Kleinen Keller in aufnahmefähigen Raum verwandeln

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Saitendreher
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Hallo liebe Forenmitglieder! :)

Folgende Sache:

Ich habe neuerdings einen zweiten Kellerraum bei mir zu Hause zur Verfügung. Der Hausvermieter benötigt den nicht mehr und hat ihn nun an mich übergeben. Ich könne ja meine Fahrräder oder so darin abstellen. Jetzt habe ich zwar keine Fahrräder - dafür aber einen anderen Gedanken. Und ich hoffe, ihr könnt mir dabei helfen.

Ich würde aus dem Raum gerne einen kleines "Studio" machen, beziehungsweise einfach einen Raum, in dem ich ein paar Sachen in guter Qualität, ohne störende Nebengeräusche, aufnehmen kann. Dabei soll es hauptsächlich um Sprachaufnahmen gehen, vielleicht auch mal etwas Gesang oder Gitarre. Aber nichts lautes mit Schlagzeug oder Band oder sowas.

Der Raum an sich ist recht klein. Er ist rechteckig und hat ungefähr Maße von 3*6 Metern, bei einer schnuckeligen Höhe von 1,80 Metern, also 5cm höher als ich selbst ;D An der Decke befinden sich einige Rohre, in einer der beiden längeren Wände befindet sich ein kleines Fenster, die Tür ist an einer der kürzeren Wände. Die Tür ist momentan alles andere als Dicht und ist wahrscheinlich so alt, wie das Haus selbst, also mehr als 80 Jahre :D

Wie soll ich eurer Meinung nach jetzt am besten vorgehen? Momentan herrscht ein fürchterlicher Hall im Keller, klar steht ja auch nichts drin. Ich hatte daran gedacht die Wände mit Styropor - Schaumstoff - Stoffdecke zu verkleiden, unter die Decke weitere Decken zu spannen und auf den Boden einen dicken Teppich zu legen. Dann Tisch rein, Stühle, Mikrofonständer etc...und ganz wichtig natürlich eine vernünftige Tür.

Equipment ist ein kleines Audiointerface, ein Großmembranmikrofon der Marke T-Bone, Aufnahmegerät Zoom HD-4, Mikrofonständer, Laptop. Nichts Weltbewegendes.

Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße
 
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Willkommen im MB lieber Saitendreher! :)

Strom hast du da unten allerdings schon oder? .. nur mal so nebenbei gefragt. ;)
Ansonsten wären raumakustisch in deinem Fall poröse Absorber notwendig.
Du hast ja nicht vor, tiefe Intrumente zu verwenden, also reicht dir vermutlich die reine Hilfe von den Porösen.
Dafür kann man jetzt viel Geld ausgeben, wenn man fertige Lösungen kauft.
Oder man gibt weniger Geld aus (aber immer noch ein bisschen) und bastelt sich selbst was.
Typischerweise verwendet man dann Minearlwolle oder Steinwolle (bei einem von den beiden muss man gesundheitlich aufpassen!) als Absorber.
Im Netz müssten sich da viele Anleitungen finden lassen.
Auch Basotec und Schaumstoff eigenen sich auch, sind auch meist leichter handzuhaben, kosten vielleicht allerdings mehr.

Wichtig ist die Dicke des Materials. Mit 5cm Noppenschaumstoff erreichst du primär optisch eine Verbesserung. :D
Als Faustregel kann man die Dicke ins Verhältnis zur Wellenlänge setzen.
Frequenzen bei denen Wellenlänge/4 kleiner ist als die Dicke des Absorbers werden ziemlich gut absorbiert.
Da dies bei tiefen Frequenzen sehr sehr dick wäre, "schummelt" man ein bisschen und baut die Absorber in die Raumkanten/ecken.
Dort erreicht man eine bessere Wirkung auch im tiefen Frequenzbereich ohne meterdicke Absorber zu benötigen.

