Hallo allerseits
Ich möchte hier nur ungern widersprechen, aber die ursprüngliche Frage bezog sich ja auf schwarze Kratzer im Lack. Diese kommen sicher nicht von Handschweiß und haben auch nur bedingt etwas mit der Qualität, wohl aber mitt der Dicke bzw. Widerstandsfähigkeit der Lackierung (s.u.) zu tun. Kratzer im Lack sind mechanische Beschädigungen durch den Kontakt mit etwas härterem als der Lack. Und Lack ist nun einmal immer weich - daher schrieb ich zuvor auch, dass das nur "bedingt" mit Qualität zu tun hat. Ich finde den o.g. Begriff "Anecken" eigentlich sehr passend. Das kann ein Ring oder irgendein anderer Gegenstand gewesen sein und passiert mit der normalen Benutzung des Instruments, je nachdem wie gut man aufpasst. Die Lackierung ist in erster Linie ein Schutz vor Oxidation, damit man das Instrument nicht mehr wie zu Großmutters Zeiten jede Woche neu auf Hochglanz polieren muss - Messing läuft durch Oxidation an. Geht so ein Kratzer im Lack bis auf das Messing runter (passiert wahrscheinlicher bei dünner Lackschicht - Yamaha = dünn), fehlt an dieser Stelle der Schutz und das blanke Messing wird durch Oxidation eben nach und nach dunkel. Deshalb tauchen diese schwarzen bzw. dunklen Kratzer auch erst eine ganze Weile nach der eigentlichen Beschädigung auf und man erinnert sich dann nicht mehr daran, irgendwo angeeckt zu sein. Anfangs ist das Metall noch blank und man sieht den unschönen Kratzer ja erst, wenn das Metall an der Stelle oxidiert ist.
Soviel zur Frage was das ist und ob das normal ist. Was kann man dagegen tun? Besser aufpassen, ggf. das Instrument neu lackieren (Müller Lack macht sehr hochwertige Lackierungen), versilbern oder vergolden lassen, falls es das einem wert ist. Die Funktion des Instruments ist durch solche Macken jedenfalls nicht beeinträchtigt. Das Instrument sieht aber nicht mehr ganz so schön aus wie neu.
Abrieb durch Handschweiß kommt natürlich auch vor, ist aber etwas komplett anderes, wie man auf dem ersten Bild sieht, das Claus gepostet hat. Das kann je nach Qualität des Lacks und der individuellen Aggressivität (Säuregehalt) des Handschweißes mehr oder weniger schnell gehen. Auch das ist nichts schlimmes, sieht nur eben nicht mehr "wie neu" aus. Für diejenigen, die das stört, gibt es spezielle Griffschutze im Handel z.B. aus Leder, die die Griffstellen des Instruments vor dem Handschweiß schützen sollen. Man kann sein Instrument aber auch problemlos neu lackieren (oder versilbern/vergolden) lassen, wenn das Instrument arg schlimm aussieht. Bei meiner Lätzsch Bassposaune sind die Griffbereiche verchromt, da reibt sich auch in 100 Jahren nichts ab. Allerdings sind die Griffbereiche dadurch sehr glatt, würde ich nicht unbedingt nochmal so machen.
Viele Grüße
Marco