Ketzerische Diskussion zum Thema Sperrholz

  • Ersteller Soulagent79
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Direkt vergleichen will ich die Klangerzeugung bei Akustik- und E-Gitarren auch gar nicht, aber auf das Phänomen hinweisen, was ihr beschreibt... Ich wusste jetzt nur nicht auswendig, wie dick Boden und Decke im Vergleich zum Sperrholz sind und ob dementsprechend das Phänomen nicht auch bei Sperrholzgitarren auftauchen müsste.

achsooo okay... jetzt hab ich verstanden...

Ja also die Restfeuchteproblematik ist auch bei Akustikgitarren relevant.

Das Phänomen tritt ja auch bei Sperrholz auf, aber nicht so massiv. Ich hab bei meinem alten "Lehrmeister" 40 Jahre alte Sperrholz-Prototypen mit neuen verglichen. Das war klanglich quasi identisch. Gut...sie wurden natürlich nicht wirklich intensiv bespielt, aber innerhalb der 40 Jahre zumindest öfter als ein neuer. Trotzdem waren sie klanglich gleich...

Bau doch einfach mal nen Sperrholzbody. Das Zeug ist ja billig und lässt sich einfach verarbeiten - dann bekommst Du mal nen Eindruck davon, dass Sperrholz an sich schon nicht viel Klang entwickelt., aber total schlecht ists nun auch nicht. Die Alterungsprozesse sind dann ja eher irrelevant.
 
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Bau doch einfach mal nen Sperrholzbody. Das Zeug ist ja billig und lässt sich einfach verarbeiten - dann bekommst Du mal nen Eindruck davon, dass Sperrholz an sich schon nicht viel Klang entwickelt., aber total schlecht ists nun auch nicht. Die Alterungsprozesse sind dann ja eher irrelevant.

Nee... Dafür habe ich ja meine Anfängergitarre, die ich auch immernoch (gelegentlich) spiele ;) Abgesehen von meinen drei linken Händen mit 5 linken Daumen, die eigene Bauprojekte erschweren, habe ich auch nur "komisches" Zeug zuhause... die Anfänger-Strat, die sich vor kurzem (vorher hatte ich nie Bedarf) beim aufschrauben, als Sperrholzgitarre entpuppte und die Gibson LP mit Ahornhals und Erle-Korpus... Ich weiß daher sowieso nicht, wie welche Gitarre eigentlich zu klingen hat... :D
 
Ich fänd's schon, wenn das Popcorn erstmal draußen bleibt.

noch so einer, der auf oberschlau macht... :rolleyes:
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Du musst schon zugeben, dass deine Argumentation nur scheibchenweise kam ... ich versuche es mal zu kondensieren.

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Des weiteren: Meine Erklärung von oben ist eine bildlich gesprochene Erklärung mit der ein Laie einfach etwas anfangen - daher die zahlreiche Verwendung von "". Selbstverständlich ist es NICHT so, dass sich Flüssigkeiten im Korpus wie eine Horde Rinder auf die Reise durch den Korpus begeben.

Und "sie bewegen sich DOCH" (wie ein berühmter Mensch mal sagte)... in meinem Werkstofftechnik-Studium untersuchten wir aus persönlichem Interesse in einem Dauertest ein Stück einfaches Fichtenholz (besonders harzreich) und dagegen ein gewässertes Stück Fichte (harzarm), welche wir mit einem Frequenzmix (also ein Klang) anregten.

Die Restharze innerhalb des Holzes richten sich nach den Schwingungen aus und sammeln sich auch so an, dass sie möglichst wenig Schwingungen ausgesetzt sind. Das ist physikalische Tatsache!
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... "Flüssigkeiten" war die bildliche beschreibung für den Prozess der Zellwanddiffusion. Das ist wohl in einem Internetforum verständlicher als die Erklärung eines komplizierten Vorgangs ;). Es befinden sich keine Flüssigkeiten im Korpus, sondern Harze und Wasser. Aber nicht in flüssiger Form... Aber manchmal lernt man auch von Deppen - das kann schon mal vorkommen... meist liegts aber daran, dass man nicht genau zu hört.
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Klingt gut und ergibt Sinn. Die Diffusion durch Zellwände ist natürlich viel größer als die durch Leimschichten, weshalb sie nicht isotrop wirken kann, also nicht optimal verteilt wird. Es entstehen also Orte, die zu wenig Harz haben und welche, die zu viel Harz haben. (richtig?)

