Kein lineares Klangverhalten vollmassiver Westerngitarren < 1000 € ... alle gleich?

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Gast284307
Guest
Hallo,

habe jüngst mehrere vollmassive Westerngitarren im sogenannten "Einsteigerbereich" bis 1000 Euro getestet.

Wiederholt fiel mir folgendes auf. Ungefähr ab der A Saite (bei manchen auch schon bei höhren Saiten) bis hin zur tiefen E-Saite bekommt man oft viel Resonanz. Die A-Saite hat eine gute Ansprache und über As-G-Ges bis F hat man akzeptable Bässe. Aber das leer angeschlage E klingt auf einmal wieder vergleichsweise schlank. Mich nervt das, ich hätte gerne ein bassigeres E.

Kennt das jemand und weiß, wie kommt es, daß sich viele Gitarren hier gleichen?
 
Eigenschaft
 
Möglicherweise bauformbedingt?

Ansonsten müsstest du mal sagen, was für Gitarren du angespielt hast.
Deine Aussage ist relativ unspezifisch und ich teile die Ansicht auch nicht umbedingt.
 
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Dreadnoughts: Z.B. Martin D10, Yamaha A3, Sigmar SDM 18, und andere.

Bei der Martin war es glaube ich nicht so arg. Die hatte entgegen ihres Rufes aber arg wenig Bässe. Da lieferte eine Recording King mehr ab. Dafür war die Martin sehr präsent und offen.

Meine Vermutung ist ja, dass sich das teilweise mit Eigenresonanzen erklärt. Und die waren bei der Martin womöglich gut beseitigt.
 
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Hm, die meisten Dreadnoughts sind eigentlich vergleichsweise basslastig, dann würde ich das nicht auf die Bauform schieben.
Möglicherweise hast du da einfach Pech gehabt bei deinen Modellen, die du angespielt hast.

Oder deine Vorstellungen decken sich einfach nicht mit dem, was man in der Preisklasse bekommt. Es hat schon seinen Grund, wieso viele Gitarren mehrere Tausend Euros kosten.
Knackige Bässe sind da auch mit dabei.

Meine Vermutung ist ja, dass sich das teilweise mit Eigenresonanzen erklärt. Und die waren bei der Martin schlicht gut beseitigt.

Die letzte Aussage verstehe ich nicht.. Alle Materialien haben Eigenresonanzen. Jede Gitarre hat Eigenresonanzen. Das ganze Prinzip einer Gitarre beruht auf Resonanz.
Was meinst du mit "die waren beseitigt"?

In Bezug auf deine Aussage: Wenn, dann willst du ja mehr Resonanz auf der E-Saite und nicht weniger..

Ansonsten kann ich nur sagen: Ich hab auch schon genug Gitarren unter 1000€ gespielt, die für mein Empfinden eine vernünftige E-Saite hatten, die nicht sonderlich abfiel. Aber die Zeiten in denen ich in Musikhäusern rumhingt und hunderte Gitarren angespielt hab, sind shcon länger her. Zur aktuellen Marktsituation kann ich wenig sagen.
 
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Das ganze Prinzip einer Gitarre beruht auf Resonanz.
Was meinst du mit "die waren beseitigt"?

"Bei Resonanzfrequenz stimmt die Eigenfrequenz eines schwingenden Systems mit der Frequenz der zugeführten Energie überein. Im Resonanzfall wird die Auslenkung der Schwingung größer. In der Akustik bedeutet eine höhere Amplitude von Schallwellen einen höheren Schalldruck und damit eine größere Lautstärke."

Besonders starke Resonanzfrequenzen fallen mir oft da auf, wo ich es beschrieb.

Die A-Saite hat eine gute Ansprache und über As-G-Ges bis F hat man akzeptable Bässe. Aber das leer angeschlage E klingt auf einmal wieder vergleichsweise schlank.

Hatte auch schon den Effekt, daß das auf der E Saite gegriffene G so arg rein dröhnt, daß es unangenehm war. Irgendwo schnappte ich mal auf, dass es die Kunst eines Gitarrenbauers ist, allzu grasse Eigenfrequenzen in diesem Bereich zwischen das G und das Gis oder das Fis zu legen, damit das nicht passiert.

Aber eigentlich hatte ich auf jemanden gehofft, der das Problem auch kennt. Vermutlich melden sich nur welche, die das Problem nicht kennen.
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dann würde ich das nicht auf die Bauform schieben.

Beim Musik Store bekam ich mitgeteilt, daß die verwendeten Hölzer wichtiger als die Bauform seien.
 