Mit manchen Schwächen musst du allerdings leben lernen, wie zB. dem Flatterecho zwischen Decke und Boden.
Ein dicker Teppich kann dies ein wenig verbessern, aber nicht vollständig reduzieren. Auch kann dieser beim Arbeiten unpraktisch sein.

Nur zur Sicherheit: Raumakustische Maßnahmen helfen nur minimalst (in Näherung: gar nicht) den Schall nach außen oder von außen zu reduzieren.

LG Jakob
 
Hallo und Willkommen

ohne dich hier erstmal groß zuzutexten

bevor du mit raumakustischen maßnahmen beginnst solltest du dir sicher sein das der Raum (sofern er in einem Mehrfamilien-Block ist) unzugänglich für dritte ,
also einbruchsicher ist !
und das evtl. dritte durch "Lärm" ;) belästigt werden........
wenn das alles kein Problem ist ,kannst du loslegen

um dir etwas erste Hilfe für dein Kellerstudio zu geben hier die ersten Interessanten Links
-Grundlagen und Wissenswertes:
http://www.coldgroundstudio.de/tontechnik/homestudio.html

-Eckabsorber selber bauen:
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/raumakustik-workshop-no1-eckabsorber.html

vg,didi ;)
 
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Verabschiede dich mal von dem Gedanken mit den Stoffdecken. Man kann damit zwar den Hall eindämmen, aber durch die geringe Dicke nur für hohe Frequenzen. Im Ergebnis wird der Raum dann dumpf und mulmig klingen, da die Mitten und Bässe immernoch lange ausklingen und das Klangbild zumatschen.

Die kunst ist also tiefere Frequenzen zu dämpfen ohne die Höhen zu überdämpfen.

Ich denke das erste was du machen kannst, ist Eckabsorber aus Steinwolle zu bauen. Unter dem Stichwort "Superchunks" findet man Anleitungen. Im Wesentlichen stapelt man einfach Steinwoll-Dreiecke in der Raumecke bis zur Decke und schlägt den Stapel mit Malerfolie ein (wegen der Fasern). Jetzt noch optisch verkleiden. Fertig.

Wenn du das am Start hast, kannst du noch ein paar einzelne Absorberpanele (warscheinlich an den langen Wänden) verteilen. Auf keinen Fall aber die ganze Fläche behandeln, das klingt zu trocken.
 
1. Der Raum muss praktisch in Orndung sein. D.h. trocken und sicher.
2. Was ist mit Lärm nach draussen? Welche Bedingungen und Anforderungen hast du? Im Studio wird es auch mal 100dB laut.
3. Raumakustik ist dann erst dran, wenn obiges klar ist.

Problem ist die niedrige Decke! Du brauchst ca. 10 cm Dämmung über dir um Flatterechos und Reflexionen zu bekämpfen. Besser mehr. Blöderweise muss die Dämmung fast umso dicker sein, je niedriger die Decke ist. Die niedrige Decke muss akustisch bis zu 150 Hz runter akustisch tot sein. Man kann Kompromisse machen. Auch 5cm Dämmmung (bitte massiver Schaum, keine Pyramiden oder Noppen) gingen für Demo-Anforderungen.
Für sitzende Arbeiten wie Mixen, Gitarre usw. geht es auch.
Aber der Raum wird nie sehr gut klingen. Die niedrige Decke ist fast ein KO-Kriterium.

EDIT: ich hab jetzt erst gelesen von deinen Sprachaufnahmen. Für Videos oder so? Dann entschäft sich das Lärm und Hallproblem. Mit >= 10 cm Absorbern lässt sich da schon was machen. Selbstbau oder kaufen?
Handelsüblicher Akustikschaum ist meist zu dünn. Auralex Wedges sind ganz ok.
 
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Vielen vielen Dank schon mal für eure zahlreichen Antworten und die Willkommensgrüße! :)


Zu 13.Melody:
Strom hab ich auf jeden Fall da unten :D
Typischerweise verwendet man dann Minearlwolle oder Steinwolle (bei einem von den beiden muss man gesundheitlich aufpassen!)