Was mir persönlich noch fehlt: Der Rückschluss, wie es sich auf den Ton auswirkt.
Es ist ja schön, dass der Prozess bekannt ist, aber warum soll es tonrelevant sein?
 
also ich hatte auch mal ne gebrauchte Strat ...ne 1997er sogar - die klang einfach total scheiße im Vergleich zu meinen anderen. Sonst ja baugleiches Modell... der muss der Vorbesitzer irgendwie die Seele gestohlen haben :D

Jedenfalls hatte meine Sperrholz-Werkstatt-Gitarre nen besseren Klang als diese Strat... Sperrholz ist also nicht mega scheiße... ist eben praktisch - mit dem Holz dieser Gitarre wirst Du niemals Probleme haben. Nicht im Jungle, nicht im Himalaya und auch nicht im Weltraum :D. Sie hat keine besonders schöne Seele, aber diese Seele kannst Du ihr nicht stehlen ;)

Es entstehen also Orte, die zu wenig Harz haben und welche, die zu viel Harz haben. (richtig?)

Was mir persönlich noch fehlt: Der Rückschluss, wie es sich auf den Ton auswirkt.
Es ist ja schön, dass der Prozess bekannt ist, aber warum soll es tonrelevant sein?

Ja, quasi richtig... wie gesagt ist das eine sehr bildliche Beschreibung

Wie wirkt sich das auf den Ton aus... das ist schwer zu beschreiben... Ich bin ja z.B. großer Fan der American Standard Stratocaster - die wurde über Jahrzehnte immer baugleich hergestellt. Ich hatte auch mal ne ganze Sammlung, aber heute nur noch eine :( ...um auf den Punkt zu kommen: Man konnte zwischen der 78er, der 88er, der 98er und der 2008er deutliche Unterschiede hören. Das jetzt zu beschreiben ist natürlich schwierig, aber genau DAS passiert durch die "verlagerung der Harze" (bildliche Beschreibung) - es wird holziger im Ton, erinnert ein wenig an Cello oder Violine - nur eben mit mehr Brillianzen.

Warum das tonrelevant ist, kann ich aber erklären. Natürlich sorgt diese Verlagerung und Auskristallisierung für veränderte Masseverhältnisse im Korpus und damit für unterschiedliches Schwingungsverhalten in verschiedenen Zonen.

Wie mein oben beschriebener Fall der 97er Strat zeigt, ist dieses "Einschwingen" sogar Spielerabhängig. Nach langjährigem Besitz, wird auch der Ton eines Instrumentes durch seinen Besitzer geprägt - das liegt an favorisierten Riffs, Saiten und Anschlagstärke wodurch der Korpus mit anderen Frequenzen konfrontiert wird. Dementsprechend lagern sich die auskrisallisierten Harze in anderen Regionen oder in anderer Form ab.

Je älter ein Instrument ist, desto geprägter ist es durch seinen Spieler... die "Flüssigkeiten" kristallisieren aus und bleiben irgendwann an einem bestimmten Ort (Jahrzehnte). Es kann dann durchaus passieren, dass sie dann für andere Spieler nicht mehr als "schön" empfunden werden.



Du musst schon zugeben, dass deine Argumentation nur scheibchenweise kam ... ich versuche es mal zu kondensieren.

Jaaaa stimmt... :rolleyes: - ich postete einen Fakt... ich ging nicht davon aus, dass ich den rechtfertigen muss :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss ich eine frische Gitarre denn dann auch sehr häufig spielen, um die Restharze in die richtige Ausrichtung bzw. Position zu bringen? Könnte es dann u.U. so sein, dass eine ungespielte 70er, 80er oder sonstwas Les Paul dann richtig bescheiden klingen könnte, wenn sie nur im Schrank hing? Also, ich habe im Moment nicht Zeit, jeden einzelnen Post durchzulesen, aber was smartin geschrieben hat, interessiert mich doch sehr und ich meine meine Fragen diesbzgl. ernst und nicht sarkastisch.
Also: Kann eine, besonders zu Anfang, häufig gespielte Gitarre mit einteiligem Korpus nach Jahren der Ausrichtung der Restharze und Trocknens, besser klingen, als dasselbe Modell, dass selten bis garnicht angerührt wurde? Oder reichen schon normale, alltägliche Schallwellen aus (z.B. Hifi-Anlage), die die Saiten ansatzweise schwingen lassen, wenn die Gitarre nicht im Gigbag versauert und vielleicht irgendwo an der Wand hängt.
Spannendes Thema. Ich habe mehrere Gitarren und komischerweise hat meine Ibanez Darkstone, obwohl mit P-90 PUs ausgestattet den größten, definierten Punch. Zwar ist die Zerre nicht so breitwandig, aber dafür schwingen die Saiten sehr sehr lange aus. Ich schweife ab, aber ich habe schon oft PUs zwischen meinen älteren Gitarren getauscht und ich finde, dass z.B. der X2N von DiMarzio in einer Mike Mushok PRS SE (Solid) gänzlich anders klingt, als in meiner Ibanez RG550 (auch solid Bauweise).
Natürlich verändert sich nicht der Grundsound eines PUs, aber manche Gitarren klingen einfach besser mit einem bestimmten PU, wenn das Korpusholz geringfügig besser zu ihm passt. Ich denke, das kann man durchaus so stehen lassen.
 
