Klang der verschiedenen Hölzer? Teilmassiv vs. Vollmassiv?

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Hallo Leute,

am Freitag war ich bei meinem Musikladen "um die Ecke" und habe mich mal etwas an die Welt der Westerngitarren rangetestet. Ich möchte mir nämlich Ende des Monats Oktober ne Westerngit zu legen. An diese Git stell ich zwei Anforderungen, sie soll gut(=schön) klingen und im meinem 300-400 EUR Preisrahmen liegen.
Ausserdem soll die Gitte primär zu Hause gespielt werden, aber auch am PC aufgenommen und ab und zu im Live-einsatz benutzt werden, sollte also einen Premap-onboard haben. Nen cutaway wäre auch net schlecht. Musikrichtung: Rock. Soviel zu meinen Anforderungen.

Im Laden an sich, wurde mir gesagt, dass ich erst einmal zwischen den drei "Varianten" von Westerngitarren, also Sperrholzgitarre vs. Teilmassive Gitarre vs. Vollmassive Gitarre vergleichen soll. Sehr schnell merkte ich, dass die (billigen) Sperrholzgitarren nicht so gut klingen (eher nach Blech und Schuhkarton, als nach Gitarre), wie Teilmassive Gitarren. Allerdings der Unterschied zw. Teilmassiver und Vollmassiver Gitarre fand ich jetzt nicht soooo extrem, als dass sich für mich, der deutliche Preisunterschied auszahlen würde. Schliesslich bin ich ja kein Berufsmusiker und benutze das Teil um mein täglich Brot zu verdienen, sodass ich bis jetzt zu dem Schluss kam, dass es eine Teilmassive Westerngitarre sein soll, welches Modell und welche Firma steht aber noch im Raum und da kommt ihr ins Spiel.

Meine Fragen:

Wie klingen die unterschiedlichen Hölzer im Vergleich?
Im Laden wurde mir gesagt, dass massive Zederndecke eher bassiger im Vergleich zu massiver Fichtendecke klingt, welche wiederum eher mitten und höhenlastiger klingt. Könnt ihr das so bestätigen? Wie klingt z.b. Wallnuß dazu im Vergleich?

Welche Rolle spielt es ob ich ne Jumbo- oder ne Dreadnought-Western spiele? Wie wirkt sich das Cutaway(schliesslich "fehlt" da ja nen Stück Klangraum) auf den Sound aus?

Dann nochmal ne generelle Frage. Bei E-Gitarren habe ich die Erfahrung gemacht, dass IBANEZgitarre super sind! Ich hab zwei und bin super zufrieden (ne SZ-520 und ne S-540), kann mich absolut net beschweren, einfach spitze. Super Preisleistungsverhältnis. Gilt das auch uneingeschränkt für die Akkusitikgitarren von Ibanez?

Mir ist schon klar, dass ich sowieso nochmal antesten gehen muss, ging im dem Laden aber net so gut, weil es Freitag war und es super voll und super laut war, da konnte man kaum in Ruhe antesten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einigemeiner Fragen beantworten könntet? Über ne Antest-Empfehlung würde ich mich auch freuen. :great:

Danke und Gruß

Sven



P.S.: Da fällt mir ein, was ist an dem Thema dran, dass ne Vollmassive Akkustikgitarre z.b. in zwei Jahren bei regelmäßiger Benutzung besser klingt, als ne brandneue? Ist der Unterschied wirklich so extrem, als das sich so ein Investment lohnen würde? Gilt dasd auch für Teilmassive? Stichwort: Einspielen der Gitarre? :confused:
 
Eigenschaft
 
Im Laden an sich, wurde mir gesagt, dass ich erst einmal zwischen den drei "Varianten" von Westerngitarren, also Sperrholzgitarre vs. Teilmassive Gitarre vs. Vollmassive Gitarre vergleichen soll. Sehr schnell merkte ich, dass die (billigen) Sperrholzgitarren nicht so gut klingen (eher nach Blech und Schuhkarton, als nach Gitarre), wie Teilmassive Gitarren. Allerdings der Unterschied zw. Teilmassiver und Vollmassiver Gitarre fand ich jetzt nicht soooo extrem, als dass sich für mich, der deutliche Preisunterschied auszahlen würde.

