Knopfakkordeon bzw. diatonische Harmonica fuer Jazz und Blues?

  • Ersteller Apajapa
  • Erstellt am
A
Apajapa
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.03.18
Registriert
27.07.07
Beiträge
47
Kekse
0
Hallo!
also ich habe einmal vor mehr als 20 Jahren mal ziemlich ordentlich als @ear player@ Tastenakkordeon, diatonische Harmonicas etc. (Tanzmusik und Volksmusik) gespielt, sogar ein paar Jahre Geld damit verdient. Danach aber verlor ich irgendwie das Interesse zu diesen Instrumenten und spielte fast ausschliesslich Klavier.
Jetzt aber, nach dem Anschauen/Anhoeren der Youtube-Videos von Joel Guzman (im Bluesbereich usw.) moechte ich auch was aehnliches spielen und wieder zu einem Knopfinstrument greifen :)
Also kann mir jemand einen Knopfakkordeon bzw. eine diatonische Harmonica empfehlen, die 1) vom Sound her zum jazzen und Blues taugen (oder sollen das 2 separate Instrumente sein?), 2) nicht allzuviel wiegen (hoechstens 80 Baesse) und 3) nicht zu teuer sind. Auch sind fuer mich die french Instrumente mit 4 Tatesnreihen auf der Diskantseite interessant...

Also vielen Dank im Voraus fuer Ihre Empfehlungen
R.
 
Eigenschaft
 
Danke für die Antworten.
Pigini Jazz Star ist für mich (Knopfakkordeonanfänger) leider zu teuer, ist auch zu groß (wie gesagt, ich brauche höchstens 80 Bässe). z.B. es gibt eine riesengroße Auswahl der Knopfakkordeons auf dem französischen e-bay, man muß aber wissen, was man kaufen will...
Also noch einmal - Knopfakkordeon bzw. dreireihige diatonische Harmonica, vom Sound geeignet für Jazz/Blues, als Anfängerinstrument geeignet - kann mir jemand ein Instrument für solche Zwecke empfehlen?
Danke R.
 
Hallo Apajapa

Wichtig für Blues und Jazz sind, wenn möglich a mano Binci-Stimmzungen, denn diese haben den charakteristischen Ton. Alle Jazz-Instrumente besitzen Binci-Stimmzunten.

Doppel-Cassotto ist für fast ein muss (Bassoon und Clarinet).

Die Stimmung sollte Swing oder American sein, wobei ich persönlich American bevorzuge.

Discantseite 3 Chöre 16-8-8 und auf der Bass-Seite 4 Chöre. Viele Jazz-Akkordeonisten spielen Instrumente ohne Piccolo (hohe Oktave), wie z. Bsp. Frank Marocco oder Art Van Damm.
Art Van Damm spielte ein 16-16-8 Instrument und Frank Marocco ein 16-16-8-8 Instrument, also zwei Chöre in der Tiefoktave.

Galliano hat für Victoria ein Jazz Akkorden entwickelt.

Siehe die Angaben auf der Victoria Internetseite.

Die Marke ist egal, ein Occasionsinstrument kann man nachstimmen lassen.

Gruss Akko
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Apajapa,

so wie es Akko schreibt, ist es definitiv das Beste, wenn man alles am Instrument rigoros auf Jazz ausrichtet- aber die Lösung ist nicht ganz billig - nein eher überhaupt nicht.

Man kann sich der Sache aber auch schon mit deutlich einfacheren Mitteln annähern.

Bei Jazz wird sehr häufig mit der tiefen Oktave (16´) gespielt und damit die gut trägt vom Klang macht hier natürlich Cassotto Sinn. bei Diatonischen Instrumenten ist das aber eher selten vorhanden. Eine tiefe Oktave ohne Cassotto hingegen ist öfter mit dabei und die tuts auch schon ganz gut. (2x 16´gibt es nur als Sonderanfertigung). Wenn du also wechseltönige Instrumente ausprobierst, achte drauf, dass eine tiefe Oktave dabei ist und die nicht zu hell klingt.

Bei den 8´ Chören ist eher flache Stimmung bis ganz ohne Tremolo angesagt. Ohne Tremolo klingt bei normalem Spiel, wenn das Instrument kein Cassotto hat etwas merkwürdig, aber bei Jazz wirkt es wieder gut, denn Tremolo stört sich etwas mit den Klangfarben der typischen Jazzakkorde. Auch hier gilt wie beim 16´Chor ein dunklerer Klang ist auch hier eher geeignet, als die eher hellen Klangfarben wie sie z.B. bei steirischen Instrumenten öfters vorkommen.

Generell, wie schon gesagt, Cassotto ist von Vorteil, geht aber auch ohne - meine Tango III (auch kein Cassotto) hab ich extra für diesen Zweck auch ohne Tremolo stimmen lassen und klingt ganz gut für Jazz. Einen Saal kann man so natürlich nicht beschallen, aber dazu gibt es heutzutage ja auch so was wie ein Mikrofon.

Gruß, maxito
 
(2x 16´gibt es nur als Sonderanfertigung).

Gibt es bei Hohner serienmäßig. Schau mal bei den Fun Line Instrumenten; dort kann man ein Tasten- und zwei Knopf-Modelle mit 2 x 16' im Cassotto haben. Ist allerdings nicht ganz billig.

Gruß Claus
 
Akko, Maxito und Musiclaus. Danke für die ausführlichen Antworten. Hmm, jetzt sehe ich, daß, wenn das Instrument den Anforderungen von Jazz entsprechen soll, muß es auf der Diskantseite registermäßig ein hochprofessionelles Instrument sein und die sind veständlicherweise alles andere als günstig.
Auch spielen die im Thread genannten MusikerTasteninstrumente.
Und wie ist die Situation mit Akkordeon/Harmonikablues?
Danke
R.
 
