Kratzen bei lauter hoher Mischstimme

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Hi,
ich singe nun seit einer guten Weile mit Stütze. Singe ich einen hohen Ton mit viel Lufteinsatz, dann kratzt es extrem auf den Stimmbändern und ich spüre richtig wie die Luft darüber schmiergelt.
Was mache ich falsch? Wie kommt das? Die Stimme wird dünn, luftig und je mehr Power ich drauf geben will, desto schlimmer das Kratzig-hauchige.

Danke schonmal für alle Antworten.
 
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maranatha schrieb:
Hi,
ich singe nun seit einer guten Weile mit Stütze. Singe ich einen hohen Ton mit viel Lufteinsatz, dann kratzt es extrem auf den Stimmbändern und ich spüre richtig wie die Luft darüber schmiergelt.
Was mache ich falsch?
Genau das machst du falsch. Du gibst zuviel Luft ab. Das macht einen mistigen Ton und heiser. Der Grund dafür ist mangelnde Stütze.
 
Timothy Sideburns schrieb:
Genau das machst du falsch. Du gibst zuviel Luft ab. Das macht einen mistigen Ton und heiser. Der Grund dafür ist mangelnde Stütze.
Ich habe es mittlerweile mit weniger Luft versucht. Da kommt so gut wie gar nichts, die Luft rauscht vorbei, die Stimmbänder schwingen kaum.
Ist die Muskulatur an den Stimmlippen vielleicht noch nicht ausgeprägt genug?
Wenn ich schwere (hohe) Passagen singe - auch mit weniger Luft - spüre ich auch eine Art muskuläre Erschöpfung im Rachen. Das würde meine Vermutung ja bestätigen.
 
maranatha schrieb:
Ich habe es mittlerweile mit weniger Luft versucht. Da kommt so gut wie gar nichts, die Luft rauscht vorbei, die Stimmbänder schwingen kaum.
Ist die Muskulatur an den Stimmlippen vielleicht noch nicht ausgeprägt genug?
Wenn ich schwere (hohe) Passagen singe - auch mit weniger Luft - spüre ich auch eine Art muskuläre Erschöpfung im Rachen. Das würde meine Vermutung ja bestätigen.

Du musst versuchen, so wenig Luft wie möglich abzugeben. Wie? Indem Du Dein Zwerchfell schön unten lässt, was eben etwas Muskelaufwand in der Bauch/Rücken-Gegend benötigt. Mit den Stimmlippen hat das nix zu tun.
 
blow schrieb:
Du musst versuchen, so wenig Luft wie möglich abzugeben. Wie? Indem Du Dein Zwerchfell schön unten lässt, was eben etwas Muskelaufwand in der Bauch/Rücken-Gegend benötigt. Mit den Stimmlippen hat das nix zu tun.
Ne, das kann nicht das Problem sein. Ich habe jetzt so wenig Luft eingesetzt, dass gar kein Ton mehr kam bzw. nur ein minimalster Ton, der aber ebenfalls hauchig war, zu hören war. Ich bekomm das Hauchen nicht raus. Was ist das?:(
 
maranatha schrieb:
Ne, das kann nicht das Problem sein. Ich habe jetzt so wenig Luft eingesetzt, dass gar kein Ton mehr kam bzw. nur ein minimalster Ton, der aber ebenfalls hauchig war, zu hören war. Ich bekomm das Hauchen nicht raus. Was ist das?:(

Geh doch am besten mal zum HNO und lass Dich durchchecken. Das Klingt jedenfalls nicht gut - ein Ton sollte auf jeden Fall rauskommen.
 