Bei gleicher Qualität unterschreibe ich das. Die massive Decke macht dann schon einiges aus. Während massive Böden und dann gar noch massive Zargen nur noch ein i-Tüpfelchen sind.

Bei unterschiedlichen Qualitäten sieht das allerdings anders aus. Yamaha und Ovation z.B. haben (oder hatten zumindest) immer recht viele Gitarren mit laminierten Decken (Sperrholz klingt so abwertend), und zwar auch über die Einsteigerklasse hinaus. Und die waren imho um Längen besser als so manche Gitarre mit massiver Decke, die aber wohl aus miesem Holz gemacht war. Bei eBay gibts gar Vollmassive für Spottpreise.....aber ich möchte nicht wissen, was das für Holz ist.

Aber da "massiv" heute ein enormes Schlagwort ist, zieht sowas natürlich. GUT muss es deswegen nicht zwangsläufig sein.

Bei ansonsten gleicher Qualität aber gewinnt natürlich die massive Decke. (z.B. Yamaha APX 5 versus 9)


Insofern liegst du, wenn du so um die 400 Euro ausgeben willst, sicher nicht falsch, eine mit massiver Decke und laminiertem Rest zu kaufen.

Wie klingen die unterschiedlichen Hölzer im Vergleich?

Anspielen.

Im Laden wurde mir gesagt, dass massive Zederndecke eher bassiger im Vergleich zu massiver Fichtendecke klingt, welche wiederum eher mitten und höhenlastiger klingt. Könnt ihr das so bestätigen?

Man kann sowas profesisonell messen, aber in der Praxis zählt nur das Anspielen. Eine Jumbo mit Fichte wird wohl allemal mehr Bass haben als eine Parlour mit Zeder.

Für allgemeine Aussagen bräuchtest du das exakt gleiche Modell, nur mit unterschiedlichen Decken. Das gibts durchaus, aber die wenigsten werden die Möglichkeit haben, das im Laden um die Ecke bei mehreren Modellen testen zu können.

Insofern würde ich da lieber ein paar Modelle einfach anspielen und das nehmen, das dir zusagt.

PS: ich empfinde Zederndecken als trocken mittiger und höhenloser als Fichte, die mir ein Tick brillanter und scoopiger vorkommt. Besonders auffällig war's im Vergleiche zweier Taylor 714-Modelle, baugleich, aber einmal Zeder, einmal Fichte. Ich hab auch selber eine Takamine mit Zeder, die verdammt knurrig mittig daherkommt.

Welche Rolle spielt es ob ich ne Jumbo- oder ne Dreadnought-Western spiele? Wie wirkt sich das Cutaway(schliesslich "fehlt" da ja nen Stück Klangraum) auf den Sound aus?

Das Volumen wirkt sich natürlich auf den Ton aus. Je mehr Platz, desto wuchtiger und bassiger wirds meist. Jumbos, Dreadnoughts, Grand Auditoriums, OOOOs sind alle recht fett, bassig, dabei schöne Höhen, in den Mitten eher etwas verhaltener.

Die Stufe drunter (Triple 'O, Auditorium) wird gerne als die ausgewogenste Form angesehn, Höhen Mitten Bässe gut verteilt, perfekte allrounder, beliebt bei Fingerpickern. Kann ich selber auch bestätigen.

Noch weiter drunter in Richtung Concert oder Parlour gehen dann doch merklich die Bässe zurück. Am stärksten bei den Minijumbos mit flachen Zargen. Hier fehlt unten rum unplugged schon meist der Wumms. Die sind mittig-höhenlastig.

Zulässig sind solche Vergleiche natürlich wieder nur bei gleicher Bauweise. Eine Auditorium kann durchaus mehr Bass haben als eine Grand Auditorium, wenn das aufgrund der gesamten Konstruktion und der Hölzer eben so ist.

Allerdings wird sicher nie eine Minijumbo einer Jumbo schlagen, egal aus was sie gebaut ist ;)

Falls dich die Größen usw. interessieren, guck mal in meiner Signatur.

