Kawai CA 51 oder Casio AP 620

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Hallo liebe Forengemeinde,

die letzten Tage und Wochen habe ich mich mit der Recherce nach einem für mich geeigneten
Digitalpiano beschäftigt. Ich konnte auch bereits einige Pianos anspielen und habe für mich Roland und
Yamaha ausgeschlossen. Beim Testspielen hat mir das Kawai CA 18 am besten gefallen.
Dieses Piano hat für mich den brilliantesten Klang, vor allem in den tiefen Tönen. Einziger
Wehmutstropfen die fehlende Saitenresonanz und die Ausstattung.

Daher würde ich zum nächst "größeren" CA 51 tendieren. Nun bin ich bei meiner Recherche auf die das neuere
Casio AP 620 gestoßen. Der Klang aus den Videos hat mich sehr überascht. Ein sehr brillianter Klang mit schön
knackigen Tiefton.

Nun schwanke ich zwischen diesen beiden Pianos, was mich zu meiner eigentlichen Frage zurückbringt. Zu welchem Piano würdet ihr mal abgesehen vom Preis tendieren? Wie ist der Anschlag des AP620 mit dem des CA51 zu vergleichen?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Grüße
Chris
 
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Ich kann nichts zum Vergleich beitragen, da ich das Casio nicht kenne, ich habe aber ein CA-51 und bin sehr zufrieden damit - besonders mit der Klaviatur. Zum Thema Sound möchte ich nur so viel sagen, dass man Internetvideos getrost vergessen kann, was die Beurteilung des Klangs betrifft. Eine Direktaufnahme der Pianos (über Line-Out) gibt Dir maximal einen Eindruck über den Sound via Kopfhörer, aber auch da weiß man nicht, inwiefern schon Kompressionsalgorithmen und/oder Equalizer drüber gelaufen sind. Aufnahmen über irgendein Kameramikro sagen noch weniger bis gar nichts aus.

Du wirst also schwer darum herumkommen, die Instrumente selbst anzuspielen...
 
Hallo LaRate,

erstmal danke für deine Antwort. Hab mich jetzt ein wenig schlau gemacht. Die nächste Möglichkeit, dass Casio in einem Musikgeschäft anzuspielen ist von mir aus zwei Autostunden von entfernt. Aber du hast Recht. Sicher besser das Piano selbst anzuspielen, als die Katze im Sack zu kaufen.
 
Ich hab das Casio Privia 830 angespielt, das dieselbe Tastatur hat.
Ich würde sagen, die Tastatur ist deutlich leichter als beim Kawai und fühlt sich auch nicht so präzise an. Die Tasten haben leichtes seitliches Spiel. Das Tastaturgeräusch konnte ich im Laden nicht beurteilen.

Beim Kawai sind die Tasten aus Holz, und das Geräusch, das beim Spielen entsteht, stört nicht, sondern bereichert den Klang eher.
Beim Casio sind die Tasten etwas aufgerauht (Ivory Touch) auch die schwarzen. Ich bezweifle jedoch dass das saugfähiges Material ist, wie bei den hochwertigen Tastaturen anderer Hersteller.

Beim Kawai sind die weissen Tasten (soweit ich weiss) aus weissem Acryl, also aus weissem Plexiglas und die schwarzen aus Phenol. Das Material fühlt sich deutlich edler an, als der übliche ABS Kunststoff, und bei trockenen Fingern rutscht es nicht ganz so viel wie ABS oder PVC. Die schwaren Tsten sind mattiert. Bei eifrigem Spielen werden sie vorne leicht glänzend. Ich hab aber festgestellt, dass auch dort, wo die Tasten glänzen, sie griffig sind; das liegt wohl am Material und hab vor, meine etwas zu polieren. Die glänzenden Tasten sind sogar etwas griffiger als die matten....

Auf Saitenresonanz würde ich nicht allzuviel Wert legen. Kawai hat die Eigenart, dass die Saitenresonanz nur bei direktem Tastaturspiel funktioniert, aber nicht beim Abspielen von Midi Daten oder des eingebauten Recorders. Deshalb sind auch die Demos auf der Kawai Seite wohl ohne Saitenresonanz.Man kann den Effekt zwar ausprobieren, bei wirklichem Spielen ist er aber nicht wahrnehmbar, es sei denn man stellt den Effekt auf maximale Stärke.

