kreativer spielen

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Heyermann
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Hi
Ich hab folgende Frage:

Was kann ich machen um beim jamen mein Spiel bunter zu gestalten also nicht nur ein pattern durchzuhacken ?
Ich denk mal das beste wäre mit anderen spielen und experimentieren aber leider find ich niemanden der gut ist oder niemanden der zeit und lust hat ...

Ich hoffe ihr versteht mein problem :)
 
Eigenschaft
 
Probier's doch mal mit einem maßvollem Genuss von Alkohol ;). Bei mir hilft ein guter Whiskey oder ein dunkles Weißbier eigentlich immer :)
Bitte nicht hauen...:redface:
 
:D :D vlt noch was anderes ich hatte eig. nicht vor mir immer einen zu genehmigen bevor ich spiele :D ...
aber danke ich werds zumindest 1 x ausprobieren
 
Ich weiß ja nicht, was für einen Stil du spielst, aber schau dich um:
Wie spielen Funk-Drummer, wie spielen Metal-Drummer, wann klingt ein AC/DC-Groove und wann ein Breakbeat geil?
Sieh dich um und nimm die Elemente, die dir gefallen, in dein eigenes Repertoire auf.
Und irgendwann kommt dann die Erkenntnis, dass die richtig bekannten Drummer auch immer nur das gleiche spielen... ;)
 
Wenn ich besoffen spiele, fallen mir allenfalls die Sticks aus der Hand (ohne, dass ichs merke...).

Mit anderen zusammen spielen machts auf jeden Fall einfacher, aber du kannst deinen Wissensbereich auch alleine erweitern, indem du dir einfach (z.B. auf Youtube) viele verschiedene Drummer unterschiedlichster Stile anschaust.

Jeder hat so seine eigenen Patterns und Fills, von denen du die, die dir gefallen, übernehmen könntest. Oder zumindest leicht verändern/vereinfachen.

Ich hab hin und wieder das selbe Problem wie du. Momentan ist meine absolute Nummer eins, was Beats angeht, Benny Greb. Hilft mir immer wieder, dem Kerl zuzuschauen. Schau dich einfach mal um.
 
Ich sehe das ähnlich wie PisauraXTX: dein Repertoire kommt nicht automatisch, weil du stundenlang da hockst und dir den perfekten Groove einfallen lässt und ewig dran rumtüftelst. Hör die verschiedene Musikstiele an, spiel zu verschiedenen Richtungen dazu, dann erweitert sich dein Repertoire automatisch. Und irgendwann lässt du dann wie von selbst in deinen Groove bestimmte Teile von dem einfließen, was du da mitgespielt hast, kombinierst das und es entstehen neue Grooves.
Ist zwar nicht zum Schlagzeug, aber mein früherer Gitarrenlehrer hat mir das auch mal so gesagt, als ich ihn staunend gefragt habe, wie er so viele coole Melodien so einfach runterzaubern kann, dass er sich das nicht gerade ausgedacht hat, sondern das verschiedene Licks aus ganz vielen unterschiedlichen Liedern sind, die er halt irgendwie aneinandergereiht hat und die ihm halt grad so in den Sinn kommen. So ist es mit dem Schlagzeug auch.
Bestes Beispiel von mir (im Sinne von anschaulich): Ich hatte so ein Phase auch mal, zu der Zeit habe ich viel Metal gehört und mir damals von Chimaira das Album Resurrection gekauft. Da gibt es ein Lied "Six", in dem es eine ziemlich markante Doublebassfigur gibt (nicht wahnsinnig schwer zu spielen, aber doch sehr eigen). Unbewusst habe ich diese Figur irgendwann in mein Spiel übernommen, habe gemerkt, dass man ja Doublebass nicht nur einfach durchknallen muss, sondern auch verschiedene Figuren damit spielen kann, habe angefangen, diese Figur zu variieren (und sei es nur eine winzige Änderung, auch das wirkt sich aus!) und bin irgendwann hellhörig für so etwas geworden. Wenig später habe ich die nächste interessante Doublebassfigur in dem Lied "Inside" von Pain of Salvation entdeckt und diese eingebaut und variiert. Mittlerweile habe ich für mein Doublebassspiel den Metalcore entdeckt, weil da ja extrem viel mit solchen Figuren gearbeitet wird.
Du siehst: eigentlich ist es gar nicht so schwer. Einfach viel anhören, mir hat es auch geholfen, dass ich abends, wenn ich nichts zu tun habe, oft youtubevideos anschaue von Schlagzeugern und wenn mir davon irgendwas gefällt, dann versuche ich halt einfach, es nachzuspielen, schau mir das Video öfter mal an und irgendwann ist es ins Repertoire mit aufgenommen.
Und schon ist die Kreativität da ;)
 
