Ich hatte erst einmal eine "echte" 335 in der Hand und abgesehen davon, dass sie damals meinen Geschmack nicht so richtig getroffen hat, war sie doch irgendwie beeindruckend.
Sehr gut haben mir die Japaner gefallen. Die bauen halt meistens echt gute Instumente. Die damalige Yamaha ist etwas eigenstÀndiger, sanfter im Sound, die neuen haben keine F-Löcher.
Die alten AS von Ibanez sind super, mit uralten (Super77) Pickups schon verdammt genial. Eine AS200 aus den 80ern kann man getrost jederzeit kaufen, ist aber auch schon eine Investition ĂŒber dem genannten Budget.
Die modernen ASx3 sind sehr solide Instrumente, je weiter man auf der Leiter raufsteigt, um so begehrlicher, ansprechender, haptisch und optisch einladender werden sie. Die "ACH" / Classic Elite Pickups sind aber imho schon zu viel des Guten, inzwischen werden sie mit Super58 ausgeliefert, die viel besser passen und den Super77 nachempfunden sind.
Die Epiphones haben mir so garnicht zugesagt, Gretsch sind halt optrisch nicht so meins, weswegen ich sie habe links liegen lassen.
Ein alter Freund von mir hat seit einigen Jahren eine Hagstrom, mit der er sehr glĂŒcklich ist und vor Corona gerne aufgetreten ist. Ich bin noch nie dazu gekommen sie in die Hand zu nehmen, denke aber, dass sie sicher sehr gut sein wird.
Was mich entsetzt hat, war diese Lady:
https://www.thomann.de/at/harley_benton_hb_35plus_cherry.htm
Zuerst zu Weihnachten fĂŒr einen mittdreissiger LinkshĂ€nder als erste Gitarre als Geschenk besorgt. Beim Einstellen ĂŒberrascht gewesen, wie gut die wirkt und dann selber eine als Zitronendrops bestellt. Meine war nicht so gut voreingestellt wie die Lefty, aber dennoch Hut ab. Wo es drauf ankommt (Hals, Sattel, BĂŒnde, BrĂŒcke) sauberst verarbeitet, Elektrik ok, Pickups besser als der Ruf (und mir gefallen sie auch besser als bei den Ibanez, Epiphone und Co), schönes, wenn auch im Detail nicht perfektes Finish (F-Löcher, HalsĂŒbergang,...) auf sehr brauchbarem Holz. Auch der Schalter in LP Position ist nett. Ich denke mal eine "Plus" mĂŒsste es auf jeden Fall sein, aber die ist dafĂŒr sehr ordentlich. Ein schöneres Schlagbrett dran, andere Knöpfe und sie sieht auch richtig gut aus. Klingen tut sie hervorragend, etwas heller, offener als die Ibanez, zu spielen sind sie annĂ€hernd gleich mit ihren schlanken, aber nicht flachen HĂ€lsen.
Ich wĂŒrde Die HB35+ in Augenhöhe mit der Ibanez AS73 sehen. Die AS93 kostet dann schon mehr als das Doppelte, legt aber ĂŒberall noch was drauf (echt ein Ohren-/Finger-/Augenschmaus).
Die rote AS73 ist nicht hochglĂ€nzend lackiert sondern seidig. Das ist optisch gewöhnungsbedĂŒrftig, da der Hals ebenfalls seidenmatt ist, sehr angenehm zu spielen. Die Tobacco hat ein Highgloss finish (Ich glaube aber dass das verschiedene Modelljahre waren, die ich da verglichen hatte).
Die Ibanez AS73 macht nichts wirklich besser als die billige HB, aber sie wirkt insgesamt auf mich wertiger. Vielleicht nur wegen des Headstock, aber:
Die HB konnte ich leichter, sogar mit Aufschlag fĂŒr Setup und neue Saiten, gebraucht weiterreichen, als (aus Ăsterreich mit Versandkosten) sie ans groĂe T zurĂŒckzusenden.
Die Ibanez, AS93 und AS73, waren ja nur geliehen, da ist der Gebrauchtpreis aber deutlich unter 50% Neuwert.
Ich ĂŒberlege echt, mir nochmal eine HB35+ in rot oder eine 21er AS73 in Linde zu holen. Sehen echt gut aus und sind beides tolle Instrumente zum mehr als fairen Kurs im Vergleich zu den >⏠1.000,- GerĂ€ten, die mir einfach zu teuer sind fĂŒr die paar Mal im Monat, wo ich eine "groĂe Semi" spiele.