Muss ich eine frische Gitarre denn dann auch sehr häufig spielen, um die Restharze in die richtige Ausrichtung bzw. Position zu bringen? Könnte es dann u.U. so sein, dass eine ungespielte 70er, 80er oder sonstwas Les Paul dann richtig bescheiden klingen könnte, wenn sie nur im Schrank hing?

zweimal JA! aber nur "wahrscheinlich". Eine neue Gitarre, die viel gespielt wird, klingt besser - aber sie verliert diese "Einschwingung" auch recht schnell wieder....im Alter trocknet das alles an und bleibt sehr viel länger "an der Position". Eine alte Gitarre kann man durch zu langes Lagern auch "versauen", aber wir reden hier von Jahren. Auch lassen sich alte Instrumente eben nicht mehr so schnell versauen, wie neue.

Hier ist übrigens das Praxisexperiment um diese Prozesse zu veranschaulichen... bis zuende sehen, dann sieht man, was mit lagernden Gitarren über Jahre passiert :D


Man kann sich natürlich gut vorstellen, dass diese "Skulpturen" auch irgendwann trocknen können und stabil bleiben.
 
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Also bevor ich nun endlich Kaffee trinken gehe, möchte ich relativieren: Zwei absolut baugleiche Gitarren (gibt es nicht zu 100%, dient nur zur Veranschaulichung) die 1960 (z.B) gebaut wurden, eine davon unberührt blieb, die andere täglich gespielt wurde, klingt die gespielte heute mit Sicherheit anders, viele meinen eben besser, weil sie den Klang von einer alten einfach erwarten, oder von dem und dem Topact so gehört haben. Das ist dann eben besser...Für solche Typen die den Clean Kanal im Amp aber noch nicht gefunden haben, ist das unwichtig. Aber auch ich finde den Ton eben besser.
 
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Hallo Zusammen,

wieso die ganze Aufregung. Man kann heute fast Alles messen, optimieren und verbessern. Das ist auch gut so. Warum "arbeiten" alte Eichenschränke aus Omas Zeiten noch ? Eben, Holz ist ein Naturstoff der Jahrzehnte braucht um dann fast "stillzustehen". Gesammelte Messungen und Erfahrungen sollten doch berücksichtigt werden. Holz, Bodyformen, Lack die Mechaniken, PU´s und zuletzt nicht die Saiten, beeinflussen doch letztendlich den Klang. Wenn ich eine Custom kaufe ist da Alles berücksichtigt. Auch der Preis... ;)

Ich stehe round about 40 Jahre -mit Unterbrechung- auf der Bühne. Ausser der Musikpolizei ist es den Gästen einfach "Wurscht" ob der letzte "pups" aus der Gitte mehr schwingt oder mehr sustain hat. Die Zuhörer wollen einen schönen Abend mit Ihrer Musik haben. Ich achte da schon lange nicht mehr auf solche Feinheiten. Eine Gitte muss den sound haben den ich will und muss gut bespielbar sein. Mein Limit sind 600 Eur. Ob nun der Body aus Erle, Esche, Sperrholz oder sonstwas ist, ist mir wirklich egal.

Welches Logo auf der Halsplatte schimmert ist mir auch gerade mal schnuppe. Vielleicht liefert eine kleine Gitarrenbauschmiede genau die Klampfe wie ich sie suche. Ein Instrument -egal Welches- ist eine reine intuitive Angelegenheit. Wenn Alles stimmt und passt, soll man es eben kaufen.
 
