Ketzerische Diskussion zum Thema Sperrholz

  • Ersteller Soulagent79
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Achtung, es folgen ein paar Gedanken die mir garde in den Kopf schossen:
Wenn wir eine Saite anschlagen geben wir ja Energie in das System "Gitarre". Der Tonabnehmer funktioniert mit Magneten, dem ist es völlig egal welches Holz da außenrum gebaut ist, ihn interessiert nur das Schwingen der Saite. Was beeinflusst also das Schwingen? Die Saite schwingt. Das überträgt sich auf alle Bauteile die daran hängen. Nimmt jetzt z.B. der Korpus durch z.B. weiches Holz viele Schwingungen auf, verschluckt sie also, haben wir weniger Sustain oder einen matten Klang. Haben wir dagegen eine gute Kombination kommt es nicht zur Auslöschung sondern in geringem Maße zu einer Verstärkung, Stichwort Eigenresonanz und Aufschwingen. Dieses "Rückschwingen" beeinflusst wieder die Saiten und somit das, was der Abnehmer dann überträgt.

Keine AHnung ob das jetzt physikalisch oder vodooistisch korrekt ist, aber wenn ich davon ausgehe kommt es eher darauf an, dass alle Bauteile zusammen passen um einen guten Ton zu erreichen. Hat man z.B. ein Holz, was viele Schwingungen verschluckt und dafür eine Brücke, die diese Schwingungen gar nicht zum Korpus überträgt, kann das trotzdem gut klingen.

Wie gesagt, keine Ahnung in wie weit das korrekt sein könnte, aber so kann ich es mir vorstellen.

Mfg Sadic

Das ist fast richtig: Die angeschlagenen Saiten schwingen in Sinusform, bringen über den Sattel(in geringer Restform auch noch über die Kopfplatte) den Hals in Resonanzen. Gleichzeitig wird der Korpus über die Brücke (oder Tremolo) auch angeregt.Diese beiden Faktoren treffen zusammen am Halskorpusübergang. Einige Obertöne werden dadurch ausgelöscht - andere verstärkt. Dadurch unterscheiden sich die Grundsounds der Instrumente wie die Stimmen der Menschen, die sich auch nur durch unterschiedliche Obertöne unterscheiden. Eine weitere Rolle spielt nun noch die unterschiedliche Dichte, ja sogar der Form der Korpushölzer, Steifigkeit, dicke und Material der Hälse. Und die Qualität der Verarbeitung, Passungen so wie der Hardware. Das alles, wird verstärkt durch die Tonabnehmer, die auch nur einen Teil des Sounds einer Gitarre ausmachen. Wie schon viele bemerkt haben: Mit sehr teuren PU's kann man auch keine Wunder vollbringen, wenn die Gitarre nichts "taugt". Dazu kommt, das nicht jeder PU zu jeder Gitarre passt. Das habe ich leider schon mehrfach leidvoll erleben müssen.
Und mehr werde ich zu diesem Thema nicht mehr schreiben.... Ich bin es langsam leid!
 
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Beim Sperrholz ist wohl das Problem mehr auf die verwendeten Hölzer zurückzuführen, es sei denn jemand macht sich die Mühe und den Aufwand dafür "edlere" Holzarten zu verwenden. Aber was ist dann noch vorteilhaft gegenüber echtem, naturbelassenen Holz? Die Kombination aus verschiedenen Holzarten vielleicht.


Selbstverständlich!


Die Frage war aber ob Sperrholz als Gitarrenbauholz auch von Qualität sein kann. D.h. wenn man die edelsten Hölzer als Sperrholz anordnet hat es absolute Vorteile gegenüber jungen Hölzern, aber es ist nicht mehr so lebendig und wird sich mit dem Alter nicht so schön klanglich einfärben wie Massivholz.

Die Vorteile von Sperrholz (gehen wir mal von fehlerfreiem Aufbau und vernünftigen Hölzern aus) sind, dass es immer sehr "gleich" klingt... man unterliegt nicht dem Risiko der falschen Holzauswahl. Außerdem ist es sehr dynamisch und direkt im Klang - geradezu perkussiv. Daher wird es wohl auch gern im Trommelbereich genommen. Dazu kommt, dass es klanglich auch über lange Zeit stabil bleibt und nicht durch schlechte Behandlung an "Ton" verliert. Es ist also ein sehr praktisches Holz...

