Kennt ihr das? - Probleme beim Gesang aufnehmen

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Hallo,
Kennt ihr dieses Problem, dass ihr vor eurem Aufnahmemikro sitzt, und auf einmal geht nichts mehr so, wie es beim Üben war?
Gut, ganz so krass ist es dann doch nicht, meist ist der Song nach ein paar Stunden im Kasten, aber bei mir ist da ganz schnell eine mentale Hemmung da, und ich singe nicht locker und befreit wie vorher beim Proben, sondern werde fest, die hohen Töne werden eher geschrien...allgemein komme ich beim Aufnehmen etwa ne Terz weniger weit nach oben, weil ich alle Sachen aus dem Gesangsunterricht vergesse und in dem Moment auch nicht bewusst zurückholen kann. Das geht nur, wenn ich Pause mache. Das ist dann ein Teufelskreis: wenns einmal nicht klappt, verkrampfe ich noch mehr, um den Ton irgendwie rauszukriegen, aber dadurch wird's dann noch schlechter.

Das Problem hab ich jedes Mal, und ich bin mal wieder am analysieren woran das liegen könnte.

Problem 1 sind meine Kopfhörer beim Aufnehmen, die dämpfen nämlich meine Stimme ab. Das klingt für mich dann ungewohnt und ich fange an, zu drücken, um zum "gewohnten" Soundvolumen zurückzukehren. Aber ohne Kopfhörer Aufnehmen geht ja nicht.

Problem 2 ist eine äußerst ungute Haltung. Ich singe immer im Auto auf einem abgelegenen Parkplatz, weil ich im Haus, wo man mich hört, Hemmungen habe. Beim Fahren geht das gut, da sitze ich gerade und "entspannt" (damit meine ich nicht "ohne Stütze", sondern dass es nicht verkrampft ist). Beim Aufnehmen stelle ich aber das Mikro auf das Lenkrad und fahre den Sitz vor...dann stoße ich mit dem Kopf an den Himmel des Autos, bin also nicht mehr ganz aufgerichtet, und man sitzt so weit vorne natürlich sehr eingeengt...
Ich weiß, da kann mir keiner helfen, aber wollte mir mal den Frust von der Seele schreiben;) ich habe nämlich das Gefühl, dass ich beim Üben wesentlich lockerer und schöner singe. Zum Beispiel kann ich beim Üben viiiiel längere Phrasen singen, als bei Aufnahmen.

Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen oder anderen Problemen beim Gesangsaufnehmen? Wie geht ihr da ran, um entspannt zu bleiben? Und kennt ihr das mit den Kopfhörern?

LG Peter
 
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Hallo, also singen im Auto sitzend ist gar nicht gut, da muss die Stimme gequetscht klingen.
da du nicht Zuhause üben kannst such dir mal ne Band oder Gruppe mit Proberaum den du mitbenutzen kannst.
zum Singen lernen und üben, damit deine Stimme sicherer wird würd ich dir empfehlen mal ein Paar Probestunden
in nem Männerchor mitzumachen.
 
Hallo,
Also das sollte jetzt nicht so klingen, dass ich nicht singen kann. Ich singe im Chor, leite sogar einen, war früher bei den Domspatzen und studiere auch Musik mit Nebenfach klass. Gesang. Es ging also weniger ums Üben, als um die Angst vorm Aufnehmen;)
Danke trotzdem für die Nachricht.
 
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Aber ohne Kopfhörer Aufnehmen geht ja nicht
Naja, ich mach dann meist eine Seite vom Kopfhörer runter damit ich mich besser real höre, die andere bleibt natürlich drauf ;-)
Zu den anderen Problemen hab ich leider keinen Tipp.
Bei mir ist es sogar andersrum, dass ich sicherer durchs Mikro singe als ohne, weil ich mich da klarer höre (hab nicht die besten Ohren).
 
Ich singe immer im Auto auf einem abgelegenen Parkplatz, weil ich im Haus, wo man mich hört, Hemmungen habe.

Was ich nicht ganz verstehe: Wieso kannst du denn da, wo du übst, nicht auch aufnehmen? Ist der Raum zu groß, hallt er? Hast du als Musikstudent gar keine Möglichkeit, irgendwie an einen schallgedämmten Raum oder eine Kabine zu kommen, in der du aufnehmen könntest? Oder kannst/willst du deine privaten Musikprojekte nicht in diesem Rahmen aufnehmen? Im Auto sitzend und mit Mikro auf dem Armaturenbrett stelle ich mir jedenfalls extrem ungünstig und unbequem für Aufnahmen vor :)

LG

Nicole
 
Das Zauberwort lautet Gewohnheit ;). Gewöhn dich dran, deine Stimme aufzunehmen. Das ist mE der einzig sinnvolle Weg. Alles andere sind nur Vermeidungstaktiken, die aber das Problem nicht lösen. Also nimm dich auf, ständig. Immer und immer wieder. Dann verschwinden die Hemmungen irgendwann. Mit dem Kopfhörer ist das ähnlich. Du empfindest den Klang als ungewohnt.....dann gewöhn dich doch dran, setz einfach alle Nase lang den Kopfhörer auf. Den Kopfhörer nur auf einem Ohr zu haben wird auch häufig gemacht. Man muß allerdings aufpassen, daß man nicht ständig knarzend dran rumfummelt oder die Musik aus der freien Seite nicht in's Mikrofon "blutet" (im Englischen nennt man das tatsächlich "bleeding", auf deutsch klingt es irgendwie cooler :D).