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und dann hilft vielleicht ne Runde Thai-Chi oder Meditation davor ;)
 
Ich finde auch viele möglichst verschiedene Einflüsse öffnen einem manchmal neue Horizonte. Also einfach mal was anhören was du vorher nie gehört hast. Und beim Alkohol kommts auf die Menge an. Nach zwei Bier bist du gelockert aber dir fallen die Sticks noch nicht aus der Hand ;-)
 
Ich verschieb' das Thema mal in die Spieltechnik, da ich es ein durchaus interessantes Thema finde :great:

Alles Liebe,

Lüm
 
Würde mich meinen Vorrednern anschließen und auch noch mal meinen, dass es am meisten bringt, sich Musik anzuhören, Gedanken zu machen, warum das gut klingt, vielleicht auch, warum es nicht gut klingt, je nachdem ob dir der Drummer gefällt oder nicht. :)
Wennde Bock hast, kannste ja auch bei Bands, die du magst, überlegen, ob sie dir überhaupt gefallen würden, wenn die einen anderen Drummer hätten. Oder andersrum, ob dir ne Band besser gefallen würde, wenn der Drummer cooler oder ein anderer, bestimmter, wäre. Das klappt nämlich nur, wenn du ein bisschen Durchblick hast, was du genau an dem Spiel eines bestimmten Schlagzeugers gut findest. Versuchen, Sachen zu übernehmen, die du nicht magst, wäre ja nun Zeitverschwendung.

Man sollte aber vielleicht aufpassen, neue Dinge nicht allzu infaltionär zu benutzen. Ich kenn das von mir selbst. Als ich den Beat hier irgendwann mal genauer unter die Lupe genommen hatte, habe ich auch angefangen, überall diese doublestroke-ghostnotes zu spielen, die der Herr da am Ende von der Figur veranstaltet.
Aber so kleine Details haben echt das Potenzial, das eigene Spiel interessanter zu machen. Vor allem, wenn man die Inflation hinter sich und es auf Abruf parat hat, sodass man es spontan irgendwo einbauen kann. Besonders toll ist es dann natürlich, irgendwo Sachen zu entdecken, die man nicht so lange üben muss, weil man sie schon halb kann. :)
 
Damit hab ich ja die Lösung fürs problem ... danke
Wäre nett wenn ihr mal ein paar Anregungen schicken könntet...

Also einfach youtube vids von drummern jeglicher musikrichtung die euch inspiriert haben ...

kein carter beauford die hab ich mír alle schon 20 mal reingezogen :D
 
Hmm also von meinen Beispielen gibt es leider keine reinen Drummer-Videos, aber damit du weißt was ich meine:

Andols Herrick (die Figur ab 7:37)


Und hier genau ab 2:18 die Figur


Das wären mal so meine Hauptinspirationen (natürlich spiele ich jetzt nicht nur diese zwei Figuren :D sondern wie gesagt, variieren, kombinieren etc.)
 
