Klingt ein Split Coil Basspickup auch anders?

Uhu Stick
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Hallo Bassgemeinde,

das der Split Coil Pickup dazu entwickelt wurde, um Einstreugeräusche zu mindern, hab ich bereits rausgefunden. Was ich noch nicht rausgefunden habe:

Ist das erklärte Ziel des Split Coils auch noch anders zu klingen, als ein Single Coil (in derselben Position), oder ist das genaue Gegenteil der Fall und wurde er dazu designt möglichst gleich zum SC zu klingen?

Vielen Dank und Grüße :hat:
 
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Interessante Frage.

Ich glaube der Humbucker-Effekt war da schon vordergründig und der Klang eher nebensächlich, denn sonst hätte man wohl die Spulen ähnlich schmal gewickelt wie beim Jazzbass, oder???

Was die Position betrifft sind die Unterschiede auch gar nicht so leicht festzustellen.

Habe hier zwei Jazzbässe und zwei Prezis, aber bei beiden haben die Tonabnehmer auch unterschiedliche Positionen, so dass ein Vergleich schwierig wäre, selbst wenn es identische Tonabnehmer wären.

*
 
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Hi,

meines Erachtens gibt es nicht den einen Split Coil, sondern verschiedene Arten von Split Coils.
Der ursprüngliche ist vermutlich der Split Coil wie beim Fender Precision Bass; also je eine Spule in zwei versetzt montierten Gehäusen.
Schon lange gibt es aber Split Coil-PUs, bei denen die zwei Spulen in einem Gehäuse sitzen, das sich äußerlich nicht vom Single Coil-PU unterscheiden muss.
Interessant wäre noch, welche Wicklingszahlen es da so gibt, aber zusammen mit Drahteigenschaften (bes. Stärke des Drahts), Spulengröße und -durchmesser sind das gerade die individuellen Merkmale der verschiedenen Typen und Hersteller.
Selbst, wenn die Brummunterdrückung bei den ersten Split Coils das Hauptziel gewesen sein mag, wussten die Hersteller auch damals schon, dass man durch Veränderung der einzelnen Parameter unterschiedliche Sounds erzeugen kann.

Gruß Ulrich
 
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Ich denke schon, dass auf den Sound und die Ausgewogenheit Wert gelegt wurde und viel experimentiert wurde, um einen guten Sound zu erreichen. Immerhin war das Prinzip des Humbuckers ja schon etliche Jahre bekannt. Man bemerke nur die Anordnung der zwei Teile des Pickups.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Humbucker
 
Genau, die Anordnung der beiden Teile ist auch ein wichtiger Teil des Gesamtsounds. Die meisten Bässe haben ja die Fender-Anordnung...
Precision_Bass_pickup.jpg


Aber es gab und gibt auch immer wieder Hersteller die bewusst die "reversed"-Anordnung einsetzen, weil sie andere Klangeigenschaften hat. (Siehe der Hamer-Bass in meinem Avatar). So werden nur durch die Position die höheren Saiten etwas weicher wiedergegeben und die beiden tiefen Saiten haben noch etwas knackiger, weniger mumpfig.
 
Doofe Frage aber sind die Split PU Spulen eigentlich seriell oder parallel verdrahtet ... .?
 
Danke schön
 
Der Artikel bezieht sich auf humbucker im allgemeinen und nicht auf einen split-P.

Ich hab noch keinen parrallel verdrahteten Prezi-Tonabnehmer gesehen.

*
Stimmt. Der GANZE Artikel bezieht sich auf Humbucker im Allgemeinen, und der PARAGRAPH Function auch auf Split. :p
 
Ich verstehe diesen Beitrag nicht.

Die meisten user hier im Musiker-Board können ganz gut selbst einen Begriff in eine Suchmaschine eingeben.

Dr Dulle kann das ganz sicher.