....aber Moment, du bist Musikstudent? Leitest einen Chor? Dann täte ich mal mutmaßen, daß du früher oder später ohnehin vor Leuten und Mikrofonen singen mußt. Je früher du dich dran gewöhnst desto besser. Sich immer im Auto zu verkriechen, hilft dir ja nicht weiter. Diese Hemmungen mußt du abbauen, wie willst du sonst Prüfungen bestehen und vor allem im Beruf später klarkommen? Ein Hauptmerkmal am Musizieren ist doch, daß andere es hören. Du kannst deine Kunst natürlich ausschließlich allein auf abgelegenen Parkplätzen darbieten.....aber wer bezahlt dich dann dafür? :confused:
 
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Gewöhn dich dran, deine Stimme aufzunehmen. Das ist mE der einzig sinnvolle Weg.

Ich kläre mal ein bisschen auf, weil ich peter98 aus den Hörproben kenne. Sein Startpost lässt ein wenig den den noch Unsicheren mit relativ wenig Prasixerfahrung vermuten. Das täuscht.

Was er macht, sowohl auf der Schulbühne als auch auf seinen Produktionen, wirkt schon recht selbstsicher und trainiert. Das Problem ist wohl eher, dass er sich stark an seinen Vorbildern Michael Jackson/Prince orientiert. Er kommt dem auch nahe, stößt dennoch irgendwann auf gewisse Grenzen – und sei es nur eine bestimmte, laut geschriene High Note. Die Balance zwischen Anspruch und Bedingungen ist einfach unausgewogen. Auch produktionsbedingt.

Solche Musik kann mMn in der angestrebten Perfektion nicht allein zuhause (oder im Auto) produziert werden. Ein Schreibtisch (oder Auto), ein Rode NT1A und ein kleines Interface sind eben keine Bedingungen, mit denen man sich über seine normalen Grenzen hinaus entfalten kann. Für den "perfekten Ton" braucht man eben auch die perfekten Voraussetzungen. Wer schon mal in einem Studio seine Stimme auf einem fetten Mix auf geilen Kopfhörere im Ohr hatte, weiß, was ich meine. Aber ich meine nicht nur die Qualität der Technik. Auch die Atmosphäre, die Menschen, die dir direktes Feedback oder Motivation geben usw.
 
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Solche Musik kann mMn in der angestrebten Perfektion nicht allein zuhause (oder im Auto) produziert werden. Ein Schreibtisch (oder Auto), ein Rode NTA und ein kleines Interface sind eben kein Raum, in dem man sich über seine normalen Grenzen hinaus entfalten kann. Für den "perfekten Ton" braucht man eben auch die perfekten Voraussetzungen. Wer schon mal in einem Studio sein Stimme auf einem fetten Mix auf geilen Kopfhörere im Ohr hatte, weiß, was ich meine. Aber ich meine nicht nur die Qualität der Technik. Auch die Atmosphäre, die Menschen, die dir direktes Feedback oder Motivation geben usw.

Da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Was mich aber in Zusammenhang mit seinem Eingangspost gewundert hat, ist die Tatsache, dass er - aus welchen Gründen auch immer - meint, nur in diesem Rahmen seine Aufnahmen machen zu können. Die Hörproben waren ja wirklich sehr gut, und mich wundert, dass er als Musikstudent nicht die Möglichkeiten haben soll, unter besseren Bedingungen aufzunehmen - ich hätte gedacht, dass er es da wesentlich einfacher hat, an entsprechende Kontakte und Räumlichkeiten zu kommen. Andererseits studiert er (soweit ich weiß) Klavier oder Orgel und klassischen Gesang, ist vielleicht an einer entsprechenden Uni oder Konservatorium eingeschrieben und findet mit dieser privaten Liebe zum Pop der 80er keinen adäquaten Rahmen. Die Klassiker können in ihrer Bewertung von U-Musik ja auch durchaus rabiat sein, sodass die mangelnde Traute, sich an einem Ort aufzunehmen, wo einen anderen hören könnten, vielleicht daher kommt... Aber er schreibt ja, dass er die Stücke übt und offenbar auch im Gesangsunterricht dafür Tipps bekommt...

Ich wäre jedenfalls gespannt, noch mal ein paar weitere Infos zu lesen, damit man das Ganze besser einschätzen kann...