Hi,

kreativ zu spielen war auch immer mein ziel. ich hatte damals gerne solchen leuten wie weckle phillips cobham und natürlich auch gadd zugehört und mich von diesen leuten inspirieren lassen.

schnellmerkte ich ich dass es wenig sinn macht, licks dieser drummer nachzuspielen. es klang aufgesetzt und
eben nicht nach den obern genannten drummern.

mein glück war dann, dass ich zu einem neuen lehrer ging, der nach einer ganz anderen methode unterrichtete als ich es kannte. sein lehrziel war nicht dem schüler 1000de von pattern um die ohren zu werfen, sondern mehr dem schüler die
grundbasis zu vermitteln. dazu gehörte hand und fusstechnik koordinationnach der new breed takt, rhythmik und musiklehre.

mein schlagzeugspiel wurde besser und sicherer und dadurch auch automatisch kreativer weil ich mir mehr zutraute.

aber das ganze kam von mir und war mein spiel und nicht abgekupfert.
ich habe das spiene als sehr natürlich empfunden und so klang es auch. sicher ist man als drummer nie fertig und man will immer weiter, aber ich fühle für mich dass ich auf dem richtigen weg bin.

mein fazit ist, inspiration istz schön und gut aber wichtiger ist es auch seinen stil zu finden. man darf kreativität nicht erzwingen wollen das beißt sich sowieso. die kreativität kommt von alleine. man kann sie nicht erlernen,
kreativität ist in einem selbst, diese trennt auch leider den spreu vom weizen, was auch irgendwie gut ist und so sein muss, dadurch behält die musik ihre vielfältigkeit.

das bedeutet aber nicht das der wenig kreativere hinten runter fällt, eine saubere einfache begleitung bringt manchmal mehr als zu viel kreativität. die musik hat für alle einen platz frei, was man daraus macht ist jedem selobst überlassen.

LG

DT
 
meinem letztem drum lehrer habe ich auch genau das zu verdanken - neben tecknik und koordination gab es immer mal wieder stunden in denen wir folgende zwei sachen gemacht haben:
zum einen haben wir immer mal wieder ne session geschoben - wir hatten den vorteil mit 2 Drum-Sets zu lernen, so saß ich an einem und er an einem - man lernte auf den anderen zu hören, und irgendwann wurd es so verrückt, dass wir in den breaks nur noch auf allem möglichen gezoggt haben, nur nicht auf den toms (hocker, notenständer, hardware, boden, fensterbank, oder man sprang mal auf und rannte ums set ;) ....das gab mir immer wieder neue ideen.
zum anderen gab es eine übung, die mich viel lockerer beim spielen gemacht hat (man muss sagen, mein lehrer ist ein echtes tier, und hat auch mal auf dem drumfest in montreal gespielt:rolleyes:) :
er hat sich vor mich gesetzt - arme verschränkt - kritischen blick aufgesetzt - und gesagt: "wir ham heut noch 3 minuten- hau mich mal richtig vom hocker-
zum einen sind 3 minuten dann echt lang für ein solo - und du denkst dir immer wieder - spiel ich jetzt das was ich letztens noch gelernt habe, das was ich zuhause immer jamme, oder klopp ich nur drauf:gruebel:
durch genau diese übungen meine ich meinen stil gefunden zu haben....

hier aber auch noch ein video was z.B. mich ein wenig inspiriert hab (hab ich übrigens auch live gesehen den auftritt:cool:)

Drummerle

 
Naja, Ich finde, das kann man schlecht theoretisch sagen. Kreativ und Theorie passt einfach ziemlich schlecht zusammen, also mach es einfach, spiel kreativer und probier Sachen aus, die eigentlich so überhaupt nicht passen, da lernt man viel.. Und natürlich: Höre dir auch andere Stilrichtungen an und bau davon ein paar Sachen ein, Damien Schmidt kann ich da nur empfehlen, von dem kann man viel lernen.
 
Naja, Ich finde, das kann man schlecht theoretisch sagen. Kreativ und Theorie passt einfach ziemlich schlecht zusammen, ....
:confused::gruebel:
-> Quark.