Ein minimales Tönchen kommt schon raus. :)
Ich überlege ja, ob ich vielleicht die Mischstimme falsch anwende. Aber dass anfangs ein Hauchen drin ist scheint nicht ungewöhnlich. Nur ist es bei mir verdammt extrem und die Stimmbänder wollen einfach nicht schwingen.
 
maranatha schrieb:
Ich habe es mittlerweile mit weniger Luft versucht.
Was heißt "mittlerweile"? :confused: Seit heute 17 Uhr, oder was? Ist ja großartig, viele benötigen Jahre, um sich den minimalen Luftgebrauch mühsam anzutrainiern, aber hier geht es offenbar in zwei Stunden ... :screwy: Und wer sagt denn, dass du tatsächlich weniger Luft abgibst? Hast du jemanden, der das beobachten und feststellen könnte?

Also, bei maximaler Stütze und minimalem Luftstrom wird definitiv ein sauberer Ton kommen. Allerdings nicht von jetzt auf gleich. Und davor kommt ja dann auch erst noch einmal das Thema "Atmung". Also, viel zu tun. :great: Und lange zu tun ...:great:

Hast du beispielsweise mal mit einem Teelicht auf einer Untertasse vor dem Mund gesungen? So, dass es nicht flackert? Hast du mal drauf geachtet, bei welchen Tönen ggf. die Flamme flackert und versucht, es absolut minimal zu halten? Versuch's mal. Ich kann mir vorstellen, wenn es nicht mehr flackert, kommt auch der Ton. Atme aber vorher richtig, vor allem auch richtig, regelmäßig und komplett aus. Dann schlagartig in Flanken und den Unterbauch einatmen und dann sing den Ton. Andere Sache: Halte den Atem 10 / 20 /25 Sekunden an und singe dann aus dieser "Einstellung" des Luftanhaltens direkt heraus.
 
Natürlich ist es keine Sache von Stunden, aber ich merke doch bei einem einfachen Ton ob ich viel Luft verwende.
 
@Timothy: Ja und nein. Viele kennen doch gerade diesen "Aha-Effekt". Irgendwann kommt eben der Zeitpunkt - bei vielen zumindest -, zu dem auf einen Schlag etwas richtig gemacht wird, das man vorher nicht verstanden hat.
Beim Sport, beim Lernen von Mathe und auch beim Singen.
Natürlich hängt es hier mit der individuellen Begabung zusammen, wie lange jemand auf diesen Zeitpunkt warten muss. Und wie viele dieser Aha-Effekte er benötigt, um einigermaßen singen zu können.
Einen Aha-Effekt zum Überwinden des Passagio, einen zum Einsetzen des Vibrato, einen, um den Unterschied zwischen vibrierendem und "gezogenem", glatten Singen fest zu stellen etc.
Je begabter man von Natur ist, desto mehr macht man richtig, sobald man den Mund zum Singen aufmacht.
Ist man eher durchschnittlich begabt, benötigt man umso mehr die pädagogischen Fertigkeiten eines Gesangslehrers, der gezielt auf solche Aha-Effekte hinarbeitet.
Ich halte es übrigens für ein Gerücht, dass das Lernen in kleinen, kurzen Schritten geschieht. Vielmehr macht man entweder einen Schritt vorwärts, oder eben nicht. Wenn man länger nicht geübt hat, mag man einige Schritte zurückgehen.
Der Punkt liegt darin, dass man sehr viele einzelne Schritte vorwärts benötigt, um ein Profi in einem bestimmten Fachbereich zu werden.
Das ist zumindest meine Meinung, was das Lernen betrifft.
Nicht langsam und allmählich besser werden, sondern schlagartig einen klitzekleinen Aspekt verstehen und einzusetzen lernen - oder eben einen großen, je nachdem. :D :)
 
und nochwas: die stimmlippen werden nicht durch die LUFT ins schwingen gebracht.
du musst dir das eher so vorstellen: die stimmlippen haben eine eigenschwingung. wenn man nur den ton messen würde, der von den STIMMLIPPEN ausgeht, würde man so gut wie gar nichts hören - ein leises geräusch.

