Konzertgitarre auf dem Gebrauchtmarkt erwerben - Bis zu welchem Alter?

[Domeni0]

Hallo liebe Akustikabteilung,

Ich bin aktuell auf der Suche nach einer Konzertgitarre und habe dabei den Wunsch, diese vom lokalen Gebrauchtmarkt zu beziehen.
Mir fällt dabei auf, das es sich bei den meisten Anzeigen um Gitarren aus dem absoluten Billigsegment handelt und/oder die angebotenen Gitarren schon deutlich älter sind. Ich würde gern zwischen 200 und 400 Euro ausgeben und frage mich, ob man bedenkenlos bei einer 40 Jahre alten Hanika zuschlagen kann oder ob man lieber die Finger von älteren Stücken lässt und auf etwas neueres wartet.
Wie ist eure Einschätzung dazu?
Ich würde natürlich zum anspielen und begutachten vorbei fahren.
Eine andere Frage: Ich sehe immer wieder Höfner ohne Serienbezeichnung. Gibt es bei diesen irgendein Identifikationsmerkmal?

Vielen Dank

 

[rw]

Ich würde gern zwischen 200 und 400 Euro ausgeben und frage mich, ob man bedenkenlos bei einer 40 Jahre alten Hanika zuschlagen kann oder ob man lieber die Finger von älteren Stücken lässt und auf etwas neueres wartet.

Ich hätte keine besonderen Bedenken; in meinem Umfeld werden viele Klassikgitarren gespielt, die 40+ Jahre sind; mein Lieblingsinstrument ist auch so alt, und ich spiele auch einige noch ältere klassische Gitarren, die zweitliebste ist von 1965 (Teller). Die ältesten Hanikas in meinem eigenen Umfeld sind vermutlich Mitte-30 Jahre alt, sind völlig ok.
Neben Hanika sind auch andere deutsche Marken gebraucht gut erhältlich: Hopf, z.T. als Hellweg gelabelt; Höfner (wobei mir da die älteren bis ca. 1990 oder 1995 nicht so gut gefallen, ich finde sie recht träge im Klang; sie sind aber gut verarbeitet; zu den alten Katalogen findest du etwas auf der Höfner-Webseite; die neueren finde ich besser), manchmal bekommt man auch eine alte Teller für den von dir genannten Betrag. Manchmal werden natürlich dafür auch Mondbeträge aufgerufen. Aber man kann ja etwas warten.
Seltener auf dem Markt: Sander, Pletz, Krempel, ....

 

[Disgracer]

Ich würde sagen, dass nicht das Alter per se ausschlaggebend ist, sondern der Zustand der Gitarre.
Viele Konzertgitarren brauchen irgendwann einen Hals-Reset, weil die Saitenlage zu hoch geworden ist.
Auch Risse, alte schwergängige Mechaniken etc sind Dinge auf die man achten kann.
Es ergibt halt wenig Sinn 200€ für eine Gitarre auszugeben und dann festzustellen, dass man dasselbe Geld nochmal in Reparaturen oder neue Mechaniken investieren muss.
Ich empfinde das einfach als sehr individuelle Fall zu Fall Entscheidung. Da spielen ja auch viele persönliche Vorlieben rein. Für den einen ist eine hohe Saitenlage gar kein Problem, für andere ein k.o. Kriterium..

 

[Talentfrei]

dass nicht das Alter per se ausschlaggebend ist, sondern der Zustand der Gitarre.

Dem ist wohl nicht mehr viel hinzu zufügen. Wenn das passt und Dir die Bespielbarkeit und der Klang gefällt, ist alles gut.

 

[Domeni0]

Vielen Dank für eure Beiträge
Dann werde ich einfach mal alles anspielen was ins Beuteschema passt

 

[rw]

Auch Risse, alte schwergängige Mechaniken etc sind Dinge auf die man achten kann.
Es ergibt halt wenig Sinn 200€ für eine Gitarre auszugeben und dann festzustellen, dass man dasselbe Geld nochmal in Reparaturen oder neue Mechaniken investieren muss.

Na ja, denn ...

Ich empfinde das einfach als sehr individuelle Fall zu Fall Entscheidung.

Oh ja. Ich hatte vor einigen Jahren eine alte deutsche Konzertgitarre aus den 1960ern, vollmassiv, Ebenholz-Garnitur, für 120€ mit einem leichten Zargenriss kaufen können. Dasselbe Geld noch mal beim Gitarrenbauer gelassen + neue Saiten für 30€ - nun ist es eine meiner liebsten Gitarren, gerade für alte Musik, und schlägt viele andere "im Stall". Neupreis läge vermutlich bei 1.5-2k€ (Ach ja, und die Bahnfahrt durch halb Deutschland + Restaurantbesuch haben auch noch mal so viel gekostet...)