Theorie: stundenlang Paradiddel auf dem Snarepad üben
Entstehung von Kreativität: stundenlang Paradiddel zuerst auf den Trommeln, dann auf den Becken, dann auf Trommeln und Becken, dann auf Trommeln, Becken und die Füße verteilen.
Kreativität: alles vergessen und irgendwo im Lied, genau da, wo der Platz ist, den es noch zu füllen gilt, um dem Lied den entscheidenen Kick zu geben und ohne es unkreativ zuzuballern, den 2taktigen Paradiddel-Fill auf Toms und Becken und Bassdrum raushauen um anschließend die Masse mit einem straighten "4 on the Floor" zum Tanzen zu bringen.

Sprich: die Theorie gibt dir das Handwerkzeug, kreativ zu werden.
Das bedeutet nicht, das man wenn man die Theorie beherrscht, auch gleich kreativ ist und es bedeutet auch nicht, das man, wenn man nicht theoretisch geschult ist gleichzeitig auch nicht kreativ sein kann.
Die Theorie erweitert deine kreativen Möglichkeiten.
Wenn Du nur Konsonanten lesen und schreiben kannst, dann wird es schwer, eine Doktorarbeit zu schreiben. Od_r _tw_ n_cht?
Ebenso spannend wie die Frage, wie derjenige etwas gespielt hat ist oft die Frage, warum jemand etwas genau so und an dieser Stelle gespielt hat und wie es klingen würde, wenn er etwas anderes gespielt hätte. Und schon ist man kreativ am Werk.

Der Weg zu Kreativität ist genauso vielseitig wie die Kreativität selbst. Wichtig ist, sich durch nichts limitieren zu lassen: nur weil du lange Haare trägst und T-Shirts mit unleserlichen Bandnamen (nur ein Beispiel :D), solltest du als Musiker auch andere Einflüsse zulassen, sonst köchelst du nur im eigenen Saft.

Neben dem selber üben und auch mal mit anderen jammen sind die kleinen Konzerte in Jugend-/Kulturzentren, wo nicht nur gecovert wird (was auch inspirirend sein kann) sondern wo auch mal die "semiprofessionellen" Bands spielen, ne große Insprationsquelle. Diese Bands spielen oft auf hohem musikalischem Niveau, sind aber zu unbekannt um Hallen zu füllen.
 
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Das stimmt natürlich..
nur weil du lange Haare trägst und T-Shirts mit unleserlichen Bandnamen (nur ein Beispiel :D), solltest du als Musiker auch andere Einflüsse zulassen, sonst köchelst du nur im eigenen Saft.
Das verstehe ich nicht ganz? Wohl eher ein Vorurteil, dass gerade die Leute keine anderen Einflüsse zulassen.. Das habe ich schon bei ganz anderen Stilen erlebt..
 
Das war nur ein Beispiel, weil es hier viele Metaler gibt.
Ich hätte genauso die in lustig-bunte Haiwaihemdchen gehüllten bierseligen Schlagerheinis, die karobehemdeten Westernhuträger oder ... oder ... oder nennen können. Engstirnige Musiker gibt es in jedem Genre, aber nur bei der Metalfraktion kucken sie auch noch so böse. :D
PS: manchmal nehme ich mich auch selbst auf den Arm, nur das mit den langen Haaren wird einfach nix mehr.
 
Obacht, irgendwie wurde der Beitrag erst nicht veröffentlicht und dann verdoppelt... die untere Hälfte enthält noch kleine Ergänzungen und einen Smiley mehr, ansonsten ist es 2x dasselbe. Sorry für's Chaos



Es stimmt durchaus, daß man umso kreativer sein kann, je umfangreicher der technische Background ist. Kreativität bedeutet ja nicht, aus dem Nichts irgendwas bahnbrechendes zu erfinden, sondern Verbindungen zu schaffen wo vorher keine waren. Simples Beispiel: Du nimmst das HiHat-Pattern von einem Groove und Bassdrum, sowie Snare von einem anderen, das fügst Du (für Dich) zum ersten Mal zusammen - das ist Kreativität.