also, da muss dir erst mal klar werden: wie wird ein ton überhaupt produziert?
ton ist schwingung. diese schwingung braucht ein medium, um sich auszubreiten.
was ist dieses medium? dieses medium ist die luft. das heißt, die luft trägt und transportiert zwar die schwingung, ABER nicht sie ist es, die die stimmlippen in schwingung versetzt.
und sinn und zweck ist ja auch nicht, dass die luft aus deinem körper schnell rausgeht. nein, im gegenteil: am besten wäre so eine art "stehende luftsäule" in deinem körper. das heißt, zur tonproduktion brauchst du die luft IN deinem körper. und da soll sie so lange wie möglich bleiben. natürlich gibst du beim singen auch luft ab. aber eben nur minimal. und die resonanzräume sind auch ein wichtiges kapitel. denn natürlich beeinflusst auch der raum, in dem sich die luft ausbreitet und bewegt, wie der klang ausfällt. wenn du optimalen raum für die luft (und somit für die ausbreitung der schwingung) schaffst, dann erzielst du auch einen voluminösen, tragfähigen klang.

man spricht ja immer von einer tragfähigen stimme. was "trägt" die stimme? luft, genau. aber eben nicht die luft, die du unkontrolliert aus dir rauslässt. du und dein körper wird selbst zum schwingenden medium. stell dir zum beispiel ein instrument vor. nehmen wir mal eine gitarre. die gitarre hat eben einen körper. womit ist der gefüllt? mit luft, richtig. und das hat ja auch einen grund, warum dieser körper da ist. dieser körper ist der grund, warum die gitarre so klingt wie sie klingt und warum sie diese resonanzen hat.
stell dir vor du würdest den körper der gitarre mit sand füllen. (also eben die luft "wegnehmen".) wie wäre der klang? da würde nicht viel übrigbleiben.
aber aus der gitarre muss auch keine luft "hinausgepresst" werden, damit es zur schwingung der saiten kommt. nein, das spielen der saiten hat mit luft wenig zu tun. nur die umsetzung des klangs hat mit dem resonanzkörper und der luft sehr viel zu tun.
und wichtig ist auch natürlich, wie denn der resonanzkörper aussieht. wenn die gitarre nicht die form einer gitarre hätte, würde sie nicht mehr wie eine gitarre klingen. und so ist es bei deinem eigenen körper auch wichtig, welche resonanzräume du wie nutzt. weil du damit den klang sehr beeinflussen kannst.

beim singen bist DU der resonanzkörper. versuche also, dich mit luft zu "füllen". aber nicht übermäßig - zum singen brauchst du nicht wirklich mehr luft als wenn du sprichst. weil wenn du ZU VIEL luft einatmest, platzt sie selbstverständlich raus. weil du diese riesenmenge an luft schwer halten kannst. und das ist auch nicht notwendig. das, was NATÜRLICH hineinpasst, ist gut so.

und dann ist auch noch wichtig, dass du das halten der luft NICHT über den hals machst, sondern ausschließlich über den bauch.


wenn du noch fragen hast oder was unklar ist, frag!


alles liebe,
sun
 
Hört sich für mich eher so an als würden deine Stimmbänder vielleicht nicht richtig schließen. Das Problem lässt sich dann aber nicht allein über die Luftzufuhr beheben. Der Stimmbandschluss muss mit gezielten Übungen trainiert werden. Dauert jedoch eine bissel und ein guter Gesangslehrer ist dabei mit Sicherheit von Vorteil.
 
Mhm ich hab genau das selbe Problem...

könntest du mal ein mp3 posten mit deinem problem, damit ich hören kann ob wir vom selben sprechen....

Nach deiner Beschreibung nach habe ich EXAKT das selbe Problem!
 
Hmmm jetzt fangt nicht gleich an die Leute wieder zumArzt zu Schicken ;)

Ich sehe das Problem erstmal darin das die Grundlagen nicht sitzen sprich Kehlkopf unten lassen, Luftsaeule erzeugen etc. Erst wenn das passt kann man mit wenig Luft und wenig Anstrengung einen vollen und kraeftigen Ton erzeugen. deshalb men Tip erstmal die Grundtechnik ueberpruefen und korrigieren.
Sunflower hat ja sehr viel und Gutes dazu geschrieben.
 

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