Hallo!
Erstmals Danke für die Erwähnung von Joel Guzman - den kannte ich noch garnicht - großartig, genau mein Geschmack... Der spielt doch ein ganz normales diatonisches Akkordeon mit TexMex-Sound, also zweichörig mit relativ trockenem Tremolo, bei ihm Dino Baffetti, aber so einen Sound sollte man auch mit einer Hohner Corona hinkriegen - und sowas sollte sich doch problemlos auftreiben lassen, oder (die tiefe Oktave für Jazz hätte, glaub ich, dann das Hohner Corona IIIRS)?

Hast Du schon mal daran gedacht, nicht ein diatonisches sondern ein chromatisches Knopfakkordeon (CBA) zu versuchen? Ich hab selber erst vor wenigen Monaten damit angefangen, bin eigentlich Gitarrist, und hatte es davor schon mal mit dem Tastenakkordeon probiert, was mir aber überhaupt nicht gelegen ist. Ich find, grad für eine Lick-/Riff-basierende Musik wie Blues (bzw. Rock, Folk, etc.) ist das CBA ideal, weil man da so einfach transponieren kann (erleichtert das Zusammenspiel mit Band/Sängern ungemein...) - selbst als absoluter Anfänger hat man da binnen kürzester Zeit I-IV-V-Blues-Licks schnell drauf...
Mit Jazz bin ich zwar nicht so bewandert, aber sind da CBAs nicht auch öfters anzutreffen?

Ich selbst hab eine Hohner Riviera III, die eher etwas schwerer ist, und deren Tremolo vielleicht für Jazz etwas "wet" ist (ist wohl eher für Musette gedacht?) - aber mit der 16"+8"-Einstellung sollten sich auch jazzige Sachen nicht zu merkwürdig anhören... Aber es gibt sicher bessere CBA-Modelle speziell für Jazz/Blues!?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
To RomanS
Hallo
vielen Dank für die Antwort
also ich momentan hätte wirklich 2 Hauptziele - das Spiel auf dem chromatischen Akkordeon (am besten C Griff und french System - 4 Reihen - oder sind für meine Wünsche B-Griff Akkordeons generell besser geeignet?) zu erlernen sowie Blues in Richtung Guzman und auch sonst Jazz auf dem Knopfakkordeon/Harmonica zu spielen.
Jetzt ist mir klar, daß wenn ich ein kleines Instrument mir wünsche, so kommt das hochwahrscheinlich ohne Casotto, hat nur 2 Stimmen im Diskantbereich und ist strenggenommen nicht für Jazz tauglich :confused:
 
ohne Casotto, hat nur 2 Stimmen im Diskantbereich und ist strenggenommen nicht für Jazz taugl

Hallo Apajapa,

- andersrum:
Streng genommen kannst du auf jedem Akkordeon Jazz spielen, nur geht es auf manchen eben besser und auf manchen nicht alles.
Die Sachen mit 16´und Cossotto und so sind dem Klang förderlich , aber Jazz ist noch vor dem Klang zuallererst eine Sache der Melodik und Rhytmik. Rhytmik geht immer aber bei Melodik kannst du bei nicht chromatischen Instrumenten (diatonische, wechseltönige ohne Zusatzreihen für die Halbtöne) nicht alles machen, da sich manche Akkorde und Tonstufen eben nicht erzeugen lassen. Jazz lebt aber maßgeblich von diesen "farbigen" Tonstufen.

Die Sache mit der Tiefen Oktafe ist meist noch lösbar, auch bei kleinen Instrumenten - da eventuell mit einem Instrumentenmacher reden. Cassotto ist hier natürlich meist nicht drin. Aber wie ich ein paar posts weiter oben schon erwähnt habe, geht es auch ohne, es ist vom Klang dann halt nicht ganz so kraftvoll.

Gruß, maxito
 
um das noch deutlicher zu sagen, wer es kann, der kann es auf jedem Akkordeon - auf dem einen klingts halt besser...

diatonische Instrumente sind nicht wirklich geeignet, weil sie tonal zu sehr einschränken - wenn, dann am ehesten noch solo, sobald andere Instrumente dazukommen wird es einfach eng mit dem Ton-Vorrat.
 
Hallo Apajapa

Ich würde beim Tastenakkordeon bleiben. Ich spiele auch Klavier. Die Griffe auf Klavier und Piano-Akkordeon sind gleich, so dass man z.Bsp. ein Blues direkt von Klavier auf Akkordeon umsetzen kann. Auf der Bassseite muss man halt eine geeignete Begleitung finden, was auch nicht schwer ist.
Ich spiele verschiedene Stücke auf dem Klavier und mit dem Akkordeon. Viele Jazzer und Blueser in Amerika und Italien spielen Piano-Akkordeon.

M.f.G

Akko
 
Hallo
habe zuerst eine ausführliche Antwort geschrieben, die Seite war aber plötzlich für ein paar Minuten down :mad:, so ging alles verloren.
Also noch einmal kurz.
Akko hat wahrscheinlich recht, man sollte Jazz auf dem alten Tastenakkordeon spielen (weil man schon gewisse Fertigkeiten gibts und ein Instrument zu Hause bereits vorhanden ist) und ein french Knopfakkordeon für Einsteiger dazukaufen, um zuerst überhaupt zu lernen, auf dem Instrument mit dem C-Griff zu spielen. Naja, man wünscht eines Tages was neues im Leben, und sagt "ich kaufe mir ein Knopfakkordeon und spiele Jazz":rolleyes:. Ist ja etwas komisch :redface:, Entschuldigung.
Danke
R.
 
Zuletzt bearbeitet:

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben