergrund zu mischen, da die Sounds nicht livegerecht programmiert sind ... jetzt kommt noch ein Orchester dazu.

Ich weiß, ich male schwarz, aber in vielen Fällen würde ich erst mal versuchen, einen guten Bandsound hinzubekommen und dann schauen, ob da noch Platz für grössere Arrangements sind ... da ist viel Erfahrung im Spielm wenn man so was gut machen will und die fängt erst mal mit einem schlanken Grundsound bei Gitarren, Bass, Drums und den Keys an. Mehr machen kann man hinterher immer.

Noch zu den Geräten und da Du schreibst, dass Du für 88 Tasten bist: ich würde mich mal bei den Workstations der vorherigen Generation umschauen, die da wären Korg Triton Extreme 88, Roland Fantom X8, Yamaha Motif ES8 oder, wenn es noch älter sein darf, ein Kurzweil K2600X. Aktuelle Boards mit 88 Tasten bewegen sich dann doch eher gegen die 3000er Marke und alle diese Teile bewegen sich in der Gewichtsklasse 30kg+

Grüsse vom HammondToby
 
wenn ein Yamaha Motif ES8 dem Anspruch entspricht, ein 700GX nehm ich gerne mit Wertausgleich. Bei Interesse PN
 
Guten Morgen,

Tobi hat eigentlich schon alles gesagt. Was mir dazu einfällt: Das GX kann doch Mp3s direkt abspielen? Oder vertue ich mich da?

Wenn die Sounds ausreichen und du nicht zwingend Stereo arbeitest, lässt sich da vielleicht was machen?

Zu den Outs: 4 reichen eigentlich auch aus. Ich bekomme meinen Klick per Midi raus, weil unser Drummer gerne mit seinem Metronom arbeitet.
So haben wir weniger Verkabelung und er kann auch mal seinen Klick anmachen, wenn nichts von mir kommt.
 
Wenn Du vor allem Wert auf gute Orchestrale Sounds legst, schau Dir mal den PC3 an, gibt's auch mit 88 Tasten Hammer. Pianos sind geschmacksache, aber gehören bei dem Gerät definitiv in die obere Liga. Orgelsounds sind da, 4 Ausgänge und Sequenzer ist eingebaut. Preislich mit 2290EUR ein wenig über Deinem angegebenen Budget, aber deutlich unter der Triton, Fantom, Motif - 3000er Marke.
 
Ich nehme an, dass festes oder variables Timing im Fachjargon für die Frage steht, ob man das Tempo des Sequencers in Echtzeit variieren kann oder nicht.

Nicht ganz - vielmehr ist entscheidend, ob denn ein Keyboarder an den Keyboards steht und pro gedrückter Taste ein Ton erklingt oder ob vorgefertigte Playbacks abgefahren werden.

Wenn ein echter Keyboarder von Hand spielt, müßt ihr nicht nach Klick spielen. Das ist im Regelfall ein Vorteil, weil ihr im Tempo auf die Spielsituation eingehen könnt und das Arrangement ggf. auch spontan ändern könnt. Wenn der Saal tobt, spielt ihr halt noch einen Refrain, ihr könnt ritardandi viel größer und extatischer machen, etc. . Damit bewahrt ihr euch einen ziemlich hohen Wert, nämlich die Oberhoheit über das Timing in der Band.

Wenn ihr vorgefertigte Playbacks abfahrt, gebt ihr die Kontrolle über das Timing aus der Hand. Mindestens der Schlagzeuger, oft auch alle anderen, brauchen dann einen Click und müssen mit Kopfhörer spielen. Dafür könnt ihr die größten Orchesterarrangements erstellen und einspielen.

Diese Frage beantworte ich mit: Das Keyboard gibt bei uns das Tempo vor. ;)

Ob das aber so sein muß, würde ich an deiner Stelle nochmal überlegen.

Harald
 
... Also wird das eine Metronom-Sache, aber es war für uns alle von Anfang an klar, dass das Keyboard wohl die Tempoführung übernimmt. ...
Ich muss Harald zustimmen, wenn irgend möglich, würde ich mich auf der Bühne nicht von einem Sequenzer abhängig machen, sondern mir einen Live-Keyboarder suchen. Das heißt ja nicht, dass wenn mal mal richtig pompöse orchestrale Parts einbauen möchte, die definitiv nicht komplett live gespielt werden, dass man hier und da einzelne Sequenzerparts einbaut, aber so wie ich Dich verstehe, wollt Ihr komplett auf einen Live-Keyboarder verzichten.
... Wie wäre das eigentlich, wenn der Schlagzeuger das Metronom des Keyboards über Kopfhörer empfangen würde...?
Oft reicht das nicht. Denn wenn Bass oder Gitarre einen markanten rhytmischen Part übernehmen, treiben sie auch gerne mal - so meine Erfahrung. Du musst halt immer eine gewisse Abweichung vom Click sehen, und wenn der Drummer ein paar Millisekunden daneben liegt, und die anderen Musiker ein paar weitere Millisekunden hinterm Drummer, dann kommt das ganze schon ganz schön in's eiern, und es wird schwer für den Drummer, wieder zum Click zurückzukehren, wenn er der einzige ist, der den hört.
 

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