Besonders starke Resonanzfrequenzen fallen mir oft da auf, wo ich es beschrieb.

Aber deine Aussage war ja, die Resonanzen seien "beseitigt", den Teil verstehe ich immer noch nicht.

Hatte auch schon den Effekt, daß das auf der E Saite gegriffene G so arg rein dröhnt, daß es unangenehm war. Irgendwo schnappte ich mal auf, dass es die Kunst eines Gitarrenbauers ist, allzu grasse Eigenfrequenzen in diesem Bereich zwischen das G und das Gis oder das Fis zu legen, damit das nicht passiert.

Die Kunst des Gitarrenbauers ist es natürlich ein Instrument zu bauen, das möglichst wenig Töne hat, die herausstechen oder extrem abfallen. Aber da sprechen wir dann auch wieder von anderen Preisbereichen, wo dann z.B. die Decke einer Gitarre präzise nachbearbeitet wird um Resonanzen zu optimieren. Bei "Fabrikgitarren" ist der Aufwand nicht bezahlbar.

Beim Musik Store bekam ich mitgeteilt, daß die verwendeten Hölzer wichtiger als die Bauform seien.

Hatte ich auch überlegt, aber deine Gitarren haben verschiedene Hölzer, daher ergab die Überlegung wenig Sinn.
 
Aber deine Aussage war ja, die Resonanzen seien "beseitigt", den Teil verstehe ich immer noch nicht.

Ja sorry, hier schreibt ein Hobbyklampfer und kein Physiker, etc. Also diese starken Ausschläge in dem von mir benannten Bereich waren bei der Martin weniger gegeben, und ich vermutete dies als Ergebnis von Gitarrenbaukunst.
 
Nicht unbedingt signifikant und dennoch nicht zu unterschätzen ist, dass wenn man verschiedene Gitarren unterschiedlicher Hersteller durch Anspielen mit einander vergleicht man nicht weiß,

- welchen Saiten (Hersteller)
- welche Saitenstärke
- wie alt die Saiten

auf der Martin, auf der Yamaha und der Sigma sind.
 
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Ja, das ist sehr richtig, kann aber den von mir geschilderten Sachverhalt eher nicht erklären.
 
Möchte zunächst mal feststellen dass es ein lineares Klangverhalten auch bei Gitarren über 1000,- € nicht gibt.

Ich persönlich halte das auch für nicht wünschenswert.

Aber eigentlich hatte ich auf jemanden gehofft, der das Problem auch kennt. Vermutlich melden sich nur welche, die das Problem nicht kennen.

Bin zwar nicht ganz sicher ob ich Dich richtig verstehe, aber ich denke schon. Helfen tut es auf jeden Fall wenn man sein Problem möglichst präzise und verständlich beschreibt. Leider kenne ich nicht nur Dein Problem, sondern noch viele andere...

Beim Musik Store bekam ich mitgeteilt, daß die verwendeten Hölzer wichtiger als die Bauform seien.

Jau - die kennen sich mal so richtig gut aus.

Ich glaube dass es für deutlich unter 1000,- € Gitarren gibt die Dich zufrieden stellen würden.
 
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Ich glaube dass es für deutlich unter 1000,- € Gitarren gibt die Dich zufrieden stellen würden.

Ich hatte das "< 1000 €" nicht in der Überschrift drin. Im Text gab ich das an, erstens um Klarheit zu schaffen, und zweitens, weil es sonst voraussichtlich ohnehin nachgefragt worden wäre.

Aber ich zweifel, ob ich deutlich unter 1000 bleiben kann. Denn an der Martin konnte ich sehen, was es heißt, überall eine durchsetzungsfähige Ansprache zu haben. Da kamen die anderen bislang nicht mit. Konnte aber bei mancher auch an den Saiten gelegen haben. Aber die Martin hatte mir einfach zu wenig Bässe. Wollte eigentlich nicht mehr so viel Zeit in den Kauf stecken. Aber in diesem Fall auch nicht Unsummen ausgeben. Vielleicht suche ich nach einer Gebrauchten.
 
