Körperhaltung, Nähe und Position am Instrument

  • Ersteller Scheufele
  • Erstellt am
@wil riker, @ippenstein:
Thx. Das hilft mir schon!
 
... dass der linke Arm weh tut? Als ob ich erst Muckis ansetzen muss.

Erst mal: gratuliere zum neuen Schätzchen!

Und zum linken Arm: was mir sehr geholfen hat, eine bessere Balgbeherrschung zu erlangen (spiele Morino V, also von der Größe und vom Gewicht her noch einiges mehr als Deine Neue), war der Tipp eines Profis: die Balgbewegung kommt nicht aus dem Arm, sondern aus der Schulter.
Das klingt doof, ist noch doofer (nämlich überhaupt nicht) zu erklären (hatte der mir auch nicht :gruebel:), aber wenn Du es ausprobierst, dann klappt es nach einiger Zeit - und es stimmt!

Gruß,
INge
 
Ich krieg keinen geschmeidigen kontrollierten Luftstrom hin, mein linker Oberarm schmerzt nach 20 Minuten.

Hallo Sabine, mach dir nix draus, das wird schon! Ich hab anfangs nachdem ich meine Morino hatte auch erst mal 2 Wochen lang tierisch Muskelkater, weil ich den größeren Kraftaufwand nicht gewohnt war. Denn ein größeres Akkordeon hat einen größeren Balgquerschnitt und braucht demzufolge mehr Kraft, um den selben Spieldruck zu erzeugen, wie ein kleines Instrument.

Im Gegenuzug bekommst du aber auch mehr Ruhe " im Gebälk". Das du nun jedoch momentan keine saubere Balgführung hinbekommst, liegt wahrscheinlich einfach daran, dass du ein Instrument mit sehr guten Stimmzungen hast und die reagieren eben auch schon auf kleinste Druckänderungen. Balgseele hat das mal bezüglich der Gola sehr schön beschrieben, indem er sagte, dass dieses Instrument feinste Nuancierungen erlaubt, im Gegenzug einem aber auch jeden Fehler gnadenlos vorführt. Da gewöhnst du dich schon noch dran, im Moment beherrscht das Instrument noch dich, du brauchst halt noch etwas, um dann das Instrument mit all seinen Möglichkeiten zu beherrschen.

Ansonsten ist der Tip von Lil ganz gut - ich hab das bewusst noch nie so wahrgenommen, aber es stimmt: eigentlich kommt die Bewegung aus den Schultern, bzw. als Folge der Bewegung mit dem Oberarm(außer man zieht den Balg so showmäßig tierisch weit auf) und die Arme gehen nur automatisch mit, aber nicht federführend. Im Endeffekt denke ich geht das deshalb leichter, weil mit der Schulter ein kürzerer Hebel entsteht, als mit den langen Armen unddeshalb kann man die Kraft mit der Schulter viel leichter aufbringen.

Aber bevor du dir nun die Schulter ausrenkst - die Bewegung geht trotzdem ganz normal, da braucht es keine bestimmte Übung oder Verrenkung - immer möglichst locker bleiben und wenn es anfängt weh zu tun : Pause machen!

Akkordeon spielen soll immer noch ein Genuss bleiben und kein Folterwerkzeug für Masochisten sein ( auch wenn einem manche Zeitgenossen sowas unterstellen wollen!)

gruß, maxito
 
Hallo Maxito,

genau so ist es. Mein Instrument reagiert auf jede kleinste Veränderung. Das bin ich nicht gewöhnt!
Nach diesen ersten Tagen bin ich ein Stückchen demütiger geworden, nähere mich meiner Victoria mit Respekt. Setze sie auf, nehme mir kleine "leichte" Sachen, z.B. Boeves Psalm oder Humperdincks Abendsegen; dann versuchen wir, miteinander ins Atmen zu kommen.
Sie ist empfindsam wie ein junges Pferd...

Ich werde es zuhause auch mal mit Handschuh versuchen. Was mir total schwer fällt, ist oft mit dem kleinen Finger der linken Hand einen Basston sicher zu bekommen (ich meine den Terzton über dem "normalen" Basston. Wie sagt man dazu?).
Ich habe das Gefühl, dass ich dann den Balg "auslassen" muss, v.a. auf Zug. Und das gibt natürlich eine Zäsur, die da nichts zu suchen hat
Ich weiß gerade nicht, ob das Problem verständlich ist, ich kanns nicht besser ausdrücken.
Und frage mich, ob das auch an einer falschen Haltung liegen könnte?

Ich bin für jeden Tipp dankbar!

Gruß, Sabine
 
Hallo Sabine,

der kleine Finger macht vielen Akkordeonspielern Probleme. zum einen, weil er meist wenige trainiert wird undzum anderen, weil es Meschen gibt, bei denen der keline Finger einfach deutlich kürzer ist, als die anderen
...Und auch, weil oftmals die Handhaltung noch nicht richtig ist. Das kann sein, dass man das Bassteil zu sehr mit dem Handballen halten will und deshalb zu wenig über das Knopffeld greift, oder auch, weil die Hand nicht die richtige Winkelstellung hat und deshalb der kleine Finger einfach in die Luft greift.
Dagegen hilft in der Regel feste ausprobieren und sich eventuell auch von einem anderen Akkordeonspieler kontrollieren lassen, weil man sich ja auf der Seite selber nicht auf die Finger schauen kann.

guck mal hier rein, da gings ungefähr auch schon mal um das Thema:
https://www.musiker-board.de/akkord...8-wie-sieht-es-mit-eurer-linken-hand-aus.html

