Vermutlich ist die "Tiefen"-Abmessung des Instrumentes dafür maßgeblich, dass der Super-Klang erhalten geblieben ist.
Wenn mit "Tiefanabmessung" die Tiefe des Cassotto und der Kanzellen gemeint ist, sehe ich das ebenso. Das Gehäuse hat damit ziemlich wenig zu tun.
Wer das Instrument so umgebaut hat ist vermutlich nicht mehr rauszukriegen. Aber auch wenn der Umbau bei Hohner durchgeführt worden ist, so ist sehr wahrscheinlich ein vorhandenes Gehäuse verwendet worden und dann die Mechanik entsprechend abgewandelt. - so sieht es zumindest von außen her aus. Ein extra Gehäuse anfertigen würde bedeuten für einen einzigen Kunden ein komplett neues Instrument entwerfen... Das kann ich mir nun beim besten Willen nicht vorstellen.
Ausräumen und ausbauen, was nicht benötigt wird - das hingegen kann ich mir schon viel eher vorstellen. Und so sieht das Instrument von außen auch eher danach aus.
Ein paar Knopfgolas konnte ich schon von innen sehen und die hatten bislang 3 Stimmstöcke im Cassotto - also 2 Chöre. Und so vermute ich das auch bei diesem Instrument. Das wird ja offenkundig für Jazz verwendet. Und im Jazz ist der wichtigste Chor überhaupt der 16´Chor im Cassotto und der zweitwichtigste danach der 8´Chor , ebenfalls im Cassotto - wegen des typischen gedämpften Cassottoklangs.
Und der satte Klang kommt von der Bauform der Gola und zwar von den Stimmstöcken, der Form des Cassottoschachts, der Jalousie und dergleichen. Die Größe des Gehäuses spielt hierbei keine Rolle. Sonst müssten alte Golas mit 5 Chören und MIII deutlich satter im Diskant klingen, als eine "normale" 414 Gola aus der gleichen Bauepoche weil die ein größeres Gehäuse haben. - Tuts aber nicht! Die klingen im Diskant gleich, wie ich schon des öfteren beim Vergleich meiner "kleinen" mit der "großen" meines Lehrers feststellen konnte. Und beide Instrumente sind aus der gleichen Bauepoche, das Gehäuse aber deutlich uterschiedlich in der Größe.
Drum ist der Klang des obigen Instruments eben einfach der Klang dieses Intrumententyps aus der Bauepoche - wobei die Knopfgolas aufgrund des anderen Cassottoschachts (wegen der 3 Stimmstöcke) nun wiederum anders klingen, als eine Tastengola gleichen Baujahrs.
Wobei ich mir aus dem Video kein wirkliches Urteil über den Klang des Instrumentes machen möchte - Das mache ich erst, wen ich so ein Instrument live gehört oder besser noch selber gespielt habe. In Videos ist der Klang meist gefiltert.
Gruß, maxito