*
 
Es gibt die Möglichkeit, mit einem Mini-Switch oder Push-Pull Pot seriell/parallel umzuschalten. Aber parallel klingt m.E. nicht so gut.
 
Dr Dulle kann das ganz sicher.
Ja und was ein HB und wie der verschaltet ist weiß ich schon seit Ende der 80er Jahre.
Aber als Bassist bin ich ein newbee und mein Telestyle Bass hat eben ein single coil PU.
Es gibt die Möglichkeit, mit einem Mini-Switch oder Push-Pull Pot seriell/parallel umzuschalten. Aber parallel klingt m.E. nicht so gut.
Ist mir auch bekannt und bei einem Mitten Monster wie dem Hot Rails Gitarren PU macht parallel durchaus Sinn.
Bei einem Bass sieht das wieder ganz anders aus.
 
Ist mir auch bekannt und bei einem Mitten Monster wie dem Hot Rails Gitarren PU macht parallel durchaus Sinn.

Nur nebenbei: der SD Hot Rails/Bridge hat mir '95ff in meiner Strat überhaupt nicht zugesagt, da habe ich mich schlecht beraten lassen :( Eigentlich wollte ich einen "richtigen" full-size Power-HB, und ich habe damit leider recht behalten. Den HR habe ich dann wieder ausgebaut und verschenkt.

(Bei Bässen habe ich keine gar so danebenen analogen "Aufschwatzungen" erleben müssen.)

Bei einem Bass sieht das wieder ganz anders aus.

Um genau zu sein, ich dachte da an spät-'70er Precis mt DiMarzio Model P. Da dachte ein Händler, er täte seiner Kundschaft etwas gutes, indem er ungefragt Bässe modifizieren läßt :( Wirklich gut hätte ich dagegen einen zusätzlichen DiMarzio Model J gefunden...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was wohl der Grund dafür sein dürfte dass es in der praxis bei Prezis nicht vorkommt.

Fender hatte mal Precis mit einen sog. S1 Switch. Auch das kam nicht gut an.
 
Ich habe den akustischen Vergleich mal hier in ein paar Audiodateien versucht. Man kann sich das mit einem Schaltpoti und ein bißchen Draht selbst einbauen, kostet nicht viel.

Die Parallelschaltung als Zusatzmöglichkeit finde ich ganz praktisch für den Fall, daß man z.B. mal irgendwo über eine Matschfabrik von Amp spielen muß - oder falls man die etwas höhere Resonanzfrequenz mal einsetzen möchte. Speziell beim Slappen, sofern der Amp dann zum Ausgleich untenrum genug Pfund mitbringt.
 
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Ist das erklärte Ziel des Split Coils auch noch anders zu klingen, als ein Single Coil (in derselben Position), oder ist das genaue Gegenteil der Fall und wurde er dazu designt möglichst gleich zum SC zu klingen?
Der Split Coil war Leo Fenders Idee und Möglichkeit, das Patent von Gibson zu umgehen. Leo hätte NIE Patentgebühren an Gibson bezahlt!
Vermutlich war sich Leo NACH Seth Lovers HB-Idee bewusst, dass ein Humbucker anders klingen MUSS als ein SingleCoil. Obwohl wir gerade Leo Fender mit dem SingleCoil in Verbindung bringen, hasste Leo den direkten und Höhenreichen SC-Klang.
Der P-Pickup besteht aber nicht nur aus dem SplitCoil-Humbucker!!! Leo experimentierte sowohl mit 7 Magneten für Gitarren-PUs, als auch mit zwei Magneten pro Saite eines Bass-Pickups. Und so war der Precision 57 der erste Bass-PU mit insgesamt acht Magneten. Dies wurde nach einigen Experimenten für den Jazz Bass PU übernommen.
Vermutlich hatte der Mustang Bass SplitCoil aus Preisgründen nur einen Magneten pro Saite. Ziel bei der Konstruktion des Mustang Bass war ja ein perfekter, preisgünstiger Bass für junge Leute. Die Serienfertigung des Mustang war dann aber bereits in den Händen der CBS Company. Leo lieferte "lediglich" die Vorarbeit.