Ausserdem schwingen die Saiten der oberen Oktave -anders als beim realen Klavier- nur dann mit, wenn man dort auch Tasten drückt. D.h. nur bei vollgriffigem Spiel wird der Klang bereichert, das ist aber nur bei sensiblen klassischen Solo Stücken von Bedeutung, im Mix, oder bei Populärmusik wird man den Effekt kaum wahrnehmen.

Ich vermute, man hat den Effekt nur pro Forma eingebaut, damit der Werbeprospekt besser aussieht, erkenn aber keinen realen bedeutsamen Klangvorteil darin.

Das Casio hat keine sympathetische Saitenresonanz, sondern nur Dämperresonanz. In der Werbung ist das nicht so klar ausgewiesen. Dämpferresonanz haben heute natürlich alle besseren Digis, das Kawai ebenfalls und die funktioniert auch via MIDI oder via Recorder, wie es sein soll. (Auch das CA18 hat Dämpferresonanz, soweit ich weiss)
Wenn man aber die Töne bei gedrücktem Pedal nachklingen lässt, und dann 5-10 weitere Töne anschlägt, bricht die Resonanz bei meinem CP136 und auch bei einigen neueren Kawai Modellen für die alten Töne plötzlich weg. Das scheint an einer eher schlechten Polyphonieverwaltung zu liegen. Ob das beim Casio genauso ist, kann ich nicht sagen.

Nachzutragen bleibt noch, dass der Klang beim CA18 neuer ist als beim CA51. Man kann oft in Foren lesen, dass der Klang vom CA18 gegenüber der CAx1 Serie besser ist.
Ich selber hab übrigens ein CP136, dessen Klang ist noch älter als beim CA51 und dürfte derselbe wie beim MP8 I sein. Und dieser Klang gefällt mir durchaus. Wenn ichs mal besonders echt haben möchte, dann nehm ich Galaxy II. Ein klarer Digipiano Klang, noch mit etwas Chorus dazu oder gelayert hat aber auch seinen ganz eigenen Reiz...

Grüsse,

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man aber die Töne bei gedrücktem Pedal nachklingen lässt, und dann 5-10 weitere Töne anschlägt, bricht die Resonanz bei meinem CP136 und auch bei einigen neueren Kawai Modellen für die alten Töne plötzlich weg. Das scheint an einer eher schlechten Polyphonieverwaltung zu liegen.
Das Problem kann ich auch für das CA-51 bestätigen. Es fällt aber eigentlich nur auf, wenn man es provoziert (tiefen Ton mit gehaltenem Pedal laut anschlagen, dann einige hohe Töne leise anspielen) - beim Spielen habe ich das bisher noch nicht wahrgenommen.
 
Hallo Peter,

herzlichen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Wahrscheinlich werde ich mir den Weg zum nächsten Musikladen sparen.
Wie schon erwähnt hatte ich mich bereits für das CA18 entschieden, da mir der Klang und vor allem die Klaviatur am besten gefallen habe. Das Spielgefühl ist mit meinem alten Kawai Klavier durchaus zu vergleichen. Das CA51 konnte ich leider noch nicht anspielen wird sich sicherlich ähnlich anfühlen. Schön das du auch den Punkt mit dem Klang angesprochen hast. Als ich das CA18 gespielt habe, habe ich den Klang auch mit dem des CA63 und CA71 verglichen. Man spührt zwar, dass ein besseres Boxensystem verbaut worden ist. Für mich war das allerdings wenig authentisch, da das ganze Piano bei den harten Bässen vibriert. Auch den Klang empfand ich als eher dumpf bzw. weniger klar als beim CA18.

Zu dem Thema Midi-Funktionen hätte ich noch ein Frage. Da ich das auf meinem alten Klavier nicht hatte würde mich interessieren, inwieweit ihr diese Funktionen in euer Klavierspiel mit einbaut. Nutzt ihr die Möglichkeiten aus, das ganze am PC zu bearbeiten?

Grüße
Chris
 
°chris°;4596255 schrieb:
Zu dem Thema Midi-Funktionen hätte ich noch ein Frage. Da ich das auf meinem alten Klavier nicht hatte würde mich interessieren, inwieweit ihr diese Funktionen in euer Klavierspiel mit einbaut. Nutzt ihr die Möglichkeiten aus, das ganze am PC zu bearbeiten?
Genutzt habe ich die Funktionen in den wenigen Monaten, in denen ich das Piano habe, bisher noch nicht wirklich (nur mal testweise mein altes Powerbook mit GarageBand angeschlossen und rumprobiert), allerdings wollte ich mir die Option offen halten und habe deshalb das CA 51 dem CA 18 vorgezogen. Für MIDI-In sehe ich persönlich an einem Homepiano nicht so viel Nutzen, aber den MIDI-Out wollte ich haben, um später damit auch mal Software-Instrumente oder ggf. einen Expander anzusteuern (d.h. das nachträgliche Bearbeiten ist mir weniger wichtig als das Spielen anderer virtueller Instrumente).
 