Nachteile: Es entfaltet leider keinen richtigen "Sound", verwäscht die Frequenzen und ist klanglich flach im Bass- und Tiefmittenbereich, sowie in den "kristallinen" Höhen.
 
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Hallo,

das mit den Hölzern und entsprechendem sound muss jeder Gitarrist selbst entscheiden. Deshalb kann man nicht so ohne Weiteres Sperrholz als "Ramsch oder Billigkram" bezeichnen. Ich sehe das auch so, dass die gesamte "hardware" eigentlich das Wichtigste ist. Ob nun ein einteiliger Body aus Erle ein wenig besser klingt, mag sein. Aber welcher Zuhörer bei unseren Gigs merkt das ?

Bei klassischen Instrumenten ist ganz klar das Holz das A+O. Hier braucht man die nötige Resonanz. Siehe David Garrit mit seiner Strativari. Aber klingen nun die ganzen "Standardgeigen" eines Symphonieorchesters schlechter ? Nur Fachleute wie David hören sofort den Unterschied.

War es Höfner oder Framus ? Weiss es nicht mehr. Die Halbresonanzgitarren wurden damals auch mit Sperrholz gefertigt. Waren sie etwa schlecht ?

Ein 3-teiliger Body verzieht sich logischerweise weniger als ein einteiliger Korpus, selbst wenn das Holz jahrelang gelagert wurde. Da kommt aber jetzt auch ein "kasus knacktus". Die Hersteller können auch nicht mehr wahllos Wald roden. Sei es in USA, Canada oder sonstwo. Edelhölzer sind nicht mehr so einfach zu bekommen.

Auch die Hersteller suchen nach Alternativen und machen uns dann das verwendete Holz durch geschicktes Marketing schmackhaft. Ob nun Pappel, Sperrholz oder sonstwas.

Wie Spidermett geschrieben hat spielt natürlich der AMP und dessen Einstellung auch eine grosse Rolle. Dann noch die Effektgeräte....... Wir sprechen hier um E-Gitten die verzerrt und mit Effektgeräten über vielleicht einen Röhrenamp mit voll power gespielt werden. Bei grossen gigs dann noch über eine P.A. laufen. Wo spielt da noch groß das Holz eine Rolle. Unsere Zuhörer merken das sowieso nicht.

Wenn ein Gitarrist mit dem sound einer Sperrholz-Gitte voll zufrieden ist, ist das doch o.k. Wenn ein freak mit einer Gibson "David Gilmour Sonderedition" Gitte für 10.000 Eur zufrieden ist, auch ok. Wir fahren ja auch nicht alle Porsche oder haben Rolf Benz Möbel zuhause stehen.
 
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Du bringst da ein wenig durcheinander: Erst einmal ist nicht die verzerrte Musik das Non plus Ultra. Ich habe am Anfang nie vorgehabt, Instrumente für Hävy Mörtel zu bauen. Sondern Wert gelegt auf Ausgeglichenheit von Bässen, Mitte und Höhen. Dazu sollten sie lange ausklingen, keine Dead Spots haben usw. Und Clean gespielt merkt man absolut ob ein Korpus aus Esche oder Sumpfesche ist, oder Pappel bzw. Ahorn. Durch ein wenig mehr Erfahrung könnte ich bei gleichen PU's und Bauweise bei vielen Instrumenten unterscheiden ob die Erle aus Deutschland und Österreich kommt - oder aus anderen Klimaregionen. Und noch einmal: Nicht aus Langeweile fahre ich hunderte von Km um Hölzer auszusuchen. Zu sehen, riechen und anfassen.
Da ich hunderte T.-Modelle gebaut habe (bin Tele Fan) aus allen möglichen Hölzern und mit unterschiedlichen Hälsen, behaupte ich, einen wirklichen Telesound bekommt man nur mit Esche und Erle, sowie den dazu passenden PU's und Hardware hin. Alles Andere klingt auch gut - aber eben nicht genau nach Tele. So ist es auch mit Strat und Paula. Ich bin übrigens ein Rockdinosaurier der die 60er Jahre mit Höfner und Framus vorlieb nehmen mußte - an etwas Anderes zu kommen, war fast unmöglich, wenn, nicht bezahlbar als Schüler. Diese Deutschen Gitarren waren nicht schlecht - aber gut??