Zwei Dinge, die mir am besten geholfen haben, kreativer zu spielen sind: 1. verschiedene Sounds zu benutzen. Die meisten Drummer nehmen ihren Stock und hauen auf eine Trommel drauf. Das war's. Ok, einige können noch in verschiedenen Lautstärken draufhauen. Aber es klingt fast immer alles gleich. Dabei kann man so unendlich vieles mit Trommeln (und Becken) anstellen. Man kann mit Stöcken, Rods, Besen, Händen, Shakern, Mallets draufhauen, man kann die Trommeln mit Papier, Handtüchern, T-Shirts, Besen, Händen abdämpfen, kann mit einem Stock oder der Hand/dem Ellbogen die Stimmung der Trommel verändern während man draufhaut. Man kann mehrere Becken kombinieren, probier' mal, ein kleines China unter Dein Ride zu montieren (mit einer X-Hat). Man kann die Trommeln, vor allem die Snare, für unterschiedliche Songs unterschiedlich stimmen - mit ein bißchen Übung geht das ruckzuck. Die Liste läßt sich beliebig lange fortführen....
Und 2., versuch' doch mal, Dich beim Spielen selbst in Sackgassen hineinzuzwingen, aus denen Du Dich irgendwie wieder herauswinden mußt. Ich lasse z.B. öfters mal absichtlich beim Spielen einen Stock fallen und zwinge mich dann weiterzuspielen, möglichst ohne, daß es wer bemerkt. Oder fange ein Fill-In absichtlich mit der falschen Hand an, um am Ende plötzlich gezwungen zu sein, mich auf kreative Weise am eigenen Schopf aus dem Dreck zu ziehen. Solche Sachen machen einen kreativ, weil einem gar nix anderes übrigbleibt.

Man stelle sich zwei Leutchen im Gehirn vor, die im ständigen Clinch liegen. Der eine hat meist die Überhand und ist ein Beamter, er will alles geregelt haben und immer genau wissen, was los ist. Der andere ist der Freak, er will vor allem Spaß haben und lospreschen, nach ihm die Sintflut. Der Trick ist nun, den Beamten abzulenken/zu beschäftigen, damit der Freak das Steuer übernehmen kann - zumindest stellenweise. Dabei wird's richtig kreativ und es kommen die besten Sachen raus. Diese muß man sich dann merken und auch üben, damit sie zum Repertoire hinzugefügt werden.

Ich empfehle, jenes Buch von Billy Ward, als auch seine erste DVD "Big Time". Darüber hinaus seine Solo CD "Two Hands Clapping" - für mich der kreativste Schlagzeuger, den ich je gehört habe. Hat mich in puncto Kreativität unendlich viel weiter gebracht :great:

---------- Post hinzugefügt um 15:58:30 ---------- Letzter Beitrag war um 15:54:20 ----------

Es stimmt durchaus, daß man umso kreativer sein kann, je umfangreicher der technische Background ist. Kreativität bedeutet ja nicht, aus dem Nichts irgendwas bahnbrechendes zu erfinden, sondern Verbindungen zu schaffen wo vorher keine waren. Simples Beispiel: Du nimmst das HiHat-Pattern von einem Groove und Bassdrum, sowie Snare von einem anderen, das fügst Du (für Dich) zum ersten Mal zusammen - das ist Kreativität. Das heißt auch, je mehr Du weißt/kannst, desto größer das Repertoire aus dem Du Verbindungen herstellen kannst :).