Grundsätzlich möchte ich erstmal anmerken, dass es durchaus am Saitensatz liegen kann, dass der Bass im Vergleich softer erscheint. Zieh auf eine Gitarre, auf der du Bass willst, mal 10er drauf, dann reden wir weiter ;)

Der Aussage, dass du bei Gitarren unter 1.000.euro genauso fündig wirst möchte ich mich anschließen. Oft ist es nur leider schwierig, alle Marken zu vergleichen, da die Händler nicht die riesen Auswahl des Markts anbieten können.
Ebenso möchte ich mich der Aussage von Bassturmator anschließen, dass die Jungs vom Musik Store richtig Ahnung haben müssen.. Klar liegt viel am Holz, aber die Bauformen selbst haben trotzdem sehr auffällige Eigenschaften, die man - meiner Meinung nach - nicht anzweifeln kann. Deswegen findet man mich eher an den GrandAudits als an einer Dreadnought ;)

Ich für meinen Teil hatte letztens eine Duke für 750 EUR (allerdings eine Grand Auditorium) in der Hand. Wirklich tolle Gitarre. Nur kriegt man die kaum wo ;)

Sind deine Erwartungen vielleicht einfach zu hoch? An was vergleichst du das denn bzw. Hattest du schon eine Gitarre in der Hand, die deine Ansprüche erfüllt? Wenn ja welche?

Greez
 
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Zieh auf eine Gitarre, auf der du Bass willst, mal 10er drauf, dann reden wir weiter

Ich mache auf meiner Yamaha LL16 12er Saiten drauf, stimme sie aber auch meist einen Halbton tiefer, damit sie wärmer klingt. Saiten wirken sich schon aus, man sollte hier nicht geizen, und hat immer noch das Risiko, daß die zu lange beim Händler rumlagen. Auch teure Saiten können nicht so dolle klingen. Machte kürzlich Saiten für 15 Euro nach wenigen Tagen wieder runter. Ich wäre dafür, daß ein Herstellungsdatum auf der Packung aufgedruckt ist. Aber eine grobe Richtung erfährt man auch bei weniger guten Saiten.

Der Aussage, dass du bei Gitarren unter 1.000.euro genauso fündig wirst möchte ich mich anschließen.

Naja, will man eine vollmassive Gitarre, gibt es so viele nicht. Jetzt kann man einwenden, der Boden zB mache nur 10% des Klanges aus, also müßte er nicht massiv sein. Mir ist das aber wichtig.

Oft ist es nur leider schwierig, alle Marken zu vergleichen, da die Händler nicht die riesen Auswahl des Markts anbieten können.

Exakt! Es wäre mal der Bringer, wenn man so ziemlich alles antesten könnte, geht aber nicht. Also läßt man sich die ein oder andere Gitarre schicken. Mit geschickten Gitarren hatte ich selten einen Treffer. Und dann schickt man sie zurück.

Hattest du schon eine Gitarre in der Hand, die deine Ansprüche erfüllt?

Sehr positiv in Erinnerung habe ich klanglich eine Dowina, wollte aber keine 45mm Sattelbreite. Die hatte unglaublich schöne Bässe, schöne Mitten und breite Höhen. Das alles ausgewogen und präsent. Die machte Spaß. Weiß nicht mehr, ob es diese war, oder eine ähnliche:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...MIstmzl8_76QIVzud3Ch1vugjmEAQYBCABEgKax_D_BwE

Die teuren Taylors, Martins und Gibsons hatte ich nur ganz selten in der Hand. Die hatten auch nicht immer den Klang, den ich suche. Manchmal aber schon. Die Händler auf satte, tiefe Bässe angesprochen, sagen fast durchgängig, die Geschmäcker wären halt verschieden. Habe da noch nie brauchbare Hilfe bekommen.

Mein Eindruck ist, daß mit der Konstruktion und den verwendeten Hölzern eine bestimmte Richtung begünstigt werden kann. Aber offenbar scheint das Ergebnis innerhalb einer bestimmten Bandbreite immer noch Glücksache zu sein. Und die Bandbreite scheint mir nicht ganz unerheblich zu sein.

Dann gibt es noch die Erzählung, die Gitarren müßten eingesspielt werden. Da ist was dran, aber die Basics sollten schon stimmen. Hatte bei meiner Yamaha LL 16 5 Jahre geraucht und gab sie zwischenzeitlich noch jemanden in die Hand, der doppelt so laut spielt wie ich (vor Publikum). Die hat sich schon entwickelt. Auch die Bässe wurden besser. Aber da ist mehr drin.

(((Habe da noch eine steile These, bei der ich mir alles andere als sicher bin. Aber es gibt elastischere und weniger elastischere Hälse. Meine Vermutung ist, daß eine hohe Steifheit offenen, präsenten und obertonreichen ausgewogenen Klang begünstigt. Ist der Hals "weicher" kann sich das zu Gunsten der Bässe auswirken, geht aber zu Lasten der Offenheit, Präsenz und Obertöne. Einen Eindruck von der Elastizität bekommt man ja, wenn man den Hals mal nach hinten zieht.)))
 