Sehen wir uns die Unterschiede von PB54 und PB57 an, so sind es der leicht verkleinerte Body, das Elektronikfach unter dem durchgehenden Pickguard,. vier statt zwei Reiter am Steg, "Strat-Kopfplatte", keine Saitendurchführung im Body mehr. Mechaniken und eben der geänderte Pickup. Rundungen und Cutaways wurden bereits P51 zu P54 geändert.

Die Antwort auf die Frage ist: Mit dem SplitCoil sollte eindeutig der SC-Sound des P54 geändert werden!
 
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Und so war der Precision 57 der erste Bass-PU mit insgesamt acht Magneten.
Zu dem Thema habe ich mal ein Interview mit einem Zeitgenossen gelesen, der zu berichten wusste, dass man damit den allzu heftigen Attack einbremsen wollte. Sinngemäß hieß es, mit dem PU der ersten Version hätte man über einen Bassman Probleme gehabt, "die Speaker im Gehäuse zu behalten". Bei nur einem Magneten zieht man die Saite beim Zurückziehen evtl. schon aus dem Magnetfeld. Deshalb ging man davon aus, dass der Pegel dadurch beim Loslassen zu schnell anstieg. Vom breiteren Magnetfeld versprach man sich angeblich einen milderen Attack und ein gleichmäßigeres Ausklingen. Da war man sich wohl auch noch nicht im klaren darüber, dass das Problem eher beim Bassman Amp und den damaligen offenen Gehäusen lag, bei denen die dünne Schallwand nur mit wenigen Schrauben befestigt war. Dazu kam eine mangelnde Ausgewogenheit zwischen tiefen und hohen Saiten, die man durch das getrennt einstellbare Splitcoil-Pärchen in den Griff bekam.

Wie so oft bei alten "Storys aus dem Krieg" weiß ich natürlich nicht, ob das wirklich so ablief, und ehrlich gesagt auch nicht, ob da was dran ist.

Ich denke aber schon, dass sich Leo gezielt Gedanken über das Magnetfeld machte, denn später bei MusicMan hatte der erste Prototyp noch 2x5 Magnete, zwischen denen die Saiten verliefen. Letztlich erwiesen sich dann wohl die deutlich breiteren, gestaggerten Magnete als ausreichend.

Es gibt die Möglichkeit, mit einem Mini-Switch oder Push-Pull Pot seriell/parallel umzuschalten. Aber parallel klingt m.E. nicht so gut.
Kommt mMn schon darauf an, welchen Ton man sucht, und auch auf den Grundsound des Basses. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen 1970er Preci (den ich dummerweise irgendwann verkauft habe...), den hatte ich auf parallel umgelötet und mochte ihn so lieber. Damals waren aber fast alle Bassisten auf dem HiFi-Sound-Trip, also sähe ich das heute vielleicht auch etwas anders. Auf jeden Fall hatte der Bass von Haus aus so viele Mitten und Power, dass es nicht zu extrem klang oder in der Band verloren gegangen wäre.

Zum Stichwort "typischer" Split Coil-Sound fällt mir aber auch noch was ein, nämlich der in den 80er/90ern in US-Studios sehr weit verbreitete Yamaha BB. In meiner Erinnerung war das nicht nur der erste Bass mit umgekehrt montiertem Split-Coil, sondern der PU klang auch von sich aus anders. Gegenüber dem typischen Fender-PU deutlich weniger knurrig in den Mitten, ging tiefer runter und höher rauf. Ich hab auch den direkten Vergleich, da ich mir tatsächlich einen als Ersatzteil besorgen konnte (was gar nicht so einfach war) und meinen Squier JV-Preci damit umgerüstet hab, dort natürlich in "Normalstellung".

Gruß, bagotrix
 
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