- - - Aktualisiert - - -

Versehentlich doppelt gepostet...
 
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Mal eine Gedanke:

Es mag ja sein, dass sich bei einem soliden Holzkörper aus einem oder wenigen Stücken die restliche Flüssigkeit bzw.die Harze über die Jahre durch die Schwingungen neu verteilen.
ABER: Ist dies so gravierend, dass wir es mit unserem menschlichen Ohr wahrnehmen können?
Da kann es doch nur um ganz geringe Mengen gehen, die sich dort im Korpus bewegen.
Gerade bei einer Strat sind Holz und Saite ja recht weit voneinander getrennt. Die Saiten gehen durch die Bridge und hängen im Tremoloblock.
 
Hallo Murle,

Du hast schon recht was Du schreibst. Bin ja auch ein 60iger fan.

Und Clean gespielt merkt man absolut ob ein Korpus aus Esche oder Sumpfesche ist, oder Pappel bzw. Ahorn.

Genauso sehe ich das auch. Spiele auch nur clean. Aber mein obiger post war etwas allgem.gehalten. Wenn ich mir heute die Bands so anschaue, alles mit Zerre und c.o. Ob man da noch die Klangeigenschaften eines Bodies richtig heraushört bezweifele ich.

Ich finde das super, dass Du Deine Hölzer individuell aussuchst und danach die Instrumente baust. Aber machen das so die grossen Hersteller mit Ihrer "Stangenware" ? Die kaufen Hölzer dort ein wo man sie am billigsten herbekommt. Deshalb klingen auch diese Instrumente -je nach charge- ganz unterschiedlich. Siehe Beispiel hier der "Anfangspost" mit der Fragestellung. Squier mit Sperrholzkorpus.......? Hatte da Fender einen Lieferengpass gehabt ?

Aber wenn ein Gitarrist -wie hier unser poster- damit zufrieden ist, finde ich das ok. Der Unterschied bleibt eben ob ich einen Teak-Echtholzschrank habe oder Spanplatten mit Holzfurnier........

Du hast geschrieben:

......mit Höfner und Framus vorlieb nehmen mußte - an etwas Anderes zu kommen, war fast unmöglich, wenn, nicht bezahlbar als Schüler

Ging mir auch so. Fing mit Hopf und Framus an. Später dann eine EKO. Aber die Geschichte wiederrholt sich eben. Die jungen Musiker müssen auch sparen und können sich auch heute keine Gitte um die 1.000 Eur leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nicht ganz richtig. Große Hersteller kaufen in größeren Mengen, aber selektieren auch durch Fachpersonal. Nicht umsonst hat PRS wohl mit das größte Edeltonholzlager der Welt. Er ist auch so ein Holz-Freak. Natürlich kommen bei Stangengitarren oder Großherstellern, auch bei denen mit großem Namen immer wieder Qualitätsschwankungen vor. Das ist eben der Unterschied zwischen Fabrik und Custom. Außerdem gibt es die Möglichkeit sehr gute Gitarren für junge Musiker zu bekommen, weit unter 1000€.
 
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Mal eine Gedanke:

Es mag ja sein, dass sich bei einem soliden Holzkörper aus einem oder wenigen Stücken die restliche Flüssigkeit bzw.die Harze über die Jahre durch die Schwingungen neu verteilen.
ABER: Ist dies so gravierend, dass wir es mit unserem menschlichen Ohr wahrnehmen können?
Da kann es doch nur um ganz geringe Mengen gehen, die sich dort im Korpus bewegen.
Gerade bei einer Strat sind Holz und Saite ja recht weit voneinander getrennt. Die Saiten gehen durch die Bridge und hängen im Tremoloblock.

genaugenommen sind die Flüssigkeiten auf einen bestimmten Level gesunken, der es erst ermöglicht in etwa gleichbleibend Frequenzen mitzutragen.
Unter Wasser ist eine Saite deutlich träger als an der Luft, da könnte experimentieren was helfen. Doch bevor das zuweit in die Theorie ausufert,
schaut man sich mal den Aufbau des menschlichen Ohrs an, ist ein gutes Beispiel wie Flüssigkeiten bei der Übertragung von Schwingungen helfen.
Aber es ging eigentlich um Sperrholz, und dessen Verwendung im Gitarrenbau
 
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[...]absolut RICHTIG!!