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ja aber ich z.B. spiele eher "meditativ" Gitarre... ich habe dabei kein Publikum und ich fühle nichts bei einem Instrument ohne Seele und mit Schwächen.

So einfach kann man also nicht sagen, dass sone Gitarre nur funktionieren muss...
 
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Hi Smartin,

ich hatte gepostet:

Wenn Alles stimmt und passt, soll man es eben kaufen.

Natürlich ist die Seele damit inbegriffen. Das war für mich bei meinem post selbstverständlich und vorausgesetzt.
 
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Die Gitarre, um die es bei mir geht, ist ja nun schon knapp 25 Jahre alt. Würde mich interessieren ob sich da (trotz Sperrholz) etwas getan hat über die Jahre. Ich kenne den Vorbesitzer nicht, aber ich denke schon, dass er sie oft gespielt hat, man erkennt einfach an den kleinen Spuren hier und dort, dass die Gitte nicht nur an der Wand hing.
Naja, herausfinden können wir es nicht.
Aber nach den ganzen Modifikationen (Tuner, PUs, Elektrik, Potis, Trem) ist sie ein echter 'Player', wie man so schön sagt, zumal der Hals wirklich sensationell gut ist. Das einzige kleine Makel ist eben der Sperrholzkorpus - falls er denn wirklich ein Makel ist!
Ich bin hin und hergerissen einen neuen zu kaufen, aber dann sagt mein Verstand "Nein, Du Idiot. Die Klampfe klingt geil! Was willst Du mehr?" ;)
 
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Ich bin hin und hergerissen einen neuen zu kaufen, aber dann sagt mein Verstand "Nein, Du Idiot. Die Klampfe klingt geil! Was willst Du mehr?" ;)
Wenn ich mir die Aussage in Deiner Signatur durchlese und Du das wirklich ernst meinst, was da steht, müsstest Du nicht lange über den Body nachdenken. Letztendlich muss das Gesamtsystem Deine ganz persönlichen Vorstellungen erfüllen, was es ja offenbar tut. Wenn die "Klampfe geil klingt", wie Du sagst, dann passt doch alles und Du musst nicht Geld investieren, um einen Sperrholzkorpus gegen einen Massivkorpus mit vermeintlich mehr Mojo auszutauschen.
 
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Der baseballschläger liegt neben mir :evil: Also echt....ich hatte schon sooooo viele Gitarren, gute und nicht so gute und einige davon besonders gut. Mir sind paar technische Dinge an dem Instrument wichtig, mehr eigentlich nicht. Schwächen möglichst keine.
Also, Bespielbarkeit, sound, irgendwann auch mal Gewicht und ganz hinten Optik...je schlichter , desto besser :)
Ich weiss nicht, wo Leute da ne Seele finden, ich halte das für ziemlichen voodoo. Gutes Holz, sauberste Verarbeitung an relevanten Dingen ( am besten CNC) und guter Klang.....die Seele kommt dann aus meinen Fingern :) .... vielleicht.
 
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"Nein, Du Idiot. Die Klampfe klingt geil! Was willst Du mehr?"

genau, das wollte ich mit meinen posts klarmachen. Wernn die Klampfe das bringt, was Du auch ja schreibst, behalte Sie. Hauche ihr Leben ein und rocke ab. Ob jetzt Pappe, Sperrholz oder Spanplatte..... ist Jacke wie Hose. Lass Alles ausser acht was "gemachtes state of the art" sein soll. Dir liegt die Gitte, bringt den sound wie Du ihn brauchst und lässt sich gut spielen. Was will man mehr......

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Atkins hat geschrieben:
Ich weiss nicht, wo Leute da ne Seele finden, ich halte das für ziemlichen voodoo.

Ansichtssache. Ich bin ein musischer Mensch. Ein Gegenstand muss schon etwas ausstrahlen. Wie bei einer Beziehung muss auch bei einem Instrument etwas herüberkommen. Sagen wir mal "feeling". Ich will das mal präzisieren. Ein Musikkollege von mir hat eine Gibson "David Gilmour Edititon" mal zum spielen gegeben. Das Teil wurde nur 35 mal für old germany ausgeliefert, Kostenpunkt 9.990 Eur. Nach knapp einer Minute gab ich ihm das Instrument zurück. Warum ? Das Teil war natürlich super verarbeitet. In jeder Beziehung. Nur konnte ich auf dem "Prügel" nicht spielen und ein positiver Funke zu dem Instrument sprang auch nicht rüber.

Das ist feeling und hat mit voodooo nix am Hut.
 