Bei welchem muss man gesundheitlich aupassen, bzw. wie genau meinst du das? Wegen Allergien?

Als Faustregel kann man die Dicke ins Verhältnis zur Wellenlänge setzen.
Frequenzen bei denen Wellenlänge/4 kleiner ist als die Dicke des Absorbers werden ziemlich gut absorbiert.
Da dies bei tiefen Frequenzen sehr sehr dick wäre, "schummelt" man ein bisschen und baut die Absorber in die Raumkanten/ecken.
Dort erreicht man eine bessere Wirkung auch im tiefen Frequenzbereich ohne meterdicke Absorber zu benötigen.

Das bedeutet mit Absorbern in den Ecken und nem dichen Teppich wäre ich erstmal gut bedient?

Zu didi7
unzugänglich für dritte ,
also einbruchsicher ist !
und das evtl. dritte durch "Lärm" ;) belästigt werden........
wenn das alles kein Problem ist ,kannst du loslegen

Das ist alles kein Problem! Vielen Dank für die Links! :)

Zu ChaosKlaus

Ich denke das erste was du machen kannst, ist Eckabsorber aus Steinwolle zu bauen. Unter dem Stichwort "Superchunks" findet man Anleitungen. Im Wesentlichen stapelt man einfach Steinwoll-Dreiecke in der Raumecke bis zur Decke und schlägt den Stapel mit Malerfolie ein (wegen der Fasern). Jetzt noch optisch verkleiden. Fertig.

Klingt super, dank didi7 hab ich sogar schon den passenden Link dazu. Was würdest du denn mit der Decke des Raums machen?


Ist das auch was zum selber bauen?

Zu ThomasT
1. Der Raum muss praktisch in Orndung sein. D.h. trocken und sicher
Das ist er.
2. Was ist mit Lärm nach draussen? Welche Bedingungen und Anforderungen hast du? Im Studio wird es auch mal 100dB laut.
Lärm draußen ist relativ gering. Allerdings fährt alle 15 Minuten die Straßenbahn in unmittelbarer Entfernung am Haus vorbei. Allerdings an einer ganz anderen Seite des Hauses.
ich hab jetzt erst gelesen von deinen Sprachaufnahmen. Für Videos oder so?

Genau, es wird hauptsächlich um Sprache gehen. Wunschvorstellung ist, dass ich gebaute Beiträge, Kommentare in guter Quali einsprechen kann.
Selbstbau oder kaufen ist ne gute Frage. Selbstbau würde ich grundsätzlich vorziehen, sofern es keine kostengünstigen Alternativen gibt. Was genau sind Auralex Wedges?

Danke nochmal auf jeden Fall für die zahlreichen Tipps! Ich bin mal gespannt, was aus dem Raum wird :)
 
Genau, es wird hauptsächlich um Sprache gehen. Wunschvorstellung ist, dass ich gebaute Beiträge, Kommentare in guter Quali einsprechen kann.
Selbstbau oder kaufen ist ne gute Frage. Selbstbau würde ich grundsätzlich vorziehen, sofern es keine kostengünstigen Alternativen gibt.

Kostengünstig gibts nicht. Es gibt schöne Module von MBAkustik, aber nicht ganz billig zumal man mehrere braucht.


Was genau sind Auralex Wedges?

https://www.thomann.de/de/auralex_acoustics_4_studiofoam_wedges_c_b_stock.htm

Für Sprache reicht das aus. Ich hab die auch als seitliche Absorber im Studio. Anfangs als Übergangslösung weil eh da. Und keinen Bedarf es zu ändern.

Für Sprache kommt es neben Hall und Flatterechos (->Händeklatschen, dieser metallisch-flanger-artige Klang) auf den Bereich um 300 Hz - 1000 Hz an. Reflexionen sollte man Vermeinden um in diesen Bereich nicht topfig klingende Kammfiltereffekt zu haben.