Das Wort "absolut" ist sehr gefährlich, denn suggeriert eine Alternativlosigkeit.

Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

Jetzt wissen wir, das das die einzig richtige und unumstößliche Wahrheit ist, denn es ist ja "absolut RICHTIG". Demzufolge ist eine Akkustikgitarre mit verschlossenen Schalloch und gefüllt mit Wasser und Harzen natürlich das Optimum. Die Form hat keinen Einfluss, die Holzart nur insofern, als sie durch ihren Wasser- und Harzgehalt und natürlich die Möglichkeit, die Bewegungen dieser zu beeinflussen, eine Rolle spielen.

Dein beschränktes Wissen über die Zusammenhänge spricht gegen jahrelange Erfahrung aller Gitarrenbauer.

Ach so, Die Grundlage Deiner Einschätzung ist Empirik. Aus einer Wirkung kann man keine Ursache herleiten, dass sollte selbst einem Nicht-Naturwissenschaftler klar sein. Deine Erfahrung zeigen, dass einteilige, gut getrocknete Hölzer besser klingen. Ich habe nicht die Erfahrung als Gitarrenbauer, glaube Dir aber gerne. Jetzt könntest Du vermuten, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Korpus bewegen können, aber Du hast nicht nur die Vermutung, du hast das unumstößliche Wissen, dass es so ist, denn es ist ja "absolut RICHTIG".

Und somit ist auch unumstößlich richtig, dass sich Flüssigkeiten im Korpus befinden. Jo, ich habe das zwar anders gelernt, aber es waren wohl alles Deppen, die mir das erklärt haben, denn es ist schließlich "absolut RICHTIG", dass Gitarren Flüssigkeiten enthalten.

Die angeschlagenen Saiten schwingen in Sinusform [...]Einige Obertöne werden dadurch ausgelöscht - andere verstärkt.

Ja, was denn nun. Wenn sie in Sinusform schwingen, dann schließt das Obertöne aus. Es ist klar, was Du meinst, aber was Du schreibst ist ungenau, physikalisch gesehen sogar falsch.

Bisher war der Beitrag etwas sarkastisch, aber Du hast Dich weit aus dem Fenster gelehnt. Ich glaube, dass jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht hat, dass solche Dinge wie "Klang" subjektiv sind und dass jeder eine andere Vermutung hat, warum eine Gitarre gut klingt. Du hast die Erfahrung gemacht, dass sich alte, einteilige und gut getrocknete Hölzer klanglich am besten eignen. Das werde ich hier nicht in Abrede stellen. Nur die Frage, warum das so ist, ist sehr schwer zu beantworten. Der Klang hängt von so vielen Faktoren ab, die mehr oder weniger beeinflussend wirken. Die Zusammenhänge sind dermaßen komplex, dass sie nicht in zwei Sätze verpackt werden können. Es ist legitim, Vermutungen zu haben, aber es ist nicht legitim, die einzige Wahrheit für sich beanspruchen zu wollen, wenn man es nicht unumstößlich belegen kann. Wenn Du als Gitarrenbauer von Flüssigkeiten im Holz redest oder von physikalisch grenzwertigem Schwingungsverhalten einer Saite, dann ist das natürlich nicht besonders vertrauensfördernd, dass wirst Du Dir gefallen lassen müssen.

Die einzigen Leute, die die absolute Wahrheit kennen, sind die, die ab und zu mit ihren Zeitschriften in der Fußgängerzone stehen und bisweilen an der Tür klingeln, um über Gott zu sprechen.

Aber wer weiß, ich werde jetzt versuchen, meine Gitarre auszuwringen, vielleicht klingt sie dann tatsächlich besser.

