Kennt jemand diese Hohner?

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Reedfan
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Hallo miteinand!

Bin auf diesen Link hier gestoßen:

http://www.youtube.com/watch?v=x27eczyTCig

Das Instrument erinnert mich an das Modell Gola von Hohner aber mit nur 3 Diskant-Registern ...?


Gruß
Herbert
 
Eigenschaft
 
Hallo Herbert,

das sieht nicht nur so aus und klingt wie eine Gola, es ist auch eine Gola.
Aber Mat Mathews hat das Instrument auf zwei Chöre reduziert (nur die beiden Cassotto-Chöre 16' und 8'). Für diese zwei Register reichen auch 3 Schalter (16', 8' und 16'+8').

Viele Grüße
Torsten


PS: Gerade nochmal hier gesucht, und siehe da, oft liegt die Lösung "vor der Haustür": polifonico hat das schon in diesem Beitrag erwähnt (und sogar genau Dein Video-Beispiel als Beweis angeführt ;))
 
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Hallo Torsten,

Oops, manchmal ist die Welt kleiner als man denkt ...

Vielen Dank für die Hinweise.

Sieht man nicht häufig, so eine abgespeckte Gola. Zumindest leidet offenbar der Klang nicht, wenn man das Instrument bis auf 2 Chöre ausweidet. Aber für diese Art der Musik braucht man auch nicht mehr als 16' und 8'.

Bin eher zufällig auf Mat Mathews gestoßen .. auf der Suche nach Jazziges. Hat was!

Gruß
Herbert
 
Hallo Herbert,

ich weiß allerdings nicht,
ob er die anderen Stimmstöcke auch gleich mit rausgeschmissen hat...
Art van Damme hat , so sagt man , Zeit seines Lebens (lebt ja noch ) nur ein Register gespielt.
Es gibt auch einige teure italo/amerikanische Instrumente mit Cassotto,
die nur zweichörig gebaut sind.

Mat Mathews hat in den 60ern ziemlich coole Platten gemacht :

Bild 4.jpgBild 5.jpg

Gruss,

Ludger
 
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ich habe jetzt mal ein bischen gegoogelt .

Der erste Gedanke war, dass das Instrument in der Abteilung für Sonderinstrumente bei Hohner gebaut wurde. Das habe ich aber verworfen, weil das diskantverdeck ziemlich stümperhaft zusammengefrickelt ist, das könnte allerdings auch eine Reparatur sein.
Auffällig ist auch noch, dass es nur 3 Bassregister gibt.
Ich habe leider kein Bild gefunden, wo die Bassseite zu sehen wäre, hat die zufällig jemand.

Die Registerdrücker sind nicht die ganz alten, aber die Zierstäbe im Diskantverdeck laufen noch durch. hmmm.

Die Tiefe des Instruments ist auch noch interessant, ob das original ist....

Mal sehen, was hier noch alles an Ideen kommt.

Grüße
morigol
 
ich weiß allerdings nicht,
ob er die anderen Stimmstöcke auch gleich mit rausgeschmissen hat...

Hätt ich an seiner Stelle gemacht!

Wenn er offensichtlich eh nur den 16´und den 8´Chor benutzt - was soll er dann mit dem überflüssigen Gewicht. Und nachdem von der Jalousie bis zum Bass hin auch die Register und die Gehäsueform angepasst wurden, ist zu vermuten, dass man auch im Inneren konsequent gewerkelt hat und somit insgesamt ein recht leichtes Akkordoen erhalten hat.

Wenn er damit nur Jazz spielt, braucht er eh hauptsächlich den 16´Chor und der ist bei der Gola in alter Bauform schlichtweg super. Die anderen Chöre braucht er für seine Musik nicht - also weg damit.

Klar und konsequent!

Die Tiefe des Instruments ist auch noch interessant, ob das original ist....

Die Bautiefe ist bei Knopfgolas normal. Da die mehr klingende Töne im Diskant haben (bis zu 64) werden hierfür insgesamt 6 Stimmstöcke benötigt (3 davon im Cassotto) ... und die brauchen halt irgendwo ihren Platz.

Gruß, maxito
 
Weiß jemand, ob er ein C- oder B-Griff-Instrument spielt? Interessant, dass er fast oder ganz ohne Daumen spielt. Es geht also.
 
@maxito,

ich habe ja 'ne morino b-griff aus den 50ern mit 62 aktiven tönen, die hat auch 6 stimmstöcke parrallel, aber kein cassotto sondern ein declassement und ist extrem tief, ganz so tief kommt mir diese gola aber nicht vor, was mich zu der annahme verleitet hat, dass diese doch keine umgebaute , sondern einen sonderanfertigung von haus aus ist.
 
Weiß jemand, ob er ein C- oder B-Griff-Instrument spielt? Interessant, dass er fast oder ganz ohne Daumen spielt. Es geht also.

Das tiefe D, das er bei ca. 0:43 s im verlinkten Video spielt, liegt in der ersten Reihe, also müßte es B-Griff sein (sage ich als einer, der kein chromatisches Knopf-Akkordeon spielt, sondern nur weiß, daß die Töne in Kleinterzabständen liegen, pro Reihe um einen Halbton versetzt sind und bei C-Griff das C in der ersten Reihe liegt).

Da fällt mir auf: bei C-Griff liegt das C in der ersten Reihe, bei B-Griff das H (!?).
Ist "B-Griff" die einzige Ausnahme, bei der wir Deutschen die Note H als B bezeichnen, oder hat das andere Gründe? :gruebel:

Viele Grüße
Torsten

Edit: jetzt habe ich so lange den Film angeschaut und dabei nicht gemerkt, daß pgd inzwischen die Frage schon beantwortet hat...
 