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Schwierig schwierig...

Das mit der vollmassiven Gitarre kann ich schon nachvollziehen. Ich verstehe die Argumentation mit den 10% auch nicht.. Ich will ja auch 100% Klang ;)

Gitarren bestellen.. Ein Thema für sich. Ich hab damit Furchtbare Erfahrungen gemacht, nicht der Händler wegen, sondern wegen mir. Ein direkter Vergleich ist mir nicht möglich und nur wenige Gitarren immer vergleichen.. Das liegt mir einfach nicht.

Dowina hatte ich noch gar nicht in der Hand. Ich muss gestehen.. Ich kannte die gar nicht :engel:

Schonmal eine Furch in der Hand gehabt? Fand ich damals beim anspielen tolle Gitarren, vorallem sehr ausgeglichen, auch wenn es nachher eine Taylor wurde :rolleyes: Eastman hab ich auch toll in Erinnerung, wie die sich aber aktuell schlagen, weiß ich nicht. Das Model, dass ich in den fingern hatte, war etwas betagter ;)
 
Der Boden ist natürlich am Klang beteiligt. Allerdings muss "vollmassiv" nicht besser sein. Guild hat z.B. bei seinen ar...teuren Jumbos mit gewölbtem Boden "nur" laminierte Böden, aus konstruktiven Gründen, auch andere Instrumentenbauer, gerade bei klassischen Gitarren, arbeiten mit gedoppelten Böden etc. (Ok, in der 1k€-Region sind es eher Preisaspekte...)
Ein anderes Thema: Fehlen die Bässe auch beim Zuhörer oder "nur" bei Dir als Spieler? Die Wahrnehmung von außen ist eine andere.
 
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Keine Ahnung, ob das hilfreich ist, aber ich würde durchaus über das eigene Spielverhalten nachdenken. Ich habe bei mir die Beobachtung gemacht, dass ich leere Bässe - also insbesondere die nicht gegriffene E - einfach anders anschlage. Mit Barre/Griff (F, F#, G, G#, A, ...) gebe ich deutlich mehr Gas. Könnte vielleicht mit der höheren Spannung zu tun haben, die die abgegriffene Saite ja nunmal hat.
Zudem neigt man beim Anspielen in Läden dazu, nicht so frei, unbekümmert und laut zu spielen wie man es von Zuhause gewohnt ist, so kenne ich es jedenfalls von vielen Bekannten und mir selbst. Da übt man sich in Zurückhaltung im Umgang mit dem Instrument. Dazu kommt noch die Thematik der verhunzten Saiten, die mich bereits mehrfach von einem Kauf abgehalten haben, obwohl die Gitarre neu-besaitet eventuell genau das Richtige gewesen wäre. Gerade Lautstärke und Umgebung sollte man als m.M.n. sehr wichtigen Faktor für Bässe nicht außer Acht lassen. Ich habe mich so manches Mal erschrocken, was da aus einer Dreadnought rauskommen kann, wenn man weniger zimperlich im Anschlag ist. Im Gegensatz zu manch einem Vorredner finde ich das Anspielen im Laden teils nicht weniger problematisch als den Blindkauf im Internet, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Ich hatte letztens die Möglichkeit eine Yamaha FG5 aus der Red Label Series etwas zu testen. Liegt zwar knapp über dem "genannten Budget" (~1150€; es gäbe noch die günstigere Made in China FG3, die bis auf Details weitestgehend baugleich ist), aber könnte ein Versuch wert sein, wenn du mit deiner LL16 gut zufrieden bist. Die FG5 war in meinen Augen sehr bassig. Da hat gefühlt der halbe Schreibtisch vibriert, wenn man ihr ordentlich Dampf gemacht hat. Mit 44,5mm Sattelbreite auch genau zwischen deiner LL16 und der für zu breit empfundenen Dowina.
 
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das eigene Spielverhalten nachdenken

Das kann ich ausschließen.

Im Gegensatz zu manch einem Vorredner finde ich das Anspielen im Laden teils nicht weniger problematisch als den Blindkauf im Internet, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Ja. Hat beides Vor- und Nachteile. Im Laden läßt sich mehr vergleichen und schneller fündig werden. Zuhause in Ruhe kann man ausgieber und gelassener testen. Übersieht man im Laden was, ist man gearscht. Händler nehmen die Gitarren meist nur sehr ungern zurück. Beim Fernkauf kann man widerrufen.


Die hatte ich bislang noch nicht in den Händen.
 
Es ist irgendwie in Richtung Kaufberatung gegangen.
 

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