Midi benutze ich, um ein Softwarepiano anzusteuern. D.h eine PC Software die einen gesampleten Pianoklang abspielt, der sehr viel naturalistischer ist als der eingebaute Pianoklang.
Diese Möglichkeit bietet das CA18 mangels MIDI Schnittstelle leider nicht. Allerdings kostet sowas auch zusätzlich Geld und Nerven, bis es richtig läuft...

Grüsse,

Peter
 
Hallo zusammen,

danke nochmals für die schnellen Antworten. Ich nehme an ohne Labtop o.Ä. läuft da nichts. Wie funktioniert das dann im Detail? Wenn ich beispielsweise einen gesampelten Pianoklang benutze, läuft die Klangerzeugung dabei über das Piano oder den Labtop? Denn der Klang
über einen Labtop wird ja sicherlich nicht so prickelnd sein. Besser wäre natürlich, diesen neuen Pianoklang auf das EPiano zu ziehen. Geht das?

Grüße
Chris
 
°chris°;4598488 schrieb:
Wie funktioniert das dann im Detail? Wenn ich beispielsweise einen gesampelten Pianoklang benutze, läuft die Klangerzeugung dabei über das Piano oder den Labtop?
Das Piano sendet Midi-Daten (z.B. welche Taste du gerade anschlägst) an das Programm auf dem Laptop, woraufhin das Programm den entsprechenden Ton abspielt. Die Klangerzeugung findet also im Rechner statt.

°chris°;4598488 schrieb:
Denn der Klang über einen Labtop wird ja sicherlich nicht so prickelnd sein.
Naja, man muss dann eben externe Lautsprecher an das Laptop anschließen.

°chris°;4598488 schrieb:
Besser wäre natürlich, diesen neuen Pianoklang auf das EPiano zu ziehen. Geht das?
Nein, das geht nicht. Wenn das Piano aber einen Line-In hat und man die interne Klangerzeugung abschalten kann, kann man das Laptop-Signal aber wieder ins Piano einspeisen, um dessen interne Lautsprecher zu benutzen.
 
Nein, das geht nicht. Wenn das Piano aber einen Line-In hat und man die interne Klangerzeugung abschalten kann, kann man das Laptop-Signal aber wieder ins Piano einspeisen, um dessen interne Lautsprecher zu benutzen.
Ohne es probiert zu haben, glaube ich, dass das Rückführen des externen Audiosignals zu den Lautsprechern des Pianos beim CA-51 über die sog. "Local Control"-Funktion klappen könnte, auch wenn die wahrscheinlich ursprünglich dazu gedacht ist, das Piano mit MIDI-Daten von aussen zu steuern.

Auszug aus der Anleitung:
"Von dieser Einstellung hängt ab, ob die Klangerzeugung des CA-Pianos über die eingebaute Tastatur (ON) oder über ein externes MIDI-Instrument (OFF) gesteuert wird. Auch bei ausgeschaltetem Local Control Modus werden Informationen über die auf der Tastatur des CA-Pianos angeschlagenen Tasten an ein externes MIDIInstrument oder einen Personalcomputer übertragen."

Wenn das hier schon mal jemand erfolgreich ausprobiert hat, bitte melden - das würde mich auch sehr interessieren (hab noch nicht die notwendigen Kabel zu Hause um es selbst zu probieren)!
 
Ohne es probiert zu haben, glaube ich, dass das Rückführen des externen Audiosignals zu den Lautsprechern des Pianos beim CA-51 über die sog. "Local Control"-Funktion klappen könnte, auch wenn die wahrscheinlich ursprünglich dazu gedacht ist, das Piano mit MIDI-Daten von aussen zu steuern.
Tatsächlich schaltet "Local Control" eigentlich nur die Verbindung zwischen der internen Tastatur und der Klangerzeugung ein oder aus, das ist genau das, was ich meinte. In unserem Falle wird das also in der Tat funktionieren: Local = off, per Midi in den Rechner und per Audio-Leitung wieder zurück ins CA.

Disclaimer: Ich habe selbst kein CA51 und konnte es also auch nicht ausprobieren. Aber wenn das Teil auch nur ansatzweise das macht, was es soll, funktioniert es ;)
 
Wenn das hier schon mal jemand erfolgreich ausprobiert hat, bitte melden - das würde mich auch sehr interessieren (hab noch nicht die notwendigen Kabel zu Hause um es selbst zu probieren)!