Alles Liebe,

Enno
 
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Außerdem gibt es die Möglichkeit sehr gute Gitarren für junge Musiker zu bekommen, weit unter 1000€.
wohl wahr, ich hatte mal eine richtig gute G&L Strat, die hatte um 500 Euro gekostet
(und hob sich deutlich von ihren Geschwistern im Regal ab und war ratz fatz weiterverkauft, als sie mir zuviel wurde)
mit 'effizienten' Werkstoffen hab ich keine Probleme mehr, seit ich eine Martin mit Stratabond Hals habe :p

cheers, Tom
 
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noch so einer, der auf oberschlau macht... :rolleyes:

Jetzt wissen wir, das das die einzig richtige und unumstößliche Wahrheit ist, denn es ist ja "absolut RICHTIG".

Es ist auch absolut richtig! :D ...die "Alternativlosigkeit" kann hier gelten.

Demzufolge ist eine Akkustikgitarre mit verschlossenen Schalloch und gefüllt mit Wasser und Harzen natürlich das Optimum. Die Form hat keinen Einfluss, die Holzart nur insofern, als sie durch ihren Wasser- und Harzgehalt und natürlich die Möglichkeit, die Bewegungen dieser zu beeinflussen, eine Rolle spielen.

Selbstveständlich hat die Form einen Einfluss... zumindest, wenn wir mit Hohlkörpern arbeiten. Das Beispiel ist nun quatsch, aber Flüssigkeiten im Holz sind eigentlich unerwünscht. Demzufolge ist "voll mit Wasser und Harzen" auch kein Optimum... Theoretisch wünschen wir uns ein Holz mit Restfeuchte 0 und ca. 1000 Jahre abgelagert :D

Und somit ist auch unumstößlich richtig, dass sich Flüssigkeiten im Korpus befinden

Jo, ich habe das zwar anders gelernt, aber es waren wohl alles Deppen, die mir das erklärt haben, denn es ist schließlich "absolut RICHTIG", dass Gitarren Flüssigkeiten enthalten.

Hat niemals jemand gesagt... "Flüssigkeiten" war die bildliche beschreibung für den Prozess der Zellwanddiffusion. Das ist wohl in einem Internetforum verständlicher als die Erklärung eines komplizierten Vorgangs ;). Es befinden sich keine Flüssigkeiten im Korpus, sondern Harze und Wasser. Aber nicht in flüssiger Form... Aber manchmal lernt man auch von Deppen - das kann schon mal vorkommen... meist liegts aber daran, dass man nicht genau zu hört.

Ja, was denn nun. Wenn sie in Sinusform schwingen, dann schließt das Obertöne aus. Es ist klar, was Du meinst, aber was Du schreibst ist ungenau, physikalisch gesehen sogar falsch.

stimmt leider nicht... Im Instrumentenbau/Instrumentenmessung arbeitet man mit Hüllkurven - dabei differenziert man die Betrachtung auf Obertöne oder "Basistöne". Bei der Hüllkurvenbetrachtung wird auf reine Sinusschwingungen vereinfacht. Insofern ist hier auch nichts ungenau oder falsch formuliert...

wenn man es nicht unumstößlich belegen kann.

Nun... wir könnten es! Mit Messwerten, Experimenten, Untersuchungen und Vergleich untereinander. Merkwürdigerweise kommen Gitarrenbauer der ganzen Welt auf die gleichen Ergebnisse, wenn sie solche Erscheinungen untersuchen. Wir hätten also den Beleg, aber ich würde meinen nicht rausgeben :D - aber vielleicht ist murle1 etwas offener ;)


PS: Was ist eigentlich mit Deiner Erklärung der Prozesse, wenn das was wir hier schreiben alles falsch und ungenau ist?! Stell es doch richtig statt den Rotstift zu miemen!


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Außerdem gibt es die Möglichkeit sehr gute Gitarren für junge Musiker zu bekommen, weit unter 1000€.

Es gibt ja auch das bekannte "Squier-Phänomen" - nicht wenige große Musiker sind durch Zufall auf sehr gute Squier-Gitarren für knapp 300 Euro gestoßen.... ich habs auch mal probiert und keine gefunden :D. Aber ich kann mir vorstellen, wenn man sich wirklich damit auseinandersetzt und viel probiert, kann man eine gute "Billiggitarre" finden, die wirklich was taugt.
 