LG

Nicole
 
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ich hätte gedacht, dass er es da wesentlich einfacher hat, an entsprechende Kontakte und Räumlichkeiten zu kommen

Er hat ja einen Raum in der Schule. Aber da lässt sich auch nicht ganz ungestört aufnehmen. Zumal Schulräume immer den Nachteil haben, dass man sie nicht nutzen kann, wann und wie lange man will. Zum disziplinierten Üben ist das okay, aber Songwriting/Produzieren lässt schwer nach Stundenplan termineren.

Aber um noch mal die Eingangsfragen zurückzukommen:

Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen oder anderen Problemen beim Gesangsaufnehmen? Wie geht ihr da ran, um entspannt zu bleiben? Und kennt ihr das mit den Kopfhörern?

Ja - ich kenne das ein wenig, obwohl ich nicht so ein stimmlicher Grenzgänger bin wie du. Wie gesagt, liegt es mMn an der Atmosphäre und den Bedingungen des Homerecordings, dem fehlenden Feedback. Es ist bei mir weniger die fehlende Entspannung als die Euphorie, die allein am Schreibtisch nicht so recht aufkommen will.

Ein Problem mit Kopfhörern habe ich dagegen nicht. In einem richtigen Studio, wo der Sound dann richtig gut ist, haben die Kopfhörer sogar einen beflügelnden Effekt auf die Performance. Der Kopfhörerpegel aus meinem Interface ist dagegen ein bisschen schwächlich - damit übertöne ich kaum das Natursignal.
 
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Hallo,
Danke für die vielen Beiträge und Infos!

Ja, also das Problem ist, dass ich natürlich Räume hätte, wo ich singen kann und auch zusperren kann. Aber man hört halt alles raus, auch an der Hochschule...sind ziemlich alte Räume, nicht wirklich schalldicht. Und das ist halt das Problem: Sachen, die ich im Chor Vorsingen muss oder als Kantor in der Kirche, da habe ich kein Problem vor anderen zu singen, aber wenn ich meine eigenen Sachen mache und es rockiger klingen soll, geht das in den "Grenzbereich", wie antipasti schon geschrieben hat, und das traue ich mich vor Fremden (noch?) nicht. Vor Fremden hab ich auf einmal eine Art "Kloß" im Hals, der alles über a' unmöglich macht:(:rolleyes:

Ich werde das mit dem "Kopfhörer-Bluten":D mal probieren, außerdem hab ich mir fest vorgenommen, in erwähnten Klassenzimmer im Stehen singen zu üben...da wohnen auch Hausmeister etc., also hört mich wer und ich muss damit leben...vielleicht hilft das ja was;)

Vielleicht sollte ich auch mal ein Recordingstudio ausprobieren? Wenn ihr meint, das klingt dann viel besser als bei Homerecording. Da muss man halt bissl was zahlen...aber da hab ich auch mehrere Sorgen:
Sind die geduldig, wenn man an einer Stelle mehrmals scheitert? Wie lang sind die einzelnen Takes und was ist, wenn man an einem Tag partout einen hohen Ton nicht erwischt? Sowas hab ich schon gelegentlich, daher hab ich bissl Sorgen.

Danke an alle und liebe Grüße,
Peter
 
Das sind Dienstleister, die richten sich nach dir (so sie was taugen) ;)
Aber klar, je länger du brauchst, desto teurer wird es natürlich. Obacht bei solchen "3 Songs für 100,-" Angeboten, da kann dann eben nicht groß drauf eingegangen werden, und die Nachbearbeitung ist dann auch "eine Größe paßt allen".
 
Vielleicht sollte ich auch mal ein Recordingstudio ausprobieren? Da muss man halt bissl was zahlen...aber da hab ich auch mehrere Sorgen:
Sind die geduldig, wenn man an einer Stelle mehrmals scheitert? Wie lang sind die einzelnen Takes und was ist, wenn man an einem Tag partout einen hohen Ton nicht erwischt? Sowas hab ich schon gelegentlich, daher hab ich bissl Sorgen.

Das sind nachvollziehbare Sorgen. Ich persönlich würde es vom Ziel abhängig machen. Ich würde kein Studio mieten, nur aus der Hoffnung heraus, eventuell mal Ton X besser auszusingen. Eher, wenn ich wirklich eine professionelle Pop-CD produzieren möchte.

Am Ende ist es ja doch so: Was du tatsächlich kannst, ist das, was du auch unter den für dich üblichen Bedingungen kannst - wie auch immer die geartet sind. Alles andere geht dann eben nur im Komfortmodus. Auch viele große Stars singen die schwierigsten Parts daher nur bei CD-Produktionen so hoch, wo sie die Zeit und die Unterstützung haben. Adele, Freddie Mercury und Co: Auch die transponier(t)en oder zumindest variier(t)en im Zweifelsfall.
 

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