Gruß, maxito
 
Ich werde es zuhause auch mal mit Handschuh versuchen. Was mir total schwer fällt, ist oft mit dem kleinen Finger der linken Hand einen Basston sicher zu bekommen (ich meine den Terzton über dem "normalen" Basston. Wie sagt man dazu?).
Wenn man den Terzbass als Wechselbass benutzt, also z.B. C c E c, bietet es sich allerdings auch an, ihn mit dem selben Finger (4; Ringfinger) wie den Grundbass (C) zu spielen. Bei Bassläufen, z.B. vom C zum F rauf, greife ich das E auch mit dem 4. Finger, also C(4)-D(2)-E(4)-F(3). Wenn es da in F weitergeht, spiele ich den ersten Bass-Akkordwechsel mit F(3) f(2) und wechsele dann auf's übliche F(4) f(3).
 
Wenn man den Terzbass als Wechselbass benutzt, also z.B. C c E c, bietet es sich allerdings auch an, ihn mit dem selben Finger (4; Ringfinger) wie den Grundbass (C) zu spielen. Bei Bassläufen, z.B. vom C zum F rauf, greife ich das E auch mit dem 4. Finger, also C(4)-D(2)-E(4)-F(3). Wenn es da in F weitergeht, spiele ich den ersten Bass-Akkordwechsel mit F(3) f(2) und wechsele dann auf's übliche F(4) f(3).
Sorry, stimmt ja gar nicht. Beim Lauf C-D-E-F lande ich mit dem kleinen Finger (5) auf dem F, den Akkord spiele ich dann mit 3. Dann geht's normal mit F(4) f(3) weiter.
 
Hallo Waldgyst, bei den von Dir beschriebenen Wechselbässen oder "einfachen" Bassläufen würde ich gar nicht auf die Idee kommen, den 5. Finger zu benutzen. Aber es gibt halt Stellen, wo es nun gar nicht anders geht, bei schnelleren größeren Sprüngen eben. Und da scheint mein Problem zu sein, daß ich mit der linken Hand insgesamt zu sehr am Bassteil "klebe". Die Hand ist nicht frei genug, wahrscheinlich sitzt sie auch zu tief, die Kante läuft z.T. fast in der Innenhand entlang, nicht am Handballen. Da scheint etwas falsch zu sein in der Haltung.

Ich habe mit sehr viel Interesse diesen Link von Maxito (mit Weiterlinks) gelesen, da steht schon sehr viel drin, was weiterhilft. Danke!

Gruß, Sabine
 
Der Thread ist zwar schon etwas älter bleibt aber aktuell...
Ich spiele auch mit "Hanschuh", wobei es sich um eine schearze abgeschnittene Socke handelt.
Die wird vom Bündchen ab je nach Handgröße abgeschnitten. Das Teil mit Ferse/Zehen ist dann komplett für die Altkleidertonne. Es verbobt ein Schlauch, das Bündchen ist über dem Handgelenk und hält die Socke schön fest.
Es gibt keinen Steg zwischen den Finger, klappt aber hervorragend. Wenn man nicht abnäht leiert/franst das Teil irgendwann aus, aber es gibt ja immer mal wieder Nachschub. die aktuelle coke habe ich sicher schon das 2.Jahr.

Ich spiele MIII, ohne Socke klebe ich mit dem Ballen am Akkordeon fest, das hat nicht direkt was mit Schwitzen zu tun, sondnern mit zwei sehr glatten Oberflächen, die nicht aneinender vorbekommen denke ich mal so...
Ohne Socke würde es definitv nicht gehen. Vergesse ich die SOcke merke ich es sofort, dass ich nicht weit komme, das ist auch keine Gewohnheitsfrage. Größere Sprünge beim Standardbass (AS/as -> E/em bei Tanti Anno Prim) wären ohne Rutschen auch schwierig.
:confused:
Wäre das Akkordeon ein rein technisches Gerät und der Arm vom Roboter würde speilen, würde man am Bass einen kleinen beweglichen Schlitten einbauen auf dem man den Handballen platziert, dann würde man auf dem nach unten und oben mitrollen und alle Probleme wären gelöst (oder gibt es Situationen wo man kleben bleiben willl ?) :great:
 
Ja,

denn kleben bleiben spart Kraft in den "kleinen Muskeln".
Wenn Du festen Halt hast, braucht die Hand nicht durch innere Spannung Positionen und Stabilität aufrecht erhalten.
Dafür ist Springen schwieriger.
Ein ständiges Abwägen... Ich konnte früher auch nicht ohne den Handschuh, besonders bei vorgelagerten Melodiebässen. Dann muß man ja nicht nur hoch und runter springen sondern auch vor und zurück (MIII zu MII und umgekehrt).
Dazu kommt noch, dass für die beiden Manuale durch die jeweils anders geartete Handhaltung auch eine unterschiedliche Bassriemenweite erforderlich wäre ... oh Gott - wenn ich daran denke.

Ich war froh, mich irgendwann vom Handschuh befreit zu haben. Ich hatte ungefähr fünf Stück. Alle waren verschieden dick, was mich auch schon gestört hat. Und sie rochen nicht gut... :D

Durch das hohe Rutschvermögen zieht man den Bassriemen auch enger. Das quetscht dann die Handgelenke ganz schön ein, ohne dass man es sofort merkt, denn es ist ja ganz gut gepolstert. Es ist wie mit allen Schuhen, morgens fühlt es sich stabil und betäubt oder gepanzert an, nicht unangenehm ... aber wenn man sie abends auszieht ist man dann doch froh.
 

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