@polifonico:
Der gute Art van Damme lebt leider nicht mehr. Er ist in 2010 verstorben. Habe mir vor einiger Zeit eine ziemlich komplette CD-Kollektion von Art van Damme zugelegt. Ist irre, wie der spielt. Mittlerweile gibt's auch ein paar Videos auf YT von seinen Konzerten. Fasziniert mich total. Es gab auch eine Verbindung von van Damme zu Willi Fruth (Gröbenzell). Die CD von Fruth (keep swinging) ist auch absolute Klasse! Fruth spielt übrigens auch eine Knopf-Gola.

Auf Mathews bin ich überhaupt erst mit dem o.g. Link gestoßen. Muss nun mal unbedingt schauen, ob hiervon noch Tonträger zu erhalten sind. Danke für Deinen Tip!

@morigol:
Ja, das mit der "Sonderanfertigung" kann einem schon beschäftigen. Vermutlich ist die "Tiefen"-Abmessung des Instrumentes dafür maßgeblich, dass der Super-Klang erhalten geblieben ist.

Die 6 Stimmstöcke auf der Füllung kenne ich von der Morino Artiste meines Vaters.


@hiltruda:
In früheren Zeiten zog die Benutzung des Daumens ziemlichen Spott nach sich. Nun, ich habe mit 12 Jahren begonnen Pianoakko zu lernen, für ca. 1 Jahr. Dann irgendwann später nahm ich heimlich das Kopfakko von meinem Vater und fand das für mich viel geeigneter, ergonomischer. Aber mein Daumen war an's Mitspielen gewöhnt. Ich spiele auch heute noch sehr stark mit dem Daumen. Aber ohne Daumen geht's auch. Schau Dir mal YT-Videos französischer Musiker aus längst vergangenen Tagen an. Die spielen komplett ohne Daumen. Das ist das geniale am Knopfsystem. Viele Wege führen zum Ziel. Man kann den für sich optimalen Weg finden. Was mich am Pianosystem gestört hat: Die Tasten der Ganztöne grenzen direkt aneinander, ohne Zwischenräume. Ein bisschen daneben gegriffen und gleich die benachbarte Taste mitgedrückt, würg! Bei Knöpfen habe ich Zwischenräume, die leichte Griff-Fehler verzeihen.

So wie ich erfahren habe, ist in den Niederlanden das B-Griffsystem weit verbreitet. Kaum zu glauben, da im nahen Frankreich das C-Griffsystem dominiert.

Grüße!
Herbert
 
Vermutlich ist die "Tiefen"-Abmessung des Instrumentes dafür maßgeblich, dass der Super-Klang erhalten geblieben ist.

Wenn mit "Tiefanabmessung" die Tiefe des Cassotto und der Kanzellen gemeint ist, sehe ich das ebenso. Das Gehäuse hat damit ziemlich wenig zu tun.

Wer das Instrument so umgebaut hat ist vermutlich nicht mehr rauszukriegen. Aber auch wenn der Umbau bei Hohner durchgeführt worden ist, so ist sehr wahrscheinlich ein vorhandenes Gehäuse verwendet worden und dann die Mechanik entsprechend abgewandelt. - so sieht es zumindest von außen her aus. Ein extra Gehäuse anfertigen würde bedeuten für einen einzigen Kunden ein komplett neues Instrument entwerfen... Das kann ich mir nun beim besten Willen nicht vorstellen.

Ausräumen und ausbauen, was nicht benötigt wird - das hingegen kann ich mir schon viel eher vorstellen. Und so sieht das Instrument von außen auch eher danach aus.

Ein paar Knopfgolas konnte ich schon von innen sehen und die hatten bislang 3 Stimmstöcke im Cassotto - also 2 Chöre. Und so vermute ich das auch bei diesem Instrument. Das wird ja offenkundig für Jazz verwendet. Und im Jazz ist der wichtigste Chor überhaupt der 16´Chor im Cassotto und der zweitwichtigste danach der 8´Chor , ebenfalls im Cassotto - wegen des typischen gedämpften Cassottoklangs.

Und der satte Klang kommt von der Bauform der Gola und zwar von den Stimmstöcken, der Form des Cassottoschachts, der Jalousie und dergleichen. Die Größe des Gehäuses spielt hierbei keine Rolle. Sonst müssten alte Golas mit 5 Chören und MIII deutlich satter im Diskant klingen, als eine "normale" 414 Gola aus der gleichen Bauepoche weil die ein größeres Gehäuse haben. - Tuts aber nicht! Die klingen im Diskant gleich, wie ich schon des öfteren beim Vergleich meiner "kleinen" mit der "großen" meines Lehrers feststellen konnte. Und beide Instrumente sind aus der gleichen Bauepoche, das Gehäuse aber deutlich uterschiedlich in der Größe.

Drum ist der Klang des obigen Instruments eben einfach der Klang dieses Intrumententyps aus der Bauepoche - wobei die Knopfgolas aufgrund des anderen Cassottoschachts (wegen der 3 Stimmstöcke) nun wiederum anders klingen, als eine Tastengola gleichen Baujahrs.

Wobei ich mir aus dem Video kein wirkliches Urteil über den Klang des Instrumentes machen möchte - Das mache ich erst, wen ich so ein Instrument live gehört oder besser noch selber gespielt habe. In Videos ist der Klang meist gefiltert.

Gruß, maxito
 
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