Dann nochmal ne generelle Frage. Bei E-Gitarren habe ich die Erfahrung gemacht, dass IBANEZgitarre super sind! Ich hab zwei und bin super zufrieden (ne SZ-520 und ne S-540), kann mich absolut net beschweren, einfach spitze. Super Preisleistungsverhältnis. Gilt das auch uneingeschränkt für die Akkusitikgitarren von Ibanez?

Ich hab ne 12saiter Ibanez mit massiver Decke und bin sehr zufrieden. Ich mag aber auch Yamaha sehr gerne, auch wenn die gelegentlich Probleme mit sich wölbenden Decken haben (so wie Ovation mit den eingesunkenen Decken). V.a. hat Yamaha in der Preisklasse um 400 Euro schon verdammt gute Pre-Amps on board, mit die rauschfreiesten die ich kenne (der Pre-Amp meiner vollmassiven Crafter kackt dagegen total ab).

Letzten Endes ist das auch alles wieder Ansichtssache. Takamine, Yamaha, Ibanez, Cort......alles gute Ware mit gutem Preis/Leistungs-Verhältnis, grade im Bereich um nen halben Tausender rum. Ich würde da keinem den Vorzug geben können, schon gar nicht objektiv.

P.S.: Da fällt mir ein, was ist an dem Thema dran, dass ne Vollmassive Akkustikgitarre z.b. in zwei Jahren bei regelmäßiger Benutzung besser klingt, als ne brandneue? Ist der Unterschied wirklich so extrem, als das sich so ein Investment lohnen würde? Gilt dasd auch für Teilmassive? Stichwort: Einspielen der Gitarre? :confused:

Das gilt auch für teilmassive, denn die massive Decke spielt sich natürlich auch ein. Bei der vollmassiven betrifft es eben alle Hölzer. Wobei die Zargen da wohl weniger wichtiger sind als Decken und Böden.

PS: es gibt auch noch halbteil-massive: massive Decke, massiver Boden, laminierte Zargen.


PPS: je mehr massiv, desto anfälliger die Gitarren. Massive Hölzer sind, entgegen des Wortes massiv, überhaupt nicht massiv, sondern sehr filigran. Keine so tollen Reisegitarren für den Trip durch China mit Gitarre offen im Rucksack ;). Ein Laminat hält bei gleicher Dicke erheblich mehr aus, sowohl an mechanischer Belastung, als auch in Punkto Klima.
 
Also ich glaube, dass es da fast nichts mehr hinzuzufügen gibt. Bei den Anspielempfehlungen würd ich dir auch besonders zu Yamaha raten. Wie gesagt, das Preisleistungsverhältnis hat sich mit der neuen CPX/APX Serie extrem verbessert und der Fakt, dass diese Gitarren ständig ausverkauft sind, spricht ja auch für diese Instrumente. Das mit den hervorragenden Tonabnehmern kann ich auch bestätigen (habe mich selbst übrigens für eine Yamaha CPX 900 entschieden, die diese Woche noch kommen sollte ^^ ). Vielleicht sagt dir ja eine APX 500 für ca. 300€, oder eine CPX 700 für etwas mehr als 400€ zu... (neben bei: APX: kleinerer Korpus => mehr als Bühnen/Ampgitarre ausgelegt - CPX: größerer Korpus => eher für den unverstärkten Bereich, klingt aber verstärkt fast genau so gut wie ein gleichwertiges APX-Modell (ich merke garnix, aber vielleicht ja jemand, der mehr Erfahrung hat)).
Neben bei würde ich aber eigentlich alles, was deinem Preisramen und deiner Verstellung einer A-Gitarre entspricht mal anschlagen - schaden kann es ja nicht. Auch nicht zu verachten ist eine entsprechende Vorort-Beratung, bei der du zum Beispiel eine Gitarre anspielen kannst und du dann sagen kannst: " ich möchte mehr bass..." und der/die dann auch weiß, welche Gitarre dies bietet. (In diesem Sinne kann ich Session-Guitar in Walldorf/Wießloch nur immer wieder empfehlen...)
In deinem Preisramen sollten auch die Hausmarken der verschiedenen Shops interessant sein... aber bei diesen kenn ich mich nicht so gut aus...
 