Zwei Dinge, die mir am besten geholfen haben, kreativer zu spielen sind: 1. verschiedene Sounds zu benutzen. Die meisten Drummer nehmen ihren Stock und hauen auf eine Trommel drauf. Das war's. Ok, einige können noch in verschiedenen Lautstärken draufhauen. Aber es klingt fast immer alles gleich. Dabei kann man so unendlich vieles mit Trommeln (und Becken) anstellen. Man kann mit Stöcken, Rods, Besen, Händen, Shakern, Mallets draufhauen, man kann die Trommeln mit Papier, Handtüchern, T-Shirts, Besen, Händen abdämpfen, kann mit einem Stock oder der Hand/dem Ellbogen die Stimmung der Trommel verändern während man draufhaut. Man kann mehrere Becken kombinieren, probier' z.B. mal, ein kleines China unter Dein Ride zu montieren (mit einer X-Hat). Man kann die Trommeln, vor allem die Snare, für unterschiedliche Songs unterschiedlich stimmen - mit ein bißchen Übung geht das ruckzuck. Die Liste läßt sich beliebig lange fortführen.... Größere Soundvielfalt bewirkt mehr Ideen.

Und 2., versuch' doch mal, Dich beim Spielen selbst in Sackgassen hineinzuzwingen, aus denen Du Dich irgendwie wieder herauswinden mußt. Ich lasse z.B. öfters mal absichtlich beim Spielen einen Stock fallen und zwinge mich dann weiterzuspielen, möglichst ohne, daß es wer bemerkt. Oder fange ein Fill-In absichtlich mit der falschen Hand an, um am Ende plötzlich gezwungen zu sein, mich auf kreative Weise am eigenen Schopf aus dem Dreck zu ziehen. Solche Sachen machen einen kreativ, weil einem gar nix anderes übrigbleibt.

Man stelle sich zwei Leutchen im Gehirn vor, die im ständigen Clinch liegen. Der eine hat meist die Überhand und ist ein Beamter, er will alles geregelt haben und immer genau wissen, was los ist. Der andere ist der Freak, er will vor allem Spaß haben und lospreschen, nach ihm die Sintflut. Der Trick ist nun, den Beamten abzulenken/zu beschäftigen, damit der Freak das Steuer übernehmen kann - zumindest stellenweise. Dabei wird's richtig kreativ und es kommen die besten Sachen raus. Diese muß man sich dann merken und auch üben, damit sie zum Repertoire hinzugefügt werden.

Ich empfehle, jenes Buch von Billy Ward, als auch seine erste DVD "Big Time". Darüber hinaus seine Solo CD "Two Hands Clapping" - für mich der kreativste Schlagzeuger, den ich je gehört habe. Hat mich in puncto Kreativität unendlich viel weiter gebracht :great:
 
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Zwei Dinge, die mir am besten geholfen haben, kreativer zu spielen sind: 1. verschiedene Sounds zu benutzen..

Das würde ich auch so unterschreiben! Geht mir jedesmal wieder an meinem elektronischen Set so. Da habe ich über die Jahre für mich mehrere "eigene" Sets entwickelt, die halt zu verschiedenen Stilen passen (eines für Metal, wo alles halt etwas kräftiger vom Sound her ist, ein durchcrashbares Crash, was etwas leiser ist; eines für Jazz, eines für Funk und als Allroundset, mehrere verschiedene für Rock und noch weitere Richtungen, manche sogar auch nur für bestimmte Lieder "designed") und manchmal setze ich mich einfach vor mein Set und klicke die 32 Sets, die auf dem Modul sind durch und spiele zu jedem ein paar Minuten, was mir einfällt. So wird zumindest zu einem Teil die All-over-Kreativität gefördert, also, dass dir zu allen möglichen Stilrichtungen was einfällt. Also, falls du ein E-Set hast, würde ich das auf jeden Fall mal probieren. Und irgendwann bist du dann so weit, dass du, wie es bei mir seit einiger Zeit ist, dich an ein Funk-Set hockst und plötzlich Metal damit spielst oder mit einem Rock-Set was jazziges :D
 

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