Vermeide alle Reflexionen vom Mund über Wand, Decke, Tisch zum Mikro! Vorallem Decke bei dir!
 
Moin, hab mir dieses Jahr im Keller einen kleinen Proberaum in Raum-in-Raum-Konstruktion gebaut. Der Raum misst nur B 2,50m x L 5,00m x H 1,90m, Innenmaß nach Ausbau. In dem Raum gab es nach Fertigstellung ein ganz fieses Echo, das ich aber mit Basotechplatten auf der einen Seite und einfachen Akustikelementen auf den anderen Seiten gut in den Griff bekommen habe.
IMAG0123.jpgIMAG0121.jpg
Den Boden habe ich mit Trittschallplatten für Laminat und Teppichboden ausgelegt. Das Ganze funktioniert für mich und meine Hobbyband gut. Ist sicher aber auch eine Frage des Anspruchs. Die äußere Tür zum Keller ist eine einfache Feuertür, auf der Innenseite habe ich zusätzlich eine 15mm MDF-Platte auf einen Rahmen, der mit Trittschall aufgefüllt ist, aufgeschraubt. Eigentlich hatte ich gedacht, dass dies nicht ausreiche, aber der Effekt ist sehr gut. Die Tür habe ich mit 2 Dichtungen versehen: 1. Dichtung: Standartdichtung in Türrahmen, jedoch zusätlich im Boden eine Schwelle mit Nut, für die Dichtung, aus MDF gesetzt, damit die Dichtung rundherum abschließt[FONT=&amp]. 2. Dichtung um die aufgeschraubte MDF-Platte geklebt, so dass sie in den Türrahmen hinein abdichtet.[/FONT] Für mein Zwecke reicht diese Lösung, zusammen mit einer Balkontür (-45dB) für den Innenraum, mehr als aus.
IMAG0127.jpgIMAG0125.jpgIMAG0160.jpg
 
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Ich hab derzeit eine ähnliche Situation, sogar mit fast den gleichen Raummaßen. Von wo bzw. Welche Panels hast du gekauft?

An alle (Sorry für mein Reinmischen, aber ich habe ein fast gleiches Problem und will dafür keinen neuen Thread öffnen.): hätte es Sinn günstige Panels von T. Zu kaufen, einen Rahmen aus Holz zu bauen, Stoff drüberspannen (also Art Leinwand) und die Schaumstoffteile rein? Bzw. Reicht nur der Stoff?
 
Stoff reicht wenn Du zB.Basotect nimmst. siehe hier.........
http://www.schaumstofflager.de/baso...us-basotect-100cm-x-50cm-x-10cm-hellgrau.html

Nimmst Du hingegen Mineral/Steinwolle brauchst du noch eine Folie in die Du die Platten einwickelst und dann Stoff drüber.

Rahmen aus Holz ist gut,diesen kannst du dann auch mit etwas Abstand zur Wand (dadurch wirken die Absorber noch etwas besser )von der Decke hängen lassen.

vg,didi
 
Erstamal vielen dank. Hat leider 2 Probleme:
1) Teuer.
2) habe riegips Wände und mein Vater meint die halten das Gewicht nicht.

Mache aber vermutlich heute noch nen neuen Thread auf.....
 
quatsch. da ist doch nicht schwer ... holzrahmen und ein bischen wolle. sowas hatte ich auch schon an rigips.

günstigen schaumstoff gibts bei thomann nicht... und solang er zu dünn ist, machts auch keinen sinn. steinwolle ist auch in entsprechender Dicke günstig zu erwerben
 
Tipp: den Holzrahmen mit Lochkreissäge (60 - 70 mm) mit Löchern versehen: weniger Gewicht und zusätzliche Absorbtion von der Seite die dann sogar tiefer geht.
Die meisten machen einen 100 mm breiten Rahmen immer massiv ... muss nich sein.
 

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