Hallo ihr zwei,

danke für eure ausführlichen Antowrten. Dass ich noch antesten gehen muss, hab ich ja schon eingeplant. Wenigstens hab ihr bei mir wieder etwas mehr Licht ins Dunkle gebracht! ;)
Ich werd wohl auch mal euren Yamaha Tipp beherzigen. Dafür muss ich mir mal ordentlich viel Zeit nehmen und dann nen Testmarathon starten!
Will auf jeden Fall auch Ibanez intensiv testen. Diese finde ich schonmal "stylisch":

Ibanez EW-20WNE

Also, bis dann

Gruß

SiMoNkAy23
 
Diese finde ich schonmal "stylisch":

Schick. Und gegen Walnuss ist nix einzuwenden. Verbaut auch Taylor (zwar eher Boden und Zargen, aber es gibt auch eine mit Decke).

Am besten geht man ganz unvoreingenommen ran. Egal ob die Decke aus Fichte, Zeder, Mahagoni (wieder ganz stark im Kommen), Esche oder eben Walnuss oder von mir aus Pappel mit Kunststoff laminiert (Edel-Ovation) ist.

Am besten auch mal was ganz billiges testen, aber auch was richtig edles. Hilft enorm beim Einordnen.

Und mehrfach hingehen. Was einem am ersten Tag zusagt, kann am zweiten irgendwie fad klingen und umgekehrt. Ich hatte schon oft was quasi gekauft, aber beim letzten Testen dann ne 180-Grad-Umkehrwendung gemacht und was anderes genommen.

Akustigitarrenkauf braucht imho noch mehr Zeit und Muße als E-Gitarre, zumal ja kaum Effekte (oder gar Zerre) hinzukommen. Da dominiert die Gitarre selber schon sehr den Sound. Trotz eingebauten Equalizern...

Macht aber ja auch Spaß, v.a. mit Geld in der Tasche :D
 
Will auf jeden Fall auch Ibanez intensiv testen. Diese finde ich schonmal "stylisch":

Ibanez EW-20WNE

Lustig :D, diese hab ich heute erst angespielt, weil ich gedacht habe, dass meine Yamaha heute gekommen wär und ich mal kurzerhand nach der Schule auf zum Musiklädelchen gemacht habe. Eingentlich eine recht gute Gitarre - wobei ich sie auch nur kurz in den Händen gehabt habe. Das einzige, was mir negativ aufgefallen ist, ist die Saiten. Diese waren für meinen Geschmack etwas labbrig. Das kann man ja aber ändern.
Und von der Optik her gesehen ist diese Gitarre wirklich ein Schmankerl :p. Aber so stark würde ich mich nicht von diesem Aspekt nicht beeinflussen lassen. Denn eigentlich ist jeder Gitarrenkauf ein Kompromis, außer man lässt halt für sich bauen. Und ich würde halt lieber Abstriche im Erscheinungsbild hinnehmen als im Sound.
Der Sound dieser Ibanez hat mich nicht wirklich umgehaun - etwas zu wenig Höhen und Tiefen, halt eben mehr der Mitten-Typ. Aber dir kann das ja auch gefallen.
Edel wirkt sie halt - zumindest auf den ersten Blick. Die Inlays haben mir extrem gut gefallen, genau so wie die Bindings. Auch das Oberflächenmaterial (nicht ganz glatt lackiert - also eher ein matter Klarlack, der die dunkle, starke Maserung des Walnussholzes gut wiedergibt) wirkt zwar nicht hyper-edel, aber robust und schlicht elegant. Das einzige, was mir nicht soooo gefallen hat war die Mechanik. Etwas wackelig und schwergänig.
Die recht tief liegenden Saiten und soweit ich's noch genau weiß ein kaum lackierten Hals (das finde ich extrem angenehm) tuen ihr Übriges zur Bespielbarkeit - wobei ich mir hier halt etwas härter gespannte Saiten gewünscht hätte.
Auf jeden Fall mal ein Anspielkanidat. Mir hat im direkten Vergleich aber die Yamaha CPX 700 besser gefallen - hauptsächlich vom Sound. Aber wie gesagt: Da musste dich selbst entscheiden - wir können dich nur beraten.
 

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