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...Ja! Eine ungespielte Gitarre wird "matt" im Klang! Die Flüssigkeiten und Harze versuchen der Schwingung aus dem Weg zu gehen. Man kann ein Experiment dazu machen um sich das besser Vorzustellen... Man stellt mal eine Schüssel Wasser auf einen Lautsprecher oder überzieht den mit Frischhaltefolie und gibt einen flüssigen Mix aus Stärke und Wasser dort hinein - das ist sogar ein ganz witziges Experiemt, weil sich eine richtiger Körper ausformt und "zu leben" beginnt.

Genau das passiert im Holz mit all der Restfeuchte.

Bei besonders alten Hölzern ist das Material natürlich schon deutlich trockener und die Harze sind an ihrer "Lieblingsposition" bereits deutlich mehr auskristalisiert.


Ob eine Gitarre nun steht oder liegt spielt dabei keine Rolle... Aber lange Lagerung (Jahre) führt dazu, dass sich die Harze wie der kleine Stärkeball im Lautsprecherexperiment verhalten....sie fließen wieder auseinander (über Jahre). Mit häufigem Spiel kann man dagegen dafür sorgen, dass diese Harze ihre Position behalten und auf Dauer dort auskristallisieren.



Wie erwähnt ist das eine bildliche Beschreibung der Prozesse - wir haben keine Harzbälle im Korpus und die "Bewegungen" geschehen im mikroskopischen Bereich über Zellwanddiffusion - aber sie ist fakt und darüber diskutier ich auch nicht.

Danke für die Klarstellung... Ich habe nur gefragt, weil dassselbe ja auch für Akustikgitarren geschrieben wird und die Decken ja im Vergleich zu den Sperrholzschichten einer E-Gitarre nicht so arg unterschiedlich in der Dicke sind (oder?). Dann wäre dasselbe Phänomen ja prinzipiell auch bei den Sperrholzgitarren möglich... aber gut, nach eurer (deiner und murles) Erfahrung augenscheinlich nicht...
 
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Die Restharze innerhalb des Holzes richten sich nach den Schwingungen aus und sammeln sich auch so an, dass sie möglichst wenig Schwingungen ausgesetzt sind. Das ist physikalische Tatsache!
omfg ich hatte hernn pipper in der g&b für bekloppt gehalten als er so ein komisches einschwing gerät für gitarren ausprobierte und tatsächlich unterschiede feststellen konnte. was du da sagst rückt das ganze aber in ein ganz anderes licht. ich hab echt nicht dran gedacht dass sich in einer gitarre irgendwas ausrichten oder einschwingen lässt. dafür muss ich dich echt mal bekeksen :great:

edit: huch das ist eigentlich ot... sorry ^^
 
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naja...also natürlich passiert der Prozess auch bei Akustikgitarren - hier ist für die Klangformung aber vor allem der Hohlkörper und die Art ver Verleistung von Bedeutung.

Aber auch hier sind Decke und Boden aus Massivholz (gut, es gibt auch Sperrholzgitarren, aber die klingen halt wie oben beschrieben und reifen klanglich nicht).

Eigentlich sind in diesem Thema E-Gitarren und Akustikgitarren nicht wirklich vergleichbar.

Du kannst natürlich ein Sperrholz herstellen, was dicke Schichten hat - sagen wir mal 5mm... hab ich aber noch nicht probiert.
 
... Merkwürdigerweise kommen Gitarrenbauer der ganzen Welt auf die gleichen Ergebnisse, wenn sie solche Erscheinungen untersuchen. ...

Wenn es um Erscheinungen geht, glaube ich natürlich bedenkenlos alles, was man mir erzählt! ;)
Gitarrenbauern glaube ich natürlich auch alles, was sie erzählen - Spieler und Bauer haben ja die gleichen Interessen. Darum kaufe ich immer das gute Himalayasalz - "Das Kristallsalz ist durch den enormen Druck der Himalaygebirgskette in gleichmäßige, kristalline, kubische Strukturen gepresst. Es enthält viele Mineralien und Spurenelemente die für die Gesundheit des Menschen hilfreich ist." - auch wenn es Ungläubige nicht glauben wollen. ;)
 
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hernn pipper in der g&b für bekloppt gehalten als er so ein komisches einschwing gerät für gitarren ausprobierte

ja der arme Kerl wird regelmäßig für bekloppt gehalten... ich lese die Berichte immer nur mit nem Grinser auf den Lippen, einem bestätigenden Nicken und dem Gedanken: "Endlich sagts mal einer öffentlich".