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noch so einer, der auf oberschlau macht...

ja, neben Dir, Merle1 und stefr bin ich schon der vierte...

Hat niemals jemand gesagt... "Flüssigkeiten" war die bildliche beschreibung für den Prozess der Zellwanddiffusion. Es befinden sich keine Flüssigkeiten im Korpus, sondern Harze und Wasser. Aber nicht in flüssiger Form... Aber manchmal lernt man auch von Deppen - das kann schon mal vorkommen... meist liegts aber daran, dass man nicht genau zu hört.

Ich habe das nicht Dir vorgeworfen, denn Du hast nicht behauptet, es sei "absolut richtig", dass sich Flüssigkeiten im Korpus befänden. Soweit kein Problem. Es war allerdings ein Poster in diesem Thread, der hat die These, es sei Restflüssigkeit im Korpus als absolut richtig bezeichnet hat, also befindet sich Flüssigkeit im Korpus. Dass zumindest möchte uns hier jemamd glauben machen. Selbst Du widersprichst ja dieser These (wenngleich Du sie zwar aufgestellt hattest, aber dann eben auch relativiert hast).

stimmt leider nicht... Im Instrumentenbau/Instrumentenmessung arbeitet man mit Hüllkurven - dabei differenziert man die Betrachtung auf Obertöne oder "Basistöne". Bei der Hüllkurvenbetrachtung wird auf reine Sinusschwingungen vereinfacht. Insofern ist hier auch nichts ungenau oder falsch formuliert...

Hier wurde geschrieben, "die angeschlagenen Saiten schwingen in Sinusform". Wenn Du schreibst, das bei einigen Betrachtungen auf reine Sinusschwingungen vereinfacht wird, dann impliziert das ja, dass die Saite eben nicht in Sinusform schwingt, ansonsten bräuchte diese Schwingung schließlich nicht vereinfacht werden. Natürlich ist das ein reichlich pingeliger Einwand von mir, allerdings wird bei jemanden, der für sich in Anspruch nimmt, als einziger die Wahrheit zu kennen, natürlich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt.

PS: Was ist eigentlich mit Deiner Erklärung der Prozesse, wenn das was wir hier schreiben alles falsch und ungenau ist?! Stell es doch richtig statt den Rotstift zu miemen!

Du verstehst es falsch, oder willst es falsch verstehen. Es geht mir darum, ob wir die Wahrheit kennen. Ich behaupte ganz frech, dass wir die Wahrheit nicht kennen (und dementsprechend ich auch nicht), aber wir Erfahrungswerte haben, sie allerdings nicht erklären können. Du kennst Dich besser mit Gitarren aus, daher will ich (wie auch im Beitrag oben) nicht grundsätzlich daran zweifeln, dass ein alter, einteiliger Korpus, besser klingt, als eine neuer, schlecht getrockneter.

Auch wenn Du schreibst, dass sich die Feuchtigkeit und Harz in den Koten der (Eigen)schwingung von Holz sammelt, so werde ich Dir nicht widersprechen, dazu habe ich nicht die Erfahrung. Gut, Diffusion ist reversibel und da darf man schon zumindest einschränken, ob das mit der Feuchtigkeit tatsächlich dann eine Rolle spielt.

Egal, angenommen also, wir haben eine nachweisbare Veränderung am Korpus und wir haben eine empirisch belegbare Verbesserung des Klanges bei gespielten Instrumenten. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich nehme das einfach so hin, Ihr habt ja mehr Erfahrungen.

Die Frage ist, hängen diese beiden Dinge tatsächlich kausal zusammen? Wenn jemand sagt "wahrscheinlich" oder "vermutlich" ist das das eine, etwas anderes ist es, wenn man behauptet, dies sei die einzig gültige (absolute) Wahrheit. Das empfinde ich als sehr gewagt.

Niemand sprach von Flüssigkeiten in der Form wie Wasser, bei Hölzern spricht und mißt man in % Feuchtigkeit. Dann zitierst Du Sätze von mir- die nicht von mir stammen, aber dennoch Bestand haben.

Ich zitiere nocheinmal:

Diese Aussage von Smartinist absolut RICHTIG!!
De Vorteile vom Sperrholz sind die "Starrheit" des Holzes von Anfang an. Das bieten nicht alle Hölzer und schon garnicht die, die nur kurz oder künstlich getrocknet wurden. Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

Du stellst die Aussagen von smartin als absolut richtig dar. Absolut kann man nicht relativieren.