Ich hab ein Kawai CP136 und nehme an, dass alle Kawai Pianos in dieser Beziehung gleich funktionieren:

Wenn man nur Klavier spielen will, dann reicht es aus, die Soundkarte am Line-In des Pianos anzustöpseln.
Und zusätzlich muss der Computer via USB oder Midi mit dem Piano verbunden werden.
Der Volumeregler an der Frontplatte hat keinen Einfluss auf das Line-In Signal. D.h. man braucht "local off" dann überhaupt nicht, und kann ganz einfach den Volumeregler des Pianos auf Null regeln. Das Softwarepiano wird dann an der Soundkarte geregelt.
Schön ist es, dass alle Kawai Pianos einen eigenen Regler für den Line-In neben den Buchsen haben. Damit kann man den Pegel optimal (für besten Rauschabstand) einstellen.

"Local Off" ist für raffiniertere Setups, wenn man z.B. die internen Instrumente (Streicher z.B.) mit dem externen Pianoklang mischen will. Man stellt dann "Local Off" ein und zunächst sind alle internen Instrumente stumm. Wenn man nun z.B. die Streicher hören will, und wenn die auf MIDI Kanal 2 liegen, dann muss man mit einem MIDI-Router (z.B. MIDI OX) den Kanal 2 vom Computer in das Piano zurückrouten. Dann hört man die Streicher wieder.

Jenachdem, was man machen will, kann man das aber auch mit anderen Tricks erreichen. Der Local Off Modus wurde ursprünglich erfunden, um mit externen Sequenzern zu arbeiten, und nicht für externe Instrumente. Deshalb sind manchmal Workarounds notwendig das hängt aber von den Eigenheiten des jeweiligen Pianos ab.

Mit dem Yamaha CVP 96 hab ich das auch schon gemacht. Das geht da ganz genauso, nur dass dieses leider keinen separaten Line-In Regler hat. Es müsste mit fast allen Pianos aller Marken eigentlich genauso funktionieren. Bevor ich mei Kawai kaufte, hab ich alle möglichen Bedienungsanleitungen und technischen Specs aller gängigen Marken und Modelle studiert, daher weiss ich das ganz gut.

Peter
 
Okay, in dem Falle ist es natürlich noch einfacher :)
 
Schön ist es, dass alle Kawai Pianos einen eigenen Regler für den Line-In neben den Buchsen haben. Damit kann man den Pegel optimal (für besten Rauschabstand) einstellen.
Das CA 51 ist da leider eine Ausnahme - den Regler am Line-In gibt es erst ab dem 71er.

edit: Das heißt also, dass die Lautstärke des externen Signals an den Lautsprechern des Pianos auch unabhängig vom Lautstärkeregler am Piano ist, also nicht mehr irgendwie verstärkt wird?

Vielen Dank für die ausführlichen Infos.
 
Ja, der Lautstärkeregler am Piano wirkt nur auf den digitalen Signalpfad und nicht auf den analogen.
Ich kann das nicht 100% garantieren, aber bei meinem Yamaha war es auch so, und technisch gesehen ist das auch billiger, weil der Hersteller dann nur ein einfaches lineares Poti einbauen muss.

MIt dem Line-In Regler hat Kawai dann wohl gegeizt. Das ist schade. Vermutlich ist dann (wie bei meinem CVP96) der Line-In so empfindlich, dass man Rauschen und Brumm nicht richtig wegkriegt. Ich selber hab mir nen Spannungsteiler 1:5 im Kabel eingebaut, erst dann klappte es.

Man könnte auch z.B. einen Kopfhörer Volume Regler von Sennheiser einschleifen, das wäre wesentlich billiger als ein Mischspult. Allerdings hab ich das nicht wirklich probiert da ich löten kann und Elektroniker bin ;-)
Oder Du hast mehr Glück und es brummt und rauscht bei Dir nicht ;-)

Peter
 
Hallo zusammen,

danke nochmals für eure Kommentare. Ich denke meine Wahl wird wohl das CA51 bleiben, sollte es bis dahin noch erhältlich sein. Leider läuft diese Modell demnächst aus und mein Sparschwein muss noch ein wenig mehr gefüllt werden :).

Nebenbei ist das hier ein wirklich belebtes Board, gefällt mir sehr gut. Konnte hier schon sehr viele Infos sammeln. Macht weiter so.

Grüße
Chris
 

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