Ich habte von ihm noch niemals einen Bericht gelesen, der fragwürdige Inhalte vermittelte - er behandelt sogar nur Themen, die tatsächlich DEUTLICH hörbar sind und deren Ergebnisse eben nicht als Voodoo abgestempelt werden können.

Aber es gibt immerwieder Schlaumeier, die alles für Quatsch erklären ohne jemals einen Vorher-/Nachhervergleich gehört zu haben.

oh...ich muss mich wiederholen:

@gidarr

Aber es gibt immerwieder Schlaumeier, die alles für Quatsch erklären ohne jemals einen Vorher-/Nachhervergleich gehört zu haben.

Was Du glaubst oder nicht interessiert mich nicht. Aber ich drehe hoch, wenn mir einer Blödsinn vorwürft ohne Vergleiche, Ergebnisse oder Praktiken zu kennen.

Dieser Erscheinung verleihe ich jetzt mal den Namen "Pipper-Phänomen" :D ...denn es gibt immerwieder Schlaumeier, die alles für Quatsch erklären ohne jemals einen Vorher-/Nachhervergleich gehört zu haben. Diese Leute haben jetzt einen Titel verdient. :great:



Nuancen zu hören ist keine Begabung oder Einbildung, sondern eisenhartes Training.
 
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naja...also natürlich passiert der Prozess auch bei Akustikgitarren - hier ist für die Klangformung aber vor allem der Hohlkörper und die Art ver Verleistung von Bedeutung.

Na ja... gerade bei Akustikgitarren ist das einspielen der Gitarren und "einschwingen" der Decke und die klangliche Entwicklung der Gitarren (gerade bei Fichtendecken im Vergleich zu Zederndecken) schon ein großes Thema...

Aber auch hier sind Decke und Boden aus Massivholz (gut, es gibt auch Sperrholzgitarren, aber die klingen halt wie oben beschrieben und reifen klanglich nicht).

Eigentlich sind in diesem Thema E-Gitarren und Akustikgitarren nicht wirklich vergleichbar.

Du kannst natürlich ein Sperrholz herstellen, was dicke Schichten hat - sagen wir mal 5mm... hab ich aber noch nicht probiert.

Direkt vergleichen will ich die Klangerzeugung bei Akustik- und E-Gitarren auch gar nicht, aber auf das Phänomen hinweisen, was ihr beschreibt... Ich wusste jetzt nur nicht auswendig, wie dick Boden und Decke im Vergleich zum Sperrholz sind und ob dementsprechend das Phänomen nicht auch bei Sperrholzgitarren auftauchen müsste.

(OT: Schnapszahl... du hast gerade 969 Beiträge und 6969 Punkte Karma :D )
 
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Lieber Musikerkollege aus Ostfriesland - wer mich kennt, der weis wenn ich lieber sage, bin ich sauer - dummer Schnack, Verdrehung von Angaben und Sarkasmus ist nicht angebracht um besser zu verstehen. Niemand sprach von Flüssigkeiten in der Form wie Wasser, bei Hölzern spricht und mißt man in % Feuchtigkeit. Dann zitierst Du Sätze von mir- die nicht von mir stammen, aber dennoch Bestand haben. Außerdem spielt eine Form eine Rolle beim Schwingungsverhalten. So etwas ist schon lange bekannt, und wurde in meinem Beisein vor Jahren messtechnisch nachvollzogen, das habe ich aber nun so oft gepostet wann, wie, wo und warum - nicht noch einmal! Warwick nimmt diese Tatsache übrigens zu Nutze, in dem einige Bässe rückwärtig etwas "rund" nach innen ausgearbeitet sind. Und wer eine schwingende Saite genau beobachtet, sieht den Sinusverlauf mehr als deutlich. Ich will auch nicht Vertrauen fördern, sondern gebe Dinge wieder die sehr lange bekannt sind, und (leider) nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Und letztendlichist es mir nun langsam wurscht was Du und andere Zweifler denken. Wichtig ist für mich nur, das die Gitaristen die von mir Instrumente bekamen, zufrieden sind. Und nicht ob ich im Forum alle Besserwisser überzeugen kann.
 
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...........jetzt hole ich mir langsam auch Popcorn:)
 
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