Außerdem spielt eine Form eine Rolle beim Schwingungsverhalten.

Das ist wieder eine Relativierung. Vorher war die Aussage, dass das Geheimnis mit den Restflüssigkeiten und den Harzen zu tun habe, jetzt hat auch die Form einen Einfluss.

Wir werden uns sowieso im Kreis drehe, aber ich habe niemals behauptet, dass die Zusammenhänge nicht bestehen, sondern mich geärgert, dass jemand meint, die absolute Wahrheit zu kennen. Ich habe bereits geschrieben dass ich das als vermessen halte. Ich habe kein Problem, wenn jemand vielleicht etwas ungenau formuliert. Nur wenn jemand diese etwas als die einzig gültige Wahrheit hinstellt, dann muss natürlich jedes Wort stimmen.

Wichtig ist für mich nur, das die Gitaristen die von mir Instrumente bekamen, zufrieden sind. Und nicht ob ich im Forum alle Besserwisser überzeugen kann.

Das erste ist tatsächlich das wichtigste. Das zweite ist dann schon relativ. Ich habe bisher geschrieben, dass ich nicht weiß, warum einige Hölzer besser klingen, als andere. Ich zweifle lediglich daran, dass es irgendjemand genau weiß. Und vielleicht brauchen Gitarristen so etwas wie Voodoo. Ich denke, man wird immer daran scheitern, zu erklären, warum die eine Gitarre besser klingt, als eine vergleichbare andere (abgesehen von offensichtlichen Dingen). Und dieses wird nicht zuletzt daran scheitern, dass auch jeder eine andere Vorstellung davon hat, was ein guter Klang ist.

Alles Liebe,

Enno

P.S. Popcorn!
 
Ich glaube ihr habt recht. Es ist nur dieses Verlangen, der Gitarre jetzt noch das letzte I-Tüpfelchen zu verleihen, quasi die Perfektionierung zu vollenden. Andererseits will man ja auch nicht irrational sein. Mein Budget würde momentan sowieso nur für 'nen gebrauchten Squier Korpus oder so reichen. Allein die Toneriders haben ja schon 120€ gekostet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja klar....jedem seine Gitarre, dass es da Unterschiede gibt, ist ja auch gut so. Ich finde nur, dass eine Gitarre schon so paar handwerkliche Bedingungen erfüllen soll(t)en und dann ist oft gut genug. Feeling ? Ich weiss nicht genau, was das ist, logisch gefallen mir paar Gitarren besser als andere, ganz jenseits vom Preis, aber wenn ich genau hinschaue, ist es handwerkliches Geschick ( von mir aus auch gerne die exakt arbeitende CNC Fräse, sagte ich schon) gute hardware und letztlich das, was rauskommt.
Wahrscheinlich bin ich als Handwerker zu langweilig sachlich und das, was ich beschreibe, nennst du feeling. Abgesehen davon finde ich alte Gitarren edler Herkunft schon klasse und etwas erhaben....ganz etwas, besser klingen tun sie nach meinen Kenntnissen nur äusserst selten und handwerklich wird heute Besseres geliefert. Meine bescheidene Meinung ( Baseballschläger auf den Balkon gebracht )
 
Für mich ist das Korinthenkackerei (sagt man das noch!? :D) ...

ch weiss nicht, wo Leute da ne Seele finden, ich halte das für ziemlichen voodoo.

Jetzt hat der schonwieder "Voodoo" gesagt... :igitt:

Ich zitier mich mal selbst:

Diese ganzen "alles Voooodoooo"-Diskussionen hab ich sowas von satt... "Vooodooo" ist nichts anderes als eine akustische Behinderung von Leuten wie Dir! Was denkst Du, wozu es Breitbandequalizer gibt?! Weil es Leute gibt, die die Dinger benutzen und nen Unterschied hören!

Wieviel Erfahrung hast Du denn mit dem Sound einer Gitarre?! Du kannst doch nicht einfach daher kommen und sagen: "ach...alles quatsch...Voodoo"!

Am liebsten würde ich solche Leute zu 6 Monaten Zwangsarbeit in ner Gitarrenwerkstatt verpflichten. Danach weißt Du, dass "Voodoo" nen Ausspruch von Leuten ist, die nicht genug Instrumente in der Hand hatten um mitreden zu können (oder schlichtweg hörbehindert sind).


@Soulagent:

Ich denke nicht, dass du nen anderen Korpus brauchst - never change a running System!
 
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